Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Wien HHStA, RK RA i. g. 13c/Konv. 3 (Kop.); DV: Antwurt, weliche die stend der augspurgischen confession und religion meinem gnedigen herrn lantgraffen uff des marggrafen ubergeben artickel zugestellt.

B  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 137, fol. 81r–81v (Kop.); DV auf unfol. Blatt:Copei der antwort dem landgraven der handlung halben, die er etzlicher artickel halben in der religion haben wolt, geben. 1541. Regenspurg, Sonnabent, den 11. Junij; AV fol. 81r:Sonnabent den eylften Junij.

Aufa meins gnedigen fursten und herrn von Hessen antzeig und etzliche daruff ubergeben strittigen artickel, die mein gnedigster herr, der Kf. von Branndennburg etc., in der religionsach hochgedachtem meinem gnedigen herrn, dem landgraven, freuntlicher und gnediger wolmeynung, dohin es auch von seinen kfl. Gn. verstanden, zugestelt, haben die stende der augspurgischen confession und derselbigen religionsverwanten die sachen dohin bewogen, dieweil sie der hiezuvorn gepflogenen handlung durch die sechs verordenten theologen noch keinen bericht hetten, sonder itzundt dieselbigen handlung und artickel abgeschrieben wurden, so konten sich ire fstl. Gn., Gn. und G. auf hochgemelts des Kf. zu Branndenburg artickel nicht vernemen lassen, wiewol sie, es mitlerweil unvergreiflich mit iren theologen und gelerten beratschlagen zu lassen, furhabens weren. Wan aber ir fstl. Gn., Gn. u. G. bericht und abschriften der gepflogen handlung erlangt, wollen sie dieselbige sampt den itzigen artickeln ferner beratschlagen, waß inen zu thun oder nicht sein wolt. Und waß also ire fstl. Gn., Gn. und G. semptlich bedechten, daß wurde alßdann hochgemelter mein gnediger herr, der landgraf, seinen kfl. Gn. unverhalten sein lassen etc.1

Anmerkungen

a
 In B: Die muntlichen auf.
1
 Vgl. die Aktennotiz zu den Vermittlungsvorschlägen Kf. Joachims von Brandenburg und Ebf. Johanns von Lund, o. Datum, Frankfurt ISG, Reichssachen II Nr. 909, fol. 53r–53v (Kop.): Uff diese artickel haben die steendt der augspurgischen confession bedacht, das es sich gar nit wolt schickhen, sich uff solchen des curfursten furschlag dieser artikel halb in einige handlung inzulassen, der ursach, dieweil man noch kein abschryft hette der colloquenten handlung und also noch nit wissen khunthe, was eben dieser artikel halben zuvor durch die collocutores gehandlet oder wessen sich die unsern albereit darin begeben haben mechten, dan je nit anderst zu vermuthen, dan die unsern wurden one zweyffel solcher artikel halben schon so viel nochgegeben haben, als sie mit Got und gutter gewyssen gemöcht und also villeicht nit weyther weychen khunten etc. Darumb wer diß ein blindt handlung, darin sich zu begeben, etwas gefarlich sein welte etc. Doch wurde zuletst dahin geschlossen, nochdem diese mera theologica weren und den steenden, on rath der theologen darin etwas zu thun oder zu lassen, nit muglich, auch nit gepuren welte, solt man die sach und die artikel den theologen furhalten und deren bedenckhen darin horen und sunst dem churfursten dißmals zu antwort geben, die steendt hetten uff seiner kfl. Gn. furschlag die sach in ein bedacht gezogen, welches auch also von dem lantgraffen beschehen und den theologis furgehalten worden, die sich nochvolgender antwurt daruff entschlossen, wie dieselbig obgemelten steenden den 14. Junij furpracht und verlesen worden.