Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
A Wolfenbüttel NLA, 1 Alt 8 Nr. 491, fol. 117r–118v (Ausf.); DV v. a. Hd. fol. 118v: Ksl. Mt. schreibt Hg. Heinrich von Bronschwig zu abstellung tättlicher handlung kegen Brunschwig, praesentatum; v. 3. Hd.: Geben zu Heidelberg, am 6. tag des monats Februarij anno etc. 41.
B koll. Wolfenbüttel NLA, 1 Alt 8 Nr. 533, fol. 96r–97v (Ausf.); DV v. a. Hd. fol. 97v: Ksl. Mt. schreibt, das der von Braunschweig wider die stadt Braunschweig nichts wolle furnemen, damit der reichstag zu Regenspurg nit zerruttet etc. 1541.
Nach unserm jungsten schreiben, so wir an dein L. von Speir auß bei unserm camerpoten gethan und daneben ein penalmandat an die von Braunsweig bey demselben unserm camerpotten uberschickt1, haben wir seither alhie zu Haidel berg glaubwirdigen bericht entpfangen, das sich die protestirenden deren von Braunsweig abermals zum heftigesten annemen und under dem schein a –der gegenwehr und zu abstellung der arrestirung und– enthaltung der von Braunsweig personen, haab und guter in deiner L. furstenthumb, auch anderer zunotigungen und beschwerungen, so denen von Braunsweig von deiner L. zugefuget werden sollen, in embsiger ubung und rustung sein, denen von Braunsweig mit einer ansehenlichen antzal kriegsvolckh zu roß und fuß rettung und beistant ze thun. Dieweil aber dein L. aus sonderm, hohen verstande leichtlich zu ermessen, wo die sache zu solcher weiterung gelangen solte, was zerruttung im hl. reiche daraus ervolgen, dardurch unser angesetzter reichstag verweilet oder villeicht gar zurugkgestossen werden und uns an unserm gnedigen furhaben, darumb wir uns am meisten aus unsern hispanischen kunigreichen in das hl. röm. reich mit schwehrer muhe und derselben unserer erblichen kunigreiche und land hochster ungelegenheit verfuget haben, nemlich die irrung und zwispaltung in der religion dahin zu furdern, domit dieselben mit hilf des almechtigen entlich verglichen und hingelegt und volgends fried und recht im hl. reiche erhalten werde, und in diesen und andern des reichs obligen die noturft zu handlen, merglich verhinderung beschehen mocht, so haben wir nit underlassen wollen, dein L. hiemit freuntlicher, gnediger meinung zu verwarnen und derhalben gegenwurdigen unsern diener Christophorum Piramium, Plus ultra genant, zu deiner L. abgefertigt und begern demnach freuntlich gnedigs vleiss an dein L., b –die welle– diese unser erinnerung und warnung keiner andern gestolt dan freuntlicher, guter wolmeinung von uns geschehen sein vermercken und dabey gelegenheit aller sachen aigentlich bedencken und erwegen und in betrachtung des beschwerlichen unrats und unwiderbringlichen schadens und nachteils, so aus angeregter handelung erwachsen, derhalben auch weder dein L. noch ander gehorsamen fursten auf gemeltem unserm reichstage erscheinen mochten, auch uns zu sonderm freuntlichem gefallen und gemeiner teutscher nation zu ehre, nutz und wolfart die oberzelten und andere tatliche handelungen und furnemen gegen den von Braunsweig biß auf nechstkunftigen unsern reichstag in ruhe stellen. Dargegen sein die protestirenden urputtig, ire kriegsrustung auch abzuschaffen, und die von Braunsweig, deiner L. auf gemeltem unserm reichstage in allen irrungen und speen, die sich zwischen deiner L. und inen erhalten, es betreffe die religion oder anders, vor uns und gemainen reichsstenden gepurlichs rechtens zu sein. So wollen wir auch unsers teils gnedigs einsehens thun, damit solche irrung zwischen euch beiderseits hingelegt und zu gepurlichem, entlichem austrag gefurdert und gebracht werden.
Das alles wollen wir deiner L. freuntlicher, gnediger mainung nit verhalten, und dein L. thuet uns daran sonder gut gefallen. Wir wollen auch solchs gegen deiner L. in allen gnaden erkennen, freuntlich beschulden und in gutem nimmer vergessen. Geben zu Heidelberg, am sechsten tag des monats February anno etc. im 41.