Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Entstehung eines Sessionskonflikts mit Gf. Wilhelm von Henneberg-Schleusingen, Bitte um Schutz vor dessen unberechtigten Ansprüchen.
[Augsburg, Mitte März 1510]
Meiningen, StA, GHA, Sektion I Nr. 6464, fol. 2a u. b, Kop.
Allerdurchleuchtigster, großmechtigster Ks., allergnst H., es hat sich mein vetter, Gf. Wilhelm von Hennenberg, hie uf diesem ksl. rychstag understanden, mir als dem eldsten Gf. und H. von Hennenberg an dem vorsitz irrung und verhinderung zu tun. Des hab ich mich zu ime nit versehen, nachdem ich hievor in fursten-, hofen- und andern erlichen versamlungen als der elter vorgangen, vorgestanden, auch in schrieften und an andern enden vorgesetzt bin worden. Das ich dan itzunt unversehen dieser irrung nach begere euer ksl. Mt. davon und meiner eltern und meiner habender gerechtigkeit underricht tun solle etc., das ist mir diser zeit so ilend abwesenlich zu tun nit moglich, nachdem ich mein urkund und anzeigen nit by mir hab noch so kurz zu mir bringen mag. Dieweyl ich aber als hoch gefurst und im ebenburtig bin, so bitt ich, euer ksl. Mt. wollen meinen vetter vermogen, das er mich als den eldsten, wie in gebrauch by sein und mein eltern, zwischen ime und mir herkomen ist, an dem vorsitz ungeirrt pleiben lassen. Wo er aber ye vermeinen wolt, auf seinem furnemen zu verharren, so mag ich leyden, euer ksl. Mt. geben uns beden teylen deshalb einen gelegen commissarien, der uns von beden teylen und unser ides gerechtigkeit, gebrauch und herkommen verhore und verner darin handel nach der billicheit. Das wil ich umb euer ksl. Mt. allzeit underteniglich zu verdienen bereit sein.