Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Empfehlung, die Zahlung des Gemeinen Pfennigs und der Eilenden Hilfe nicht zu verweigern; [2.] Rücksprache bei anderen Rstt. wegen des Zahlungstermins des Gemeinen Pfennigs; [3.] Empfehlung, die Reichstagsbeschlüsse den Straßburger Schöffen vorzulegen.

Straßburg, [ca. 10. Oktober 1512]1

Straßburg, AM, AA 337 Fasz. 1, fol. 14a, Konz.

Die verordenten Hh. zu dem abscheit des richstags zu Cöln
Ao. 12 [Nr. 1592] 2

[1.] Des Richs uflegung [= Gemeiner Pfennig] halb will noch ermessung der stat Straßburg harkomen, ere und loblich wesen, ouch in ansehung der behenden und swinden loif und embörung, so allenthalben vor augen swäben, die verordenten Hh. für gut ansehen, dwil doch allzit ein stat Straßburg also by und neben dem hl. Rich harkomen und sich von demselben nie gesundert, sonder bishar und ye weltes [= jeweils, stets] die gemeyne bevelhd aller verordenten Hh., so uf reichstagen abgevertigt, gewesen, daz, waz Kff., Ff. und andere steend des Richs bewilligten und beschlyssen, man sich eins solchen nie gewidert hab, das man dann mit diser uflegung, desglichen ouch der anlehung halb, uf die vier monat, dem colnischen anschlag noch, eemols bescheen, darzustrecken, sich in dheinen weg widern soll.

[2.] Doch wer der Hh. meynung, daz man zuvor und ee sich zum flissigsten by unserm gnst. H., dem Pfalzgf., Mgf. von Baden, Bf. von Straßburg, by den stetten des Richs Worms, Augspurg, Nierenberg oder andern erfür, wes willens die wärent oder wie sie sich darunder halten wolten, domit ein stat Straßburg nit die erste wer mit irem ubersenden der anlehenung oder insamelung des gemeynen pfennigs, sonder wes sich andere steend hielten und das volzigen, sie ein solchs auch deten.

[3.] Item der Hh. meynung wer auch, daz solche und ander des Richs ordenung und ufsatzung mit einer geschickten meynung den schöffeln furgehalten wurde. [...]

Anmerkungen

1
 Der Ratschlag dürfte bald nach Eingang der beiden ksl. Mandate vom 1. Oktober (Nr. 1849, 1850) in Straßburg verfaßt worden sein.
2
 Dem Ausschuß dürften Ott Sturm, Ludwig Böcklin, Konrad von Duntzenheim und Gottfried von Hohenburg angehört haben, da diese Namen auf dem Blatt links oben vermerkt sind. Zu dem Ratschlag vgl. G. Schmidt, Städtetag, S. 348f.