Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Drängen auf ein Ende der Verhandlungen mit Hg. Ulrich von Württemberg und Mgf. Friedrich von Ansbach-Kulmbach über deren Wiederbeitritt zum Schwäbischen Bund; [2.] Ausfertigung von Mandaten an Städte in Sachen Bundesbeitritt, Unklarheit über die Pläne Hg. Ulrichs und Mgf. Friedrichs.

Trier, 28. April 1512

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIV/1512, fol. 86a u. b, Konz.

[1.] [Der Anfang des Stückes fehlt.] Und wie sich anzaigt sachen bey dem Hg. von Wirttenberg und Mgf. Friedrich weiter schicken, auch wie sich ksl. Mt. verrer darauf mit den mandaten oder in ander weg halten werden, wollen wir euch1 eylends zuschreiben, dann wir wellen ksl. Mt. strenglichen anhalden, damit solich handlung furderlichen ir endschaft nem, und sol an unserm vleiss, mue und arbait nit erwinden. [...] Datum Trier am 28. tag Aprili Ao. etc. 12.

Nachschrift: [2.] [...] Und dieweil mit dem Hg. von Wirtenperg, wie oben angezeigt, noch nichts gehandlt oder beslossen worden, haben wir, nachdem die zeit des pundstags kurz ist, mitsampt H. Degen Fuchsen bey ksl. Mt. solicitiert, die mandat, darin der artikel der acht steet, ausgeen zu lassen. Aber ir Mt. hat solhs in kainen weg tun wellen, es werde dann zuvor mit dem von Wirtenperg entlichen gehandlt. Doch hat sich ir Mt. verwilligt und zugeben, mandat an die stet des punds, so ungehorsam sein, darin der artikel der acht, sy jetzo darein zu declarirn, nit stee, ausgeen zu lassen. Darauf wir dieselben verfertigt und an heut, dato [28.4.12], H. Adam von Fruntsperg mitsampt etlichn andern mandaten, wie ir an den copeyen hiebey [liegen nicht vor] sehen werdet, auf der post zugeschickt haben. Und wellen nichtdestmynder allen vleis ankeren, damit die handlung mit dem von Wirtenperg furderlichen beschehe. Doch zeigen wir euch hiemit an, das wir noch bis auf disen tag nicht wissen, ob Wirtenperg in den pund kumen werd oder nit, dann sein Gn. sich des vast widert, aus was ursachen und warumb, wellen wir euch hernach berichten.

Anmerkungen

1
 Beim Adressaten des nur unvollständig überlieferten Schreibens handelt es sich aufgrund des Inhalts wohl um Paul von Liechtenstein, der 1512 im ksl. Auftrag die Verhandlungen über die Verlängerung des Schwäbischen Bundes betrieb.