Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Neuwied Fürstlich Wiedisches Archiv, 105–28–1, unfol. (Kop. d. 18. Jhdt.) 1; AS: Der churfursten ratschleg in negotio religionis.

Uf Donnerstag post Petri et Pauli [1541 Juni 30].

Trier: Siehet vur gut, in der religionsach ein inganck zu nehmen und dabei, so es angesehen, in sachen der turkenhilf zu handlen.

Cöln: Daß man der Türcken halb geredt und alsdan ferer mit zeit in der religionsachen furtgefarn worden.

Pfaltz: Daß man in der religionsachen vortgeschritten und neben deme auch gehandelt worden der türkenhilf.

Brandenburg: Daß man uf onsehen der vorigen churfürsten bedenken beide sachen für handt genomen.

Mentz vergleichet sich mit den andern, den stenden solchs anzuzeigen.

Pfaltz: Hat auch die sach – – –, wiewol – – – die hauptsach davon zu reden, achten sie, daß man etlige wenig personen darzu verordnen sol, umb filheit und anzal der personen zu vermeiden. Sovil die irrigen ubrigen artigkel belangendt, das dieselbe glichsfals in kleiner zal beratschlagt und verglichen möchten werden. Der restitution halber, daß der noch geschwigen werde, von der hauptsachen gered wurde, dan die filligt folgen werden.

Brandenburg: Hat die artickel von ksl. Mt. – – – vleisig besichtigt und wol acht sich in diesen in [sic!] klein an verstandt, daß demnost [sic!] irer kfl. [Gn.] uß ambts wegen von seiner kfl. [Gn.] zuzugeben und dweil ire kfl. Gn. nit sein, sonder Gotts ehr belangt, wil sich – – –  – – –. Befindet uf 2 artickel gestelt. Daß von ksl. Mt. solche sachen hergestelt, dartzu colloqu[u]torn und presidenten verordnet worde und daß sie demnast [sic!] sich in 5 hauptstuken sich verglichen, das Got auch verleichen wol, sich in den andern auch zu verglichen, und daß ksl. Mt. zweibelt [sic!], daß man sich in den 5 artickel, so verglichen sein, zu besichtigen gegeben, und das demnest den andern verhoffentlich were leichtlich zu helfen als nemlich den sacramenten. Und daß man zu solchen zu underhandlung komen möcht, dan davon fillicht etwas furhanden und so doch dieselben nicht vergleichen können, daß dan die verglichen von ksl. Mt. gehandthabt worden. Daß – – – uß allerhandt irer kfl. Gn. vor – – –, dan es zu groiß, einem in handen stellen dienlich sein möcht. Dan dardurch werde nicht ein – – – sonder groß gut erfolgen und daß demnach der christlich namen widder den Türken beschirmt und zu einer beharlis [sic!] hilf komen würde. Und daß solchs alles von ksl. Mt. und den churfursten als den heuptern der christlichait uhr [sic!] ubel [sic!] oder stünde. Restitution, das daßelbe buch zu ußtracht der hauptsachen verschwigen. Frid und recht zu underhalten, darzu wern sie alzeit geneigt gewesen.

Mentz: Hat verschiner tage auch das buch, von ksl. Mt. uberantwort, entfangen. Und befinde auch die – – – und – – – von Trier [angeregt?] und solchs – – – dan fillicht andern bischehen zu behanden. Und daß auch fil stritige artikel verschwigen, fil wort nit gewonlich und also verwiklich stunden, wo den ihr furkomen, daß solchs zu nit käme. Item, demnach ir kfl. [Gn.] in das bischoflich ampt gekomen, haben sie alzeit darzu sich geneigt, daß sie sich in christ– – – nit absondern und b[äpstlicher] Hlt. als den geschehen – – – abfallen. Daß das buch ksl. Mt. wider zugestelt und fere von ksl. Mt. dem b[äpstlicher] Hlt. legato zugestelt, daruf sich haben zu resolviren und zu beschließen und irn beschluß alsdan den gemeynen stenden furzustellen. Was alsdan ire kfl. Gn. thun könden, wern sie geneigt zu thun. Und, was also gehandelt, der b[äpstlichen] Hlt. angezeigt wurde. Sovil die restitution belangt, hetten sie sich gäntzlich versehen, vor allen dingen sol den geschehen, dan die geistliche mußen sich ige [sic!] dis. Es sei auch war, es schieen [sic!] die protestanden uber gleichmeßig recht, do sie es münen [sic!] in maul haben, ziehen demnost itzo irer kfl. Gn. ire rendthen ab. Solt es nun also zugehen, was solchs vor ein gleichmeßig recht were, sol Got wol ermeßen. Doch so man solchs artikels halb sol reden, wollen sie gern willig sein zu thun und – – – kein mögen sein.

Trier: Haben den [sic!] hern rath gehört, wie es mit der religionsach solt furgenomen werden und was sie inen widder angetzeigt. Und, was also verglichen, als christlich annemen wolten, sunst, was noch unverglichen und in der christlichen kirchen, das ksl. Mt. zu bitten, sich neben – – – legaten dernhalben wider inzulaßen.

Cöln: Wißen nit nochmals nit, woruf dan bevor geschehen davon zu reden. Und daß demnach die notturft erfordert, sich in christlichem glauben zu vergleichen. Und weren auch hievor fast uf andern [...?] auch die sacramenten und den protestanden und catholicis verglichen. Und so auch sie nicht verglichen – – –  – – –. Sovil die artikel dog– – – berurn, in etligen verglichen, daß sie sich neben – – – und – – – und – – – deß also verglichen, nemlich die conditionen sub originali [...?]. Und daß in den ubrigen auch – – – gern sich ingelaßen. Und wär noch, so einige artikel in dogmatibus zu dunkel gestelt, daß sie in deme wol wern zu beßern. Und daß war were, daß – – – und gros sich allhier beieinander gefugt, das solchs alles nit on hinder-sich-suchen geschehen. Sovil nu die sacramenta belangt, so weren auch hevor allein von 3 sacramenten und nun ingelaßen 2 sacramenten. Und weiter sich noch ingelaßen in den andern nebenartikeln und disciplinen der kirchen und erpiten sich noch weiter2. Sie halten auch vor ksl. Mt. ahn und, zuvor sie sich die colloquutorn ingelaßen, protestirend, sich von der alten religion dardurch, was sie handlen wurden, nit auszuschließen, sondern, was sie handlen wurden, zu allen ständen zu wei term bedenken zu underlaßen. Und bedunk die cölnischen on, daß man daß buch nochmals besichtigt und ksl. Mt. daß buch wider uberantwort und zu bitten, daruber theologen zu setzen, ferer dem legato inbehalden und daruf ire verstentung [sic!] zu eröfnen. Mit erpietung meins gnedigen [herrn], des Ebf. zu Cöln. Sovil auch die restitution belangt, sei vor underlaß. Geben daruf zu vernemen, daß den colloquutorn davon kein bevell gegeben worden, sondern allein in form, wie sie in der religion solten reden. Es were auch der religion ein anhangender articel.

Pfaltz: Pfaltz habe diese sach der religion alzeit hochgetruwlich gemaint. Und sovil in den verglichung der artikel und unver[...?] artikel, das ksl. Mt. nochmals das buch uberliebert und von ksl. Mt. durchsehen, würdt man sich darnach desto baß konnen daruf zu laßen die verglichen artikel. Sovil die – – – artikel, das es gleichsfals beschehe. Und das der capitulation, wie vor angeregt, verschwigen. Und achten darfür, wirde man sich der puncten, im buch begriffen, vergleichen, sol den andern ab– – – und sunst ubrigen [...?]glichen artikel wol abgehol[f]en werden.

Brandenburg: Haben der churfürsten bedenken gehört und haben sie sich auch ires vorschlags vernemen laßen, dabey laßen sys und daß ksl. Mt. das buch wider hingestelt. Waß darin weider furgenomen wurde und wan solch werd bevolhen, zweiveln ire kfl. Gn. nit, ir Mt. werden darin villeicht handlen, der un– – – artikel zweiveln ir kfl. [Gn.] nit, solchs selbs von ksl. Mt. wol bedacht sein. Und daß ir ksl. Mt. alle die händel heimgestelt, weillen [sic!] ire Mt. den – – – darzu ziehen, laßen man in ire Mt. – – –  – – –. Und so dan der religion – – – getrosten – – –, wurde der restitution wol insehen von ksl. Mt. geschehen, domit die weltligen den christligen sachen nit vorgehen. Und daß ksl. Mt. wol in andern – – – wol – – – wurde. Und daß die colloquutorn christlich, erbarlich und verstendich gehandelt in irem habenden bevelch. Und sovil mentzischen underthanen abfal berurt, daß solchs ire kfl. Gn. nit gern gehört und daß deshalb wol zu bedenken, sich in christliger religion zu vergleichen.

Mentz: Was sie vorermelt, hetten die andern churfürsten angehort, an – – –  – – –  – – –. Und dweil diese sach hoch, daran derselben heil und christlich ainigkeit hengt. Und daß ire kfl. Gn. nit wißen von christligen – – – obrigkeit, den pabst, ablaß. Und daß von ksl. Mt. theologen und legaten und gemeynen vor christlich darin befonden, daßelbig wol man annemen. Und wie vor – – – angeregt, das man sich der verglichen artikel herin entschlißen und zu vergleichen, weil man nu nit entlich sich des anzunemen gewilligt, so last man sie pleiben. Und dweil dan diese sach so hoch, das man die sach zu ksl. Mt. in underthenigem gefallen gestelt wurde. Und das weiter dazu gelerte [...?] hochst dienlich sein wurde. Sovil die restitution belangt, wie vor angeregt, weren ire kfl. Gn. itzo in guter handlung des irn entsetzt und ire underthanen – – – wurden. Dweil dan solichs ire kfl. Gn. iren underthanen nicht gestatten möchten und dan dardurch fried im reich erhalten und gefordert, geben sie zu bedenken, es köndten auch die andern churfursten irn kfl. Gn. solches nit – – –.

Trier: Haben Meintz – – – underthanen angeben gehöret, daß solchs in vil mehr orten geschehen. Sovil dan beratschlag belangt, befindt, das Meintz, Cöln neben inen der röm. ksl. Mt. gestelt, zweiveln nit, ksl. Mt. wurde uf den – – – des stuls zu Rom nit – – – so dan vilmehr uf die christliche ständen – – –  – – –. Imaißen [sic!] es dabey.

Cöln: – – – ein anders, das man des – – – sei, daß das buch ksl. Mt. sei wider heimgestelt und nochmals tzu besichtigen ubergegeben worde. Dweil nun dieser artikel auch – – – ksl. Mt. heimgestelt, ein anzal der theologen zu vernemen, daß nochmals solchs gehohrt, doch dergestalt in kleiner anzal, dan man weiß, was fur ein zeit vorhin zu der colloquution gega[ngen].

Pfaltz: Laßen es auch dabei pleiben, das ksl. Mt. daß buch widderumb zugestelt wurde zu besichtigen. Dweil auch furfelt, daß fil oder wenig theologen solte ksl. Mt. verordnet werden, daß man ksl. Mt. alsdan frei heimgegeben het, das versehe, ksl. Mt. wurde die sachen gern fördern. Der verglichen artikel wißen sie sich zu erinnern, daß daruf nit entlich geschloßen. Der obge– – –  – – –.

Brandenburg: Daß ksl. Mt. die artikel widder zugestelt, haben solch angehort und vergleichen sich deßn mit den andern. Und daß man nicht weiters darnach – – –, haben auch das ansehen, so man – – – allerley handlung deshalb furnemen sol, kondten ir kfl. [Gn.] nit. Und daß man fried, rhu und einigkeit fordern möcht, deß weren sie genaigt, und so nicht alhie – – – sol gehandelt werden, sunsten ire kfl. [Gn.] die sach zu dem almechtigen gestelt haben und sich in ir fürsten[tum] wider zu begeben.

Meintz: Wiß dieser sachen nit beßer tzu raten, dan wie vor angezeigt. Verglichen sich mit den andern. Solches den stenden anzuzeigen.

Trier: Dweil infelt das dubium, ob ksl. Mt. heimzustellen, die theologen nochmals zu vernemen, so möchte darauß verlengerung beschehen, laßen es dan auch.

Cöln: Sovil die p[äpstliche] Hlt. belangt, wißen sich zu erinnern, wie der tag durch ksl. Mt. ußgeschrieben und den hagenawischen abschiedt, das wurden sie sich wol zu haben. Soviel die erwelung uß den stenden, diß wollen sie bei iren vorigen reden laßen. Achten davor, das die felende [sic!] personen die sachen werden ufhalten.

Pfaltz: Haben es auch angehort und, sovil die b[äpstliche] Hlt. belangt, laßen sie es zu ksl. Mt. Achten auch die meng der personen sei nit dienlich.

Brandenburg: Verstehen, daß der ksl. Mt. nit maß gegeben werden soll in verordnung der theologen, und pleiben bei voriger meynung und schluß, – – – den andern und weil ihr – – – wedder – – – ksl. Mt. heimzustellen.

Mentz: Vergleicht sich mit den churfürsten, der ksl. Mt. daß buch zuzustellen und daß ire Mt. ferner darin furneme, was gut sei, mit replicirung des buch an die theologen.

Der fursten und stenden verordneten ire meynung antzeigen laßen: Dweil die artikel der religion so schwer, daß sich nit entschleißen [sic!] hetten kondten und solch sollen sie den churfürsten antzeigen, in meinung, sich morgens umb 7 uhrn widder ufs hauß zu vorfügen, weßen sie alsdan beschließen, sie zu verstendigen.

Mentz: Haben gehort, w[ie] die verordneten der stende sich noch nit entschloßen, daruf geben sie wider zu vernemen, daß die churfursten sich entschloßen der religionsachen, und woillen daruf auch nit verziehen, biß sich die churfürsten irer meinung entschlossen haben zu eröfnen.

Freitags post Petri et Pauli [1541 Juli 1] in negotio religionis.

Uf ein concept, ksl. Mt. zu ubergeben und zu beantworten.

Trier: Lest inen deßen begrief gefallen, allein ob das wort ‚notarial‘ [sic!] ußgelaßen.

Cöln: Deßgleichen, allein ob bei den worten ‚neben p[äpstlicher] Hlt. legaten‘ zu setzen auch ksl. Mt. usschreben und den hagenawischen abscheidt.

Pfaltz: Gleichsfals, allein in etlichen worten der kirch löbliche, wolhergebrachte brauch.

Brandenburg: Lest daß concept stehen, allein sovil de p[äpstliche] Hlt. anbelangt, achten, werde ksl. Mt. wol zu thun wißen. Sie wisten sich auch zu erinnern der zihen [sic!] in den mißbrauch[en]. Daß auch gestelt uf ein gemein national concilium.

Mentz: Das der ratschlag gemeß gestelt. Und soll des hagenawischen abscheidt gemelt werden, auch mit zusetzung, wo etwas dunkel, derselben weiter erclerung zu thun. Uf ein generalconcilium zu stellen. Schleußt sunst in allem neben den andern.

Trier: Es stehe p[äpstlicher] Hlt., die gebräuch zu endern. Man könne sich auch trachten, daß man gelerte da beschreben mochte. Schließ mit Mentz.

Cöln: Laßen sich nochmals gefallen des begri[fs]. und daß ‚löbliche gebrauch gemeiner christlichen kirchen‘ gesetzt wurde.

Pfaltz: Man könde ksl. Mt. kein maß oder ordnung geben in erwelung der personen. Und daß gesetzt ‚christlichen, löblichen gebrauch‘. Daß nationalconcilium betreffendt, wisten sie sich erinnern, was gisterigs tags davon geredt.

Brandenburg: – – – sich sonst mit Cöln und Pfaltz eins. Man könne der gelerten halb ksl. Mt. nit maß geben. Daß die gebrauch eingefurt, wie Cöln und Pfaltz furgeben. Der nationalversamlung halben, waß sie uß den beschloß.

Mentz: Sovil die – – – laßen inen gefallen vermöge des hagenawischen abschiedt. Sofern etwas dunkel gesetzt, daß werde der sachen etwas furderlich sein. Das gesetzt ‚lobliche gebrauch‘. Deßen notorialconcilium [sic!], daß gesetz: wo das gemeyne concilium entstünde, das alsdann uf das [n]otional gegangen wurde. Schliest darauf mit den andern.

Trier: Lest sich wie zuvor gefallen.

Cöln: Daß mit der p[äpstlichen] [Hlt.] gehandelt, auch des hagenawischen abschiedt.

Pfaltz: Platz [= placet].

Brandenburg: Platz.

Mentz: Schleust mit den andern einhellig uf die correction vorangetzogenen worten.

Heruf ist das concept gelesen und in allem verglichen.

Montags, 4. Julij haben die churfursten undt stende verordnet in der [fursten?] bedacht uf die religionsach ksl. Mt. zu geben – – – und hetten sich fast in allem des buch halben verglichen und darneben angefugt, daß daß buch durch die 6 colloquenten nit einhellig beschloßen, sonder daß Dr. Johan als einer der colloquenten daß buch nie gesehen noch nie darin gehelt habe mit seiner selbst clegers handschrift, nemblich.

Hieruf haben sich die churfürsten beratschlagt:

Trier: Hetten gehort, daß sich die fursten fast in dem verglichen, daß daß buch ksl. Mt. und legatn sol ubergeben werden zu besichtigen. Waß sie sunst angebracht, daßelbig acht man unnottig zu disputieren und pleiben bei dem vorigen churf[urstlichen] ratschlag.

Cöllen: Begert abschrift der lang vorigen antwort, sich des halben zu bedenken.

Pfaltz: Achtet, das die churfursten vor sich ir bedenken der ksl. Mt. ubergebe.

Brandenburg: Pleibt bei der vorigen beratschlagung, dweil man auch kgl. Mt. diß mit der churfursten einig befinde.

Mentz: Schliest mit den andern.

Und seind dereselben von ander widder ingelaßen und denselben angezeigt, die churfursten konnen von irem beschloß abnehmen, bitten, daß sich die churfursten mit inen entschließn woll.

Und hat – – – als der colloquenten jeder sich hat vornemen laßen uß den 2 schriften, von den stenden ingeheben [sic!]: Man wiß, wie man zum colloquio gekomen und von ksl. Mt. were ang– – –. Wie er sich hiebevor sich entschuldigt seiner ungehorsam und daß er bei ksl. Mt. zur schuldigen gestelt, habe sich doch zulest inlaßen mogen und protestierend, so die sach anders gerecht, sol an ine nicht begert werden. Und ist solches von ksl. Mt. angenomen und darzu wurden auch presidenten und auditorn gehort. Daß etwaß unzuleßlich sei zugelaßen, kan er nit wißen, sonder es sei christlich, ehrlich und seinem wissen nach recht gehandelt. Er habe alles mit ksl. Mt. [vorworten?] zu wißen gehandelt, und erpeut sich, vor – – – furzukomen und seines thun und laßen ursach und bericht zu thun. Wo eins mangel were, so es inen angezeigt, wol er ercleren. Und daß ksl. Mt. dardurch sol von dem abschiedt seiner pflicht abgetzogen und daß man die edicta vorneme und halte eins gegen den andern, wurden die edicta die erclerung selbst thun. – – – sich beiseins der presidenten und auditorn nun die frage, er habe mit den protestierend[en] nicht col– – –, vertrostet sich, man werde ime deshalb nichts ubels ufflegen. Daß – – – angefragt und schreibt, daß es ime nie gefallen, konde er ime nit glauben. Doctor – – – habe hel[f]en handlen biß in drei – – – mit urtheilung der vorigen artikel des buchs, die ubrigen seind durch in neben H. – – – und ime beschloßen. Daß er nie dabei sol gewesen sein, ist erlogen. Und da – – – krank worden, haben – – – und sich wellen – – –  – – – und einen andern in – – – zustellen. – – –  – – –  – – –, sei ime – – – in seinem bett und angezeigt, was die lutherischen ingegeben, und habe gesagt, daß ire, der lutherischen, artikel vor sich ubergeben worden, und er habe all[n] seinen willen darinnen gegeben und sei darnach von ksl. Mt. angehalten, in die underhandlung zu geben [sic!], wie dan ire Mt. auch darzu schribet, verordnet. Also sei das buch ubergeben und erpeut sich [groß?] also im alzeit furzukomen. Daßelbig hat er also angezeigt und wiß auch nicht, daß ksl. Mt. einig nebenschrift bey dem buch ubergeben worden sei.

Dinstag, 5. Julij.

Seind der fursten und stende verordentn in dem nach[k]omen und in antwort und bedenken uf den entschloß die religionsachen zu geben angezeigt, es hetten ire gn. und gnedigen hern der churfursten ratschlag erwogen und vernomen, daß ire kfl. Gn. darob halten wollen, und zeigen an, daß ire fstl. Gn., Gn. und G. sich nit in dem wollen sondern, schließen mit den churfursten, dweil sie etwas beschwerde darin hetten, nemblich [2.?], nemlich, daß die ksl. Mt. neben dem legato solten deß buchs examiniren, an gemaine stende sol gelangt werden, zum andern sich mit irem – – –, auch irer proposition und dem hagenawischen abscheidt auch zu vergleichen.

Trier: Haben angehort der.

Mentz: Das man gleichsfals den fursten angezaigt wurde, es were der churfursten meinung auch nit, von inen zu sendten [sic!] und siht vor gut an, vermeldung und erclerung zu thun, wie von den f[ursten] – – – wie. Schleust doruf mit Cöln und Trier.

Trier: Lest.

Cölln: Lest es bey voriger red und wie ein jeder den augspurgischen und hagenawischen abschiede.

Pfaltz: Pleibt bei voriger meynungh.

Brandenburg: Beharret uf voriger red und protestation.

Mentz: Schleust wie vor.

Heruf sein die fursten wieder inkommen.

Donnerstags, 14. Julij mane 7. hora.

Ist geratschlagt worden uf ksl. Mt. schriften und vergleichung mit b[äpstlicher] Hlt. l[egaten], der religion halben.

Trier: 1. Dank sagen ksl. Mt., daß ir Mt. kein vleiß hat erwinden laßen. 2. Daß ksl. [Mt.] nicht mit langen schriften ufgehalten wurde, sondern zum furderlichsten beantwort hetten. 3. Daß ksl. Mt. das concilium wolle furdern, das [auch] solchs bi ksl. Mt. zu dank angenomen wurde, dann man auch diß – – – hette, dann so die – – – gelerten zum concilio ge[...?] wurden, daß sie sich darin nicht kondten – – –. Daß b[äpstliche] Hlt. auch bei dem concilio wer oder ire gesandten und solchs concilium. Daß man die resolution ksl. Mt. und b[äpstlicher] Hlt. legaten biß ufm concilium anneme und daß alle artikel von den coloquenten disputirt, verglichen und – – –  – – – uf ein concilium oder national oder andern reichstag geschrieben [sic!] wurden.

Frid und ruh – – –. Laßen es bei irem vorigen ratschlag pleiben und daß es im reich frid und recht also gestalt, daß sie gehandthabt und – – – werden. Item, daß die – – – in dem abscheidt. Was wegen ires gnedigen hern seien sie willig, denselben teil zu der underhaltung darzugeben und fur den 2. den rest und gantz zu halten gestatten wurde. Von dem nurenbergischen friedstand, derselb seye irs bedenken wol bedacht, allein daß der gehandthabt. Und der restitution meldung beschehe. Item, erleitherung theten, was religion sie [= sei] oder nit wol – – – religion, daß solichs in concilium getzogen, ob – – –  – – –  – – – getzogen, nemlich das camergericht oder sonsten. Der – – – das man das bei leibsstraf verpiet und dem nachkommen.

Die behärligh hilf belangend, achten sie, das die hievor – – – beratschlagt und ksl. Mt. derhalb, ob sie mit andern christlichen potentaten deßhalb gehandelt, wes man sich versehen soll, wo nit – – –, das – – – es nochmaln thete, domit ein hilf zu der ander getzogen wurde und d[as] ksl. Mt. mit denselben potentaten in vergleichung, welchs das [werk?] furdern. Und dweil – – –  – – –  – – – furdern, daßelb und von jedem zu gepieten, so man onedaß [in?] dern visitation handlen sol.

Cölln: 1. Ksl. Mt. underthenigst zu danken. 2. – – – bey [ksl.] Mt. belangt, daß die sachen zu fordern und zu ainem gutten abschiedt zu greiffen. 3. Den artikel der religion betreffendt von ksl. Mt. zu dank anzunemen sei und waß sie des legaten – – – gefallen – – –  – – – so uf – – –  – – – gibt, die befindt [sich?] die ksl. Mt. dann selbs die erclerung thun mit furgeschlagenen puncten der abschiedt. Item, daß ein punct, so nit verglichen, suspendirt. Item, daß in den nit verglichen [...?]. Daß – – – verglichen fur gut gehalten und angenomen werden biß uf das concilium, welch[en] den legaten uf – – – fur gut. Und laßen inen gefallen des kaisers furschleg. Item, haben irem gnedigsten hern von Coln die verglichen und abschrift zugeschikt. – – – vor dienlich geacht und irer reformation gemeß und dorumb mögen sie die annemen und achten, wie die artikel zu beiden theilen angenomen, daß dadurch nit gering ingang gemacht wurde, die ubrigen auch zu vergleichen. Und dweil vil meinong und zwiespalt [sint?], dann das volk dadurch in irrung gefurt, das beschehen, das niemant in dem zuwider etwas weiters bestritten und angepracht wurden.

Anmerkungen

1
 Die Überlieferung des Originaltextes ist gänzlich verderbt. Schon der Kopist des 18. Jhdt. konnte offenbar zahlreiche Textstellen nicht mehr rekonstruieren. Auch sind ihm offenkundig viele Transskriptionsfehler unterlaufen.
2
 Zu diesem Satz marg. Notiz: die protestanden.