Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

[1.] Vorkehrungen gegen den Anschluß weiterer Reichsstände an die Eidgenossenschaft; [2.] Streichung des Artikels über den Reichsstatthalter und den projektierten RT aus dem Reichsabschied; [3.] Abstellung der Klagen über die Protonotare und Schreiber am Reichskammergericht; [4.] Verabschiedung des venezianischen Gesandten Vincenzo Querini; [5.] Anfrage an Venedig wegen des kgl. Romzuges.

s.l., s.d., jedoch Konstanz, 23. Juli 1507 oder – wahrscheinlicher – kurz danach.

Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 546–546’ (Kop., Überschr.: Antwort der stende.) = Textvorlage A. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 73’ (Kop., Überschr. wie A) = B.

[1.] /546/ Der mandaten halben der pundnus derjene, so sich mit den Eydgnossen oder andern verbinden wurden wider das Reich etc. [Nr. 206, Pkt. K], lassen die stende gescheen, doch das darin nit gemeldet werde: mit rate oder verhenknus der stende des Reichs.

[2.] Der artikel, den statthalter und Reichs tag betreffen [Nr. 206, Pkt. P/R], gehort nit in abscheid, wann kgl. Mt. das fur sich selbs macht hat. Darumb die stende dasselb in abscheid zu setzen underlassen.

[3.] Der protonotarien und schreiber halben bedunkt sie, dieweil sie das chamergericht und sunderlich das erst jar, darin die fiscalischen oder canzlyfell nichts oder wenig ertragen mogen, von irem gelt underhalten wollen und dann bißher der protonotarien und schreiber halben merklich clag im Reich gewest, das sie derhalben pillich insehens zu tun haben. Bitten auch kgl. Mt., solichs also zu gescheen zu lassen. Wo aber kgl. Mt. solichs den stenden nit allein zugeben, sunder mit inen /546’/ in solichem zu handeln, wolten sie auch gescheen lassen und mit irer Mt. in solichem die notturft helfen versehen.

[4.] Der Venediger botschaft halben [Nr. 204, Pkt. 2]  bedunkt die stende gut, das die kgl. Mt. die furderlich von hynnen tet fertigen, doch nit also scharpf, sunder gnediglich.

[5.] Und also, nachdem kgl. Mt. ytzo furhat, iren romzug zu volbringen und die ksl. cron zu erlangen, das die botschaft der herschaft solichs zu erkennen geben, mit beger, ob ymand seinen kgl. Gn. in solichem widerstan wirdet, verhindrung zu tun, wes sich kgl. Mt. zu inen versehen, ob sie seinen Gn. helfen und anhengig sein, auch paß und durchzug vergonnen und gestatten wolten oder nit, und das sie des ir verstentlich antwort kgl. Mt. furderlich teten zusenden. Und bedunkt die stende onnot, Ff. oder ander stende zu entpfahung solicher antwort zu verordnen.