Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2746, fol. 165r–169r (Kop.); ÜS fol. 165r: Copei der supplication; AV fol. 165r: Den sementlichen stenden uberantwort am 15. Julij 1541.

B  koll. Köln HASt, Domstift Köln Akten Nr. 495, fol. 41r–42v (Konz. v. Johannes Gropper eighd.).

Druck (nach B): Braunisch, Johannes Gropper. Briefwechsel, Bd. I, Nr. 53, S. 181–185.

Die röm. ksl. Mt., unser allergnedigster herr, hat kurtz vor anfang dieses reichstags den durchleuchtigen, hochgeborn fursten und herren, H. Wilhelmen Hg. zu Guylich etc., unsern gnedigen fursten und herren, hieher vor euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. zu erscheinen und irer ksl. Mt. a angetzogne gerechtigkheit–a, so sie, zu dem hertzogthumb Geldern und graffschaft Zutphen zu haben, sich anmassen, b und, vor euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. uff diesem reichstag offentlich furbringen zu lassen, gemeint weren–b, anzuhören, weithers inhalts irer ksl. Mt. brieve, derwegen ußgangen, c davon hiebei copei, mit A signirt [Nr. 222], uberantwort werdet–c, beruffen und erfordert. Daruff sein fstl. Gn. als eyn gehorsamer furst irer ksl. Mt. und des hl. reichs uns, ire botschaften und diener, von wegen des, das sie dieser zeit auß etlichen hochtreffentlichen und mircklichen ursachen, personlich zu erscheinen, verhindert worden, abgefertigt, mit bevelh, itz berurte ursachen solichs notwendigen ußpleibens sei ner fstl. Gn. der ksl. Mt. zum underthenigsten, d deßgleichn euern kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. underthenigst, undertheniglich und freundtlich zu vermelden, auch daneben irer ksl. Mt. –d eynen underthenigen gegenbericht [Nr. 224] uff den inhalt bemelter erfurderungsbrief in aller demutigkeit anzuzeigen und ferrer, so ir ksl. Mt. uber das vielfeltig beschehen underthenig erpieten seiner fstl. Gn. yhe entschlossen, berurt furbrengen zu thun, solichs undertheniglichn anzuhoren und dagegen, e doch mit gepurlicher reverentz irer ksl. Mt. –e, seiner fstl. Gn. notdurft lauth und vermoge unser habender instruction und bevelhs euern kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. furzutragen.

Demnach seind wir sampt den verordenten der landtschaften Geldern und Zutphen, so gleichermassen durch die ksl. Mt. erfurdert worden [Nr. 223], hieher zeitlich ankhomen, uns auch alßbald bei dem durchleuchtigen, hochgeborn fursten und herrn, H. Friderichen Pfgf. bei Rhein und Hg. in Bayern etc., unserm gnedigen herren, als dem obersten rath irer ksl. Mt. in teutscher nation sachen und hendlen angeben und berurte ursachenf des personlichn nicht-erscheinens hochgemeltes unsers gnedigen herren g zum theil–g sampt gemeltem gegenbericht h seiner fstl. Gn. –h schriftlich angetzeigt, i inhalt der copyen–i, hiebei mit B, C getzeichent, und an die ksl. Mt. underthenigst zu gelangen gebeten, wie dan sein fstl. Gn. uns, solichs zu thun, gnediglich vertrost und one zweyvel gethann.

Nun hat aber j am Sontage, den 3. Julij–j, hochgedachte ksl. Mt. uber soliche underthenigst beschehen entschuldigung und gegenbericht an euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. eyn fast scharpf furtragen wider und gegen hochgedachten unsern gnedigen fursten und herren thun [Nr. 227] und zudem eynen truck, dainen [sic!] irer ksl. Mt. angemaste gerechtigkeit zu berurten hertzogthumb Geldern und graffschaft Zutphen verleibt sein solt1, uberantworten lassen, k under anderm mit dem anzaige, als ob ire ksl. Mt., uns weither zu hoeren–k oder auch copeien solichs ubergeben trucks (so wir dere zeit uns mitzutheilen, l darauf unsers gnedigen fursten und herren notdurft unbefart furzuwenden–l, underthenigst gebetten) zu geben, nicht gemeint, m sonder, solichs onnot zu sein, eracht, nachdem ir fstl. Gn., hieher personlich zu erscheinen beruffen, ungehorsamlich ußplieben, anderßwo ußlendig verritten und ire ksl. Mt. der sachen zuvor gnoichsam bericht sein solt–m, wie euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. sich solichs alles gnediglich und gutlich haben zu erinnern.

n Darauf wir dann, unsers gnedigen herrn personlich ußpleibens entschuldigung sampt anderer seiner fstl. Gn. notdurft, wiewol solichs nit angehort, furzutragen, understanden, als nemlich wie ir fstl. Gn. zu mehrmalen von irer fstl. Gn. underthanen angesucht und gebetten worden, sich zu verheirathen, so hat doch sein fstl. Gn. dasselbig lange zeit verzogen, der hoffnung, solichn heyrath zu thun, dardurch der mißverstandt, das furstenthumb Geldern und graffschaft Zutphen belangend, hingelegt mocht werden. Dweil aber uff vielfeltig underthenigst ansuchen, solichs nit hat in das werck gestelt willen werden und aber ir fstl. Gn. fur und fur, als obgemelt, von irer fstl. Gn. landen und underthanen, sich ehelichen zu vermahelen, undertheniglich gebetten, die auch des verzugs beschwerung gehapt und ire fstl. Gn. also, mit kgl. Wd. von Navarren eyniger dochter ehelichn zu bestatten, ingelassen, derhalben auch irer fstl. Gn. zu dem ehelichen beileger zeit und malstat ernent, eben zu derselben zeit als ir fstl. Gn. hieher ghen Regenspurg het erscheinen sollen. Demnach ir fstl. Gn. zu volnziehung desselbigen und, damit an seiner fstl. Gn. vorgethanem zusagen khein mangel gespuret, auch seiner fstl. Gn. lande und underthanen gestilt und deßfals zufridden gestalt, sich der ort begeben, den heyrath zu vollenbrengen (wie auch in gleichen fellen von seiner fstl. Gn. furaltern vorhin beschehen) und gleichwoll uns ire gesandten mit voller macht abgefertigt, alles, was zu fridden, eyndracht und wolfart des reichs, sonderlich teutscher nation reichen mag, neben andern Kff., Ff. und stenden handlen und schliessen zu helfen, auch in den geldrisschen sachen anzuhören und zu thun vermoge ksl. Mt. ußschreibens und forderung, auch uns derhalber zugestelter instruction[Nr. 45], wabei in des reichs und andern obligenden sachen irer fstl. Gn. personlich nit-erscheinens halber nichts versaumpt werde. Zudem, das ir fstl. Gn. zu der erscheinung der geldrisschen sachen so spedt erfurdert, das ir fstl. Gn. in der eyl nit hieher ankhomen mugen. Es were auch zu der gemeyner erscheinung dieses reichstags ir fstl. Gn. nit, sonder derselbiger herr vatter, so in Got vorlangs verstorben, anfenglich von der ksl. Mt. erfurdert und beschrieben gewesen, wie dan mehe andere furnemliche und erhebliche ursachen furhanden, der auch etliche in der entschuldigung, so hochernantem unserm gnedigen herrn, Hg. Friderichn, uberantwort, vermelt und angetzogen worden–n.

Nachdem nun gnedigste und gnedige, gunstige herren, hochgedachter unser gnediger furst und herr gegen ksl. Mt. und das hl. reich ires verhoffens nye nichts ungepurlichs furgenommen, sonder vielmehr gnaigt und beflissen ist, irer ksl. Mt. als irem allergnedigsten herrn allen underthenigen und gepurenden gehorsam zu ertzeigen, auch rede und ursach ires thuns euern kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. furbringen zu lassen, o als dieselbige uß beigelachtem summarien bericht mit D bezeichent, so uns sein fstl. Gn. dieser sachen hiebevor, euern kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. underthenigst, undertheniglich und freundtlich furzutragen, bevolhen, gnedigst, gnediglich und freundtlich haben anzuhoeren.

So auch ir ksl. Mt. ire angemaste gerechtigkheit, wie gemelt, im truck ubergeben–o und aber wir uß dem scharpfen furtragen, das ir ksl. Mt. jungst hat thun lassen, nicht wissen mugen, ob wir darauf unserm habenden bevelh nach euern kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. unsers gnedign herren weitherp notturft und gegenbericht furbringen mochten, so stehet zu euern kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. unser underthenigstq, underthenig und fleissig bitt, sie wollen bei der ksl. Mt., zum furderlichsten das gesein mag, undertheniglich vernemen, ob wir auch r one ungnad–r seiner ksl. Mt. und derselbiger unbefaert als diener und bevelhaber hochgemeltes unsers gnedigen herren seiner fstl. Gn. notdurft, s verantwortung und fernern bericht sampt irer fstl. Gn. beschwerungen und gegenclagen furbringen mogen–s. Dan wo uns solichs gnedigst t mocht gestattet werden (wie wir das zu der ksl. Mt. derselben miltigkheit nach uns underthenigst vertrosten)–t, wöllen wir euern kfl. und fstl. Gn., Gn. und G., u im fall uns copei berurtes abtrugks zugestelt–u, wes wir von hochgemeltem unserm gnedigen herren weitherv in bevelh haben, underthenigstw, undertheniglich und dienstlich dargegenx furbringen2, dermasseny, das nicht allein euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G., sonder auch die ksl. Mt. spueren und befinden solten, das unser gnediger furst und herr ungern in kheiner unfuege oder ungehorsam sol befonden werden, z das auch seiner fstl. Gn. von etlichen ksl. Mt. bevelhabern allerhand ungepurliche beschwernuß widerfaren–z. Und bitten nochmals, das euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. bei der ksl. Mt. hierumb zum furderlichsten anhalten und, was denselben begegnet, uns gnedigstaa, gnediglich und gunstiglich zu wissen thunab.

ac Ferner gnedigste, gnedige und gunstige herrn, als hochgemelter unser gnediger furst und herr der furstenthumben Guylich, Cleve und Berg und graffschaften Marck und Ravenßberg halber, so durch absterben weilandt ires herren vatters, des durchleuchtigen, hochgeborn fursten und herren, H. Johansen Hg. zu Cleve, Guylich und Berg etc., an ire fstl. Gn. gefallen und geerbt, hiebevor zu vielmaln auch in gepurlichn zeiten des rechtens bei der röm. ksl. und kgl. Mt., umb damit belehent zu werden, auf das underthenigst lassen ansuchen und aber bißanher khein belehenung erlangen mogen, so ist an euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. unser underthenigst, underthenig und dienstlich bitt, dieselbigen wellen bei der röm. ksl. Mt. hochgedachten unsern gnedigen fursten und herren helfen furbitten, das doch ire ksl. Mt. nochmals sein fstl. Gn. mit obgemelten furstenthumben und graffschaften Guylich, Cleve und Berg, Marck und Ravenßberg, derhalber doch khein streit ist, allergnedigst wolle belehenen. Dweil auch sein fstl. Gn. zu mehrmalen hiebevor ire ksl. Mt. umb die belehenung des furstenthumbs Geldern und graffschaft Zutphen allerunderthenigst selbst personlich zu Gendt und sunst durch ire gesandten bitten lassen und aber dieselbig byßher nit mugen bekhommen, so stehet gleichfals von seiner fstl. Gn. wegen zu euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. unser underthenigst, underthenig und fleissig bit, dieselbige wöllen auch bei ire ksl. Mt. zum underthenigsten helfen bitten, sein fstl. Gn. mit gerurtem furstenthumb Geldern und graffschaft Zutphen in betrachtung irer fstl. Gn. gutes rechtens allergnedigst zu belehenen. So aber ire ksl. Mt. sich, dasselb zu thun, weigern wurde, das wir doch nit verhoffen, und ire fstl. Gn. der angemaster forderung nit verlassen wolt, das alßdan ire ksl. Mt. geruhe, ire fstl. Gn. damit zum wenigsten zu irem rechten auf das allergnedigst zu belhehenen und die sachen ad cognitionem parium nach natur, recht und herkhommen derselben allergnedigst khomen und sein fstl. Gn. nit uber gebur und recht vergweltigen und uberfallen zu lassen, wie dan ire ksl. Mt. sich nach irer kayserlicher whall gegen das hl. reich verpflicht hat, das sie kheinen churfursten, fursten oder andern standt selbst nicht vergwaltigen, solichs auch nicht schaffen noch andern zu thun verhengen, sonder die zu gepurlichen rechten stellen und khomen lassen und mitnichtem gestatten sollen, in dero oder andere sachen, darin sie ordenlichs recht leiden mogen und des urputig sein, mit veheden, krieg oder ander gestalt zu beschedigen, anzugreiffen oder zu uberfallen, deßgleichen, das ir ksl. Mt. nit gestatten sollen, das churfursten, fursten oder andere unverhort in die acht oder uberacht erclert werden, wie dan solichs alles auch gemeynen rechten und irer Mt. aufgerichten landtfridden gemeß ist 3. [...].

[Beilage:] Zusatzerklärung der Gesandten Hg. Wilhelms V. von Jülich zu ihrer Eingabe an die Reichsstände zum Konflikt um Geldern  –  Regensburg, [1541 Juli 15]

A  Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2746, fol. 41r–56r (Kop.).

B  koll. Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2746, fol. 169v–187r (Reinkonz.); ÜS fol. 169v: Summari bericht der gerechtigkeit meins gnedigen herrn zu dem furstenthumb Geldern und graffschaft Zutphen, wie der nach beschehenem furtragen der ksl. Mt. den stenden uberantwort und furgelesen worden.

Als eur kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. aus itz verlesner supplication genedigst, genedig, gunstiglich und freuntlich vernummen, wolchergestalt der durchleuchtig, hochgeborn furst und herr, H. Wilhelm Hg. zu Guylich etc., unser genediger herr, uns, irer fstl. Gn. verordneten gesandten und dienern, so auf disen gegenwertigen reichstag von irer fstl. Gn. abgefertigt sein, genediglich bevelch geben, euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. irer fstl. Gn. ankhunft und gerechtikhait zu den landen Geldern und Zutphen berichtsweis undertheniglichen anzuzeigen und furzutragen, demnach haben wir nit underlassen wollen, aus hochgemeltes unsers genedigen fursten und herren bevelch euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. disen kurtzen gegenwertigen bericht underthenigst, undertheniglich und freundtlich zuzustellen, ad mit underthenigstem, underthenigem, freundtlichem fleis bittendt, euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. wollen denselben genedigst, genediglich, gunstiglich und freundtlich anhoren, vernemmen und zu hertzen fassen

Genealogischer Nachweis des Erbrechtes Hg. Wilhelms von Jülich am Herzogtum Geldern und an der Grafschaft Zutphen und Erörterung damit zusammenhängender Rechtsfragen [fol. 41v–54r].

Demnach ist von wegen hochgedachtes unsers genedigen herren unser underthenigst, underthenig und dienstlich bitt, euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. wollen dise sachen, wie die an ine selbs geschaffen, bewegen, bedencken und zu hertzen fassen und in betrachtung, das hochgemelter unser genediger herr zu berurten landen dermassen, wie obgemelt, berechtigt, ir ksl. Mt. zum underthenigsten bitten, das ir Mt. die ungenadt, so sie villeicht aus zu miltem bericht irer fstl. Gn. misgunner gefast, genedigst fallen lassen und sich gegen irer fstl. Gn. als ein genedigster kayser erzaigen, auch dieselbig ir fstl. Gn. bei gerurten landen handthaben und damit allergenedigst belehnen wolle. Und nachdem aber ire ksl. Mt. euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. am Sontag, den dritten Julij, gegen hochgedachtem unserm genedigen herren einen scharfen furtrag lassen thun und daneben euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. ir angemaste gerechtikheit zu den furstenthumb Geldren und Zutphen im druck zustellen, dero copei uns nit vergundt ist, das doch euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. hochernante ksl. Mt. gleichsfals uf das underthenigst wollen bitten, uns dieselbig copei sampt, das wir unsers genedigen herren notturft, endtschuldigung und gegenbericht mit genaden frei und aller sachen unbefardt darthun mogen. Alsdann werden ir ksl. Mt., eur kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. allergnedigst, genediglichen und gunstiglich vernemmen, das wir mit Gottes hulf und gutem grundt solche schrift also widerlegen werden, das ir ksl. Mt., euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. der ain genedigst, genedig und gonstig benugen haben und vernemmen werden, das unser genediger herr zu einnemmung bemelter landt wol befugt und genugsam darzu berechtigt sei.

Im vhall aber, das ir ksl. Mt. sich, desselben zu thun, wegern wurdt (des sich doch unser genediger herr mitnichten wil vertrosten), nachdem dann ir ksl. Mt. sich nach irer koniglicher wal gegen das hl. reich verpflicht hat, das sie kheinen churfursten, fursten oder andern standt selbst nicht vergwaltigen, solichs auch nicht schaffen noch anderen zu thun verhengen, sonder die zu geburlichen rechten stellen und khummen lassen und mitnichten gestatten, in dere oder anderen sachen, darinne sie ordentlich recht leiden mogen und deß urbutig sein, mit vheden, krieg oder andern gestalt zu beschedigen, anzugreiffen oder zu uberfallen, desgleichen, das ir ksl. Mt. nit gestatten sollen, das churfursten, fursten oder andere unverhort in die acht oder uberacht erclert werden, wie dann solich alles auch gemeinen rechten und irer Mt. ufgerichten landtfriden gemeß ist, so stehet gleichsvals an euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. unser underthenigst, underthenig und dienstlich und fleissig bitt, euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. wollen (wie sie das aus bemelten ursachen zu thun schuldig) die ksl. Mt. zum underthenigsten bitten und bewegen, das ir ksl. Mt. wider unsern genedigen fursten und herren von wegen berurter landt nichts dann mit geburlichem rechten furneme oder durch jemandts anders furnemen lasse. Dann sein fstl. Gn., vor euer kfl. und fstl. Gn. als den paribus und geburlichen richtern, wie sich nach art und natur diser sachen und des reichs auch desselbigen lehens herkhunft geburt, furzukhummen und die pares neben irer ksl. Mt. zu erwellen, urbutig und genaigt ist. Das umb ir ksl. Mt. erbeut sich sein fstl. Gn. als ein gehorsamer furst des reichs neben schuldiger pflicht in aller underthenigkhait und gegen euer kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. mit aller freundtschaft zu verdienen und mit genaden zu beschulden und zu erkhennen. [...].

Anmerkungen

a
–a In B korr. aus: furderung.
b
–b In B nachgetr.
c
–cFehlt in B.
d
–d In B teilw. nachgetr., teilw. korr. aus einer wegen starker Streichung nicht mehr rekonstruierbaren Zeile.
e
–e In B nachgetr.
f
 In B danach gestr.: der entschuldigung des außpleibens.
g
–g Fehlt in B.
h
–h In B nachgetr.
i
–i Fehlt in B.
j
–j In B nachgetr.: yungst vergangen Sontags.
1
 Vgl. Assertio Iuris Imperatoris Caroli Huius Nominis Quinti, in Geldriae Ducatu, & Zutphaniae Comitatu, aedita in Comitijs Ratisbonensibus, anno M. D. XLI. & Confutatio oppugnationum Guilielmi Cliuiae Ducis, Franckfordiae exhibitarum, Anno M. D. XXXIX., o. Ort, o. Jahr, Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2746, fol. 106r–150v (Druck).
k
–k In B korr. aus drei wegen starker Streichung nicht mehr rekonstruierbaren Zeilen.
l
–l In B nachgetr.
m
–m Fehlt in B.
n
–n Fehlt in B.
o
–o Fehlt in B.
p
 Fehlt in B.
q
 Fehlt in B.
r
–r In B korr. aus zwei wegen starker Streichung nicht mehr rekonstruierbaren Zeilen.
s
–s In B: und gerechtigkeit hinwider furbringen mochten und uns solchs berichten.
t
–t In B korr. aus: gestattet.
u
–u Fehlt in B.
v
 Fehlt in B.
w
 Fehlt in B.
x
 Fehlt in B.
2
 Eine solche Gegendarstellung zur Rechtfertigung des Anspruchs Hg. Wilhelms auf Geldern und Zutphen wurde offenbar von Johannes Gropper vorbereitet, vgl. Braunisch, Johannes Gropper. Briefwechsel, Bd. I, Anm. 9 zu Nr. 53, S. 184–185.
y
 In B korr. aus: und so dann ferer bey der ksl. Mt. durch euere kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. uns ein copey berurter yrer ksl. Mt. ubergebener truck und, das wir daruff gehoert mochten werden, erlangt, verhoffeten wir, solichen underthenigen gegenbericht zu thun.
z
–z Fehlt in B.
aa
 Fehlt in B.
ab
 In B danach: berichten, darnach wißen zu richten. Das geburt umb euere kfl. und fstl. Gn., Gn. und G. hochgemelten unsern gnedigen hern gantz freuntlich und uns undertheniglich und dienstlich zu verdienen und zu beschulden.
ac
–ac Fehlt in B.
3
 Zum Konflikt zwischen Karl V. und Hg. Wilhelm von Jülich um Geldern bis zum Sommer 1541 vgl. Heidrich, Der geldrische Erbfolgestreit, S. 1–56.
ad
–ad Fehlt in B.