Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

München HStA, Kasten blau 271/1, fol. 158r–159r (Kop.); AV v. a. Hd. fol. 158r: 14. Julij im rath verlesen.

Auf röm. ksl. Mt., unsers allergnedigisten herrn, nechstbeschehen, schriftlich furhalten [Nr. 135] lesst ime der durchleuchtig furst, Hg. Otthainrich in nider und obern Bairn etc., ir ksl. Mt. bedengken in den ersten zwayen punctn, die religionsach und den fridstand belangend, nit mißfalln, in bedengkung, das dise ir ksl. Mt. wolmaynung seiner fstl. Gn. vorigem, ubergebnem gutbedungken vast gleichformig gestellt ist, der ungezweifltn zuversicht, dieweil sich daraus befindt, das ir Mt. zu gemainem friden im hl. reich gnedigiste naigung tregt, derselben irer Mt. werde zu merer erhaltung und bestendiger furderung solhs fridens nit zuwider sein, die erboten declaration alsbald ze thun, damit sich die stend darin zu ersehen und ir bedengken oder notdurft darauf auch anzezaigen haben.

Zum andern sicht sein fstl. Gn. fur ratsam und gut an, das von erhaltung wegen des camergerichts etliche personen verordnt werden, mit bevelh, die bedengken vorgehaltner reichstäg fur hand ze nemen, das best darauf ze ratslagen und in schriften zu verfassn, des versehens, es soll weg gefunden werden, dardurch dasselb camergericht on der reichsstend sondere beswerung ze underhalten sein mög.

Zum dritn last im sein fstl. Gn. nit allain, die eylend turgkenhilf ze laisten, sonder dabey gefalln, das alsbald auch durch die verordntn von beharrlicher turgkenhilf wegen die altn ratsleg fur hand genomen, gemainer christenhait unvermeidenliche not und notdurft zum fleissigsten bedacht und in schriften ubergeben, damit furter das best von ksl. Mt. und den stenden mög beslossen werden.

Zum letsten will im sein fstl. Gn. auch nit mißfallen lassn, das der uberigen articl im ausschreiben diß reichstags vermeldet und sonderlich der muntz halb die notdurft furgenomen und on all verziehen darin beslieslich gehandlt werd, angesehen des beswerlichen und verderblichen nachtails, so teutscher nacion bisher aus unordnung der muntz erstanden ist, ungezweiflt, es soll in denselben weg auch dasjhenig gefunden werden, das gemainem nutz zu gutem khumen mög.