Textvorlage: Nürnberg, fol. 207–213’.
2. HA (Türkenhilfe): Resolution des SR und Anschluss an KR. Einigung im RR: Bewilligung von zwölf Römermonaten. Session.
/207/ (Vormittag, 8 Uhr)a
/207–210/ Reichsrat. [Entsprechend Protokoll des KR, 562–566.]
/210/ Städterat [Besetzung1
: Auf der rheinischen Bank Köln, Aachen, Straßburg, Speyer, Frankfurt mit Vollmacht für Nordhausen und Wetzlar, Hagenau mit Vollmacht für Gegenbach, Offenburg, Zell am Harmersbach und zusammen mit Colmar in Vertretung der Städte in der Landvogtei Hagenau; der Colmarer Gesandte vertritt zudem den auf der gemeinsamen Anreise erkrankten Verordneten Rottweils bis zu dessen Ankunft. Auf der schwäbischen Bank: Augsburg mit Vollmacht für Donauwörth, Nürnberg, Ulm mit Vollmacht für acht Städte, Nördlingen mit Vollmacht für Bopfingen und Schwäbisch Hall, Rothenburg, Schwäbisch Gmünd, Memmingen mit Vollmacht für Leutkirch, Dinkelsbühl, Lindau mit Vollmacht für Wangen, Schweinfurt, Kempten, Isny, Weißenburg/Nordgau, Wimpfen, Regensburg].
Beratung des soeben referierten Beschlusses von KR und FR zum 2. HA (Türkenhilfe).
Umfrage2
. Augsburg: /210’/ Konstatieren weitgehende Einigkeit mit den höheren Ständen. Was die zwischen KR und FR strittige Höhe der Bewilligung betrifft, mochte ihrs erachtens, da man dem ainen oder anderm thaill zufielle, den erbarn stetten beschwerlich fallen unnd zu ungnadenn raichen. Dann solte man sich den churfursten, als die uff ein geringere hilff geschlossen, anhengig machen, unnd also von ihr, der stett, furbringen in deme fallen3, mochte es bey der kgl. Mt. allerlay ungnad verursachen. Solte man dann den furstlichen zufallen, so were nit allain bey den andern4 auch ungnad, sonnder auch darneben deß zu gewartten, das man furgeben mocht, als stecken die erbarn stett noch voll gellts; unnd wurde derhalben hernach auch in andern desto mehr in sie getrungen. Derhalben so mochte ungefehrlich die anttwortt gegeben werden: Die erbarn stett achteten nochmals, das der vorrath unnd ergentzung desselben, so vorhannden und noch eingebracht werden mag, wie obgemeltt verlesen concept5 mit bringt, disem werck /211/ zu guttem khomen solle etc. Aber wie dem, so were inen doch nit zugegen, das bede mainungen der kgl. Mt. furbracht wurden.
Straßburg: Billigen den nochmaligen Hinweis auf den Reichsvorrat vor KR und FR. Da aber sy, die hohern stennde, gemelten vorrath einzustellen unnd zu disem werck nit zuverwenden, sonnder zu besserer notturfft des Reichs zu gebrauchen gedechten, so liessen sy inen dasselbig auch gefallen und es also bey der churfurstlichen bedencken der hilff halben bleiben etc.
Die Mehrheit schließt sich dem Straßburger Votum an. Daraufhin haben ihnen es Augsburg, Nürnberg und Ulm umb mehrer vergleichung willen unnd damit ein gemainer beschluß furgebracht werden mocht, auch gefallen lassen; doch in allweg es zu prothocollirung begert, damit sie nit allain gegen ihren herrn unnd obern, sonnder auch der kgl. Mt., da ainige ungnad hierauß ervolgen wurdt, dester baß zuveranttwortten hetten.
/211’–213’/ Reichsrat. [Entsprechend Protokoll des KR, 572–574. Differenzierter:] Vortrag der neuerlichen Erklärung des SR durch den Straßburger Gesandten.