Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Messe im Dom, Eröffnungsrede Gf. Eitelfriedrichs von Zollern in Anwesenheit des Ks. mit Darlegung der Vorgeschichte und des bisherigen Verlaufs des Krieges gegen Venedig und Ersuchen an die Stände um Unterstützung; [2.] Aufforderung des päpstlichen Orators an die Reichsstände zur Hilfeleistung für den Ks.; [3.] Dto. durch den Gesandten des frz. Kg.; [4.] Dto. durch den Gesandten des Kg. von Aragón; [5.] Besuch des Ks. in Dillingen; [6.] Übergabe der ksl. Proposition an die Reichsstände; [7.] Bildung eines ständischen Ausschusses zur Beratung über die Proposition, Verlesung eines Schreibens aus Venedig; [8.] Ausarbeitung des Entwurfs einer Antwort des Ausschusses auf die Proposition, dessen Vorlage an die Versammlung, Verlesung von Supplikationen des Bf. von Worms, des Bf. von Speyer, Ambrosius Dietrichs, der Stadt St. Gallen sowie der Rstt., Anzeigen einer Klageliste des Reichskammerrichters und der Beisitzer des Reichskammergerichts; [9.] Genehmigung des Antwortentwurfs durch die Versammlung, Beratung des Ausschusses über die Supplikationen;, [10.] Übergabe der ksl. Replik, Bereitschaft des Ks. zur Vermittlung im Sessionsstreit zwischen den Hgg. Georg von Sachsen und Wilhelm von Bayern sowie im Konflikt zwischen Hg. Wilhelm von Bayern und Pfalzgf. Friedrich; [11.] Bildung eines weiteren ständischen Ausschusses; [12.] Bekanntgabe der Nachricht von der Lösung der Venezianer aus dem Kirchenbann durch den Papst, Reaktion des Ks. darauf; [13.] Darlegung der Hintergründe der Bannlösung durch den päpstlichen Orator; [14.] Verhandlungen des Ausschusses mit dem Ks.; [15.] Berichterstattung des Ausschusses an Kff. und Ff.; [16.] Beratungen der Reichsversammlung über eine Kriegshilfe und eine eventuelle Vermittlung zwischen dem Ks. und Venedig, Verlesung einer Supplikation der Herren von der Leiter, Stellungnahme zur Supplikation Ambrosius Dietrichs; [17.] Verhandlungen der ksl. Räte mit dem Ausschuß; [18.] Berichterstattung des Ausschusses über seine Verhandlungen mit den ksl. Räten, Weisungen der Versammlung an den Ausschuß für die weiteren Verhandlungen mit den ksl. Räten; [19.] Übergabe ksl. Schriften; [20.] Bildung eines Ausschusses; [21.] Beschluß über eine Antwort an den Ks., deren Übergabe; [22.] Übergabe einer ksl. Schrift; [23.] Verhandlungen des Ausschusses mit den ksl. Räten, Beratungspause (wegen der Kar- und Ostertage); [24.] Berichterstattung des Ausschusses über seine Verhandlungen mit den ksl. Räten wegen Reduzierung der verlangten Reichshilfe; [25.] Beratungen zwischen Ausschuß und Versammlung; [26.] Übergabe einer Schrift der Versammlung an den Ks.; [27.] Übergabe einer weiteren Schrift des Ks.; Bildung eines interkurialen Ausschusses zur Beratung darüber; [28.] Erstellung eines Ausschußgutachtens, Beratung darüber, Übergabe an den Ks.; [29.] Geheime Verhandlungen des Ks. mit Kff. und Ff., Übergabe einer weiteren ksl. Schrift an die Reichsstände; [30.] Deren Antwort; [31.] Vorschläge des Ks. in Sachen Reichshilfe, neuer Reichstag, Wahrung von Recht und Frieden im Reich sowie Beilegung der gegenwärtigen Unruhen im Reich; [32.] Antwort der Reichsstände mit zusätzlichen Bitten an den Ks.; [33.] Antwort des Ks.; [34.] Übergabe eines ständischen Entwurfs zum Reichsabschied an den Ks.; [35.] Dessen Antwort; [36.] Übergabe einer modifizierten Fassung des ständischen Entwurfs zum Reichsabschied an den Ks.; [37.] Dessen persönliche Antwort; [38.] Antwort der Reichsstände; [39.] Darlegung der ksl. Räte; [40.] Beharren der Reichsstände auf ihrer Antwort in Sachen Reichshilfe; [41.] Nochmalige Aussprache der ksl. Räte mit den Reichsständen über deren Haltung zur Reichshilfe, Übermittlung des Ergebnisses an den Ks.; [42.] Annahme der ständischen Erklärung durch den Ks., Inaussichtstellung eines Abschieds.

Augsburg, 2. März – ca. 17. Mai 1510

Karlsruhe, GLA, Abt. 50 Nr. 8, fol. 1a-78b (auf dem unfol. Deckblatt: Handlung des richtags, zu Augspurg gehalten Ao. domini millesimo quingentesimo decimo; darunter: Augsburg 1510).

+ deus meus + et dominus meus + [vgl. Joh. 20, 28]

[1.] Uf samstag noch reminiscere Ao. domini 1510 [2.3.10] hat ksl. Mt. Kff., Ff. und stend des hl. Richs, zu Augspurg versamlet, zu dem ampt der hl. meß versamlen und berufen und in dem dume ein loblich ampt von dem Heiligen Geist singen lassen.

Desselbigen tags zu dru uhern noch mittag hat sin ksl. Mt. Kff., Ff. und gemeyne steend uf das rathus versamlen lassen, doselbs eigner person herschynen und durch Gf. Ytelfritzen von Zolre heröffnen lassen:

Anfenglich, wie das hl. Rich durch etlich ritterliche stryt und getaten von andren zungen genummen und tutscher nation zugestelt.

Wie dasselbig in hohen wurden und vermugen lange jar wol regiert worden, aber dennoch verruckter zyt zu merklichem und grossem abfall kummen.

Also daß in kurzen jaren verruckt der Turk dem Rich vyl entzogen, als Constantinopel und Gretiani [= Griechenland] 1.

Derglichen sin ksl. Mt. erblande vyl uberväll und beswernissen zugefugt, denen sin Mt. allwegen an hilf des Richs dapfern widerstant getan, domit die cristenheit und Rich teutscher nation von dem Turken unbeschedigt bliben.

So hette auch sin ksl. Mt. das ungerisch rich bezwungen und dohin bracht, so diser Kg. [Wladislaw] on menliche lybserben sturbe, daß dann gemelt Kgr. dem hus Österrich zufallen wurd und also dem Rich zu gutem und friden kummen.

So hett auch sin ksl. Mt. dem Rich nutzlichen fryden durch siner Mt. heyrat Hg. Karles von Burgundien dochter [Hg.in Maria] verschafft, wann dodurch so were Hg. Karle zu Nuß abgezogen, da sonst zu besorgen, das er nit allein Nuß, sonder auch Köllen und mer stette des Rhynes herobert und dem Rich entzogen hett.

So were auch wissentlichen, wie sin ksl. Mt. zu mer malen durch Kg. Ludwigen [XI.] von Frankrich, den alten, Kg. Karlen [VIII.] und Kg. Ludwigen [XII.], den jetzigen, mit grossen kriegen angefochten. Do sein ksl. Mt. mit eignem darlegen und der sinen hylf solichen dapferen widerstand getan, domit der Franzos dem Rich nüt abgebrochen.

Demnach so were siner ksl. Mt. trachtung und gedenken alle zyt gestanden, zu gut dem cristenglauben und ere tutscher nation einen zug wider den Turken zu tun und doch zuvor die ksl. cron zu Rom zu herholen, wie dann die stend des Richs solchs uf dem tag zu Costenz von siner Mt. vernummen, zu tun geraten und ein hylf zugesagt.2

Als sich aber sin Mt. zu solichem zug geschickt und sich des durchzugs mit etlicher hylf tröstlich und zusäglichen zu den Venedigeren versehen und etlich kriegsvolk hiningeschickt, hetten die Venediger dieselbigen uberfallen und zum teyl herschlagen, auch ein teyl siner Mt. erblanden gewaltiglichen ingenummen, und als siner Mt. kriegsvolk, auch des Richs hylf etwas zu geryng gewesen, hette sin Mt. sich zu widerwere nit schicken mugen.

Als aber der Hl. Vater, der Babst, sin Mt. und die Kgg. Frankrich und Aragon bedacht, daß die Venediger on recht lange zyt her der hl. kyrchen, dem Rich und beiden cronen vyl entweltigt und abgezogen, hetten sy und besonder uf hervorderung Bäbstlicher Hlkt. sich in einen verstand und buntnus begeben.3

Solichs het sin Mt. uf vergangnem tag zu Worms4 inen wollen zu versten geben. Als aber sin Mt. ernstlichen durch den Babst und beide Kgg. zum veldzug beruft und hervordert worden, hett sin Mt. sich herheben mussen und by dem tag personlichen nit mugen bliben, doch siner Mt. rät dogelassen. Sin Mt. sige auch furderlichen mit iren versolten und hylf siner Mt. erblanden in Ytalia gezogen und do nemliche stett Bern [= Verona], Padua, Vincenz und andre herobert, und sige nit zwyfel, wo die stend des Richs siner Mt. ire hylf nochgeschickt hetten, so hett sin Mt. alles das, so dem Rich in Ytalia zustendig, herobert. Als aber das Rich mit siner hulf styllgestanden, weren die vhyen [= Feinde] gesterkt worden, sich in gegenwere begeben und alles das, so sin ksl. Mt. gewunnen, wider ingenummen, usgenummen die stat statt [sic!] Bern, so ein ingang des lands ist und sin Mt. byz in 13 000 stark besetzt, Rieferyt [= Rovereto], die clus [= Klause] und Ryf [= Riva].

So hab auch sin ksl. Mt. in solichem krieg zwey merglich her gehalten, das ein in Ytalia und das ander in Foriul [= Friaul].

Us solichem allen sige siner Mt. cammer und erbland also herschöpft, das siner Mt. nit muglichen, den crieg an hylf des Richs zu volnfuren.

Nun sige diser zyt durch hylf der bundsfrunde obgemelt ein soliche zyt, dasjenige, so die Venediger lange jar dem Rich vorgehalten, wider zu herobern, die in vyl hundert jaren vergangen nit gewesen und abermols in vyl jaren sich nit begeben möcht.

Wo auch solich heroberung, als zuversichtlichen ist, beschehe, so muge dodurch dem Rich ein grosser nutz entsten, und nemlichen jerlichs inkommen von 400 000 ducaten bys in 500 000, us den dann ein röm. Ks. nachmalen sinen stat halten mug und das Rich nit besweren durf.

Solichs auch zu bekummen, hab sin ksl. Mt. in der stund gloubliche zusagung von den bundfrunden durch ire botschaften, so jetz zu Augspurg sigen, und nemlichen, nachdem ir jeder hab, das ime zuteylt, daß sy dann sin Mt. nit verlassen wollen, er habe dann zuvor auch dasjen, so im zugeteylt ist, es sy rechtlich oder mit gewalt.

Darumb sige siner Mt. fryntlich byt und begern, daß sy des Richs wolfart bedenken wollen und ine nit verlassen aund ir dapfer und trostenliche hylf bewisen und tun–a, domit das Rich by teutscher nation belyben und nit uf andre nation kumme, die der röm. cronen nachtrachten, als dann sin Mt. inen zu Costenz tutschlichen [= auf Deutsch] zu versten geben hab, auch solchs obgenannt sinen furgang gewinne.

So wolle sin ksl. Mt. nit abston, sin Mt. habe dann solichs herobert, so die Venediger dem hus Österrich und hl. Rich abgezogen, es sy durch teding oder mit gewalt.

Sin ksl. Mt. wolle auch gern mit inen underred haben und ordnung machen, was dem Rich und was dem hus Österrich bliben sol.

Derglichen auch mit der hylf, wie die geordnet und wer deren vor sin solle.

[2.] Uf sontag oculi [3.3.10] sind in gemeyner versamlung verhört worden des Bobst und der Kgg. Frankrich und Aragon botschaften in abwesen ksl. Mt.

Und zum ersten tet des Bobst orator [Achilles de Grassis], ein auditor rote, furwenden, wie Babstliche Hlkt., ksl. Mt., die Kgg. Frankrich und Aragon als cristenliche houpter und Ff. bedacht den last des Turken und abzuk, so teglichen der cristenheit begegnet, und einen tractat und puntnus miteinander zu Camerach [= Cambrai] gemacht und beschlossen und den zug wider den Turken angenummen. Dwyl aber ir jeder des sinen mangel gestanden, so die Venediger gerätlichen der kyrchen, Rich und beden Kgg. entwaltiget und vyl jar tyrannisch behalten, so hette ir jedes noturft hervordert, das sin zu bekummen. Als auch us schickung des Almechtigen dem Bobst Ravenna und andre mer stett und lant wider worden, auch den beiden Kgg. obgenannt, das inen zugestanden. Aber ksl. Mt., wiewol dem etlichs verfolgt, so were doch ime und dem Rich noch merglichs usstendig, so die Venediger noch inhielten. Welchs zu bekummen Bäbstliche Hlkt. ksl. Mt. mit geistlichem und weltlichem swert bystant und hylf geton hett. So were die schuld auch nit ksl. Mt., dann er solichs zu bekummen allen vlyß getan. Die schuld were auch nit der stend des Richs, dann der crieg noch nit geendet were. Deshalben so hette er von Bäbstlicher Hlkt. sy als Ff. und glider des Richs zu hervordern und zu bytten, daß sy ksl. Mt. als ir haupt nit verlassen, sonder zu dem, so ime und dem Rich von den Venedigern noch usstande, helfen zu bringen, nit, so die uberigen ir jeder das sin herobert, das Rich mit dem sinen hindangesetzt werde und, so daz beschehen, der turkenzug sinen furgang haben muge. Und deshalben nit allein ime hylf bewisen, sonder auch zu solichem loblichem werk sy [ksl.] Mt. hervordern. Darzu wolle Babstliche Hlkt. hylf, rat und gunst geben und tun, mit anzeig, so ksl. Mt. zugegen, daß er sin red etwaz gescherft und gelengert wolte haben.

[3.] Demnach des Kg. von Frankrich ambasiator [Louis Hélian] auch red getan, dwyl durch des Babst boten die ursach der geselschaft und verbuntnus der vier cristenlichen houpter und kirchen angezeigt, wer nit not, deshalben witer meldung zu tun. Aber wol und wißlich hette der venedigisch senat gehandelt, wo sy bedacht, daß sy mit rechtem tytel nichts dann allein Venedig inhaben und das uberig, so sy der kyrchen, dem Rich und allen anstösseren raublichen entzogen und tyrannisch besessen haben, rechtlichen widergeben hetten, so were es nit dohin kummen, daß sy durch Got und von der welt zu land und wasser angefochten und gestraft werden. Aber nachdem sy in irem bösen mutwillen verharret, dasjen, so nit ir gewesen, nit allein wollen behalten, sonder sich auch zu widerstand zu wasser und land gesterket und alles criegvolk, so sy bekummen mugen, an sich gezogen und mit allen creften und här sinem herrn, dem Kg. von Frankrich, by dem wasser Pado [= Po] widersetzt. So hab der recht richter sinem Kg. den sig verlihen, also daß er sy doselbst mit dem stryt uberwunden. Durch welchen sig sy als die uberwunden sich billichen bekannt und ires unrechten abgestanden. Das sy aber nit getan, sonder sich in die stat Padua geton, die bevestiget und zu widerstand gesterkt. Nun hab der Kg. von Frankrich die stett, do der kyrchen zustendig, Arianium [= Ariano], Forlunum [= Forli] und andre, in Romandiola [= Romagna] gelegen, als ein cristenlicher Kg., der do geneigt, die hl. kyrch zu beschyrmen, in mossen, wie Karolus der groß getan, auch umb, daß solich lant hievor der kyrchen durch einen Kg. von Frankreich gegeben, dem Bobst helfen herobren. So sy auch dasjen, so im und dem Kg. von Aragon zustand, herobert, aber ksl. Mt. und dem Rich stande noch merglichs us. Do sy sins Kg. byt und begern, daß sy die ere des röm. Richs, auch die guttaten irer vordern, durch die das Rich uf tutsche nation kummen, betrachten wollen und nit gedulden, daß mit schaden des hl. Richs und merglichem irer als glider des Richs nachreden des Richs stet und land den Venedigern bliben, und dorumb ksl. Mt. nit verlassen mit irer hylf und disen notwendigen crieg helfen volnfuren, da umb 3 ursachen willen ganz not sige, den zu enden. Welche ursachen er, so ksl. Mt. under augen were, mit der lenge erzalen wolt. So aber ksl. Mt. nit zugegen, wolte ers umb kurze underlassen. Sin Kg. herbute sich auch, zu solichem ksl. Mt. bystant zu tun als ein frund sinem frund, ein bruder sinem bruder und ein gesell sinem gesellen, alles nach vermugen und inhalt des tractats, zu Cammerich ufgericht.5

[4.] Des Kg. von Aragon botschaft [Jaime de Conchillos] redte, es wer durch bede vorgemelte botschaften bedechtlich, wißlich und genugsam geredt, also daß ime von noturftiger gelegenheit diß handels zu reden nicht gelassen were.6 Darumb so neme er fur sich die regel des rechten: Semel malus semper praesumitur esse malus.7 Nun were offenbar, daß die Venediger ungerecht in dem, daß sy frömbd gut an sich gezogen, ungerecht, daß sy das nie bedacht widerzugeben, ungerecht in dem, daß sy sich iren houptern und dem rechten widersatzten. Deshalben dann ein rechter, götlicher crieg wider sy geubt wurde, dwyl auch der zuk wider die ungloubigen nit volnbracht werden möcht, sy weren dann zuvor zu gehorsame getrungen. Dann es wer zu wissen, daß sy hievor zu mermalen solich der cristen furnemen gewendt, den durchzug abgeschlagen, dem Turken vyl cristenstett ingeben und in vyl wege der cristenheit schaden zugefugt. Dwyl nun solich war und die Venediger von schlechtem volk ufgewachsen, so were sins Kg. begern, daß sy sich als die von hohem adel geboren gemeyne cristenheit und Rich herkennen wollen und solich nider geboren, schlecht lut als kauflut nit lassen tringen und dem Rich abzug tun, sonder ksl. Mt. zu widerstand mit darsteckung irer hylf hermanen. Darzu dann sin Kg. auch rat und furderung geben wolle. Und solichs zu reden und begern sige er von sinem Kg. geheissen.

Damit ist den boten an ir herberg zu gen gesagt.

[5.] Uf montag nach oculi [4.3.12] hat ksl. Mt. zu der versamlung geschickt den von Zorn [= Gf. Eitelfriedrich von Zollern] und Gf. Philipsen von Hanow und lassen sagen, daß ir Mt. meynung sige, uf die furhaltung, an samstag vergangen [2.3.10] beschehen, den richstag anzuvahen. Und domit im verstand nit geirret, so hab sin Mt. dasselbig in schrift verfassen lassen und disen morgen die schrift, witer zu besichtigen, mit ir gen Tyllingen [= Dillingen], dohin der Bf. von Augspurg sin Mt. geladen, mitgenummen, in willen, dis tags wider hieher zu schicken und uber zwen tag nit uszublyben.

[6.] Uf mytwoch noch oculi [6.3.10] tet der Gf. von Zorn der versamlung furbringen, wie das ksl. Mt. ir furbringen umb bessers verstants willen hette in schrift verfassen lassen, die er auch domit ubergab, und were furter ksl. Mt. bytt und begeren, die sach zu furderen, angesehen die yl, wann siner Mt. puntgenossen – Bobst, Frankenrich und Aragon – in monatsfryst zu veld ziehen würden. Doruf geordnet, solchs abzuschriben und morndes [7.3.10] zu rotschlagen. Und volgt hienach inhalt übergebner schrift, von wort zu wort also lutende: [Folgt Nr. 95].

[7.] Uf donnerstag nach oculi [7.3.10] haben Kff. und steend zu bedacht der sachen und vervassung einer antwort geordnet einen usschuß, und nemlichen die Kff. geordnet den EB von Menz und Pfalzgf. Ludwigen eigner person, von wegen des von Trier Dr. Johann Dunchgen [= Dungin], von wegen des von Köllen der comentur tutsch ordens zu Köllen [Ludwig von Seinsheim], von wegen Hg. Friderichs von Sachsen Friderich Dun [= Thun], von wegen des von Brandenburg Ytelwolf zum Stein, rytter und Dr., von wegen der Ff. und zum ersten der geistlichen die Bff. Wurzburg, Eystett und Straßburg, von wegen der weltlichen Ff. Hg. Wilhelms von Beyern rat, der von Habelspurg,8 von wegen des von Wurtemburgs sin canzler [Dr. Gregor Lamparter], von wegen der prelaten der apt von Salmenswyler [Johannes Scharpfer], von wegen der Gff. H. Sigmund von Frauenberg, Gf. zum Hag, von wegen gemeyner stett der stett Straßburg und Ulm botschaften. Es ist auch ein venedisch missive gelesen worden nachvolgenden inhalts: [Liegt nicht vor].

[8.] Uf fritag noch oculi [8.3.10] sint obgenannt usschuß zusammenkummen, einen ratschlag und antwurt vervasset, die geordnet, uf morn, samstag [9.3.10], den gemeynen steenden furzubringen.

Uf samstag nach oculi [9.3.10] ist verfaßter ratschlag gemeynen steenden furgehalten und doby allerhand suplication an die gemeyne versamlung [liegen nicht vor] verlesen worden:

Zum ersten, daß Bf. von Wormbs, der sich beclagt, daß solicher urteil, so ksl. Mt. zu Antwerp selb gesprochen,9 sinen stift zu Wormbs rats, gerichts und andrer empter wider inzusetzen, welche urteil demnach zum zweyenten mal confirmiert, er und sin stift keine exequution herlangen mug [vgl. Abschnitt I.4.4.].

Zum andren, als sin vorfar, Bf. Johann, die von Wormbs umb ire ungehorsame in acht und aberacht herlangt, sige im durch ksl. Mt. geboten by sweren penen abzustellen.

Zum drytten, als sinem vorfaren zu Antwerpener urteil etlich kuntschaft herteylt worden, deshalben er am cammergericht einen commissarien, Dr. Zobel zu Menz, herlangt, sige ime durch ksl. Mt. treffentliche mandata abgestelt, und als er demnach einen andren commissarien, den dechant zu Spyr [Heinrich von Helmstatt], von cammergericht herlangt, die testes ad perpetuam rei memoriam zu verhören, werde er durch gemelte ksl. Mt. inhibition durch die von Wormbs verhyndert.

Zum vierden, so haben die von Wormbs ime zoll, maß und nieß in der statt Wormbs gewaltiglichen entzogen mit aller nutzung, under schyn, daß er sich Pfalzgf. Philipsen acht teylsam gemacht und hylf bewisen haben sol. Das sich doch mit warheit niemer solt noch möcht herfynden, dann obwol die von Laudenburg [= Ladenburg] mit iren zugehörigen dörflin dem Pfalzgf. bystendig gewesen, were diser ursach, daß sy der Pfalz ungeteylter herlicheit zum halben teyl pfantswys zustunden, aber us siner rat, bevelh ader zutun hetten sy nicht gehandelt. Und wiewol ksl. Mt. fiscal [Dr. Christoph Müller] ine erstlich an das cammergericht und demnach gen Costenz fur den hofrat citiert, were er herschynen, aber der fiscal, besonder zu Costenz, usblyben. Deshalben er der sachen unuberwunden, deren auch nit gestendig. Nichtdestmynder understunden die von Wormbs, sich einer begnadung, so sy von röm. Kss. hetten, zu behelfen. Were auch die warheit, daß der beyerisch crieg Ao. 1504 geubt. So hetten die von Wormbs der sinen stift Ao. 1503 spoliert und also vor dem crieg. So were auch des criegs ein anstant in gemeltem jar 1504 umb herbstzyt gemacht und publiciert. Do hetten sy inen Ao. 1505 der zoll, meß und messen spoliert, do er doch billich glich andren des anstants, wo er jech im crieg verfaßt, das doch nit were, genossen haben solt.

Zum funften wolten sy ime sin inryten, wie von alter herkummen, nit gestatten und andre confirmationbrief, dann sine vorderen uber menschengedechtnus geben haben, von ime haben.

Mit beger, ksl. Mt. zu vermugen, siner herlangten rechte exequution zu tun und furter das recht am cammergericht und wie sich geburt hergen zu lassen, auch umb zoll, moß und nieß ine wider inzusetzen, so lang er mit recht uberwunden. Dorumb er dann ksl. Mt. fiscal denen von Wormbs und merglichen rechtens sin wolle und, so er strafbar funden, straf und buß gedultiglichen lyden. Und wo das by ksl. Mt. nit gutlich befunden möcht werden, so wolle er sich damit uf der stende herkentnus herbieten und gesetzt haben. Ob nit syn herbieten genugsam sige und ime demnach nit geholfen wurde und sins stifts schaden unlydlich, so müsse er witer suchen, wo er sin und sine stift gerechtikeit mit recht und fug widerbringen und behalten mug, mit bytt, umb Gots, der jungfrau Maria und sines stifts St. Peters willen ime behylflich zu sin.

Zum andern ist gelesen des Bf. von Spyrs hofmeisters [Hartmann Fuchs] supplication [liegt nicht vor], irs inhalts, als die von Landau zu disem tag in sonderheit beschriben, die doch der styft Spyr zustanden und allwegen in versprechung eins Bf., daß gemeyne Ff., denen derglichen auch begegnen möcht, solich bedenken wollen und sy in usschribung der reichstage, auch uflegungen sparen und by einem Bf. von Spyr, wie von alter herkummen, bliben lassen [vgl. Abschnitt I.4.3.].

Zum dritten ist gelesen Ambrosy Dietrichs, protonotarien des cammergerichts, supplication [liegt nicht vor], wie er sins verdienten lydlons [= Dienstlohn] und verrechneter schulden Johann Storck [= Storch] mit recht einbehalten hab uf die 900 fl., so er ime bezalen sollt. Do habe uf anrufen genannt Storcken ksl. Mt. motu proprio ex certa scientia soliche urteil ufgehaben, cassiert und annulliert. Darus ime sin naturliche defension, recht und hervolgung sins herdienten lones abgeschnytten, mit beger, ime zu verhelfen, domit er sinem rechten nachkummen mug.10

Zum vierden ist gelesen deren von St. Gallen supplication [liegt nicht vor], die us ursach der widerwertikeiten, sy mit abt Ulrichen [Rösch], den Eytgenossen, Apezellern, ksl. Mt. fiscal und dem [Ulrich] Varenbuler [= Varnbüler] gehabt,11 angezeigt, daß sy dry irer vorstetten abverbrant, vyl gericht, nießung und herlicheit und in summa zwey teyl irs jerlichen inkummens verloren, do der dryt teyl so hoch mit widerzynsen beladen, daß sy ir wesen nit gehalten möchten, mit begere, by ksl. Mt. zu vermugen, sy des Richs hylf und steuwren ein jaracht [= Zeitraum eines Jahres] zu fryen und demnoch noch irem vermugen uf sy zu legen, auch die tax, so sy jars zu underhaltung des cammergerichts geben, zu herlichtern.

Zum letschten ist der Rstt. suplication [liegt nicht vor] furbracht, nachdem ir inkummen und vermugen us gewerb und kaufmanschaft herwechst, do begegne den kaufluten im gleyt und sonst uf ksl. straßen vyl betrang wider vermug des ufgerichten lantfridens. So wolten auch etlich Ff. nit anders geleyten dann fur die, deren sy ungeverlichen mächtig, und die, so umb iretwillen tun und lassen wolten. Das geverlichen sige, mit begeren, darinzusehen, domit die straßen lut des lantfriedens befridet wurden.

Es ist auch ein anzeig beschehen von cammerrichter und assessoren, wie sy der versamlung zuschicken ein ufverzeichnus allerhand gebrechen und mengel, so inen am cammergericht begegnen [liegt nicht vor], mit begeren, die zu bedenken und furkummen. Und wiewol solich ufverzeichnus zugegen gewesen, ist sy doch nit verlesen worden.

[9.] Uf obgemelten samstag [9.3.10] ist durch gemeyne steend vervassung der antwurt, so der usschutz begriffen, gehört, von gemeynen zugelassen und dem EB von Menz, dem Bf. von Wurzburg und Cas[i]myren, Mgf. zu Brandenburg, bevolhen, zu ksl. Mt. zu uberantwurten, das also beschehen.

Es ist auch furter geordnet, daß der usschutz obgenannt solle soliche suplicationes, wie die obgenannten, besichtigen und daruber ratschlahen und iren ratschlag demnoch gemeyner sambung furbringen, und ob einichem F. des usschutzs nit gelegen, eigner person darby zu sin, solle er einen rat darzu ordnen.

Und volgt gegebne antwurt von wort zu wort hernach und also: [Folgt Nr. 96].

[10.] Uf suntag letare [10.3.10] haben ksl. Mt. geordneten, nemlichen der Bf. von Löbach [= Laibach, Christoph Rauber], der Gf. von Zorn und H. Ernst von Welden, ksl. Mt. replic nochvolgenden inhalts in schriften uberantwurt, mit beger, dwyl dise sach des hl. Richs und ir sach und ir sach ksl. Mt. sach und also alles ein sach were, daß sy dann furderlichen darzutun und handlen wolten.

Zeigten auch doby an, nachdem sich irrung des sytz halben hielt zwischen Hg. Jörgen von Sachsen und Hg. Wilhelmen von Bayeren, do beide teyl iren behylf in schrift geben, wie dann solich schriften dem von Menz uberantwurt weren, do hett ksl. Mt. mit Hg. Jörgen handlung gehabt, die sach zu siner Mt. und der steende herkentnus der billicheit und altem herkummen nach zu stellen. Hg. Jörg hett aber sin Mt. dorfur gebeten und nit compromittieren wollen, sunder vermeint, in siner possession des sytz zu bliben. Do sige ksl. Mt. begern, daß die steend die sach bedenken und siner Mt. raten, wie dise irrung hinzulegen sige.

Sodann zwischen genanntem Hg. Wilhelmen und Hg. Friderichen von Bayeren, do wolle sin Mt. auch innen handlen, hinzulegen.

Und volget hienach ksl. Mt. replic, vorgemelt: [Folgt Nr. 97].

[11.] Uf montag nach letare [11.3.10] ist geratschlagt, daß ksl. Mt. begeren nach ein usschuß geben und zu ksl. Mt. geschickt werden sol, irer Mt. witre anzeigung zu vernemen und demnach gemeyner versamlung furzubringen. Und sint geordent von den Kff., nemlich Menz, Pfalz, von den Ff. Bamberg, Wurzburg, Mgf. Casimyr, Wurtenberg, von Gff. H. Sigmund von Frauenberg und zwen von stetten.

[12.] Es sint auch von wegen ksl. Mt. herschynen der Gf. von Zorn und Gf. Philips von Hanau und [haben] gemeyner versamlung [angezeigt], wie gesterigen suntags [10.3.10] des Babst orator mit einem breve by ksl. Mt. herschynen und doneben siner Mt. zu verstan geben, wie daß Babstliche Hlkt. us rat und beschluß der cardinelen, die das collegialiter herkant, die Venediger absolviert habe uf ir herbieten, der kyrchen wider zu geben alles, so sy ir byshär abgezogen, als sy auch solichs vollkummenlich getan haben, und zudem herboten, daß sy in siner Hlkt. gehorsame, waz sy ir Hlkt. heysse, stan wollen. bDoruf sin Mt. dem orator zu versten geben, das sin Mt. von solcher absolution ein befrömbden trage, und wolle sich sin Mt. witer antwurt zu geben bedenken.–b Aber ksl. Mt. sige des warlich bericht, daß die Venediger solich absolution von dem Babst herlangt us solicher vorcht, das Babstliche Hlkt. besorgt, das Rich wurde sin Mt. mit hylf verlassen. So sy auch sin ksl. Mt. bericht, daß der Kg. von Frankrich von solicher absolution kein myßvallen. Er sige aber dennocht des willens, sin criegsvolk zu gut ksl. Mt., nemlichen 1500 gleven und 12 000 zu fuß, also anzuschicken, daß die uf ersten tag kunftigen monats [1.4.10] zwischen Meylan und Pressa [= Brescia] im veld sigen. So werde auch Babstliche Hlkt. durch dise absolution sin Mt. nit verlassen ader die hylf abschnyden, sonder nach vermug des tractats und eynung, zu Cammerach beschlossen, siner Mt. hylf bewisen. Das hette sin ksl. Mt. den steenden nit verhalten wollen uf das, so sy hörten, die Venediger absolviert, daß sy nit gedechten, sin Mt. mit der hylf verlassen sin.

[13.] Uf gemelten tag umb dru uhren nach myttag ist in gemeyner versamlung gehört worden Babstlicher Hlkt. orator Achilles de Grassis. Der hat den steenden furbracht, wie nach volnfurung diß criegs wider die Venediger cBabstliche Hlkt. sy zu widergeben der kyrchen deß, so sy ir unrechtlich entzogen, hersucht, ein monitorium generale usgen lassen, und als sy intermedio nit herschynen, sy declariert, excomuniciert und ir stat und loca interdicto subiciert und demnach den crieg wider sy gefürt. Nun hetten–c gemelte Venediger ire oratores, nemlich von den furnemesten iren geschlechtern, zu Bäbstlicher Hlkt. geschickt und sich herboten, der röm. kyrchen widerzugeben stette, flecken und waz sy der kyrchen bysher entwert haben, als sy auch Babstliche Hlkt. des allen und jedes ingesatz[t] haben, mit zusag und obligation, dowider, auch wider die kyrch furter nit zu tun und furter in gehorsame Bäbstlicher Hlkt. und der kyrchen zu leben und blyben, der ursach und auch in bedacht, daß die Teutschen vyl gewerb und kaufmanschaft mit den Venedigeren uben und also tutscher nation zu gut, und auch, daß vyl Ff. und Hh. sin Babstliche Hlkt. gescholten, daß sin Hlkt. uber ire gehorsam sy beswere. So hab sin Hlkt. sy uf den 24. tag Februarii vergangen sy in person irer oratoren vor St. Peters munster zu Rom absolviert und das interdict ufgehaben und abgetan. Dann auch durch gemeyne versamlung der cardinälen solichs geraten und beschlossen zu tun, dwyl die kyrch das ir von inen, den Venedigern, herlangt, daß dann sin Babstliche Hlkt. nit mer ursach habed, inen die absolution zu verziehen oder abzuschlahen.

[14.] Uf zynstag [12.3.10] sint die von dem usschuß by ksl. Mt. gewesen, ir witer anligen vernummen.

[15.] Uf mitwochen nach letare [13.3.10] hat der usschuß allein den Kff. und Ff. in abwesen der botschaften und räte relation getan, und disen tag vor und nach myttag die Ff. allein byeinander gewesen.

[16.] Uf donnerstag [14.3.10] ist ein ganze versamlung gewesen und geratschlagt nochmals ksl. Mt. begeren, noch einen usschuß zu machen zu ksl. Mt. geordenten räten, alldo ksl. Mt. willen eigentlichen zu vernemen, dwyl siner Mt. antwurt gegeben, daß sin Mt. zu disem mal mit der hylf nit zu verlassen sige, doch zymlich, den steenden hertreglich etc., wie und mit was massen solich hylf geschehen solle, daß die den steenden lydlich, und doby nachmals den Keiserschen zu persuadieren, ob die sach mit den Venedigern neben der zugesagten hylf gutlichen hingelegt möchte werden und die hylf wider die unglaubigen gebrucht werde, und daß der usschuß daruf gewalt habe, zu disputieren und persuadieren, doch entlich nit beschliesse, sonder waz inen begegne, der versamlung witer furbringen. Und doruf ein usschuß geordnet.

Demnoch ist verlesen ein suplication der Hh. von Bern [= von der Leiter, liegt nicht vor] mit anzeig, wie Verona, Vincenz und Schala [= Della Scala], dem Rich zugehörig, ir lehen, inen von den Venedigeren gewaltlichen abgetrungen und us vergunnung ksl. Mt. sy das recht am cammergericht so wyt usgefürt, daß sy in der Venediger ungehorsame die urteyl und exequutorial, auch die Venediger in acht und aberacht herlangt hetten und doch keinen insatz bekummen mugen. Und als ksl. Mt. sulich stett in disem crieg herobert, hetten sy ksl. Mt. underdienstlichen ersucht, sy deren als ires lehen inzusetzen und volgen zu lassen, hette aber inen nit vervolgen mugen. Deshalben ir byt an die steend, ine so gn. und fruntlich zu sin, ksl. Mt. zu dem zusatz und ubergebung zu vermogen etc.12

Ist auch von wegen ksl. Mt. herschynen H. Hans von Landau, ritter, und Dr. Doppler, probst zu Nüremberg, und furbracht einen bericht und gegenentschuldigung des Storcken wider solich suplication, so Ambrosius Dietrich, als obgenannt, ubergeben hat [siehe [8.]].

[17.] Uf genannten donnerstag [14.3.10] nach mittag haben ksl. rät und der usschuß miteinander gehandlet.

[18.] Uf frytag [15.3.10] hat der usschuß gemeyner versamlung furgehalten, nachdem sy gesterigen tags [14.3.10] mit ksl. räten und die rät mit inen gehandlet in dem, als ksl. Mt. diser zyt nit zu verlassen mit zymlicher und treglicher hylf etc., und doruf begeret, inen von wegen ksl. Mt. die maß der hylf zu entdecken etc., so hetten ksl. Mt. rät inen guter, getruwer meynung us vyl wyslich bedachten ursachen zu versten geben, daß die notturft hervorderte, solich hylf noch gelegenheit diser sachen ylents, dapfer und beherlich zu bewisen, daß auch deren kein sonder zyt, wie lang die weren solte, als zu Costenz13beschehen, geben wurde, dann sunst d[i]e viend sich soliche zyt us wol wuste[n] zu trucken und zu lyden. Wo aber die viend sich nit anders dann steter, harrender hylf und criegs versehen musten, so stunde doruf, daß die sach gar in kurzem geendet möchte werden, das auch zuversichtlich lichtlich mit solicher und der puntgenossen hylf beschehen möchte, auch angesehen, daß die viend an irer macht und sterke hoch geswecht und gesmälert weren. Deshalben dann die sachen in einem monat, zweyen, mynder oder mer ir end nemen möchten, sich villicht auch verziehen, solang der pund mit dem Bobst und den zweyen Kgg. weret. Dwyl nun sy vom usschutz nit witer in disen puncten, dann ksl. Mt. meynung zu vernemen, gewalt gehabt hetten, so hetten sy solichs hinder sich, an gemeyne versamlung zu bringen, als sy teten, angenummen.

Zum andren, als durch die steend bedacht, wo es ksl. Mt. zu gefallen were, neben der hylf gutlich handlung furzunemen, domit das cristenblut nit vergossen und die hylf wider die ungloubigen gebrucht werden möcht, solichs hetten ksl. Mt. rät angenummen, an ksl. Mt. langen zu lassen und zu witer zusammenkummen darvon zu reden.

Daruf beratschlagt und dem usschuß bevolhen, mit ksl. Mt. räten zu handlen, dwyl ksl. Mt. neben der hylf der stende rat begert und dann die Venediger sich vernemen lassen und begern, sy zu verhören, daß dann die steend gut beducht, inen die verhör nit abzuschlagen. So möchte man auch demnach siner Mt. dest bestentlicher raten und von der hylf ratschlagen.

Der usschuß sol auch ksl. Mt. räten antwurt der angezeigten gutlichen handlung halber vernemen.

[19.] Uf samstag [16.3.10] ist ksl. Mt. räten antwurt und anzeigung der hylf halben in zweyen nachvolgenden schriften ubergeben und verlesen worden und demnach usgeschriben uf sontag judica [17.3.10]: [Folgt Nr. 102]. Hienach volgt der ander zedel, die hilf berüren[d]: [Folgt Nr. 103].

[20.] Uf montag nach judica [18.3.10] ist die versamlung vor myttag byeinander gewesen und einen uschuß [gemacht] zu witer handlung und rat zu schlagen uf obgenannt schrift.

[21.] Uf zynstag [19.3.10] hat der usschuß sich einer antwurt entschlossen, die gemeyne steend haben lassen abschriben.

Uf mytwoch nach judica [20.3.10] ist durch gemeyne steend bedacht und gewilligt, dieselbige antwurt ksl. Mt. zu geben, als auch beschehen, und volgt gemelte antwurt also: [Folgt Nr. 104].

[22.] Uf samstag nach judica [23.3.10] hat ksl. Mt. den steenden nachvolgende schrift uberantwurten lassen: [Folgt Nr. 105].

[23.] Uf montag und zynstag nach palmarum [25./26.3.10] hat der usschuß mit den ksl. räten gehandlet, und [ist] die handlung bys uf montag nach dem hl. ostertag [1.4.10] ufgeschoben worden.

[24.] Uf montag nach dem ostertag [1.4.10] ist ein versamlung byeinander gewesen und inen durch den usschuß furgehalten worden, daß sy von dem usschuß mit ksl. räten gehandelt und disputiert hetten und nemlichen zu versten geben, daß ine, die hylf, als letschte ksl. Mt. schrift anzeigt, zu geben, nit muglich, auch solich hylf zu tun nach beschluß des tags zu Costenz nit träglich und dorumb an ksl. Mt. rät begert, als underteidiger zu verhelfen, damit solichs gemindert wurde.

Uf solchs ksl. Mt. rät inen zu versten geben, daß zu bedenken, wie dem hl. Rich und ksl. Mt. nutzlichen zu helfen, domit diser zyt, als muglich, die beswerd, so byshär uf den gehorsamen des Richs gestanden, uf andre nation gewendt möchte werden und dise hylf nit also unnützlich, als die zu Costenz zugesagt, angelegt wurde. Sy hetten auch by ksl. Mt. mit mühe herlangt, daß erst angesunnen hylf uf dise letschte schrift und begern gestellt were worden. Deren sy kein enderung zu tun wusten, dann es in irem vermugen nit stunde. Aber die steende möchten sich irer hylf beraten und anzeigen, doruf wurde inen ungezwyfelt billiche antwurt widerfaren.

Doruf haben die steend die sachen und nut[z]niessung der hylf dem usschuß zu ratschlagen witer bevolhen, doch daß sy es zuvor e, das ist vor der antwurt ksl. Mt. oder irer räte,–e gemeynen steenden anbringen, was ir rat und anschlag sige.

[25.] Uf zynstag, mytwoch und donnerstag [2./3./4.4.10] hat der usschuß die sachen beratschlagt und ir meynung vervasset, die uf fritag [5.4.10] frug gemeyner versamlung nachvolgenden begriffs furbracht und abschriben lassen: [Folgt Nr. 106].

[26.] Uf samstag [6.4.10] hat gemeyne versamlung uber obigen zetel und vergriff geratschlagt und beschlossen, den nachvolgender meynung ksl. Mt. zu ubergeben: [Folgt Nr. 107].14

[27.] Uf montag nach quasimodogeniti [8.4.10] hat ksl. Mt. gemeynen steenden durch den Gf. von Zolre und H. Paulus von Liechtenstein nachvolgende schrift lassen mit etlichen wortlichen vermanungen furbringen.

Die Kff., Ff. und gemeyne steend verordnet, desselbigen tags abzuschriben und geordnet, daz uf nachgeenden zynstag [9.4.10] dise Ff. und steende jeder einen rat schicken sollen, die sach zu beratschlagen und demnach gemeyner versamlung furzubringen, nemlich Menz, Trier, Collen, Pfalz, Sachsen, Wurzburg, Straßburg, Augspurg, Hg. Wilhelm von Beyern, Mgf. von Brandemburg, Hg. von Wurtenberg, von wegen gemeyner prelaten der comentur zu Mergentheim tutsch ordens, von wegen gemeyner Gff. und Hh. Gf. Sigmund von Frauenberg, von wegen der stet der von Straßburg und Ulm geschickte.

Und volget hienoch ksl. Mt. ubergebne schrift und begeren, von wort zu wort also lutende: [Folgt Nr. 108].

[28.] Uf zynstag und mitwochen nach quasimodo [9./10.4.10] haben vorgemelte geordente iren ratschlag verfangen und den gemeynen steenden furbracht nachvolgends inhalts: [Folgt Nr. 109/II].

Uf donnerstag, fritag und samstag [11./12./13.4.10] ist durch gemeyne steend obvergriffne schrift des usschuß besichtiget, beratschlagt und in nachvolgender form ksl. Mt. ubergeben: [Folgt Nr. 109/I].

[29.] Uf donnerstag nach misericordia domini [18.4.10] hat ksl. Mt. die Kff. und Ff. vor mittag gen hof berufen lassen und eigner person in geheim mit inen geredt. Demnach nach myttag gemeyner versamlung nachvolgende schrift uberantworten lassen: [Folgt Nr. 111].

[30.] Uf mitwoch nach jubilate [24.4.10] ante prandium haben gemeyne steende nachvolgende antwort geben: [Folgt Nr. 113].

[31.] Uf gemelten mitwoch nach jubilate post prandium hat ksl. Mt. zu gemeynen steenden geschickt irer Mt. rät, den Bf. von Gurk, den von Zolre, H. Paulus von Liechtenstein und den von Serentyn, canzler [vgl. Nr. 114]. Die haben anfenglich von wegen ksl. Mt. gedankt der zugesagten hylf des ersten jars, wiewol dennocht ksl. Mt. achte, irer Mt. soliche hylf nit furträglich oder herschießlich sin werde.

Die angezeigte meynung der hylf des andren jars achte ir Mt. ir annemlich sin, doch mit disem bescheid, daß Kff. und Ff. uf angesatzte zyt an sumnus und eigner personen herschynen. Und so ir ksl. Mt. gelegenheit sich begebe, eigner person by solichem richstag zu herschynen, daß der dan alhie zu Augspurg gesucht und gehalten werde. Wo aber sin Mt. nit herschynen möchte, mög sin ksl. Mt. der angezeigten malstat eine willigen. Sin Mt. wolle auch zwey oder 3 monat zuvor den steenden verkunden, ob sin Mt. persönlichen herschynen muge ader nit, domit man wisse, an welchem ort der richstag sinen furgang habe.

Sin ksl. Mt. sige auch willig, hauptleut mit der steende rat zu ordnen. Und als die stend sich herbieten, commissarien zu ordnen, so das sige siner Mt. auch zu willen, mit beger, solchs zu furderen, dann die sach keinen verzug liden mug.

Der grossen ader werigen hylf halber, auch recht und friden im Rich zu underhalten, die gegenwertigen ufruren und entbörungen im Rich hinzulegen, dozu die steend sich herbieten, die iren zu ordnen etc., das sige ksl. Mt. auch zu gefallen, irer Mt. räte zu ordnen. Ir Mt. hab auch daruf sy vier obgenannt darzu geordnet, und sy willig, so sy beschickt, darinnen helfen ratschlagen und handlen nach irem besten vermugen.

[32.] Uf donnerstag nach jubilate [25.4.10] haben die steende herwegen dise nachvolgende meynung und dem usschuß bevolhen, die ksl. Mt. räten furzuhalten:

Zum ersten, daß gemeyner steende begeren nochmal sige, daß des kunftigen richstags halber ksl. Mt. es by angezeigten malstetten Worms oder Frankfurt, welche irer Mt. am gelegnesten sige, bliben laß, dann sonst zu besorgen, daß lutzel Ff. eigner person herschynen werden.

Zum andren, daß die steend keynen bequemlichern hauptman wissen dann sin ksl. Mt.

Zum drytten, daß gegenwurtige hylf gen Augspurg und Frankfurt, welchs jedem am gelegnesten, geantwurt werde.

Zum vierden, daß ksl. Mt. anzeig tuge der zweyer zylen, in denen man dise hylf lyfern sol, domit die siner Mt. zu nutz bracht werde.

Zum funften, fryd und recht betreffend etc., sige zu Costenz geordnet, daß alle jar ein Kf. mitsampt einem andren F. und zuvorab ksl. Mt. botschaften des cammergerichts rechnung hören und aldo alle mengel vernemen und denen besser ordnung geben sollen etc.15 Solichs sige ein jar ubersässen. Bedunkt die steend nutz und gut, daß solicher ordnung furderlichen nachkummen und durch den von Trier und Hg. Jörgen von Sachsen, an denen es herwunden, furgenummen werd.

Zum sechsten, ksl. Mt. zu bytten und zu vermugen, dem cammergericht sinen frien gang und exequution zu lassen und solich inhibition, mandata und restitutiones, so wider den Bf. von Worms, den apt von Wingarten, Ambrosy Dietrich usgangen, gnediglichen abzustellen, domit sich die nit zu beclagen haben, alles nach lut und vermug der ordnungen, vormalen zu Wormbs, Augspurg, Lyndau, Fryburg und Costenz usgangen.

fZum sybenden, sin Mt. zu bitten, den lantfriden wider vernuwen und publicieren zu lassen.–f

Zum letschten, der grossen hulf halb in die 50 000 zu roß und fuß, wollen die verordneten gern von inen ksl. Mt. meynung witer vernemen und dorunder helfen raten etc.

[33.] Uf montag nach cantate [29.4.10] haben gemelte ksl. rät den verordneten der steende dise antwurt und anzeyg geben:

Uf den ersten puncten, wo ksl. Mt. zu zyt des kunftigen richstag noch in der handlung gegen den Venedigern stunde, so hetten die stend wol zu achten, daß es der handlung nachteilig, auch siner Mt. nit tunlichen, sich wyt von dem handel zu tun. Darumb dann siner Mt. meynung noch sige, wo sin Mt. eigner person die [recte: bei] den steenden herschynen wolte, daß der tag zu Augspurg oder zu Straßburg, do die Ff. auch wol bequemlichen hinkummen möchten, gehalten wurd. Wo aber sin Mt. eigner person nit herschinen wolt, so ließ ir Mt. ir die angezeigten malstatten, nemlichen Worms oder Frankfurt, wol gefallen. Ir Mt. wolle auch guter zyt, nemlichen zwen monat zuvor, den steenden verkunden, ob sin Mt. eigner person herschynen wolle oder nit, und doby die malstat verkunden, so er herschynen wolt.

Den andren und drytten articel laß ir ksl. Mt. ir gefallen, doch daß die commissarien, das gelt zu entpfahen, furderlich geordnet werden.

Zum vierden sy siner Mt. beger, die halbe hylf alsbald uf stund zu bezalen, dann die sach keynen verzuk liden mug, der ursach, daß die Kgg. Frankrich und Aragon im zuk sigen und algereid des Kg. von Aragons volk bys in des Bobst land kummen, und das ander halb teyl in nechster Frankforter herbstmessen zu bezalen. gUnd daß uf die sumigen ein nemliche pena gestelt, die der fiscal gegen denselben, auch ungehorsamen der vergangner anschleg vordern und wider sy mit acht und bann procedieren.–g

Zum 5., der sige siner Mt. zu gevallen.

Zum 6., deß sig sin ksl. Mt. auch willig, und daß dieselbigen mandata und hinderungen ab sin sollen on gegen dem apt von Wingarten. Der gehöre in die lantvogty zu Swaben, die dem hus Österrich vom Rich verpfendt sige lut brief und sigel und deshalben nach fryheit des hus Österrich an das lantgericht gen Ynnspruck gehöre. Do wolle sin ksl. Mt. im rechts verhelfen.

hUf den sibenden, das sehe sin Mt. nit fur gut an, sunder mer zu verachtung, dwyl der lantfryd bysher nit herschießlich gewesen sy.–h

Uf den letschten haben sy der grossen hylf halb nachvolgende meynung in schriften furbracht, mit begeren, daruf zu beschliessen, domit soliche hylf beschließlich in den abscheid vergriffen werde, dann on die muge das recht und deß exequution, auch fryd im Rich nit gehalten werden: [Folgt Nr. 115].

[34.] Doruf ist durch die stende abscheid und antwurt verfasset, in massen hernachvolget, und ksl. Mt. ubergeben uf samstag nach cantate [4.5.10]: [Folgen Nr. 117/I, 118].

[35.] Dogegen, und nemlich uf sontag vocem jocunditatis [5.5.10], hat ksl. Mt. dise nachvolgende schrift ubergeben: [Folgt Nr. 119].

[36.] Daruf ist vorgemelter abscheid etlichermassen geendert und ksl. Mt. räten ubergeben, wie hernachvolgt, an fritags nach ascensionis [10.5.10]: [Folgt Nr. 117/II].

[37.] Uf solichs ist ksl. Mt. eigner person herschynen und nachvolgende meynung den stenden erstlich müntlich furtragen lassen und auch demnach in schriften ubergeben. Actum uf samstag nach ascensionis domini 1510 [11.5.10]: [Folgt Nr. 121].

[38.] Doruf haben die steend ksl. Mt. nachgende antwort geben: [Folgt Nr. 122/I].

[39.] Dogegen haben ksl. Mt. räte nachgende meynung den stenden furbracht. Actum uf zinstag nach exaudi [14.5.10]: [Folgt Nr. 122/II].

[40.] Also haben uf mytwoch nach exaudi [15.5.10] gemeyne steend beschlossen, nach ksl. Mt. räten zu schicken und inen zu sagen, sy lassen es by irer gegeben antwurt besten, us ursach, dan dieselbig sige ksl. Mt. begeren nach gemeß gestellt, indem, daß ksl. Mt. sich in vor ubergebnen schriften allwegen vernemen hab lassen, siner Mt. furnemen der grossen hylf halben zu meren, zu myndern ader von einer andren zu reden, die dem Rich am nutzlischten und inen, den stenden, träglich sige.

[41.] Uf donnerstag [16.5.10] sint ksl. rät by den Kff. herschynen und an sy rats begert in namen ksl. Mt., ob sy raten, daß ksl. Mt. gegebne antwurt anzunemen sige.

Haben die Kff. hynder den andren steenden nit raten wollen, sonder inen, den steenden, solichs geoffenbart. Also haben Kff., Ff. und gemeyne steende ksl. räten zu antwurt geben, daß sy ire antwurt nach gelegenheit der sachen in undertenikeit, guter und getruwer meynung beratschlagt und geben hetten, und sy ir rat und ksl. Mt. zu raten, die also anzunemen, dann sy, die steend, auch willig, zu kunftigem furgenummenen tag zu raten und schließlich zu handlen alles das, so ksl. Mt. und dem hl. Rich zu ere und gutem, auch zu hanthabung friden und rechtens dienlich, inen muglich und treglich sige.

[42.] Uf das sint ksl. rät zu irer Mt. geritten, und ir Mt. selbs persönlichen mit den räten kummen, gemeynen steenden sagen lassen, daß sin ksl. Mt. gar gnediger, guter und vertruwer meynung irs rats begern lassen und neme daruf ire antwurt mit gnaden zu fruntschaft und dankbarlich ire antwurt [sic!] an, in zuversicht, die steend werden uf kunftigen richstag sich also herzeugen, halten und beschliessen, damit ein loblich und erlich ordnung im hl. Rich beschlossen und ufgericht werde.

Und damit die steende bytten lassen, daß vor dem erichtag künftig [21.5.10] nieman verrucken wolle. So wolle sin ksl. Mt. einen abscheid mit inen machen, der dem hl. Rich und gemeyner cristenheit eerlich und trostlich sin werde. [Folgen Nr. 123, 125].

Anmerkungen

1
 Gemeint ist wohl die Balkanhalbinsel.
2
 Gemeint ist auf dem Reichstag 1507. Vgl. Heil, Reichstagsakten 9, Nr. 268 Einleitung.
3
 Liga von Cambrai vom 10. Dezember 1508.
4
 Reichstag 1509.
a
–a Am Rand hinzugefügt.
5
 Am 10. April 1510 hielt Louis Hélian vor der Reichsversammlung eine weitere flammende Rede in lateinischer Sprache, in der er die Reichsstände zu finanziellen Bewilligungen für den Krieg gegen Venedig aufrief und diesen dabei in Zusammenhang mit zu ergreifenden Maßnahmen gegen die Türken brachte. Ks. Maximilian war von der Ansprache derart angetan, daß er ihre Veröffentlichung in Auftrag gab. Am 12. Mai, also noch während des Reichstags, erschien sie zusammen mit einem in Distichen verfaßten Carmen heroicum, gedruckt in der Augsburger Offizin Johann Otmars. München, BSB, Res/4 A.gr.b. 322 Beibd. 1 (Überschrift: Ludovici Heliani Vercellensis Christianissimi Francorum Regis Senatoris ac oratoris de bello suscipiendo adversus venetianos et Turcas oratio Maximiliano Augusto in conventu presulum Principum Electorum et civitatum Romani Imperii dicta in Augusta vindelica IIII. Idus Aprilis Anno a partu virginis Millesimo quingentesimo decimo [10.4.10]; am Schluß: Impressum Auguste Vindelicorum per M. Ioannem othmar apud Cenobium sancte Ursule cis Licum Anno salutis hnmane [sic!] M. D. X. die XII. Maii); Ebd., Turc. 2440 (gedruckt ebenfalls 1510 bei Matthias Schürer in Straßburg). Druck: Böcking, Ulrichs von Hutten Schriften, S. 167-188; Goldast, Politica imperialia, S. 978-982; Freher, Germanicarum rerum scriptores, S. 522-536. Teildruck: Trithemius, Chronicon, S. 650-659. Vgl. Ankwicz-Kleehoven, Cuspinian, S. 48. Zu Johann Othmar vgl. Reske, Buchdrucker, S. 30f., zu Matthias Schürer ebd., S. 876f.
6
 Zu Jaime de Conchillos als Gesandter Kg. Ferdinands II. von Aragón bei Ks. Maximilian ab 1507 vgl. Krendl, Spanische Gesandte, S. 104-120, speziell zu seinen Aktiviäten auf dem Augsburger Reichstag 1510 ebd., S. 116-119..
7
 Codex Juris Civilis, Digesta 48, 2, 7, § 3.
8
 Im Teilnehmerverzeichnis zum Augsburger Reichstag (Nr. 597 [5.]) wird unter den Begleitern Hg. Wilhelms von Bayern keine Person genannt, auf die dieser Name zutreffen könnte.
9
 Vom 23. Dezember 1494. Druck: Schannat, Historia, S. 277.
10
1503 ernannte Kg. Maximilian Ambrosius Dietrich und Johann Storch zu Protonotaren der Kanzlei des Reichskammergerichts, Storch wurde mit der Besoldung des Kanzleipersonals beauftragt. Im Februar 1508 verklagte ihn Dietrich auf Zahlung ausstehenden Solds und bekam schließlich durch ein Urteil des Reichskammergerichts 900 fl. zugesprochen. In diesem Stadium des Verfahrens schaltete sich der Ks. ein und befahl Dietrich, die Vollstreckung des Urteils nicht weiter zu betreiben. Da dieser der Weisung nicht Folge leistete, belegte ihn der Ks. auf dem Augsburger Reichstag mit der Reichsacht, die allerdings bis zur folgenden Reichsversammlung ausgesetzt wurde. Zum Ganzen vgl. Wunderlich, Protokollbuch, S. 995; Ksoll-Marcon/Hörner, Hauptstaatsarchiv, Nr. 2526.
11
Zu den genannten Konflikten St. Gallens vgl. E. Ehrenzeller, Ulrich Rösch.
b
–b Am Rand hinzugefügt.
c
–c Am Rand hinzugefügt.
d
 Folgt gestrichen: wider sy zu handlen.
12
Seit Herbst 1508 bemühten sich die Hh. Johann d. Ä. und Johann d. J. von der Leiter, Venedig durch eine Klage vor dem Reichskammergericht zur Rückgabe ihrer alten Besitzungen in Verona und Vicenza zu zwingen. Am 10. Oktober 1508 erlangten sie tatsächlich ein entsprechendes Gerichtsurteil, dessen Exekution Ks. Maximilian allerdings immer wieder hinausschob, vor allem auf Betreiben Augsburgs, das seinen Handel mit Venedig gefährdet sah. Aus demselben Grund verzögerte sich auch die offizielle Verkündung der Reichsacht, die der Ks. am 19. Juni 1509 gegen den venezianischen Dogen Leonardo Loredan verhängt hatte. Zum Verlauf der sich bis 1511 hinziehenden Angelegenheit vgl. Nr. 374 sowie die ausführlichen Darlegungen bei Lutz, Peutinger, S. 77-93; Böhm, Reichsstadt Augsburg, S. 54-81.
13
Gemeint ist der Reichstag 1507.
e
–e Am Rand hinzugefügt.
14
Auf die Beratungen am 6. April bezieht sich auch folgende kursächsische Aufzeichnung: Uf sambstag in der hl. osterwochen Ao. domini 1510 [6.4.10] hat sich der EB zu Meynz understanden, die umbfrage ins hl. Reichs rat under den Kff. zu tun. Als hat Fridrich Dhun als ein verordenter und geschickter von unserm gnst. H. Hg. Fridrichen zu Sachsen, Kf. etc., darzu geredt, daz solch umbfragen seinem H. nit leidlich sey, dann sein vorfar habe sich vormals vernemen lassen, das ein verzeichnus vorhanden sein solle, die anzeige, das durch ein beredung, mit Hg. Ernst seligen getan, nachgelassen, das ein EB zu Meinz die umbfrage under den Kff. haben solle, daz sich aber aus der ubergeben zettel nicht dermasen befünde. Darumb wolt ime anstat seins gnst. H. nit geburen, darein zu gehelen oder zu willigen; gebeten, sein H. dabey bleiben zu lassen. Darzu der EB zu Meinz gesagt, es were dermasen auf ine komen; getrauet, der Hg. von Sachsen wurd ine dabey bleiben lassen. Het ime auch die zettel [siehe unten] geben. Darauf Fridrich Thun gesagt, er wolt nit dabey sein und nit darein gehelen und des protestirt. Dabey ist gewest der EB zu Trier, Pfalzgf. Ludwig, des Bf. von Collen geschickter, der compter von Cobelenz [Ludwig von Seinsheim], H. Eytelwolf vom Steyn, brobst von Wirzburg [Peter von Aufseß], Eichstet, Straßburg, Freysing und Regensburg, abt von Kempten, Wolf von Ahaim. Uf sonntag quasimodogeniti [7.4.10] hat sich der EB zu Meynz der frage aber understanden. Ist Fridrich Dhun davongangen und hat nit dabeysein wellen. Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 57, fol. 51a u. b, Kop. Mit dem oben erwähnten zettel ist wohl folgende Notiz gemeint: Nota mein gnst. Hh. von Meynz und Sachsen unterredten sich alsbalde der frag halb, durch welichen F. oder von seinen wegen in der samnung solt gefragt werden, und beslossen miteinander ausserhalb der rete freuntlich unterrede, also das mein gn. H. von Meynz fragen solle mein Hh., die Kff., und ire botschafte in allen sessen. Aber die andern Ff. des Reichs sollen gefragt werden durch einen erzmarschalk oder erbmarschalk von Sachsen, und solle hinfure also werden gehalten. Ebd., fol. 53a, Kop.
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Abschied des Konstanzer Reichstags 1507. Heil, Reichstagsakten 9, Nr. 268 [23.].
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