Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 126r–132v (Kop.).

Des hochwurdigen fursten und herren, H. Weygannden Bf. zu Bamberg, unsers genedigen herrn, an eure ksl. Mt. beschehen und gethan schriftlich suplicirn von wegen der strassenverglaittung durch seiner fstl. Gn. stift umb ein kayserliches gescheft oder bevelch, an uns ausgeen tzu lassen, unsern lieben ratsfreundten und gesanten auf ytzo gegenwertigem reichstag tzu Regenspurg behendigt und uns ubersendet, unser antwurt und bericht darauf tzu geben, das haben eurer ksl. Mt. halben wir gantz underthenigst angehort und uns gleichwol solicher unnotturftigen andung hochernennts unsers genedigen herrn von Bambergs nit versehen. Ist uns auch nit lieb, das wir mit seinen fstl. Gn., an dero wir ye gern einen genedigen herrn haben wolten, diß lauttern fals in irrung kumen sollen. Dann welichermassen sein fstl. Gn. von eurer ksl. Mt. und derselben hochloblichsten vorfarn seliger gedechtnus, romischen kaysern und kunigen, mit dem strassenglait versehen, des tragen wir nit wissen. Lassen auch solichs als hiertzu nit hoch dinstlich auf im selbst beruehen. Dann im fall und soliche glaitsversehung hindangesetzt, auch on dieselbigen ist eurer ksl. Mt. unverporgen, waiß sich auch ernennter unser genediger herr von Bamberg selbst genediglich tzu weysen und zu erynnern, wartzu gemeine, geschribene recht sein fstl. Gn. der straß versicherung halben aller ende seiner fstl. Gn. stifts, obrigkeit und gebiets verpindet, nemlich, das sein fstl. Gn. in craft landtsfurstlichs ampts schuldig ist, seiner fstl. Gn. provintz dermassen tzu versichern und soliche fursehung tzu thun, damit die durchraysenden und wandereten nit beschedigt werden, sicher, unbeschwerd und unbelaidigt meniglichs durchtzihen koennen und mogen, welichs auch das recht ampt eines landtsfursten ist, auch tzu verlegung und erhaltung solicher strassen versicherung alle seinig furstliche wird, ere, preminetz [sic!], regalien, nutzung und einkumen hat.

Das glayt nemen aber und gesucht securitet, so die landsherrn den durchraysenden umb geldt zu geben pflegen, ist und pleybt ein pur, lauter contract tzwischen dem glaitsgeber und -nemer, welichs auch der durchraysend nemen mag oder nit, auch, das tzu nemen, gar nit soll oder mag gezwungen werden, und wird deßhalb soliche unsers genedigen herrn von Bambergs glaitsversehung von seinen fstl. Gn. unfuglich hiehergetzogen, dieweil sein fstl. Gn. die versicherung der landstrassen von gemeinem rechten on das schuldig ist. So haben auch ermelts unsers gnädigen hern von Bambergs lobliche vorfarn, bischoffen von alters her in geprauch gehapt und herpracht, das sie in iren stetten und flecken glaytsleut verordent, weliche durch das gantz jar meniglich und ein yden glaitsvehigen, der solichs begert, ein lebendig oder schriftlich frey, strack, sicher glayt fur meniglich on einich außnemen gegeben. Doch ist nymandt ye bedrangt worden, sonder tzu eines yden freyen willkür gestanden, sich solichs glaits zu geprauchen, wie uns dann noch nit entgegen ist, das unsere burgere, weliche do wollen, sich solichs glaits geprauchen und ir geldt darumb geben.

Das wir aber ye tzu tzeitten, wann wir erfarung und warnung gehapt, das in der nehe umb den stift Bamberg versamlung von gerayssigen gewesen und sich ein tzeug tzusammengerottet, solichs iren fstl. Gn. verwarnt und tzugeschriben, das soll uns pillich tzu keinem nachtail dahin raichen, das wir darumb dahin verpflicht sein solten, solich ansuchen ordinarie alle messen tzu thun noch die unsern an benente tagtzeit und malstatt tzu dringen. Ydoch wolten wir noch unbeschwerd sein, wann ernennte unser gnädiger herr von Bamberg die verglaittung wie mit alter herkummen zu geben pflegt, die unsern tzu der glaitsnemung tzu weysen und, so uns einiche warnung versamlung der geraisigen zukummen solt, solichs seinen fstl. Gn. undertheniglich tzu vermelden. Und dieweil ermelter unser genediger herr von Bamberg etliche jar her des glaits halben unleydenliche neuerungen und beschwerden, wie eure ksl. Mt. hernach allergenedigst vernemen werden, furgenummen hat, so mugen wir nit umbgeen, eurer ksl. Mt. solichs auß notturft und umb merer und schuldiger versicherung willen der unsern, so das ersuchen mochten, underthenigst zu vermelden.

Dergestalt ungeverlich vor 5 oder 6 jarn hat hochgenannter unser genediger herr von Bamberg furgenummen, nit mer stracks, frey, sicher, wie von alters herkummen und oben angetzaigt, zu laisten, die alten geschriben glaitsform abgethan und ein neue furgenummen, inmassen eure ksl. Mt. auß beyligender copi genedigst zu vernemen, in welicher neuen glaitsform und schrift aber eben alle diejhenigen außgenumen seyen und werden, vor denen man glayts tzum hochsten notturftig und von derowegen man zu nemen pflegt und ursach hat. Und nemlichen, so werden in solicher neuen glaytsform außgenomen alle landfridbrecher, alle des kayserlichen punts feindt, alle, die sonst vhed und feintschaft haben, und alle andere, die nit bambergisch seyen. Fur diese alle wollen sein fstl. Gn. nit glayten und bedingt auch außtrucklichen, ob der verglaitet durch dero ainen beschedigt wurd, das sein fstl. Gn., widerlegung tzu thun, nit schuldig sein woll. Und ist die glaitsschriften dermassen geschoffen, das diejhenigen, so sich derselben geprauchen, dardurch ainicher oder der wenigsten versicherung oder guthat nit entpfinden oder empfenglich sein mugen, und begeben sich dartzu, das noch mer ist, dardurch der protection, sicherhayt und ergetzung, die inen unser gnädiger herr von Bamberg in craft gemeiner rechten, reichsordnung, puntischer ainigung und landfridens schuldig ist, thun auch damit anderst nichts, dann das sie sich umb ir aigen geldt in gefar, unsicherhait, nachtayl und schaden setzen. Dann vor denjhenigen, die seinen fstl. Gn. unterworfen und dero sein fstl. Gn. mechtig, bedarf es nit vil verglaitung, sonder allein derjhenen halben, die in solicher neuen glaitsform außgenommen seyen.

Nun wollen wir aber uns nit verhoffen oder glauben, das hochernennter unser gnädiger herr von Bamberg genaigt sein soll, dise ungewonliche, unhilfliche, ungepreuchliche glaytsform zu beharrn und die unsern oder andere in soliche gewise und untzweyfenliche gefar tzu setzen. Versehen uns auch, seiner fstl. Gn. furstlich und hochadenlich gemuet soll dieselben tzu einer andern pillichkait weysen; dann, wann es eure ksl. Mt. bey solicher unhilflichen, ungewonlichen glaytsform solten pleyben lassen, des wir uns nit, sonder vil mer versehen wollen, eure ksl. Mt. werden genannten unsern gnädigen herrn von solichem allergenedigst abweysen, so hetten eure ksl. Mt. und meniglich nit schwer tzu bedencken, das allen landfridbrechern dardurch offenlucher [sic!] und unverscheuchter raum und statt gelassen wurd, alle streffliche plackereyen und ubelthaten dester unverscheuchter tzu uben und tzu treyben, sonderlichen auch sovil dester mer, wann unser burger und kaufleut oder andere hantirende und durchraysend an benennte steett, tzeyt und tag verpunden, zusammen in groser antzal behauft und unser genediger herr von Bamberg tzu der widerlegung unverpflicht und unverpunden were und sein solt, wie dann ungeverlich vor 30 jarn auch beschehen, do auf einen tag unser burger im stift Bamberg 31 im bambergisch glayt nidergeworfen, etlich auf den todt verwundt, geschossen, gestochen, hinweckgefirt, gestockt, geplackt und inen ab 8.000 fl. durch landfridprecher und abgesagte veindt und solche leut, die in der ytzo bambergischen, neuen glaitsform außgenomen werden wollen, abgeschatzt worden. Dergleichen wurd gewißlichen hinfuro alle Leiptzker und Neunburger messen und tzu andern tzeytten im stift Bamberg geschehen konnen, und stunde den thetern gar kain gefar darauf des landsfursten halben tzu gewarten.

Und das sein fstl. Gn. furwenden thut, das dieselb den landfridbrechern, veind und anderer straßrauber, die auß andern landen in seiner fstl. Gn. land und presildat [sic!] kumen, nit mechtig sey, das befrembd uns nit unpillich, und beschuldigen sich sein fstl. Gn. selbst, das sie den schuldigen, notwendigen, geburlichen vleys tzu befridung der landstrassen nit verschaffen, dann dißfals und mit notturftiger verordnung, die sein fstl. Gn. tzu verhuttung der frid- und glaitsbruch in dero stetten, ort, schlossen und flecken tzu than hat und thun kan, auch verhauung der weld, verschrancken und vergraben aller beyweg, abgrabung der furt in den flissenden wassern, verhegung der strassen durch prucken und landthurn, auch verordnung sturmschlagens uber diejhenen, so beyweg ausserhalb der strassen reitten, und in andere weg hat sein fstl. Gn. die befridung der landtstrassen genugsamlichen zu thun, inmossen dann von andern des hl. reichs chur- und fursten, die auch offene, rauhe landt haben und vil geringers vermugens seyen, soliche glaitsversicherung geschicht. Demnach und sonderlichen dieweil sein fstl. Gn. antzaigen, das es der orth, do die kaufleut durchraysen, von wegen des gehultz tzue beden seytten vast sorglich sey etc., so gepurt seinen fstl. Gn., so vil dester mer und vleyssiger statliche versehung und verwarnung tzu thun, wie sie dann in craft ytziger kayserlicher bundtsainigung am 30. und 31. plat verpflicht, auch ein yder standt des hl. reichs bey peen 2.000 fl. und verlirung aller regalien und freyhait, mit hochstem und getreuistem vleys ob dem landfriden tzu halten und desselben verprechen zu verhueten, in alleweg schuldig und verpunden ist, dartzu auch die gemeinen, geschribnen recht einen yden, der geldt umb sein verglaittung nimbt, allerhochste, stattliche fursehung exactissimam diligentiam auflegen und ordnen, das er, widerlegung und erstattung tzu thun, schuldig sey, wann er das allerwenygst und geringst, das versehen oder verkummen werden möcht, nit verkumbt, adeo quod etiam de levissima culpa tenetur.

Was aber das fur ein vleys und fursehung sey und geacht werden mag, do sein fstl. Gn. keins landfridbrechers, veinds oder frembden straßraubers, der hochernennten unserm gnädigen herrn nit underthan oder verwandth, nit mechtig und fur dieselben nit glaiten will, das geben wir eurer ksl. Mt. allergenedigst tzu bedencken, sonderlichen, dieweil unsere burgere und kaufleut nit weytter dann ungeverlich sechs klayner meyl wegs durch seiner fstl. Gn. landt und durch die vorstatt tzu Bamberg dißfals raysen, der end durch und durch ein gantz frey, offen und eben landt, auch auf den strassen ein statt und dorf an dem andern, zu der einen seytten, so sein fstl. Gn. die gefar tzum hochsten antzeucht, ein groß flisendt wasser, das zue Bamberg schiffreich wurd, jhenseyt desselben wassers auch auf der andern seytten vil groser dorfer, weliches alles bambergisch. So geet auch die straß durch kainen wald, dann allein allernegst in einer halben meyl wegs bey der statt und furstlichen residents zue Bamberg raicht ein gehultz mit einem ort an die strassen, deßhalben aber alle durchraysende gantz leichtlich mit geringer verwarung an alle farlichkait und nachtail mugen durchpracht werden etc.

In ansehung des alles, dieweil hochernennts unsers genedigen herrn ytzig glaitsform gantz unhilflich, sich auch nyemandt desselben vertrosten noch freuen mag, ja im grundt mer ein verfurung dann ein versicherung zu achten wurd sein, so will uns mitnichten gepurn, unsere burgere, kaufleut und kremer weder hauffenweiß noch gesundert auf solich glait zu vertrosten, noch sie daran, als dardurch inen mer schadens dann guthtat tzu gewarten, und in soliche wissentliche gefar tzu weisen, seyen auch solichs und, seiner fstl. Gn. begern volg tzu thun, nit schuldig.

Ob auch gleich der verglaitung, sicherhait und sonst allenthalben kein mangel, noch dannoch were nit muglich, das unsere kaufleut, burger, kremer und ire diener sich solichergestalt auf zwen oder drey tag und tzeitt verpinden lassen kondten. Dann in diese messen geen Leyptzk und Neunburg handeln vil armer kremer und hantwercksleut, die allein und mererstayls tzu fus geen, haben auch ir hantirung mit gar geringen waren, also das ein yder sich auf die strassen begeben mussen, wann er kan, einer vor, der ander nach der messen, darnach ein yder berayt kan werden. Deßgleichen erhelt es sich mit dem widertzihen, wurd einer ehe fertig, verkauft ehe oder wirdt eher betzalt dann der ander. Etliche zihen zuvor auf die berckwerck, etliche besuchen andere jarmarckt und ort allenthalben in Preussen, Poln, Dennemarckt, an der see, in der Marck, in Sachsen, Meichsen, Doringen und Voytlanndt, welichs aber alles an disen jarmarcken oder messen zu Leyptzk und Neunburg hangt.

Und ist auch nit muglich, das diejhenen, so diese meß zu roß besuchen, sich alwegen tzusammenrotten und miteinander reytten konnen, wann sie gleich einen gantzen monat dartzu hetten, wie dann die strassen tzwischen Leyptzk und Nurmberg durch das gantz jar nymermer ler, sonder ymmerdar auß bestimpten landen lastwegen mit guttern hin und wider geen, auch soliche strassen durch die kaufleut und kremer fur und fur gepraucht und besucht wurdet, wie auch obbestimpte unsere kaufleut und burgere durch anderer chur- und fursten, durch dero land die straß auf Leyptzk und Neunburg geet, durchs gantz jar verglaitet werden. Und ist doch in derselben landen, sonderlich auf dem Thuringer Wald, vil geverlicher und weytter tzu raysen dann im stift Bamberg. Deßhalben wir seinen fstl. Gn., das solichs in andern glaiten dermassen auch gehalten werd, gar nit gesteen konnen, und ist der ein fal, von seiner fstl. Gn. angetzogen und deß sein fstl. Gn. umb 300 fl. kumen sein soll, nit darumb, das die kaufleut nit miteinander geritten, sonder daraus, das sein fstl. Gn., welichs wir auß unvermeydlicher notturft melden mussen und doch seiner fstl. Gn. vil liber verschonen wolten, nit geburliche und genugsame custodiam und fursehung gethan, beschehen, wie dann solicher unfleys durch unsern burger Steffan Geygern, an dem der glaitspruch geubt, in tzwayen instantien, nemlich vor den dreyen gemeinen buntsrichtern und hernach an dem kayserlichem camergericht uber gnugsam bewisen, auch unangesehen aller seiner fstl. Gn. gegenrede, entschuldigung und furprachter consilien an beden orten fur den Geiger entlichen geurteilt und seinen fstl. Gn. auferlegt, ime allen zugefugten schaden, atzung und entwerte varnus sampt allen gerichtscosten und scheden tzu widerlegen.

Aus dem allen vernemen nun eure ksl. Mt., wie hoch beschwerlich und geverlich unsern burgern, kaufleutten und angehorigen sein wolte und wird, sich auf ein solch unhilflich glait tzu vertrauen, tzu wagen oder zu begeben, das auch demnach hochernennts unsers genedigen herrn von Bambergs begern, sich hauffenweyß auf benennt und bestimbte tag und tzeit dringen tzu lassen, gar nit statt haben kan, sonder vilmer die unsern in solichem freygelassen werden sollen, auch wir mer dann unser gnädiger herr von Bamberg tzu clagen ursachen heten. Und ist herauf an eure ksl. Mt. unser gantz underthenigiste bite, die geruchen, hochernents unsers genedigen herrn von Bambergs untzymlichen begerns nit stattzugeben noch sich deshalben wider uns in einichen bevelch oder geschrift bewegen tzu lassen, sonder auß kaiserlicher, angeborner gut und miltigkait tzu hilf und trost den hantirenden seinen fstl. Gn. zu gepieten und allergenedigst verfugen, die unsern ydesmals durch seiner fstl. Gn. stift und landt auf ir ansuchen frey, strack, sicher fur leyb, hab und gut und, wie es sunst allenthalben in teutscher nation gebreuchlich, tzu versichern und tzu verglaiten, wie dann sein fstl. Gn. von gemeinem rechten, in craft des landtfriden und buntischer ainigung, auch von pillichkait wegen verpflicht und schuldig, auch durch seiner fstl. Gn. lobliche vorfarn geschehen ist, auß welchem dann seinen fstl. Gn., derselben land und leutten der teglich durchraysenden halben nit ein geringer nutz, aufnemen und gedeyen ervolgt. Und wollen eure ksl. Mt. uns und unsere arme burger und kaufleut in dem allen allergenedigsten bedencken, das erpieten wir uns umb eure ksl. Mt., unserm allergenedigisten herrn, in aller schuldigen gehorsam und underthenigkait tzu verdienen1.

Anmerkungen

1
 Vgl. Bgm. und Rat von Nürnberg an Clemens Volkamer und Hieronymus Baumgartner, 1541 Mai 19, Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 52r–52v (Kop.): Haben, was ihnen, den Gesandten, wegen des Bamberger Geleits mitgeteilt wurde, zur Kenntnis genommen. Obwohl jeder Fürst verpflichtet ist, für die Sicherheit auf seinen Straßen zu sorgen, wollen sie das Gutachten ihrer Juristen einholen. Werden ihnen dann weitere Weisung geben. Sollen bei Obernburger darauf hinarbeiten, dass die Entscheidung über die Bamberger Supplikation hinausgeschoben wird. Wenn möglich, sollen sie eine Kopie der Supplikation besorgen. [...]. – Vgl. auch Bgm. und Rat von Nürnberg an Clemens Volkamer und Hieronymus Baumgartner, [Nürnberg], 1541 Mai 20, Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 53v–55v (Kop.): Schicken ihnen die Gutachten ihrer Juristen zur persönlichen Erklärung des Bf. von Bamberg gegenüber ihnen, den Gesandten, über das Geleit zur Leipziger und Naumburger Messe. Sollen dem Bf. von Bamberg entsprechend dem Gutachten Dr. Johann Hepsteins, dem auch die anderen Gutachten zustimmen, antworten und sein Begehren abschlagen. Dann wir konnen unsere burger dermassen keinswegs eintzihen lassen, sonderlichen so leydet es sich diß orts nit, die kaufleut also zusamentzuverpynden, in einem, tzwayen oder dreyen underschidlichen glayten tzu reytten, tzu geen noch tzu farn, dieweil es sich irenhalben an dem orth anderst dann in die franckfurter messen helt. Nicht alle Nürnberger Kaufleute treiben in Leipzig und Naumburg Handel. Einige betreiben ihre Geschäfte in Frankfurt an der Oder, in Berlin, in Lübeck etc. und reisen zu anderen Terminen als diejenigen, die nach Leipzig und Naumburg ziehen. Aus diesen Gründen ist eine Vereinheitlichung des Geleits nicht akzeptabel. Den Kaufleuten muss vielmehr die Organisation ihrer Reisen freigelassen werden. Deshalb ist das Vorhaben des Bf. von Bamberg abzulehnen. Der Bischof wird auch wissen, wozu er, was die Sicherheit seiner Straßen angeht, verpflichtet ist. Der Bischof will sich offenbar für die Zukunft davor schützen, gegebenenfalls Schadensersatz leisten zu müssen. Der Fall Stephan Geigers, der vor Gericht gekommen ist. Bisherige Geleitpraxis Bambergs. Sehen keine rechtliche Handhabe zur Modifikation der Geleitpraxis in dem vom Bischof angestrebten Sinn. Verpflichtung des Bischofs als Obrigkeit zur Erhaltung der Sicherheit auf seinen Straßen. Sollen bei Obernburger dahin wirken, dass der Supplikation des Bischofs nicht stattgegeben wird. Um den Kaiser, Obernburger und Granvelle über die bisherige unbefriedigende Geleitspraxis des Bamberger Bischofs zu informieren, sollen sie eine Kopie des mitgeschickten Geleits aus dem Jahre 1536 einreichen. Baumgartner soll den Text ins Lateinische übersetzen. Sie können auch die Kopie bei einer sich später bietenden Gelegenheit übergeben. Granvelle wird sich sicher über die Form dieses Geleits wundern, dann wir ye nichts schympflichers bedencken konnen, dann diß glait gestelt ist und mer ein verfurung dann versicherung hieß, auch den unsern mer schedlich were dann on glayt tzu reitten. [...]. Datum under unsers eltern burgermaisters Bernnhartten Paumgarttners petschir am 20. May 1541 umb vesperzeit. [...]. Vgl. auch Bgm. und Rat von Nürnberg an Clemens Volkamer,1541 Mai 31, Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 75r–75v (Kop.): [...]. Seine und Baumgartners Mitteilung lassen sie auf sich beruhen. Allerdings wünschen sie Kopie der Bamberger Supplikation wegen des Geleits, damit ihre Juristen gründlicher beraten können. [...].