Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Textvorlage: Hessen, fol. 90.

Billigung der Supplikation um Aufhebung des Geistlichen Vorbehalts. Bedingungen Hessens.

/90/ Versammlung der CA-Stände. Vorlage des Konzepts für die Supplikation der CA-Stände an den Kg. um Aufhebung des Geistlichen Vorbehalts.

[Beschluss: Billigung1 .] Hessen billigt gegen die Einwände von Kurpfalz, Kursachsen, Württemberg und Sachsen die Supplikation, die etwas scharff formuliert ist, nur mit der strikten Vorgabe: Falls sie so zu verstehen ist, dass, wo nit erhalten, gleichwoll in andern sachen fortzufaren und die nit zu verhindern, weren wyr mit inen eins. Wo man aber nit wolte fortfaren, als dan hetten wyr daruff kein bevelch2.

Anmerkungen

1
 Vgl. die Ausfertigung [Nr. 503]. Laut Bericht der kursächsischen Gesandten vom 21. 12. 1556 teilte Straßburg den CA-Ständen zum Konz. mit, dass im SR Nürnberg, Augsburg und Ulm /292/ mit dem artickel der freystellung stracks nichts zuthun haben, sondern neutrales sein wolten (vgl. Nürnberg, fol. 162–163’ [Nr. 259]). Deshalb Vorschlag, dass anstatt „der obern“ allein „stende“ zusetzen, dan /292’/ darinnen die graffen und die stedt, so uns anhingen, gnugsam begriffen (HStA Dresden, Loc. 10192/5, fol. 287–299’, hier 292 f. Or.).
2
 Vgl. auch Bericht der Kurbrandenburger Gesandten von der Strass und Witterstadt vom 25. 12. 1556: Hätten die Supplikation gern /27/ ethwas milter gestaldt gesehen, damit nit etwan dodurch der religion fride gerurt oder zerruttet woldt gedeutet werden. Da der Kurpfälzer Hofmeister von der Tann aber so vol christenlichs eifers steckt und andere versicherten, dass dessen ungeachtet die Türkenhilfe und andere HAA beraten werden, haben sie sich angeschlossen (GStA PK Berlin, I. HA Rep. 10 Nr. Y Fasz. G, fol. 24–30’, hier 27 f. Or.).