Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
A Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 296r–297v (Kop.).
B koll. München HStA, KBÄA 3153, fol. 88r–89v (Kop.); DV fol. 89v: Ksl. und Kgl. Mt. ubergebne schrift den reichsständen, betreffendt die eylendt turckenhilf und friden etc. Actum Regenspurg, den 10. Julii anno etc. 41.
C koll. München HStA, Kasten blau 271/1, fol. 120r–121r (Kop.); AV fol. 120r: 10. Julij.
D koll. Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2271, fol. 369v–370r (Kop.).
Die röm. kgl. Mt., unser allergenedigister herr, hat der Kff., Ff. und anderer stende des hl. röm. reichs und der abwesenden potschaften antwurt [Nr. 189], sovil irer kgl. Mt. negst übergebne schrift betrifft, genedigclich vernomen.
Und nimbt erstlich ir kgl. Mt. zu freundtlichem und gnedigem wolgefallen an, das die reichstende die bewilligt hilf irer kgl. Mt. begern nach in gelt erlegen wellen, dann ir kgl. Mt. ye darfur geachtet, das solhes der sachen ain ansehliche und grosse furderung bringen werde. Gleicherweiß hat ir kgl. Mt. gnedigklich und gern gehört, das der obrist und kriegsrätte von den reichsstenden an gelegen ort verordent und von denselben der stende bedengkhen gemäß kriegsfolckh zu roß und fueß angenomen werde, angesehen, das ir Mt. bedengkht, das solhes ain hohe, unvermeidliche notturft sey, dasselb auch der handlung gleichermassen ain grosse furderung bringen werde, dann, dieweyl man des Turckhen ankunft in Hungern teglich gewertig, so ist derhalben hierin khain stund noch zeit zu verliern, sonder aller muglicher furderung hoch vonnötten.
So ist die kgl. Mt. gnedigklich genaigt, die reichsstende, so in den oberösterreichischen landen beguet sein, in vermög des augspurgischen reichsabschids zu entheben, inmassen sich solhes ir kgl. Mt. gegen denjhenen, so in den niderösterreichischen landen guetter haben, in negster irer antwurt angebotten hat.
Ir kgl. Mt. will auch derselben erbietten nach der reichsstende mit irer hilf gnedigklich und gern verschonen, sy in allweg vor unnotwendigen chosten verhuetten und sich aber entgegen zu gemainen reichsstenden ungezweifelt versehen, die werden im faal der nodt mit irer bewilligten hilf auch nit seumig sein, besonder dieselb dermassen laisten und furdern, damit die zu nutz und fruchtperkait erschiesse.
Daneben so will ir kgl. Mt. in Hungern verordnung thun, das der reichsstende muntz, so sy zu erhaltung des kriegsfolckhs dargeben werden, nach zimblichen und billichen dingen genomen werden soll, doch das gemaine reichsstende in dem fal auch bedacht sein wellen, das dieselben munsen dem kriegsfolckh in ainem gleichen wert gegeben werde. Und ist hierauf der kgl. Mt. freundtlichs und gnedigs ansynnen, gemaine reichsstende wellen on alles lengers aufhalten oder verziehen von aufbringung wegen des kriegsfolckhs zu roß und fueß und aller anderer kriegsnotturft halben statlich ratschlagen und solhs in ansehung und bedengkhung der hohen notturft, sovil indert menschlich und muglich ist, furdern und in solhem kain zeit verliern, wie sich des ir kgl. Mt. zu gemainen reichsstenden freuntlich, gnedigclich und ungezweifelt versehen will1.