Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 33r–34v (Kop.).

Ihre Schreiben an die Älteren und an den Rat von Nürnberg sind am letzten Sonntag [1541 Mai 8] zugestellt worden. Was dann die religion und den entledigten verglichen articul der justification betrifft, den ir an uns, die eltern, geschriben, wollen wir bey uns in gehaimbd und uns wol wissen zu halten1. Billigen ihre Vereinbarungen mit dem Ebf. von Lund und mit Obernburger.

Zum andern erinnern wir uns, das gewißlich auf yetzigem reichstag nit underpleiben wurdet, der muntz halben auch handlung furzunemen. Wiewol nun das muntzen durch die stende der neuen muntzordnung auf ain maß und ordnung auch etlichermassen angestellt, so finden wir doch, das mit dem muntzen, sonderlich mit den gulden groschen, stettigs furgangen wurdet, und bedarf wenig zweifels, sonder wir achten es auch schier fur gewiß, das dieselben thaler nit allein aus den gemachten silbern gemuntzt, sonder das auch daneben etlich ganghaftig muntz, die ains pessern werds, haimblich abgethon und in gulden groschen vermuntzt werden, wie wir dann finden, das durch den muntzmeister zu Schwabach wuchenlich ein grosse summa taler gemuntzt und hereingefuert, demselben gemes aber so vil silber nit erkauft worden, also wo man in dem nit einsehens haben, wurdet sich die zwölfer patzen und ander ganghaft muntz mit der zeit gar verliern und die gulden groschen allain da beleiben, wie ir das selbst erachten mugt. Haben darumb bedacht, ain notturft sein, euch darvon zu vermelden, ob der muntz halben etwas gehandelt oder zu handeln furgenommen werden wolt, das ir dann das angezaigt in achtung habt und dasselbig einzupilden wist. Und im fall, das man der muntz halben nichts handeln solt, des wir doch nit vermuten konnen, so bedunckt uns dannocht nit schad sein, das ir solchs bey der von Augspurg und Ulm gesandten, als die nit gulden groschen muntzen oder mindern, eurem guten ansehen nach vertreulich und in gehaimbt mit besten fugen und glimpf anregt, von inen zu vernemen, wie dannoch den sachen zu thun. Insonders mochtetst du, Volckhaimer, mit H. Dr. Liennharten von Eck vertreulich und fur dich selbs darvon reden und ansprechen, dann ye gewißlich durch dises muntzen ain mercklicher schaden kunftig ervolgen wurdt. Doch so man von solcher muntzsachen was handeln und furnemen solt wöllen, konnen wir wol erachten, das man denen stenden, die aigne perckwerck und silber, welche auch die silber in ainem nehern ankommen haben und des muntzens vor andern, so die silber kauffen muessen, zukommen konnen, die maß nit setzen konnd, sonder die mit dem muntzen freylassen muest. Aber in all weg wer es unsers erachtens nutz und gut, das muntzen der taler auch anstellet bey denen, so nit aigne perckwerck und silber haben. Darein wollet euch, sovil sich leiden will, selbst zum besten schicken. Datum under unsers eltern Bgm. Christoffen Tetzels petschier, Dinstags, 10. May 1541, zum aufsperren der thor.

Anmerkungen

1
 Vgl. Bgm. und Rat von Nürnberg an Clemens Volkamer und Hieronymus Baumgartner, [Nürnberg], 1541 Mai 12, Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 36v–38v (Kop.). [...]. Was nun die religionsachen belangt, das lassen wir uff im selbs beruen. So wissen wir auch der goßlarischen sachen halben nichts tzu pessern, sonder die gutten leut mussen erwarten, wie sichs weytter tzutragen. [...]. Vgl. auch dies. an dies.,[Nürnberg], 1541 Mai 14, Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 44v–45v (Kop.): [...]. Wissen die sachen anderst nit tzu pessern, dann das wir den almechtigen Gott treulich anruffen und pitten wollen, das er selbst das recht richtscheyd furen und layten woll, diese großwichtige sachen seins einigen, ewigen lobs tzu vergleichung tzu pringen, dem wirs auch entlich haymstellen [...].