Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Würzburg StA, Wzbg. RTA 17, fol. 423r–424v (Ausf.); DV v. a. Hd. fol. 424v: Unsers gnädigen H. von Wirtzburg 2. schreiben, 1. das personlich erscheinen allhie zu Regenßburg, 2. H. Erasm vom Habern und die probstei zu Oringen belangent, [receptae] uff Quirini, [24.] 1 Martij anno etc. 1541 zu Regenßburg durch Haintz Philipsenn.

Wir sind willens gewest, uns dise kunftige wochen zu erheben und uff den angesetzten reichstag zu ziehen, also das wir umb den Sontag Letare [1541 März 27] ongeverlich doselbst eynkhemen. So haben sich doch mitlerzeit euers abreittens etliche unsere und unsers stifts obligen und sachen dermassen zugetragen, das wir denselbigen zu stattlicher, notturftiger verrichtung etliche tag auswarten mussen, wiewol wir die noch nicht gar zu ende pracht haben.

Zudem sind wir durch zufallende blodickayt am leib so ungeschickt und schwach worden2, das uns zu vermeydung fernern und grossern unraths die artzte nit rathen wollen, noch zur zeit bey diesem unstetten wetter uberland zu ziehen und also in geferlickayt dits rauen, schadhaften lufts eynzulassen. Darumb wir gleich wider unsern willen mit solchem unserm ziehen noch etliche tag verharren mussen. Sobald sich aber die sachen zu besserung schicken, wie wir zu Gott verhoffen in kurtzen tagen beschehen solle, alsdann wollen wir uns ungeseumt erheben und den negsten gein Regenspurg khomen.

Mitlerzeit wollet vermoge euers habenden gewalt und instruction an unser stat das beste helfen furnemen, handlen und schliessen, uns auch, wo ir deshalben zu rede gesetzt oder unsern halben gefragt werde, bey röm. ksl. Mt., unserm allergenedigisten herren, auch den churfursten, fursten und andern stenden biß uff unser selbst personlich erscheinen unterthenigst, vleissig und freuntlich entschuldigen und bitten, dits klaynen verzugs kain ungenad, unfreuntschaft oder vertruß zu entpfangen. Datum in unser statt Wirtzburg auf Sambstag nach dem Sontag Reminiscere anno etc. 41.

[Zettel:] Bewerbungen um die Propstei Öhringen.

Anmerkungen

1
 In der Vorlage irrtümlich: 14.
2
 Vgl. Bf. Konrad von Würzburg an die Würzburger Gesandten in Regensburg, Würzburg, 1541 März 12, Würzburg StA, Wzbg. RTA 17, fol. 420r–421v (Ausf.): Ihr Schreiben aus Neumarkt über ihre Verhandlungen mit Pfgf. Friedrich. Und nachdem wir in rechter warhait, uber lant zu webern, noch blöd und etwas schwecher sind dan der zeit, [als ihr] von uns geritten, ist nachmals unser begeren, ir wollet kain vleis, arbait nach anders sparen, damit wir des personlichen erscheines uberig sein mogen. Mehrere Gesuche an den päpstlichen Legaten in Regensburg in kirchlichen Angelegenheiten. Datum in unser statt Wirtzburg auf Sambstag nach Invocavit anno etc. 41. – Vgl. dazu die Würzburger Gesandten in Regensburg an Bf. Konrad von Würzburg, Regensburg, 1541 März 21, Würzburg StA, Wzbg. RTA 17, fol. 384v–386r (Reinkonz.): Eingang des ersten Schreibens des Bischofs. Und sovill den ersten puncten eurer fstl. Gn. personlich besuchung dieses angesatzten reichsdags belangt, verweisen sie auf den Bericht über ihre Verhandlungen mit Pfgf. Friedrich. Danach kann sich der Bischof richten. Die würzburgischen Gesuche an den päpstlichen Legaten in kirchlichen Angelegenheiten. Auch, gnediger furst und herr, als wir nach der lehenempfengcknus, jungst zu Speier gescheen, etzlichermasse vertrost worden, das, wohe eure fstl. Gn. darthun khonnt, das derselbigen eurer fstl. Gn. forfarn die regalia mit den fanen und unter dem hiemel entpfangen hetten etc., wurde nit not haben, ksl. Mt., wo sie des bericht würde, die begerte clausel in ain duplicat des regalienbriefs setzen lassen. Als wir aber durch den Obernburger die zwen vorigen lehenbrieve sampt den instrumenten in den khayserlichen rathe tragen und erforciren lassen, ist uns beschaidt gefallen, die ksl. Mt. truge ain beschwernus, sollich clausel in den lehenbrieve zu setzen, dweil sie damit auß der form desselbigen schriten und meher darein setzen liessen, dan er vormals ingehalten. Aber irer Mt. sollt nit entgegen sein, euren fstl. Gn. derwegen ain declaracion in ainem sondern nebenbrieve zu geben und die begerte clausel mit ainem notturftigen eingang und beschlus etc. darein zu inseriren, wellichs wir uns settigen lassen, dweil unsers erachtens ains wie das ander ist. Wir wollen auch sollich khayserliche declaracion sollicitiren und zu unseren handen bringen lassen etc. Und haben auch den gemelten Obernburger, domit wir inen desto gutwilliger behilten, mit 30 fl. in goldt von wegen eurer fstl. Gn. vereret. Wein als Würzburger Geschenk für den Kaiser und Granvelle. Heutige Ankunft Dr. Helds. Zuvor Ankunft einiger Gesandtschaften und des Bf. von Augsburg. Durchreise des Lgf. von Hessen durch Würzburg. Datum Regensburg am Mondag Benedicti, den 21. Marcij anno etc. 1541.  – Vgl. auch die Würzburger Gesandten in Regensburg an Bf. Konrad von Würzburg, Regensburg, 1541 März 28, Würzburg StA, Wzbg. RTA 17, fol. 386r–387r (Reinkonz.): Eingang seines Schreibens vom 19. März. Haben Mitleid mit dem Bischof, weil er wegen Krankheit noch nicht zum Reichstag reisen kann. Hoffen auf Besserung. Wir wollen aber doch nitdestominder unserem habenden befellich und instruction nach zum besten helfen furnemen, handlen und schliessen und, so wir eurer fstl. Gn. halber gefragt werden, dieselbigen biß zu irer ankhunft zum besten entschuldigen und versprechen. [...]. Datum Regensburg am Mondag nach Letare, 28. Marcij anno 1541.