Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Bitte um Durchsetzung der ksl. Zahlungsgebots an das hessische Regiment.

Köln, 20. Juli 1512

Wien, HHStA, RK, Maximiliana 27 (alt 21a) 1512 Juli, fol. 108, Orig. Pap. o. S.

[1.] Allerdurchleuchtigster, großmechtigster röm. Ks., allergnst H. etc., am nechstvergangen freitage [16.7.12] bin ich bey eur ksl. Mt. personlich gewesen, dis meins H. und gemahls [Landgf. Wilhelm d. Ä.], auch mein und unser kynder beswerlichs gelegenheit müntlich und schriftlich untertenige bericht getan. Daruf eur ksl. Mt. gn. bedenken genomen mit ksl. gn. verwenen, mir meiner sachen furderlichen zum ende und friden zu verhelfen. Wiewol ich nun weyß, das eur ksl. Mt. mit viln hoen, mirglichen gescheften beladen, so kan ich doch aus meiner notturft nit lassen, eur ksl. Mt. zu ermanen und underteniglich zu erinnern, das mein H. und gemal, auch ich und ander dermassen zu Oppenheim verpflicht sein, das wir uns hiezwischen morgen, mitwochens [21.7.12], zu acht tagen [28.7.12] müssen gein Oppenheim in leistung stellen oder bezalen, und wissen eur ksl. Mt., das es weder mein gemal noch ich one volnstreckung angeregter declaration [Nr. 1227] nit vermogen. So kan ich warlich mich und die meynen hie mit leibsnarung nit enthalten, weis auch niemands, der mir borge oder furstregk. Soll ich mich dan gein Oppenheim stellen, so mus ich uf das allerlengst schirst sonntags [25.7.12] hie zu Collen usfaren. Das bit ich eur ksl. Mt. gnediglichen zu bedenken und bey meinem widerteyl sovil zu handeln, damit ich wissens haben moge, das eur ksl. Mt. getane declaration furderlichen volnstreckt werde und mir der last des leystens vom halse komme. So will ich ferner eur ksl. Mt. handlung warten und mich aller unterteniger gehorsam erzeygen. Bitte und warte gn. beweysung und antwurt. Datum Collen dinstags nach divisionis apostolorum Ao. etc. duodecimo.