Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

[1.] Gemäß Beschluß des Konstanzer RT wurde er wie andere Ff. für den kgl. Romzug mit einer Geldsumme sowie einem Kontingent an Reiter- und Fußtruppen veranschlagt. Durch kgl. Mandat [Nr. 744] wurde er aufgefordert, diese Reichshilfe bis zum 16. Oktober (Galli) zu leisten. Er hat nach seiner Rückkehr vom RT einen Landtag nach Ingolstadt einberufen, der eine Steuer unter anderem zur Bestreitung der Reichshilfe zugesagt hat. Anders kann er die ihm auferlegte Hilfe nicht aufbringen. Die Landsteuer wird jedoch erst zwischen Martini [11.11.] und Weihnachten [25.12.] von den Untertanen eingebracht. Er bittet deshalb um einen Aufschub und bekundet zugleich seine feste Absicht zur möglichst raschen Leistung der Reichshilfe.

[2.] Ebenso ist er bereit, seine noch unbezahlten Schulden in Höhe von 6000–7000 fl. mittels der bewilligten Landsteuer zu begleichen, um die kgl. Truppen in Weilheim auszulösen. Er ist zuversichtlich, daß die Weilheimer sich aufgrund dieser Zusage gedulden werden und die kgl. Truppen ziehen lassen, die dann anstelle des bayerischen Kontingents eingesetzt werden können.

[3.] Nach erfolgter kgl. Antwort zu diesen beiden Punkten ist bezüglich der kgl. Aufforderung, die Ausstände an der auf dem Kölner RT bewilligten Reichshilfe unverzüglich nach Ulm zu überweisen [Nr. 759], geltend zu machen, daß er termingerecht Truppen entsandt und finanziert hat, bis diese vom Kg. wieder nach Hause geschickt wurden. Die Mahnung ist deshalb unbegründet.

[4.] Was die kgl. Aufforderung angeht, einen Adligen abzustellen, der auf Kosten des Kg. am Romzug und für halben Sold als St.-Georgs-Ritter am anschließenden Heidenkrieg teilnimmt [Nr. 754], hat er keine geeignete Person finden können.

s.l., s.d., jedoch München, vor dem 9. Oktober 1507.1 

München, HStA, KÄA 3136, fol. 229–230 (Konz.).

Druck: Krenner, Landtags-Handlungen XVI, S. 415–420.

Anmerkungen

1
 An diesem Tag sandte Hg. Albrecht ein Antwortschreiben an den Reichsschatzmeister Hans von Landau, worin er erklärte, bereits vor Eingang seines Schreibens bezüglich der noch schuldig gebliebenen Romzughilfe eine Gesandtschaft zu Kg. Maximilian abgefertigt zu haben (Konz. München, sambstag Dionisii; HStA München, KÄA 3136, fol. 144½).