Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[Köln, August 1512]
Köln, Historisches A., Köln und das Reich Nr. 41, fol. 3a-5a, Kop. (Überschrift: Johan Muysgins claigde contra consultatum Ao. etc. 12 in Augusto im rychstage overgegeven).
Er wurde vor 24 Jahren auf Betreiben seiner Mißgönner durch Bm. und Rat von Köln aus dem Rat entfernt und seiner Ämter enthoben. Aufgrund seiner Appellation an Ks. (Friedrich III.) verhörte dieser am 10. November (1488) im Franziskanerkloster zu Köln beide Parteien und fällte schließlich einen Spruch, wonach besagte Amtsenthebung seine (Muysgins) Ehre nicht beeinträchtigen solle und er weiterhin als ehrbarer Bürger in Köln wohnen dürfe.1 Als der Ks. später erfuhr, daß die Kölner diesen Spruch nicht einhielten, erließ er Befehle, in denen er sie zur Beachtung seiner Entscheidung aufforderte und dies öffentlich bekanntmachen ließ.2
Am 25. Januar 1501 ( St. Paulustag) kam eine Abordnung des Kölner Rats zu ihm und fragte, bei wem und in welcher Höhe er in Köln bestimmte Geldbeträge aufgenommen habe. Als freier Bürger der Stadt verweigerte er die Antwort und erbot sich vor dem Kg. und dem Reichsregiment in Nürnberg zu Recht, was der Rat jedoch zurückwies. Schließlich trieb der Rat ihn gewaltsam aus der Stadt und verweigerte ihm sogar die Teilnahme an der Hochzeit seines Sohnes. Seine Ehefrau erkrankte darüber und starb schließlich.
Bittet Ks. und Reichsstände, ihn gemäß dem genannten ksl. Spruch und der ergangenen Mandate gegenüber Köln abzusichern und ihm den Zugang zur Stadt zu ermöglichen. Sollte der Rat dies ablehnen, bittet er um sicheres Geleit in die Stadt und eine Anhörung beider Parteien durch Ks. und Reichsstände.3