Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Bestätigt den Empfang eines Schreibens Mgf. Kasimirs von Brandenburg bezüglich der Kurbrandenburg in Konstanz auferlegten Reichshilfe1 und bekundet sein Gefallen an seinem Angebot, persönlich am Romzug teilzunehmen, vorausgesetzt dieser findet nicht zu bald statt. Gleichwohl hätte er erwartet, daß er die ihm auferlegte Hilfe – insbesondere die Reiter (da in Brandenburg gute Reiter zu finden sind), aber auch die Fußtruppen und das Geld – gemäß dem Konstanzer Abschied geschickt hätte. Da die gesetzte Frist für ihn jedoch zu kurz ist, akzeptiert er sein Angebot, daß Mgf. Kasimir für ihn zusätzlich zu seinem eigenen Kontingent so viele Reiter anwirbt, wie ihm durch den Reichsanschlag auferlegt sind. Der von ihm avisierte Rat wird mit seinen Pferden auf das Kurbrandenburger Kontingent angerechnet. Befiehlt ihm, eine entsprechende Geldsumme an Mgf. Kasimir zu schicken. Die Bargeldhilfe in Höhe von 2000 fl. und seinen Anteil für den sechsmonatigen Unterhalt der Fußknechte sollen ihm, dem Kg., unverzüglich durch den angekündigten kfl. Rat überbracht werden. Er benötigt das Geld für die Bezahlung und die Anwerbung eidgenössischer Söldner.2 

Innsbruck, 17. Oktober 1507; präs. durch den [kfl.] Boten Jakob am 4. November (donrstag nach omnium sanctorum).

Berlin, GStA, I. HA, Repos. 1, Nr. 2A, fol. 10–10’ (Or., Vermm. prps./amdrp., Gegenz. Serntein).

Anmerkungen

1
 Liegt nicht vor. Vgl. jedoch Nr. 775, Anm. 2.
2
 Kf. Joachim bekundete dem Kg. und künftigen Ks. am 4.11. – in Beantwortung des kgl. Mandats vom 3.8. [Nr. 744] – sein Bedauern über die erfahrenen Widrigkeiten und wünschte ihm Glück und Erfolg für sein Unternehmen. Er sagte zu, sich mit der Absendung seines Beitrags zu beeilen und in seinem Territorium für das Erbitten göttlichen Beistands sorgen. Vor Absendung des Briefes war der kfl. Bote Jakob mit dem obigen kgl. Schreiben zurückgekehrt. In der daraufhin erstellten Nachschrift bedankte sich der Kf. für das Wohlwollen des Kg. und beteuerte seine Absicht, das Geld so bald wie möglich durch Eitelwolf vom Stein überbringen zu lassen. Ein eventuell noch fehlender Rest sollte durch Wechsel aufgebracht werden (Konz. [Cölln/Spree], donrstag nach omnium sanctorum; GStA Berlin, I. HA, Repos. 1, Nr. 2 A, fol. 9).