Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

München HStA, Kasten blau 271/1, fol. 101r–102r (Kop.); AV fol. 101r: 1. Julij.

1. Julij

In der schrift durch die röm. ksl. Mt., unsern allergenedigisten herrn, den letzten Junij ubergeben [Nr. 184], bedengkht mein genediger herr Hg. Otthainrich den ersten articl auf vorgegebner der Kff., Ff. und stend antwort beruen ze lassen.

Aber bey dem anhang desselben, das gleichwol die notdurft erfordern well, die ksl. Mt. underthänigclich zu erinnern, wie hoch vonnöten, das ain besten diger friden im reich aufgericht und recht erhalten werd, mit angehengkter bit, denselben irem gnedigisten erbieten nach ze furdern. Doch soll in allweg der churfursten bedengken diß articls halb vernomen und alsdann entlich beslossen werden.

Bey dem andern articl will im sein fstl. Gn. nit mißfallen lassen, das, bey den kaufleutn und stetn gelt aufzebringen, ain versuech gethan werd. Daneben sehe auch sein fstl. Gn. fur ratsam und gut an, das die ksl. Mt. nochmaln underthänigclich angelangt wurd, sich in dem fall mit hilf und in ander weg wider den erbfeind unsers heiligen glaubens zu erzaigen, wie irer Mt. erbieten stunde.

Aines haubtmans und anderer bevelhhaber halben, was auch denselben soll bevolhen werden, des will sich sein fstl. Gn. gern mit andern fursten vergleichen.

Die ander articl all bedörfen seiner Gn. erachtens kains sondern bedengkens, dann das man sich bey dem letztn underthänigclich erbiet, ir Mt. begern auf das furderlichist so ymer möglich mit getruem fleiß nachzekomen.

Aber in kgl. Mt. ubergebnen schrift da under anderm ir Mt. begert, die stend sollen die underhaltung der haubtleut und andern kriegscosten auf sich laden, acht sein fstl. Gn., es soll billich in dem fall gehalten werden, wie bisher in dergleichen fälln preuchig gewest ist, und das kgl. Mt. daran auch wol ersettigt und zefriden sein soll.

Die andern articl haben seiner Gn. erachtens kain sonder bedengken, dann das sein fstl. Gn. der ubermessigen belegung halben seiner Gn. beswer wider geäfert [sic!] haben will, auch, dieselben bey der mentzischen cantzley zu verzaichnen, ansuechung thun.

Bey der schrift durch die frey- und reichsstet ubergeben, acht sein fstl. Gn. fur billich, das es mit inen, wie von alter im reich herkommen, gehalten, also das inen yderzeit der churfursten und fursten ratslag furgehalten und ir bedengken darauf gehört, ee von aller stend wegen geantwort werde. Das aber die stet begern, ire inwoner ze steurn, das last sein fstl. Gn. geschehen, doch behelt im sein fstl. Gn. der burger guter, in seiner Gn. furstenthumb gelegen, bevor der steur halben, wie bey seiner fstl. Gn. landtschaft von alter herkomen ist.