Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Berlin GStAPK, I. HA Rep. 10 Nr. B 2 Fasz. G, fol. 1r–78v; AS fol. 1r: Rathschlege der churfursten und der abwesenden pottschaften in mancherlei sachen von Donerstag post Petrj et Paulj [Juni 30] biß uf Freitag post Jacobj [Juli 29], annotirt zu Regenspurgkh anno 1541.

Donerstag post Petrj et Paulj [1541 Juni 30].

Trier: Sicht vor gutt an, ein anfang in der religionsachen zu machen und daneben der turckhenhulf halben zu handlen.

Cöln: Das man von der turkenhulf handle und auch in der religionsachen fortschreitte.

Pfaltz: Idem dixit.

Brandenburgkh: Man sehe vor gutt an und mochten villeicht solche mittl und wege funden werden, das beides, nemblich von der turkhenhulf und daneben zugleich von der religionsachen gehandelt wurde.

Maintz: Mit den andern concordirt und solchs den andern stenden anzuzeigen.

Trierisch: Das man vor gut ansehe, die puncten und artickl beider parthen1 den gelerten widerumb behendiget und zu ubersehen gebe, zu vermerckhen, was concordirt und verglichen und was noch nicht concordirt, und das buch2 ksl. Mt. wider uberlifert und a alsdann dem bebstlichen legaten–a ubergeben und ein resolution darauf gemacht wurde und, wo etwas zwispaltig befunden, das wider den alden, hergebrachten christlichen glauben were, das man da nichts nicht wolde einreumen. Von der restitution3, dieweil es ein nottiger punct und nichts davon geredt, das man mit allem vleiß davon handelte. Fridens und rechtens zu erhalden, beyden teilen vonnotten, derwegen auch dises zu erwegen und davon zu handlen.

Coln: Sie haben dem artickl der heiligen religion nachgedacht, daß derselbig der nottigst ist, daran der seel und leib heil und seligkeit gelegen. Darumb wol nöttig, daß dieser artickl in ein bestendige b ainigkeit und–b vergleichung mocht bracht werden. Das daraus frid gantzer gemeiner deutscher nation erfolgen wurde, darzu Coln gern verholfen sein woldec. Es wusten ungezweivelt ir kfl., fstl. Gn., Gn. und G., das die collocutor von den stenden die artickl der religion wolten bey sich erwegen, berattschlagen und, sovil je muglich, vergleichen und ksl. Mt., Kff., Ff. und stenden genugsame, richtige relation thun, auch daß ein buechd den collocutorn uberantwort, darnach sie solten ordenlich handlen, wie dann geschehen, von artickl zu artickl gehandlet und etzliche vil artickl, so bisher strittig gewest, verglichen oder gemeint, daß verglichen mochten werden. Sol uns nit zuwider sein, wo euere Gn., G. vor gut ansehen, die ubergebene artikl und schriften widerumb zu erwegen. Und wolt Gropper unverdrossen in der arbeit sein, versehe sich auch des zu seinen herrn collocutorn, das sie auch unbeschwert sein wurden. Wo aber euere kfl. Gn., Gn. und G. ein bessern weg und mitl wusten, dyser hochwichtigen sachen abzuhelfen, wolden sie ihnen gern auch gefalen lassen, doch alles auf ir kfl. Gn., Gn. und G. verbesserung.

Pfaltz: Wiewol sie nicht grosse theologi wern, so befunden sie doch, daß kein contrarietet in der handlung vermerckt. Auch gefiel in, das man wider ksl. Mt. die sachen und puncten der religion ubergebe und weitter, was concordirt, verzeichnete etc. Was aber streitig und nicht verglichen, das mans auf ein general- oder nationalconcilium aufschube, es wirde doch nicht anders verglichen khunnen werden. Von der restitution achten sie, es sey noch zu frue und zur zeit umbzugehn. Fridens und rechtens sachen, das sey an die ksl. [Mt.] gelangt, so das also auf die ban wurde khumen, so möchte ein jetlicher das sein dazu reden.

Brandenburgkh: Hat die zugstelten artickl, so abzuschreiben vergunst, besehen und befunden, daß dises wol ein groses werkh, [so] Gotes ehr belangt, und ir kfl. Gn. etwas zu hoch und vil, doch ir Gn., als aim christlichen churfursten zuestehe, vor allen dingen Gottes ehr zu befordern und Gottes wort fortzusetzen, geneigt. Nu sovil ir kfl. Gn. erwegen mugen, so befinden sie, daß die christliche lehr e und sacra dogmata–e in zweyen stuckhen geteilt, das erst die artickl der christlichen lehr und glauben, das ander die ritus und ceremonien. Ir kfl. Gn. wollen ihr gefallen lassen, das es bey der vergleichung der lehr bleiben möchte. Was authoritatem ecclesiae betrift, de sacramentis etc. als reservation de primatu Romani pontificis etc., wurde man nach vergleichung der sacra dogmata fuglicher und fruchtbarer handlen und ainigkeit machen khunnen. Aber was nicht verglichen möcht werden, daß mans auf ein concilium schube. Wer gut, das man etwas gewisses hette, ob vileicht etliche wolden neuerung in der religion, wie oft geschehen, machen. Wurde es von beiden teilen ein verainung, verglichung geben, mochten die gemute widerumb zusamenkhumen und auf volgende reichstege mocht deste ehr etwas fruchtbars verglichen und gehandelt werden.

3. So mochte man der Turckhen deste bessern widerstandt thun, wann in der religion ein ainigkeit, vergleichung gemacht were. Und daß ksl. [Mt.] auf diese beide wege solte zu ersuchen sein. Von der restitution, das es noch zu frue were. Wo aber jemants etwas zu unrecht genumen, ksl. Mt. wurde on zweivel einsehen haben.

Maintz: Concordirt mit Trier. Hat auch das buch, von ksl. Mt. uberantwort, entpfangen, verlesen, bewegen, befunden auch damit die mengl, wie von Trier angeregt worden. Das etlich artickl, so bisher stritig gewest, gesetzt, etliche, so strittig, gar ausgelassen, sonst weitleuftig, obscure, verwicklt gestelt, daß, wo das verbleiben solt, das etwo irthum und eyn span daraus entstehn möcht. Und dieweil ir kfl. Gn. als ainem cardinal wil zuegehorn, das man die f religionsachen hanthabe–f, wil sichs nicht geburn, von bebstlicher Hlt., irer geistlichen oberkeit, und von ksl. Mt., irer weltlichen oberkeit, sich abzusundern. Und gefiel ihn, das man das gemelt buch ksl. Mt. wider zustelte und alsdann der bebstlichen Hlt. [legaten] g weitter ubergeben, zu besichtigen und ferner an bebstliche Hlt. zu gelangen, und, was davon vor gnugsame resolution wurde gegeben, darnach wuste man sich zu richten und halden.

2. Von der restitution achtet man den nottigsten puncten und, das davon gehandelt wurde. So sagen die geistlichen rechten, daß die spiritualia an [= ohne] die zeitlichen gutter nicht lang mogen erhalden werden. Von fridens und gleichmessigem rechten: Es schreien die protestirenden von gleichmessigem frid und recht und doch dieweil h mit practiken–h ir kfl. Gn. underthan abgespant hetten und bedechten, in beyzusetzen, als die ihres glaubens weren und ir religion anhengig. Was dann solchs vor frid sein möcht, wurde der allmechtig Got wol richten. Was nun weitter von den andern artikln zu handlen, das woln sein kfl. Gn. helfen ins werkh bringen.

Osterreichische legaten vorgelassen und die mainung anzeigti: Das der röm. kgl. Mt. begern were, das man von der unvermeidlichen notturft und eilenden hulf wider den Turckhen zuvoran handlete und schlisse und dieweil mit der religionsachen stilstunde, sonderlich [...?] einmal solche hochwichtige sachen die eilendt hulf suspendirn und verziehen mochte.

Antwort der chur- und fursten: Das man albereit, von der religion zu handlen als dem furnembsten puncten, angefangen und sich chur- und fursten entschlossen, von der eilenden turkenhulf aufs furderlichst zu handlen und daneben, doch der eilenden hulf on verhinderung, auch von der religionsachen handlen wolten, damit Kff., Ff. und stende nicht vergebene, unnottige expens und unkost alhie fureten.

Trier: Wie vor, das buch ksl. Mt. zu uberlifern und dieselb mit bebstlicher Hlt. legaten sich zu vereinigen. Und dieweil Maintz zuvorn davon aufs schiklichst geredt, sehen sy es vors beste an, man wolle es bei demselbigen beschlus bleiben lassen.

Coln: Sie wern noch der mainung, das man das buech ksl. Mt. widerumb zuestelln wolte und underthenigst bette, das die personen und theologi, so datzu verordent wurden, was verglichen mocht werden, vor handen nehmen und, wo nicht alle, doch etzliche streitige artickl concordirt wurden und etwas, das zu bestendiger ainigkeit dienet, entschlossen. Und wern ihres achtens 4 puncten in dem buch begriffen, das 1. dogmata sacra, 2. sacramenta, 3. ritus, ceremoniy, 4. disciplina und zucht. Und dieweil Dr. Eckh als der sachen ein verstendiger theologus und verordenter collocutor bey der handlung gewesen und befinden, das die protestirenden jetz vil nachgeben, das zu Augspurg nicht nachgegeben ist, sol man mit vleiß dazu thun, daß diese handlung gefurdert wurde. Sie wolten auch, wie Meintz gemelt, sich von bebstlicher Hlt. und ksl. Mt. nicht absondert haben, wolln auch nit, das dem christlichen glauben etwas abbruchlich sein sol.

Von der restitution hette man den collocutoribus kein mandat noch bevelh gegeben, sonder, so man die religionsachen wurde fortgesetzt haben, alsdann wölte man der restitution auch nicht vergessen.

Pfaltz: 1. Sehen vors beste an, das buch, wie gesagt, ksl. Mt. zuzustellen. Wolde es aber ksl. Mt. bebstlichen legaten auch mitteilen, stunde bey ir ksl. Mt. gefallen. 2. Man wolde auf ein concilium generale oder nationale handlen und die restitution noch ein zeit lang verziehen.

Brandenburg: 1. Das mans buch ksl. Mt. wider zuestellete, 2. Das man theologos verordn[e] zur handlung und die etwas einzuge auf engist umb furderung willen, da[n], wo man langwirige, weitleufige hendl wolt furnemen, wur [sic!] mans nicht erwarten.

Trier: Dieweil Brandenburg achtet, das, wo vil verordente theologi dabei sein solten, so mochte es zu einer verlengerung gereichen, wer es wol also zu bedenken. Doch liessen sie sich auch bedunckhen, das vonnotten, mehr personen, die verstendig und gelerte, dazu zu verordnen, und solte solchs der sachen mehr furderlich dann verhinderlich sein abzuhelfen.

Coln: 1. Sovil belangt, den bebstlichen legaten zu dieser handlung zu nehmen, achten sie, dieweil vermöge der ersten proposition ksl. Mt. [Nr. 29] ir das vorbehaldten, das mans ir Mt. haimgestelt lassen wolde. 2. Das aber etzliche dazu geordnet solen wern, lest mans auch dabei bleiben, das es ksl. Mt. underthenigst werde heimgestelt.

Pfaltz: 1. De communicatione legati pontificis concordant cum conclusione des mehrern teils, nemblich das ksl. Mt. kein maß hierin gegeben werde, sonder frey heimgestelt bleibe. 2. Je mer leut dabei sein wurden, je mehr die sachen wurde aufgehalten, derhalben die handlung auf das engist eingezogen solte werden.

Brandenburg: Das mehrer teil dahin schleust, das die handlung nicht weitter, sonder aufs engist eingezogen wurde, dabei sie es auch bleiben liessen.

Meintz: Dieweil nicht bey allen vor gut angesehen, das ein mehrung der verordenten personen gemacht werden solle, so wolden sy mit schliessen j zu bitten–j, daß ksl. Mt. wölle das buch annehmen und sich mit bebstlichem k legaten darumb–k erwegen und resolvirn soldtel.

Donerstag post Petrj und Paulj [1541 Juni 30].

Trier: Vergleicht sich, ein anfang in der religionsachen zu machen, neben dem in der turkenhulf zu handlen, das den stenden anzusagen.

Coln: Concordat.

Pfaltz: Idem.

Brandenburgkh: Placet, das man solche weg und mittl suche, damit in beiden sachen furgeschritten wurde und solchs den stenden angezeigt wurde.

Maintz: Vergleichet sich mit den andern, solchs auch den stenden zu referirn achtet.

Trierm: Das der neuen lehr und secten anhengig etliche person. Es haben sich etlich in embter eingedrungen, aufrurisch gewesen. Wie Coln und Maintz einer mainung in sachen der religions [sic!], wie man darin handlen, sein. Trier khan nichts an bebstlicher Hlt. furnemen, derhalben sye bey Meintz verbleiben.

Coln: Das buch von ksl. Mt. dem bebstlichen legaten und etlichen glerten zuegestelt, was darin verglichen mocht werden, daß es angenumen wurde. Solde [uns es?] nicht zuwider sein, daß solchs ir ksl. Mt. heimgestelt wurde. Zu meiden sey ein große anzal der underhendler, daß ksl. [Mt.] heimgestelt, die person[en] zu verordnen.

Pfalz: Concordirt von dem buch zu ubergeben, excluso legato papae. Item, ne fiat magnus numerus personarum, wurde ksl. Mt. sich wol wissen zu vergleichen. Obiectio, quod nihil concordatum. Scimus nihil conclusum esse, sed referendum esse. De practicis dolemus, sed cum nescimus, quod sit, nihil scimus, quod agendum sit, sed, ubi caesareae maiestati indicabitur, sciet ipsa, quod faciendum.

Maintz: Was sich vormals hetten vernemen lassen, hette man in gutem gedechtnis. Haben vor gut geacht, dieweil diß ein ser hochwichtige sach, darein Gottes ehr, der christenheit heil steht, daß damit deste furderlichen fortgeschriten wurde. Und sonderlich haben sie sich ercklert von anfang, das sich irs ampts halben von Got, von der kirchen, von bebstlicher Hlt. nicht wisse, nicht khunde, nicht wolde abweichen. Item, das ksl. Mt. das buch wolde zu handen nehmen und alsdann weitter von verordenten theoligis [sic!] besehen liessen. Und was alsdann concordirt, daß mans zu halten gebietten liesse.

Item, wie etlich geredt, das etliche artickl concordirt, so achten sye nit, das ainiger artickl concordirt, sonder das es aufs papir bracht, damit sich die andern stende daruber zu bedenken und zu entschliessen. Dergleichen billich, daß die ksl. Mt. und churfursten, fursten auch ire retth dabey hetten. Weitter, daß der sachen dienstlich, das zu denen, so noch verordnet solen werden, die vorigen collocutor sein sollen als die darub wissen.

Und sovil die restitution belangt, daß solche ins werkh bracht und daß niemants spoliert, von der haubtsachen zuvor muste horen. Wann man von frid und recht wurde reden, wurde nichts ausgericht mögen werden on die restitution.

[Pfalz] 4: Und sein ir kfl. Gn. etlichs einig mit andern. Und was ir röm. ksl. [Mt.] darin bedenken, dasselb an Kff., Ff. und stende wider angebracht und daß ksl. Mt. hierin kein maß gestelt. Ob ir ksl. Mt. die protestirenden stend zur vergleichung vermugen mocht, wurde on zweivel ir ksl. Mt. dasselbig fortsetzen. Item, dieweil röm. ksl. Mt. allein den handl ubergeben, reichstag ausgeschriben, das es ir ksl. Mt. allein zuegestelt, wolde alsdann ksl. Mt. solchs dem legaten mitteilen, stunde bey ir Mt. Dye restitution solde die religionsachen nicht verhindern. Ksl. Mt. sich erbotten, wo vergleichung von den dogmatibus werde gefunden, alsdann wurde man von den missbreuchen vor handen nemen khunnen. Und was das practicirn der protestirenden belangt, dye mainzischen underthanen abzuspannen etc., und die lehre, welche itzt vor reine geacht wirdt.

Brandenburg: 1. Plerique concludunt, ut articuli caesari offerantur. 2. Ut ordinentur theologi. Videtur, si modus totius actionis consideretur, das mans auf engist handlen solle. Und dieweil die sache ksl. Mt. heimgeben, wolle man mit Pfalz dabey bleiben. 3. Der verglichen und unverglichen artikhl halben wisse man, das den collocutorn bevelh gegeben, dieselben artickl an alle stende zu gelangen. 4. Wo man solde solche langwirige handlung wolte furnehmen, wer zu besorgen, das mans nicht erwarten wurde khunnen, sondern hin heimziehen must zu iren underthan[en].

Maintz letzlich: Das etliche verordente von Kff., Ff. und stende dabey sein musten, und wusten nichts anders weitter zu sagen dann wie vor. Triern wern mit ihr der mainung, das mans wolde an ksl. Mt. also lassen gelangen.

Der fursten und gemeiner stende einpringen: 1. Sie wern bericht worden, wie die churfursten die religionsachen zu beratschlagen angefangen. Und dieweil diß ein hochwichtige sache were, Gottes ehr und der seelen seligkeit belangendt, haben sy anzuzeigen, das sie noch hierauf sich nichts entschlossen, sondern wern willens, morgen umb 7 uhr sich widerumb hereinzuverfugen und solchen handl vor handt zu nehmen und sich mit einer antwort gefasset zu machen.

Maintz antwort: Hetten gehort, was einbracht worden wer. Darauf laß man ihn wider anzeigen, das man sich der artickl der religion halben entschlossen, die fur handt zu nehmen. Und wie der fursten gesandten und gemeine stende angezeigt, wolle man morgen umb 7 ur wider heroben erscheinen und, was man sich entschlossen, schriftlich verfassen.

Der stende: Sie wollen die antwort annehmen.

Freitags nach Petrj et Paulj [1541 Juli 1].

Ist ein gestalte schrift umb 7 hora von Maintz in der churfursten ratt offentlich.

Trier: Wir lassen uns den gestalten rattschlag gefallen. Allein das man vil sol nationalconcilium instituirn, damit wurde wenig ausgericht, wo nicht ein generalconcilium gehalten wurde.

Coln: Allein geben wir zu bedenken, wie die wort ‚neben und mit dem bebstlichen legaten‘ etc., ob die wort dem haganawischn abschied gemeß sein5. Item, ob man die adiectiva wolt dazu setzen: ‚etliche theologen und verstendige, schiedliche person‘ etc.

Pfaltz: Item, daß bebstlicher legat sol sein gelerte dabey haben, wolten wir, daß mans ausließ oder dem haganawischn abschied gemeß gestelt wurde. ‚Gebrauch der kirchen‘, das dafur gesetzt wurde: ‚christliche, lobliche breuche, nicht missbreuch‘.

Brand[enburg]: Allein, sovil am ersten bebstlichen legaten belangent, achtet man, daß die röm. ksl. Mt. wol zu thun wurd wissen. Item, dieweil es dem haganawischn abschied nicht gemes. Item, das man ksl. Mt. heimstellet, was die vor personen dazu verordnen wolte. Item, die wort ‚lehrer der kirchen‘ und ‚mißbreuch‘, daß sye geendert wurden. 3. Ksl. Mt. wolde die mittl finden, das sich die verordenten theologi mit den churfursten vergleichen wolden. Item, es ist gestern davon geredt, das man ein general- oder nationalconcilium wolde instituirn.

Maintz: Wissen sich nit anderst zu erinnern, dann daß die schrift gesterigem ratschlag nit ungemeß gestelt. Das man aber dem haganawischn abschied gemeß setzen sol, achten sy, das man nichts bebstlicher Hlt. zuentkegen furnemen solde. Uf das wort ‚gebreuchen‘ mochte man sehen, obs tunckl und einer weittern erklerung bedurf, wolte man disen sententz hinzusetzen. Was das wort ‚brauch‘ belangt, mocht man stehn lassen, dan kein missbrauch ein brauch genennet und kein brauch in der kirchen sein sol, der nit auch christlich und loblich. Das wort ‚concilium‘ mit auslassung der worter ‚general‘ und ‚national‘ insehen.

Trier: Man hat wider in der jetzigen umbfrag bedacht, die gestelte schrift etwas zu endern. 1. Das buch ksl. Mt. und bebstlicher Hlt. zu ubergeben, das sie soln gelerte, verstendige leut oder theologen dazu nehmen, werden sie wissen zu thun. Von missbreuchen, das dieselben werden abgethan. Sonst schliessen wir dahin wie mein g[nedigster] her von Maintz.

Cöln: 1. Von den gebreuchen, wolten wir hinzusetzen ‚loblichen gebreucheno gemeiner christlichen kirchen‘.

Pfaltz: Das man den haganawischn abschied sol anziehen. Sein von uns dahin stetz vormals verstanden, daß man die wort des haganawischn abschieds sol brauchen und das ksl. Mt. kein maß gesetzt wurde, mit bebstlicher Hlt. die sachen zu communicirn. Das wort ‚gebreuch‘ das man dazusetzt ‚lobliche‘ etc., dann es khunt so deutlich und klar nit gesetzt werden, es were besser.

Bran[denburg]: 1. Wann man sich auf den haganawischen abschied zeucht, das man auch des abschieds wort gebrauche und nit allein ‚vermog des haga[nawischen] abschieds‘. 2. Das wort ‚gebrauch‘, die tunklheit derselben wort zu erklern, was lobliche, christliche gebreuch weren. 3. Item, man wolde das wort ‚nationalconcilium‘ nicht wolde auslassen, dieweil gestern davon geschlossen, wusten auch daraus nit sich zu begeben.

Maintz: Lassen in gefalln des bebstlichen legaten halben, das man setze: ‚vermog des haganawischen abschieds mit im communicirn‘, wie dann Coln und Trier sich vernehmen haben lassen. Item, was erklerung bedurft etc., das es gemelt werde, dabey laß mans bleiben. Was missbreuch wern, sol man abthun. D[ie] wort ‚concilium general und national‘, das man die mit der bedingung setzte: Wo aber das gemein concilium nicht erlangt mocht werden, das alsdann ein nationalconcilium ordenlicher weiß beschriben werden sol.

Coln: Man were fast eins, mit bebstlicher Hlt. darauf auf das buch zu communicirn laut des haganawischen abschieds. Item, was tunkl, daß dasselb erklert wurde. Item, mit dem concilium ein melden wie Maintz.

Pfaltz: Lassens bleiben des bebstlichen legaten halben, wie Coln itzt gemelt dem haganawischen abschied gemes. Was die missbreuch, das selbe a[b]thuen und klerlich ausdruken ‚loblich und christlich‘. Mit dem concilium, daß man hinzusetze von national oder mit den worten ‚general oder national‘ etc.

Maintz personlich gesagt: Cantzler corrigirts.

Die schrift corrigirt, zum andermal verlesen worden und die wort hinzugesetzt: ‚Mit dem bebstlichen legaten vermöge des haganawischn abschied zu communicirn und zu resolvirn und, was sie sich also resolvirt wurden haben, dasselb weitter an Kff., Ff. und gemeine stende gelangen zu lassen‘.

Die schrift zum dritten mal corrigirt und verlesen.

Die eilende turckhenhulfe belangende. In der churfursten ratt bedacht auf ksl. Mt. erklerung.

Erstlich rattschlag auf der kgl. Mt. ubergebene schrift [Nr. 185] verlesen worden. Item, ratschlag auf der ksl. Mt. schrift [Nr. 184] verlesen.

Trier: Was den punct der beharrlichen hulf belangt, das mans also stellete, das nicht ksl. und kgl. Mt. also fassen mochte, als hette mans schon bewilligt. Item, auf ein monat, wo mans also ließ bleiben, mocht kgl. Mt. diweil nichts thun und darauf verziehen, darumb das es auf 2 oder 3 monat gestelt wurde.

Coln: Daß ein underscheidt zu machen zwischen den ungehorsamen und ungewissen. Ob sie zum reich gehorn oder nicht, weiß man nicht. Man solte willigen den halben romzug, aber auf gewisse reichsstende. Die zeit des monats, das gelt zuwegen zu bringen, wer zu eilendt, darumb daß die zeit weitter erstreckt wurde. Wo es ir ksl. Mt. nicht zu beschwerlich, das man diese wort nicht solde also lassen, sam mans ih[n] ein zweivel setzte. Item, das man auf die beharrlich hulf wolte sich beratschlagen, nicht daß sy schon gewilligt sey. Es sein auch etliche regirende und nicht regirende fursten gestern ernent, aber wie dem, so solte man doch einen obersten haub[t]man ernennen.

Pfaltz: Sovil die schrift an ksl. Mt. belangt, bedenken wir, sols mit zu dank angenumen werden, ists sonst nicht gewonlich, wenn man eim etwas gibt, daß man dazu dankt. Derhalben mocht man den dank auslassen. Ließ[en] wir uns gefallen, daß expresse verstanden wurde, das man die hulf von leutten, nicht von gelt thun wolle. Und wo es der ksl. Mt. nicht beschwerlich, wolten wir, das des wort ‚beschwerlich‘ ausgelassen. Item, in eim monat, wer die zeit zu kurtz, das mans gelt zu geburender zeit erlegen wurde. Item, die beharrlich hulf, das man nicht setze, wie sie schon bewilligt.

Brand[enburg]: Aber man funde, des erbietten ksl. Mt. und kgl. Mt. irn Mtt. zu gering sein wurde, dieweil die protestirenden den gantzen romzug gewilligt, liessen inen gefallen, das die 10.000 vor voll angeschlagen wurden aus gemelten ursachen. Was den haubtman belangt, wurde man sich schwerlich mit den protestirenden vereinigen khunnen, derhalben solde mans ksl. Mt. haimgestelt haben, einen haubtman zu benennen, doch der dem reich verwandt were.

Meintz concordat: Daß die zeit werde erstrekt und die beharlich hulf werde geendert. Aber betreffend die dancksagung, soll mans lassen bleiben, wie dann gestern dieselbig beschlossen. Was aber vor oberste und kriegsrethe zu wehlen, wolln sye horn, was andere churfursten bedenken. Alsdann wolln sie auch das irige datzu reden. Und man wolde sich hierauf bereden der erwelung halben.

Nachmals sein berattschlagte antworten corrigirt worden.

Hie sein dye verordenten der fursten und stende der alten religion furgelassen und haben in der churfursten ratt furbracht: Die fursten und andern stend der praelaten und herrn lassen ir bedenken der religion halben freuntlicher und undertheniger mainung anzeigen, das mein gnediger herr von Saltzburg hat lassen anregen, an euere kfl. Gn. furzutragen, das der puncten der religion, als von welches wegen der reichstag furnemblich ausgeschriben, beratschlagt sol werden. Hat der mainzische cantzler interpellirt und anzeigt, man wolle ihnen, den gesandten, die gefassete p schrift von der religionsachen und der churfursten rattschlag und bedenken–p verlesen und der gesandten und stende antwort darauf anhoren. Welches dann also den gesandten gefellig gwest und gemelter rattschlag der churfursten in der religionsachen verlesen worden.

Nachmals hat der mainzische cantzler den gesandten vermelt, es weren zwo schriften und antworten auf röm. ksl. Mt. und kgl. Mt. ubergebene schriften [Nr. 184, Nr. 185] verfasset, die wolle man ihnen, den gesandten, auch verlesen, sy wolden solche anhoren. Und ist also verlesen und gehort worden.

Maintz: Die churfursten haben noch von den obristen und kriegsretten und pfennigmeister sich nicht gentzlich entschlossen, sonder nach vergleichung der antwort sich zu entschlissen. Dann sein auch supplication verhanden, von den stetten ubergeben, welche an die stette gelangen.

Die verordenten: Den heiligen glauben und religion belangend, daß ksl. Mt. ersucht solde werden, gemeinen stenden solche sachen zu eroffnen, desgleichen bey bebstlicher Hlt. Es haben daneben etliche fursten vor gut angesehen, das etliche catholici doctores soln daruber beratschlagen. Etliche haben vor gut angesehen, das mit bebstlicher Hlt. ein resolution daruber sich verglichen solt werden. Das aber etliche gemeint, man solle etliche gelerte und catholicos uber das buch sich berattschlagen lassen, das hat man vor unnottig und zu frue geachtet. Wo alsdann ir ksl. Mt. und bebstlich Hlt. auf ein concilium sich wurden vergleichen als die heubter, unser oberkeit, wurde man sich wissen irer resolution nach zu verhalten.

Hie ist Hg. Wilhelms schrift [Nr. 122] von den verordenten ubergeben den churfursten.

Nachmals hat saltzburgischer cantzler ein schrift verlesen von der eilenden turckhenhulf.

Item, gedachter saltzb[urgischer] canzler hat auch ein schrift verlesen, darin der verordenten bedenken auf des kunigs erklerung.

Hierauf ist von der churfursten wegen copei und abschrift verlesener schrift begert und zuegesagt worden, dakegen die churfursten auch ire schriften der religionsachen und der eilenden turkenhulf halben verheissen, den verordenten auf mundum abgeschriben zu ubergeben.

Freitag post Petrj et Paulj [1541 Juli 1] nach mittag umb drey ur.

Das die schrift bey gemeynen stenden unabgeschriben blieben wer, darumb wolde auch Hg. Wilhelm, das ihm solche schrift wider zuegestelt wurde. Doch noch einmal oder etzlich mehr mal, so es vonnotten, im churfurstlichen ratt verlesen möcht werden. Und wo ir kfl. Gn., Gn. und G. vor nottig ansehn, das man solche schrift abzuschreiben mitteilen solte, wolte mans also nicht ferner geweigert haben.

Darauf geratschlagt:

Trier: Sie haben die schrift geben als fur ein ratschlag der religionsachen. Das sye aber nicht gern sehen, das solche schrift abgeschriben werde, kunnen wir nicht anders erachten, dann dieweil sie es uns zugestelt abzuschreiben, wil es unbillich sein, das es underbliebe. Derhalben sol solche schrift abgeschriben werden und, was wir uns darauf mit in vergleichen mochten, dasselbig solde in angezeigt werden.

Coln: Wir bedenkhen, das es wol ein neues, das ein furst oder stand solde ein solche sachen lassen in schrift als ein oration verfassen und ausstreichen. Und wiewol Hg. Wilhelm villeicht solches guter mainung gethan, so mochte es doch nachmals gleichermassen auch thuen oder zu thun sich understehn und wurde solche sachen ein weitleuftige verlengerung machen. Aber man achtet, das solche schrift nicht allein von Hg. Wilhelm, sonder auch von der stend wegen ubergeben. Und dieweil heut beschlossen, solche schrift abzuschreiben, so solle man demselben nachkhummen, daß die schrift abgeschriben und jedem mitgeteilt werde.

Pfaltz: Wir achten, das die schrift nicht allein von wegen Hg. Wilhelm, sonder von wegen der stende vor ein antwort gegeben sey. Und dieweil solche schrift vil puncten hat, doran etwas gelegen, sehe man vor gut, das mans balde jetzund durch die secretari ließ abschreiben.

Brand[enburg]: Das die schrift von wegen der stende gegeben und beschlossen, daß die schrift abgeschriben werden, derhalben es vonotten, dem nachzukhomen.

Maintz: Wir achten, das vonnotten, gutt und nutzlich, das man der schrift ein abschrift habe und des also vollzogen werde. Und doch solche abschrift in ratweiß wie geburlich gehaldten und damit geböret werde, des wur [sic!] sich ein jetlicher wol wissen ze halden.

Maintz ad legatum der fursten und stende: Es will den churfursten und der abwesenden bottschaften nicht wol anderst geburen, dann dem heutigen beschluß nachzukhomen und davon nicht abzuschreitten, die ubergebene schrift abzuschreiben, doch dieselbige, wie sich geburet, ze halden. Wer es aber nicht thete, der solde daruber seiner [abenteur?] gewarten.

Legatus Hg. Wilhelms darauf: Das es Hg. Wilhelm nicht sehr entgegen, das solche schrift abgeschriben wurde, welche dann den churfursten entlich darumb zuegestelt were, sie zu erinnern, wie pfleglich und gewonlich gutter mainung darauf weitter zu gedenken und sich zu berattschlagen. Aber das die copei und original widerumb dem saltzburgischen cantzler oder dem legaten zu handen widergestelt wurde.

Trier: Das man die schrift abschriebe und zu morgens umb 7 ur wider zusamenkheme, darauf ratschlagte, was sich darauf zu vergleichen.

Cöln: Sehe vor gut an, das, dieweil man nicht weit voneinander, noch heut wie zuvorn gewonlich die sachen von stuckh zu stuckh verlesen und berattschlagt wurden.

Pfaltz: Das die schrift abgeschriben und morgens wider verlesen und darauf geratschlagt wurde. Stellens zu eueren kfl. Gn., Gn. und G., wolle man die sachen jetzund von artikl zu artickl fur hand nehmen und beratschlagen oder solchs bis zu morgen lassen anstehen.

Brandenburgkh: Idem, quod Pfaltz.

Maintz: Also auch Maintz lassens dabey bleiben, dieweil man nicht vil voneinander ist, ob mans heut oder morgen zu beratschlagen vor handen nehmen wolle.

Sambstag post Petrj et Paulj [1541 Juli 2].

In sachen die eilend turkenhulf betrefend:

[Trier]: Die ersten drey artickl concordirt. Die haubtleut, kriegsratt, [pfennig]maister liessen uns gefalln, wes euere kfl. Gn., Gn. und G. hierin sich entschliessen und welche sie ernennen. Beharlich hulf lassen wirs auch bey eurm bedenken bleiben.

Coln: Auf die letzten artickl, wo es euch gefellig, das mans ksl. Mt. heimstellet zu erwelen, welchen sie vur tuchtigk achtet. Deßgleichen die kriegsretth etc., wollen wirs auf eur verbessern gestelt haben. Also auch mit der beharlichen hulf, das man ksl. Mt. wolde ansuchen, das irige auch datzu zu thun.

Pfaltz concordat mit Cöln.

Brandenb[urg]: Haben auch die 4 artickhl nacheinander gehort verlesen und, sovil die obristenq, [pfennig]meister etc., das mans der ksl. Mt. heimstelle, der ursach halben, das mans mit den protestirenden nicht wol eins kunt werden von dem obristen. Und sech sie vor gut an, das, wann ein obrister benent wer worden, das man im von einem jeden umkreiß einen kriegsratt zuegebe. Die andern stuckh lassen sy bey der andern mainung und gutdunken bleiben.

Maintz: Sovil die kriegsrett, [pfennig]maister belangt, sein sye erbuttig, wo euere kfl. Gn. davon reden wurden, mit ihnen zu schliessen. In den andern vergleichen sie sich mit den andern allen.

Auf kgl. Mt. erleutterung:

Trier: Sovil belangend das stuckh, das kriegsvolkh wider zu urlauben, wer unser bedenkhen, dieweil das volkh sich nicht lest auf ein gantz kurtze oder ungewisse zeit und uns an der bewilligten hulf doch nichts nachgelassen oder widergeben wiert, so sol man das kriegsvolkh gleich so mer gebraucht werden, so lang es sein khan, als daß mans vergebens zurukh lassen ziehen.

Coln: Achten, das unfruchtbar were, das kriegsvolkh bald zu urlauben, und concordirt mit Trier.

Pfaltz: Belangend die ung[arischen] pfert, achteten wir, das mans kriegsleut und des lands erkhundte zuvor ließ bedenken und von in erkhundet, darnach daß man darauf rattschlagt.

Brand[enburg]: Concordirt mit Trier und Coln. Doppl etc., lest mans bey dem augspurgischen ratschlag. Des obristen bestallung belangend, das es von der hulf abgezogen und von den stenden verlegt werde.

Maintz approbirt der andern aller mainung.

Der churfursten ratschlag den fursten und stenden angezeigt. Die churfursten wollen itzt gern anhoren, was die fursten und stende sich mit ihnen, den churfursten, verglichen, was nicht.

Darauf die verordenten: Wo die churfursten iren rattschlag wolden anzeigen, wolden sie alsdann auch ire mainung anzeigen, sovil die eilend turkenhulf betrefend. Hierauf Maintz begeret, ir bedenken der stende [Nr. 186] zu horen.

Die verordentnen weiter: Das man in vil artickln gleich und eins were. Weitter wolden die stende als vil als eins monatsr sold furzustreckhen. Bey dem wort ‚erlegung‘ haben sye des bedenken, daß hinzugesetzt wurde ‚gantze erlegung‘. Dann obgleich die ksl. Mt. den ersten monatssolde wurde furstrekhen, so wurde doch solches gelt sich nicht auf den andern und dritten monat nachvolgend erstreckhen.

Von der kgl. Mt. beratschlagen, lassen sy es bey der churfursten gutdunken und ratt bleiben. Von doppl etc. achten sye, das disser artickl einer declaration bedurfe.

Beger von wegen der stend an die kgl. Mt. von den verordenten aus irer schrift verlesen.

Der churfursten rattschlag darauf auf der stend bedenkhen.

Trier: Wir denken, obgleich ksl. Mt. die 60.000 fl. erlegt, so wurdts doch noch an 2 monat mangln. Wo man nu das wort ‚gantze erledung‘[sic!] solde setzen, wie sy bedacht, stehet bey euerer kfl. Gn. bedenken.

Coln: Wir vermerken, das sich die stende mit euerer kfl. Gn. rattschlag und mainung fast vergleichen. Das wort ‚ganz‘ hinzuzusetzen, wer uns nicht vil entgegen, doch auf der andern verbesserung. Die dopplhulf, das es dem augspurgischen ratschlag gemeß gestelt werde6.

Pfaltz: Von dem gelt liessen wir uns gefalln, das die 60.000 fl. nicht genent, auch der monat nicht genent wurde. Item, das das wortlein ‚gantz‘ hinzugesetzt wurde. Die ungleicheit der anschleg wird billich imer angezogen, wolden auch, das es gemeldt wurde, dieweil stetz derhalben klag. Das eim jetlichen erlaubt werde zu ziehen, das achten wir pillich.

Brand[enburg]: Das gelt belangt 60.000 fl., achtetn sye, das man zweier monat verlegung bei röm. ksl. Mt. ausdruckhet. Item, das das wort ‚ganz‘ hinzugesetzt werde. Von obersten, haubtleuten, [pfennig]meister gefiel in, das die ksl. Mt. die wahl hette. Der dopplhulf, daß man sich auf den augspurgischen abschied ziehe, gefyl ihn.

Maintz: Das die verlegung ingemein on ein genante suma gesetzt werde. So wer alsdann das wort ‚gantz‘ unnotig dazuzusetzen. Die ungleicheit der anschleg oder die geringerung der anschleg, das sie sol angeregt werden. Die dopplhulf, mochte besser sein, das die lezt declaration außblieb und der augspurgisch abschied allein gemelt wurde, damit allerlei disputation zu verhutten.

Hierauf sein die stende widerumb furgelassen, und ist in der churfursten und gesanten ratth inen, den verordenten, die antwort, wie volgt, gegeben:

Maintz: Das man sich fast mit den stenden vergleicht. Haben die churfursten bedacht, das die ksl. Mt. solde ein verlegung aufbringen und kein suma noch zeit ernent wurde. Das wortlein ‚gantz‘ lasse man inen gefalln. Item, gefelt den churfursten, das hineingesetzt wurde, das ir kfl. Gn., Gn. und G. wollen die iren zu solchem christlichen werkh lassen verholfen sein. Item, das der dopplhulf bei dem augspurgischen abschied blieben wurde.

Der verordenten von fursten und stenden einpringens: Die fursten und stenden vergleichen sich allenthalben mit eur kfl. Gn. ubergebenen schrift, die eylend turkhenhulf belangend. Und wenn es eueren kfl. Gn., Gn. und G. gefellig, das etliche nach essens heraufverordent, so wolde man sich der zweien schriften vergleichen und dieselben abschreiben lassen und ksl. Mt. uberantwurten und zuestellen [Nr. 188, Nr. 189].

Trier: Das der secretari die correction stelle und dieselb mundirt werde, dieweil sich die fursten und stende allenthalben vergleichen in allen puncten und artickl.

Coln: Das des ausschus nit vonnotten, dieweil der secretari die correctur bei sich hette.

Pfaltz: Wir lassen uns gefallen, daß die antwort durch den secretari gestelt werde und dem ausschus ubergeben werde, auch daß man wider zusamenkhume.

Brandenb[urg]: Das der secretari die antwort aufs reine bringe und verlese, wo alsdann etwas mangels befunden, das mans enderte und besserte. Was dann den obersten haubtman, sech sie vor gut an, das ein furst erwelt wurde, der ursachen, obwol etwas mehr darauf gieng, das es doch so vil deste stattlicher und mehr ansehen haben solte und dem feindt deste schreklicher sein wurde. Und wenn sy ja einen ernennen sollen, so benenten sy Pfgf. Friderich oder den landtgraven.

Maintz: Man wolle die antwort stellen und zu gelegener stunde als villeich umb 2 ur, das man wider sich heraufverfugte.

Nach mittag hora 2 berattschlagt von einem obristen, von kriegsretten und einem pfenningmaister.

Trier: Sehe vor gut an, das ein obrister ernennet wurde, so im reich und disen landen bekhanter furst, und das auf den landtgrafen oder Hg. Ludwig von Bayrn gedacht wurde. Was die benennung der kriegsrette belangend, das auch dises landes bekandten gesucht wurden als etwo Görgh Heidecker, H. Rainhart von Neunegk, H. Wolf von Affenstein etc., Gf. von Manderschiet. Und achteten, das ungeverlich vier personen datzu genugsam, dann wo vil weiße leut beisamen, da ratte man selden etwas guts.

Cöln: Pfgf. Friderichen oder Lgf. zu Hessen. Nu wolten wir, Pfgf. Friderich sonderlich zu ersuchen, wo das nicht sein khundt, solte der landtgraf uns nicht entkegen sein. Die kriegsrett, so jetzt benent und gewelet, soln in nit misfallen, sonderlich aber nenten sye auch einen, so itzt hie ist, mit namen Conradt von Bemelberg, der vor tuchtig wurde angesehen zu einem kriegsratt oder haubtman uber die knecht.

Pfaltz: Wolten gern Pfgf. Friderichen. Wo es aber nicht sein mocht, wern andere fursten mehr furgeschlagen, welcher ein jeder des ampts und noch vil mehr werdt were, die sie in gefallen liessen. Kriegsretthe, aus den umbligenden kreißen zu nehmen, deren villeicht sechs sein möchten, und wurde Heinrich von Fleckhenstein vor tuglich geachtet.

Brandenburgkh: Wie zuvor von dem obersten haubtman Hg. Friderich Pfgf. oder landtgrafe. Wo man aber darauf nicht beschlusse und die ratschlege sich lang verzugen, so solte mans ksl. Mt. haimgestelt haben. Von kriegsretten, dieweil der von Fleckhenstein tuglich geacht wirt, wiewol er Brandenburg vileicht nicht altzu bekannt, so solde er doch in nicht entgegen sein. und, wie Pfaltz bedacht und heut auch gemeldet, sehe sy noch vor gut, die kriegsrethe aus den kraißen zu nehmen. Mit dem pfenningmaister sol man sich wol fursehen.

Maintz: Sovil den obristen belangt, dieweil die hulf klein und eilend und auf ein fursten etwas mehr gehen wurd dann sonst, so wers noch zu bedenken, ob man einen fursten wolde haben. Wo aber die andern churfursten wurden darauf verbleiben, einen fursten zu welen, wolden sie sich auch nicht davon absundern und bei den ernanten lassen bleiben, sonderlich bei Pfgf. Friderich. Ein obristen aber uber die fusknecht, achteten sye Cunratt von Bemelstorf [sic!] gebrauchlich datzu. Kriegsrete, das man 3 oder 4 welete, und, wo man die alden wolde brauchen, gefiel inen, wissen keinen [pfennig]maister.

Uf beide supplication der stett [Nr. 209, Nr. 210] an ksl. Mt. und die Kff., Ff. und stende bedenken und rattschlag der churfursten:

Trier: Das der ksl. Mt. die supplication zuegestelt und schriftlich angezeigt, was mit den stetten gehandelt werden. Das man in solle anzeigen thuen aus unsern retten reichshendln, ist alts herkhomen und gewonlich, aber das sy solten mit zu ratt sein, wissen wir nicht, das es gewonlich.

Cöln: Concordirt mit Trier. Die wort ‚der eingessessen‘ achten wir, das solche wort weitter mochten gezogen werden, dann uns gelegen, derhalben das man darauf sich bedechte und daß ksl. Mt. ein bericht geschehe. Die ander supplication an die churfursten und stend betrefend, das man den stetten anzeigte, das man ihn dem aldten brauch und herkhomen nach hab anzeigen lassen, was sich geburt, aber zun retten hab man sie nit gelassen.

Pfaltz: Concordirt mit den andern, des gebrauchs halben und herkhomen, das man ins anzeig und dabei bleiben lasse. Das man den stetten sol ein sondere antwort geben, achten wir von unnotten, dann sye die churfursten und stend bei ksl. Mt. verklagt, darumb, was man ksl. Mt. berichten und ir Mt. darauf vor ein bescheid geben wurde, das mans dabei bleiben liesse.

Brand[enburg]: Wenn ksl. Mt. diß bericht, wurde ir Mt. wol maß und weg finden. Von den eingesessenen, das wort möcht etwas zu ferr verstanden werden wider der fursten freiheiten und privilegia. Achten nicht vor nottig, auf beide supplication schriftlich antwort zu geben den stetten.

Maintz: Das die stett unbillich klagen. Das man in den beschlus anzeige, sei breuchlich, aber daß sie wolten mitstimen, wer unbreuchlich. Das man den stetten muntlich anzeigen liesse, daß ir verklagung unbillich beschehen, dann mit inen nie anderst gebardt, dann wie des alt herkhomen were gewesen.

Der fursten und stende verordenten einbringen, die eilend turkenhulf belangend: Zum obristen den Kf. von Brandenburg ernent, wo Hg. Friderich nicht dah[in] zu vermogen. Haubtleut ubers kriegsvolkh, wer der von Fleckhenstein furgeschlagen etc. Mochte man solche, wenn der oberst haubtman gewelt, auch gewelet werden. Von kriegsretten geben sie zu bedenkhen, ob noch dieselbigen solten aus den kreißen gewelt werden. Wie der dopplhulf in andere wege mocht gedacht werden.

Dagegen Maintz den verordenten anzeigt von den 2 uberantworten supplication der stett [Nr. 209, Nr. 210], was inhalt. Uf welchs die verordenten geantwort, das sie eben des bedenkhen hetten. Die steur betrefend, ist ein gleich bedenken bei uns, das auch die ksl. Mt. davon bericht wurde und die stett gedechten, von irem furnemen abzustehn.

Der churfursten rattschlag darauf:

Trier: Das man setzt ‚ganz‘, nicht allein ‚dapfere suma auf drey monat‘, wie die fursten und stend begern. Das man nit solle die kreiß dabei haben, wusten sye nit, ob diß zu umbgehen.

Cöln: Des haubtmans halben, wolden sie auch den Kf. von Brand[enburg] haben furgeschlagen, wo Hg. Friderich nicht zu vermögen. Die kriegsrett belangend, lassen wirs bleiben wie vor, es wer dann, daß euere kfl. Gn. bedechten, die erst dann zu welen, wann ein oberister haubtman gewelet wer worden. Mit der verlegung wie heut zuvor.

Pfaltz: Den obristen wie vor. Das man den obristen uber die fueßknecht und [pfennig]meister ließ anstehen zu benennen, bis der obrist haubtman gewelet, das wer in nit entgegen. Die kriegsrett wie vor. Item, also auch mit der auflag, so auf den augspurgischen abschied gestelt. Item, die darlag wie vor, nichts specificirt, sonder ingemain.

Brand[enburg]: Vom haubtman wie vor. Das aber kfl. Gn. von Brandenb[urg] benent, haben sichs sein kfl. Gn. nicht vermut, derhalben uns kein bevelh geben, sonder haben allerlei bedenken irer kfl. Gn. gescheft und verhindernis halben. Von obristen ubers kriegsvolkh und [pfennig]meister concordirn sie mit den andern. Der dopplhulf wie die andern. Die verlag halben wolde uns wolgefallen, dieweil die fursten und stend das specificirt wort der suma nicht darinnen haben wolln, das mans anstehn lasse und endere etc.

Maintz: Den obristen belangt, concordirt, also auch mit dem obristen des kriegsvolkh und [pfennig]meister. Die verlegung ingemein gestalt und dieselb ksl. Mt. thuen wolle, wie auch die andern.

Solchs ist alsdann den fursten und stenden widerumb anzeigt worden.

Montag post Visitationis Mariae, 4. die Julij hora 8.

Ist ein concept verlesen in der churfursten ratt, die supplication und beklagung der stett bei ksl. Mt. belangent, in welchem concept der Kff., Ff. und stend antwort und entschuldigung begriffen.

Trier: Das, wiewol etliche wort zu endern, doch, dieweil der sententz gantz wer, wolden sie ihns gefallen lassen.

Cöln: Das etliche wort scharf sein, die die stett mochten beschweren, darumb das man darfur mildtere und lindere wort stelte, salva ista sententia, das dem sententz nicht abgebrochen wurde. Das bewegen wir gutter mainung, damit weittere trennung verhut.

Pfaltz: In der schrift, das sich etliche trennung zuegetragen, achteten sye nicht, das solche trennung anzuregen sey, denn es sey kein trennung, derhalben man solche wort ausliesse und weittere disputation verhuttet wurde, die dann sonst daraus mocht erwachsen. Den letzten puncten, das man niemandt belegen sol, dann wie es alders herkhumen, derhalben solde man solchs in genere zusetzen.

Brandenb[urg]: Vermerken, daß die schrift vorigem ratschlag gemeß. Item, concordat, daß solche mildterung und linderung der wort in der schrift furgenumen werde.

Maintz: Concordat, das die schrift geenderet und gemilteret werde auf die weis, als davon gerett. Allein bedenken, das der punct billich darin sol bleiben, das die stett den adel und geistlichen nicht hetten zu belegen, und gleichwol neben der specification auch in genere gestelt wurde, niemandt zu belegen, dann wie alders herkhomen. Item, das solche schrift nach etlichen tagen erst ksl. Mt. uberantwort wurt.

Trier: Wir achten, das der milterung der wort nicht vonnotten, dann sie haben auch nichts gemiltert, doch wolte mans ja gemiltert haben, liessens in auch gefallen.

Coln: Achtet, daß milterung furzunemen, doch wolte man je dise wort stehen lassen, sol ihnen auch nit entgegen sein.

Pfaltz: Wie vormal, permanet in sententia sua.

Brandenb[urg]: Brandenb[urg], daß gemeine wort blieben stehen, die belage betreffent, concordat mit Pfaltz. Item, das die antwort ksl. Mt. mit dem ehisten zu ubergeben sey.

Maintz: Wie vormals, permanet in sua sententia. Die antwort, das sye furgehe, placet.

Trier, Coln und Maintz schliessen, das man in die schrift setze, den adel und geistliche nicht zu belegen und daneben gleichwol generaliter auch niemand zu beladen, der aldes herkhomens und zuvor nit damit beschweret.

Dise zeit hat der Truchses von wegen der röm. ksl. Mt. ein schrift in der churfursten ratt verlesen lassen, welche ich abgeschriben. Darnach sein die fursten und stende furgelassen in der churfursten ratt und erklerung gethan voriges rattschlags, die religion betreffend, und daneben Dr. Eckhens juditium anzeigt, das im das buch nie gefalln, nicht gefelt noch gefalln werde, in dem so vil irrige und ketzerische puncten stehen7, auch damnirt er eine schrift, so neben dem buch von ksl. Mt. ubergeben.

Der churfursten rattschlag darauf:

Trier: Befunde, daß sich die fursten und stende in den haubtstuckhen fast mit uns vergleichen. Das uberige belangend, wollen wir churfursten bey unserm beschlus bleiben.

Cöln: Begert abschrift und copei der schrift, so die fursten und stend verlesen. Caetera concordirt. Den Eckhen strafft man lugen, daß er ein verzweivelter etc. Scolaster8 begert, sich zu horen in der andern beyweßen.

Pfaltz: Man habe geschlossen, das der churfursten gestelte schrift und bedenken solle ksl. [Mt.] uberantwort, Got gebe, die fursten und stende verglichen sich oder nicht. Was nu die fursten und stenden dabei wolden furwenden, möchten sie auch thuen.

Brandenburg: Vergleicht sich mit den andern allen. Audientz des scholaster, sein unschuld anzuzeigen, were ihm nicht abzuschlagen.

Maintz: Concordirt cum Trevirensibus & Palatinis.

[Dr. Johannes Gropper]:

Ich habe vergangner tag in gegenwert euerer G. vernumen und angehort ein schrift Hg. Wilhelms [Nr. 122] von wegen der andern fursten und stende und heut desselbigen gleich, auch heut ein schrift dabei Dr. Eckens hantschrift [Nr. 124] verlesen horen, darauf ir mein antwort und entschuldigung gnediklich anhorn. Und hat Dr. Eckt das buch geschent und die schuldt fast auf die colloquenten gelegt, das au[s] solchem colloquio mehr trennung und aufrhur sollde werden. Dieweil solchs mich und Julium Pflug, meinen zuegeordenten, belangt, ist meyn antwort: Es wissen euere kfl., fstl. Gn., Gn. und G. wol, was weis solch colloquium angestelt etc. Und hab ich mich als untuchtig zu einem collocutor erstlich entschuldiget, das ich solchs thun mocht entladen bleiben. Aber hat meyn entschuldigung kein statgehabt und bin aus ksl. Mt. bevelh unablesslich thun muest und ksl. Mt. bevelh, sovil muglich gewest, nachkumen. Dise bezeugung hat ksl. Mt. von uns beiden gnedigst aufgenumen, darauf wir uns des colloquiums undernumen in gegenwertigkeit der verordenten praesidenten und auditores. Und wen ich nicht geachtet, daß des colloquium nit zu einem gutten gelangen solde, wolde ich mich nicht datzu haben lassen vermugen, auch mit ungnad. Das wir aber etwas verfurlicht, irrigs, ketzerisch solten haben zuegelassen, wissen wir nicht auf uns zu nehmen, sondern alles christlichs gehandelt, das den vetern und conciliis gleichmessig. Bezeuge des mit Got u und meinem gewissen–u, daß ich vleissig, on betrug, getreulich darin gehandelt, und habe neben allen artikln des buchs meine grundt, darauf solchs stehn mag, aufgezeichnet und noch gutten bericht thun khan. Hab nichts geverlicher weiß gehandelt. Beger, das euere Gn. und G. solche mein entschuldigung den fursten und stenden anzeigen. Wenn aber das buch und ubergebene schriften der collocutorn solle dahin reichen, ksl. Mt. von iren edicten und andern reichsabschieden abzuwenden, so lege man die handlunge an tag und halts zusamen, wirt man solchs nit befinden. Und ist mir trostlich, daß solche praesidenten und auditores dabei gewesen, das meiner person nichts muge aufgelegt werden noch H. Julio. Haben auch nit mit den protestirenden colludirt, und solle meins vleiß, muehe und arbeit halben billich solcher beschwerung entladen sein.

Und was Dr. Ecks hantschrift belangt, nimbt uns alle wunder. Es mocht im villeicht krankheit halben etwas entpfallen sein. Sonst kann ich mit seiner hantschrift beweisen, daß er von anfang bei und neben uns gesessen und mit gehandelt hat, helfen beratschlagen und beschlissen bis auf den punct de eucharistiae sacramento. Auch hat Dr. Eckhe erstlich im das gantz buch ausserhalb der artikl vom sacrament im gefalln lassen. Dr. Eckh ist dabei gewesen so lang, als ich itzt anzeigt. Darnach ist er in ein fieber gefallen. Und ist mir und Julio beschwerlich gewest, im colloquio uns weitter mit solcher burde zu beladen. Doch haben wir entlich vorgeschritten und uns gegen Dr. Eken erbotten, im relation zu thun alles, was wir weitter handlen wurden. Und haben Dr. Eckhen einmal wollen unser handlung anzeigen, hat ers abgeschlagen, daß er vor krangkeit des nicht gwarten mocht. Nachmals, als wir das buch ausgehandelt, haben wir im anzeigt, das wir fast bei dem buch mit unsern sententzen verblieben, und hat solchs Dr. Eckh nicht sehr angefochten. Nochmals hat ksl. Mt. das buch sambt der handlung von uns begert und habens mussen ir Mt. behendigen. Vor ksl. Mt. aber, do wir das buch uberantwort, haben wir nichts von Dr. Eckhen gesagt, und haben ksl. Mt. unser arbeit gnediglich aufgenumen, das wir uns auch bedankt. Bin auch urbuttig, einem jetzlichen, was stands er sey, mein entschuldigung zu thun, das ich nit verfurlich, sonder treulich, vleissig, an alle collusion gehandelt. Das aber Dr. Eckh ein schrift meldet, so der ksl. Mt. neben dem buch ubergeben, haben wir kein wissen darumb.

Dinstags post Visitationis Mariae, 5. Julij, v hora 8–v.

Die verordenten der fursten und stende: Das die fursten, stend, sich nicht von den churfursten zu sondern, sonder mehr, mit ihn sich zu vereinigen, geneigt. Auf zwen puncten begern sy leuterung: 1. Das die ksl. Mt. neben und mit dem legaten sich wolde beratschlagen, das gleichermas mit der resolution verstanden werde, und, was sich ksl. Mt. mit bebstlichem legaten wurden resolvirn, dasselbig also den stenden wurde angezeigt. 2. Das der haganawisch abschied wurde angeregt, also das sich ir ksl. Mt. vermöge ir ersten proposition [Nr. 29]und haganawischn abschieds wolde vergleichen mit den stenden 9.

Der churfursten ratschlag daruber:

Trier: Lest es bei der verordenten fursten und stend beger.

Coln: Concordat mit Trier.

Pfaltz: Achtet, es wer unnotig zu disputirn gewesen, dieweil es vorhin klar gesetzt sye auf beide, doch sols uns nicht zuentgegen sein. Was aber die meldung des augspurgischen abschieds belangent10, wolln wirs lassen bey unser voriger protestation. Sehen auch fur gut an, das des haganawischn abschieds meldung heraussen blieb.

Brandenb[urg]: Concordirt mit Pfaltz protestation. Wissen und khunnen den augspurgischn abschied nicht anzunemen. Wollen auch diß also hiemit protestirt haben. Begern auch, das solche protestation möchte verzeichnet werden.

Maintz: Das, sovil die gemelte leuterung belangend, das es den verstand bey uns wie bei ihnen hette und das man die leutterung gleichwol thue. Was die clausel den haganawischen abschied betrefendt, wissen wir nicht, warumb es solde oder möchte billich abgeschlagen werden. Derhalben wir mit Triern und Cöln schlissen.

Trier: Wie vor.

Coln: Wie vor.

Pfaltz: Wie wir von anfang protestirt, so lassen wirs bleiben, begern, solchs zu verzeichnen.

Brandenb[urg]: Idem sentit. Permanet in protestatione, begert, daß solche möchte verzeichent werden, denn sye wisten nicht den augspurgischen abschied und wolden sich nicht darein begeben.

Maintz: Bleibt auf irer vorigen mainung.

Antwort den verordenten der fursten und stende geben: Dieweil die fursten und stend nicht willens, sich von churfursten abzusundern, bedanken sich die churfursten und seind widerumb also kegen inen gesint. Das aber begert, hinzuzusetzen vermog des haganawischen abschieds und proposition, hat das mehrer teil bewilligt, solchs hinzuzusetzen, dieweil auch zuvoran des haganawischen abschieds gemelt. Es haben Pfaltz und Brandenburg protestirt und anzeigt, daß sie sich dardurch nicht weitter in den augspurgischen abschied wolln begeben. Beger auch, solches zu verzeichnen. Der von Brand[enburg] zuvor lassen anzei gen, das seine kfl. Gn. den augspurgischen abschied zuvor nit angenumen und noch nicht anzunemen wissen noch wollen, und solche protestation an ort und stelle lassen gelangen, do es hingehör.

Freitag post Visitationis, 8. Julij.

Trier: Lissen in gefalln, nachdem der landfrid durch die ksl. Mt., Kff., Ff. und stende ufgericht, versigelt und versprochen, daß der fur die handt genumen, besichtigt und neben andern abscheiden, demselben, wo mangel, besserung beschehe, mit dem man billich benugich.

Das recht belangend, sei das chamergericht angestelt, wie das wer anzustelln, das iderman zu furdern, wollten sie gern helfen irs besten vleiß. Und bedenken, daß die religion uf ein ort gestelt und die protestirenden wider zugelassen, so kundt man sambtlich ratschlagen, also daß, welche puncten in der religion nit verglichen, uf ein concilium oder national gezogen wurden und der restitution am camergericht handlung und erörterung gewarten. So möchte ksl. Mt. gebeten werden, daß die missbreuch in der kirchen reformirt wurde, Gots ehre zu furdern. Wann dann die ding also angestelt, so mochten die protestirenden deste leichter zu in bewegt werden. Item, die geistlichen herrn sonder zweifl darzu geneigt und, daß die in clostern studirten, auch die, so draussen khommen, wider darein gebracht. Wann dann die ding also wurden in ordnung bracht, mocht frid und recht deste eher erhalten werden. Item, ob im landfrid etwas hinzuzusetzen oder zu endern, desgleichen in der camergerichtsordnung, das solchs alles angestelt möcht werden, wie dem zu thun, so sei inen nit entgegen, dermassen helfen zu handlen.

Cöln: Frid. Ir bedenken sei, daß ein landsfride verhanden etc., item, koniglich reformation, item, das camergericht, wo die erhalten, das genug doran wer. Nachdem aber die religion eingerissen, sein irrungen entstanden, deren wegen hievor zu Nurnberg von ksl. Mt. ein fridlicher anstand gemacht worden11, darin dan versehen, wie man in friden sich erhalten und welche stukh man am camergericht verhandlen solt, wie aber dem gelebt, sei gut wissen. Weil nu wol mangl des fridens und rechtens ist, sei nott, in dem bessere versehung zu thun. Und achten, wo ksl. Mt. mit dem bebstlichen legaten disen puncten der religion uf ein zimbliche pan ziehen möchte, also daß es wider an die stend gelanget, daß man dardurch in vergleichung khomen möcht, so wurde vil irrung fallen, darumb ir gutbedunken, daß ksl. Mt. des alles bericht, also daß frid und recht genugsam gemacht sey, und ir Mt. zu bitten, das der punct der religion, sovil muglich, sein maß gegeben wurde. Und nachdem man befindet, daß vil missbreuch erwachsen sein, daß ir Mt. mit dem b[ebstlichen] legaten uf weg gedechten, daß dieselben[emendirt?] und abgeschaft wurden, das gebe furderung zum friden und rechten und wurd das mistrauen, so zwischen den stenden allenthalben ist, von sich selbs fallen, die gemuter neher zusamenkhomen und also der frid von im selbs ervolgen. Und so man von der restitution reden wurdt, mocht solchs durch das recht deste statlich erortert werden, so mocht das camergericht alsdan den protestirenden gleich so [leicht?] als disem teil sein. Und nachdem in misbreuchen ein ratschlag zuvor zu Augspurg gestelt, weren sie aus demselben wol weitter zu bedenken, als auch ksl. Mt. sich vernemen lassen, mit b[ebstlicher] Hlt. legaten davon zu handlen. Solt man ksl. Mt. des erinnern mit danksagung und bitten, in dem furzugehn und dieselben zu erledigen.

Pfaltzgr[evische]: Sie hetten gestern erwegen, wo etlich puncten in der religion nit hingelegt, daß sollichs mehr irrung gebern, deshalb bei ksl. Mt. anzusuchen umb gnedigs insehen. So sei vor ein landfriden mit wolbedachtem mut ufgericht, darumb weil sie den nit zu verlassen wissen, wollen sie dabei bleiben. Wo aber etwas mißverstandt darin were oder daß leutterung, besserung vonnötten, mocht man den ersehen und davon handeln.

Sovil das recht, do dunkt sie not, das des chamergericht erhalten werde, dasselbst kundt der restitution, auch prophansachen halb das recht verhandelt werden. Und wiewol man vor vom chamergericht ordnung gemacht12, so sein doch etlich mangel, wo man aber davon reden wurdt, wolln sie auch sich der gebur vernemen lassen. So dunkt sie, daß der punct von missbreuchen nit hieher gehör.

Brandenburg: Vermerkt, daß in ratschlagen gemelt der frid und das rech[t]. Nu kund sich sein kfl. Gn. erinnern, das hievor der landfrid nach aller notturft bewogen und beschlossen, auch im reich offentlich ausgangen, daß es nit wol zu verbessern sei. Auch ein chamergericht im reich wolbedechtlich ufgericht worden. Aber itzt etwo zwispaltung der religion halben eingefallen, so sei dieser fall im landfriden nit ausdruklich versehen, kunde auch nit ins chamergericht gezogen werden, darumb achte sein Gn. nott sein, underschidlich davon zu reden. Erstlich von der religion und, was deren anhengig, darumb, wo ein vergleichung von ksl. Mt., item, bebstlichem legaten erfunden wierdet, so volgte der frid in den stuken selbst. Wo aber kein entliche vergleichung gefunden, daß dan die uberigen puncten, so durch die colloquenten nit verglichen, uf ein concilium geschoben oder sonst zu weitter reichshandlung, so kem der mißdrau auß den stenden und mochte desto leichter frid erhalten werden. Und nachdem ir Gn. achten, daß die buntnußen und gegenbundtnissen zu viler unru dienen, darumb were ksl. Mt. zu ersuchen, daß ir Mt. darin gnedigs einsehen ze thun ruchten. Kundt aber ksl. Mt. zur vergleichung nit khomen oder die religionsachen zu eim concilio geschoben werden, so muste dennoch frid im reich auch sein. Nu sei ein fridstand zu Nurberg gemacht worden, daraus doch allerlei handtirung entstanden, deswegen nachmals der franckfordisch tag vorgenomen13. Doch bedeucht seine Gn. gut sein, das dieselbig handlung vor die hand wider genomen wurde. Darin weren vil puncten, die erledigt, und thet die sach furdern. Und auch daß der landfrid mit guttem bedacht ratlichen ufgericht worden sei, wie sein Gn. auch des wissen haben. Wo aber die andern davon ratschlagen, wollen sich sein Gn. bas erklern.

Des chamergerichts halben sei billich, daß desselbe underhalten werde. Dieweil aber dasselb das hochste recht im reich ist, daran jedem gleichs widerfarn solle, so achten ir Gn., das dasselbig mit gelerten, fromen, fursichtigen leutten besetzt werde, und dann ir Gn. bericht, das an dem nit allweg solche leut sitzen, zudem vil beschwerlicher artickl vernumen, so etlichen leutten begegnen, wöllen geschweigen, was iren Gn. selbs daran beschehen sein, welche proceß ksl. Mt. uf ir ansuchen abgeschaft. Und befinde, daß vil armer leut hochlich beschwert, deshalb not, in dem reformation zu thun. Dann sollen die uber alle leut im reich sitzen und richten, so sei nott, daß des orts gelerte, erbare, frome personen darzu gebraucht werden. Dergestalt, acht sein Gn., möchte man in beiden, der religion, prophansachen, den friden haben.

Was die mißbreuch belangent, were sein Gn. nit zuwider, davon zu reden. Und wer gut, daß die abgeschaft wurden. Achte aber, daß dieselben nit hieher gehorn, sonder stellens dohin, wo ksl. Mt., die zu ratschlagen, firgeben werden. Wollen alsdann ir Gn. notturftigklich davon irs teils reden.

Maintzs: Sie wissen iren g[nedigsten] herrn geneigt, diese beide stukh, frid und recht, zu fordern, und wissen vom friden nit anderst, dann wie Brandenb[urg] und die vorgehenden davon geredt, zu effern, daß ein landtfrid wolbedechtlich ufgericht, aber, wo darin etwas mangel, wollen sie gern davon helfen ratschlagen, und der nit-haltung wegen sei nott, das deßhalben mitl und wege getroffen werden durch die ksl. Mt., daß derselbig landfrid erhalten werde. Das recht belangendt, da sei bisher im reich ordnung und abschied, auch das camergericht ufgericht worden, da versehen sie sich, es sei dem nach also gelebt. Wo aber mengel verhanden an personen oder anderm, wolten sie auch gern davon helfen ratschlagen.

Der missbreuch halben, achten sie, dieweil ksl. Mt. die religionsach widerumb heimgestelt und dan von den mißbreuchen in derselbigen gemeldet wirdt, so achten sie, diser punct sei bis zu seiner zeit anzustellen. Item, so sei billich, daß gleichmessigkeit im gericht erhalten werde oder daß jedem, was billich und recht ist, widerfare, besonderlich so etwas zu wurklicher execution khomet, daß dasselb voltzogen möcht werden. Wo davon geredt wurde, wollen sie auch, was nott, ihres teils furbringen.

Umbfrag: Wo die religionsachen nit verglichen und die ubrigen stukh zum concilio geschoben wurden, wie alsdann der frid erhalten werden solt.

Trierische rett: Liessen in gefallen, ksl. Mt. anzuzeigen, sovil den friden belangt, das ein landfrid durch ir ksl. Mt. ufgericht were, den wusten sie nit zu verbessern, doch, wo jemants den nit hielt, daß derselb sein geburende straff entpfienge und daß ir Mt. das verschuffe. Die ordnung des camergerichts wusten sie nit zu verbessern, dann es hat sein maß, auch mit der execution, allein daß demselben nachkomen wurde. Der missbreuch halben anhang zu machen und ksl. Mt. zu bitten, daß ir Mt. gnedigs einsehen thun wol, domit dieselb zu Gottes ehr angestelt wurde. Wer dann mit dem frid und recht nit begnuget, der wuste dasselbe wol an geburenden orten anzuregen. Und die restitution halb dahin ziehen, was hinwekh wer, das solte bleiben stehen bis zu austrag der sachen, aber versehung geschehen, nichts weitters zu nehmen.

Cölnisch: Friden und recht belangend, kann nichts entschlossen werden, es sei dann die religion zuvor verglichen. Item, es muß erklert werden, welchs religion- oder nit religionsachen weren, welche sachen vors chamergericht gehorn oder nicht. Item, das man der missbreuch nicht verschwige, welche ursach geben der spaltung und zenckh, diweil an beiden artickln frid und rechten betreffend anhangt. Wo aber die religion nicht verglichen, kunde nit wol von frid und rechtens gehandlet werden.

Pfaltz: Vom landfrid, daß er nicht wol zu verbessern, was aber vor mangel darin, dem mög man helfen. Man khune vom recht nicht wol sich entschliessen, man wisse dann zuvor, was die protestirenden zu thun gesinnet oder nit. Sovil das recht belangenten, das man wisse, was vor sachen ans khamergericht gehorig oder nit. Item, das im fahl, ob schon die religion nit verglichen, doch frid und recht in deutscher nation vonnotten, das ksl. Mt. gebeten, solchs zu verschaffen. Das chamergericht ist wol gutt geordnet, aber das tugliche personen, do mangl, verordnet wurden, das dem ein gutte reformation zu geben und doch bei der ordnung blieben wurde. Dornach den puncten der religion und missbreuch, daß der angehengt wurde. Die restitution wer noch zu frue.

Brand[enburg]: Wir verstehen die proposition [Nr. 29]  ksl. Mt. dahin, das ein frid und gleichmessig recht ufgericht werde und daß der ksl. Mt. ein antwort daruf zu geben und derhalben auch auf das principal muß geantwort werden, beide, von religion- und prophansachen, nicht allein von landtfrid. Mussen von einem bestendigen frid ksl. Mt. antwort geben. Das von einem fridstand, wie der zu Nurnberg aufgericht, zu Franckfort verneut, das dergleichen gehandelt wurde, denn solcher anstand wurde ein anleittung geben, wie fride mitlerweil aufgericht mochte werden. Die bundniß betreffend, das es ksl. Mt. heimgegeben wurde, dasselbe zu erortern. Concordat in hoc cum Palatinis, quorum sententia placet. Die restitution, obs wol ein gnotigen [sic!] punct, so ist er doch von der religion abgesondert in vorigen abschieden, derhalben zu frue und unzeittig, die restitution itzt furzunehmen. Die religion solle zuvorgehn. Desgleichen von missbreuchen, daß die abgeschaft. Von chamergericht, das nit mit notturftigen personen gnugsam versorgt, das es den parteien beschwerlich etc., daß solche mengl corrigirt werden. Von syndicat14 und reformation wer itzt nit zeit davon zu reden. Concludirt cum Moguntino in hoc, das, obgleich die religion nicht gentzlich verglichen wurde, doch auf wege und mittl, frid und rechtens zu erhalten, geratschlagt

Maintz: Achten, das ir alle und wir sambt einig sein vom landfriden und chamergericht. In dem fahl aber, daß die religionsachen nicht verglichen und die uf ein concilium geschoben, so muste doch mitlerweil fride und recht erhalten wurde. Das die restitution zuvor muste gehen, wer die beste weis, frid zu machen und erhalten. Man kundt auch wol achten, welchs zeitlich hab und gut betrefend und was religion, doch uf anderer verbesserung anzuhorn. Werde die vergleichnus gefunden, so wurden die bundnus beider teil selbs fallen, sonst nit. Reliqua ut prius.

Trier: Die entwerung der geistlichen gutter sey ein prophansach, am chamergericht daß die ordnung gehalden werde. Von frid und recht hetten sie kein mangel. Was bundniß sein betrefend, wissen wir nit davon zu sagen. Frid und recht wisse sye nichts zu endern, anders dann wie’s ksl. Mt. im reich geordnet. Wer mangl dran het, wirts wol melden.

Coln: Die restitution sei anzuregen, aber solang der religion kein mitl und maß befunden und die missbreuch abgeschaft werden, werden die protestirenden daruber stehen bleiben wie bisher. Khunt nichts also ausgericht werden. Es musse derhalben religion verglichen, missbreuch abgethan werden, solle die restitution furgenumen werden. Das einem jetzigen [sic!] durch ksl. Mt. sein maß und recht gegeben werde in der restitution, wie man sich dieweil halten sol. Das auch das syndicat erhalten werde und tuchlich person verordnet werden, wie der trierisch davon geret.

Pfaltz: Man hab den landtfrid, davon genug gesagt. Religionsfrid und anstand muß von den protestirenden herfliessen. Das das chamergericht erhalten und corrigirt. Die religion betrefend, welche puncten nicht verglichen khunen werden, das darin ein anstand funden werde. Welchs aber religion- oder prophansachen, ans chamergericht gehorig oder nit, muß von den protestirenden herfliessen. Man muß vor horen, was ir begern, ehe man ihn antwort. Die restitution sol nach der vergleichung der religion volgen und sein diversa negotia.

Brand[enburg]: Das man ksl. Mt. uf ir proposition geantwort wurde, das die restitution nach der religion furgenumen, das auch ksl. Mt. die protestirenden nicht zur restitution itzt dringen khunde one eine entborung, und wer noch unmuglich. Und sol ir ksl. Mt., mehr frid und ainigkeit anzurichten, gebeten werden.

Maintz: Das ksl. Mt. zu bitten, die restitution furzunemen, werde angeregt, das es fuglich in ein schrift verfasset auf der andern correction und verbesserung. Sonst der andern punct halben lassens bleiben wie vor, das ksl. Mt. wolde trachten uf die religion und nachmals auch uf die restitution.

Des verordenten ausschus der fursten und stende furbringen:

Ein ausschus der ubergebenen supplication verordent, das sich die churfursten nicht beschwerten, uf den saal zu verfugen, und dasselbs die protestirenden erfoddert wurden und uf ein usschus der ubergebenen supplication halben entschlossen wurde.

Der churfursten rattschlag uf ein antwort:

Trier: Ist willig zum ausschus, den zu verordnen, das man den stetten anzeig, wir weren in dem handl schon frid und recht belangendt.

Coln: 1. Consentit, in ausschus zu verordnen. 2. Item, das den stetten anzeig geschehe.

Pfaltz: Das der ausschus verordent, nicht weitter dann die supplication betreffend. Das man uf den saal khomen sol, die irrung der session halben zu vermeiden, achten wir, das person erfoddert von beiden teiln wern, welche nicht irrung der session machten. Und daß man anzeigt den stetten, wie man in der handlung sei.

Brandenb[urg]: Daß man die protestirenden nach essens bescheidet. Damit in der session mit dem ausschus kein irrunge werde, soln dermassen person erfoddert werden. Das auch frid und rechtens artickl fur die hand genomen, solchs den stetten nicht zu verhalden.

Maintz: Concordat mit dem ausschus, ut vitetur lis de sessione. Und den stetten gemelte anzeig geschehe.

Nach essens umb 3 ur wider zusamen heruf15.

Antwort der churfursten: Haben sich entschlossen die churfursten, das man nach essens umb 3 ur wider zusamenkheme und der ausschus gemacht wurde, wie gestern auch geratschlagt, die supplication belangend. Item, das der artickl, friden und recht betreffend, schon fur die hand genumen.

Uf Sambstag, 9. Julij.

Hat man das concept der gesterigen rattschlagung, frid und recht betreffend, hören lassen.

Trierisch: Wir achten, das diß concept nichts anders sei dann ein erleutterung und erklerung des gesterigen ratschlags und demselben gar gemes, derhalben wirs uns gefallen lassen. Allein im eingang möchte man ein bedenken haben und dasselbig mit einem wortlin bessern, daß ir ksl. Mt. gebeten wurde, daß der ufgericht fridt und recht von ksl. Mt. gehandthabt wurde, doch mit lindern, geschicktern worten. Item, das nicht alles allein uf die religionsachen gestelt und daran gehangt wurde.

Cöln: Wissen auch nichts am concept zu endern. daß gemelt vom zulassen der protestirenden, daß das gestelt, wan die vergleichung beschehe.

Pfaltz: Im eingang des concepts befinden wir etwas, das zu bedenken. Begern derhalben, daß einem jetlichen ein abschrift vergunt und zuegestelt wurde, sich nach notturft darin zu ersehen und bedenken.

Brand[enburg]: Befinden, das im anfang etwas hart angezogen, derhalben sich darinnen etwas zu ersehen. Wollen bei dem gesterigen beschlus bleiben. Daß man ein abschrift in zustellet, das sich daruf zu ersehen und beratschlagen, denn es ein wichter [sic!], grosser handel, doran vil gelegen.

Maintz: Mit Trier und Coln, lassen inen die schrift mit den enderungen, wie gemelt, gefallen.

Trier: Permanet in priore sententia, bleiben uf der vorigen mainung.

Cöln: Wie vor, allein begert auch abschrift, sich zu ersehen, wo etwas dem gesterigen ratschlag nit gemes, daß es noch gemeß gestelt wurde.

Pfaltz und Brandenb[urg]: Wie vor, begert abschrift und Brandenburg will von gesteriges rattschlags beschlus nit abstehn.

9. Julij post prandium.

Trier: Wir wissen die notl nicht zu verbessern.

Cöln: Lassen uns bedunckhen, das diß concept dem gesterigen ratschlag gemeß, doch wo etwas demselben nit gemeß oder etwas nit hinzugesetzt, lassen wir uns eur verbessern gefallen. Item, ob man hinzu wolt setzen, das der artickl der religion zum hochsten gehandelt und zum nehsten hernach frid und recht.

Pfaltz: Wir wolten gern uns mit den andern vergleichen. Wir befinden aber, daß die schrift vil weitter ist ausgedonet dann der gesterige rattschlag. Repetunt primum caput hesternae consultationis de pace et secundum de jure. Und soferre man wolte in specie von ordnung und unordnung des camergerichts reden, daß wir pfaltzgrefischen auch wolten unser bedenkhen anzeigen. Hievon haben wir auch sonderlich geret gestern. Zuletzt von der restitution beschlossen, das mans wolle anregen, on zweivel, ksl. Mt. werden darin ein einsehen haben. Wir finden aber, das in der schrift ein puncten in den andern gemengt und nicht ordenlich gestelt, wer derhalb gutt, das die puncten, wie sie gestern beratschlagt, gesetzt wurden. Soferre diese wort heraussen blieben von dem fridstandt, so wolten wir uns mit den andern gleichen. Item, das villeicht der landsfrid in vil wege etc., dise wort also dubitative, nicht assertive gesetzt wurden. Es ist zu Nurnberg ein fridstand gemacht, nu solten jetzunder erst die ursachen verhindert werden, das wer unserm g[nedigsten] herrn etwas beschwerlich. Und solte unser g[nedigster] herr so vil uncosten darauf gewent, frid und recht zu erhalten16, und solten nun dasselbig verhindern, das wer uns hochst beschwerlich. Dem recht sein freier, strackher lauf gelassen werde. Dise wort mochten ausgelassen werden, denn sie gelangen zu verhinderung der handlung, in welcher unser g[nedigster] herre ein underhendler gewest ist. Dorumb, wo etliche wort, wie gemelt, geendert wurden, so wolten sie ihnen.

Brandenb[urg]: Finden, daß die notl etwas weitter ausgezogen dan der gesterig rattschlag sich streckt. Und ist desgleichen die ordnung der puncten etwas versetzt, derhalben bei dem gesterigen ratschlag zu bleiben. 1. Befinden, daß man gestern von beiden artickln geret, recht und frid belangendt. 2. Vom camergericht, wo man ad speciem gehen wolle, wollen sein kfl. Gn. dem nit entgegen sein. 3. Ist auch von missbreuchen geredt worden. 4. Item, man wolle auch ein einsehen haben der restitution halben und solden solche puncten hinten in der petition gesetzt werden, nicht ins werckh geflochten werden und ins mittl, wie in der notl geschehen. Item, wo der augspurgisch abschied neben mit wolt eingefurt werden, das seine kfl. Gn. wolle protestirt dowider haben. ‚Gemeine recht‘, dise wort stehn auch in der notl, welche wir verdacht, enumeravit causas, allegavit Francofordensem actum. Item, diese wort sein den protestirenden zuentgegen. Item, vom landfrid, ist etwas ungemeß und assertive geredt. Item, dem recht sein stracken lauf etc., diese wort stehen in praeterito und assertive, domit röm. ksl. Mt. aufgelegt wirt, sam het ir Mt. dem recht sein straken lauf oftmals verhindert. Item, das seine kfl. Gn. solch unkost gefuret und ksl. Mt. zuvor das geratten 17, itzund dawider sein, will sich nit geburn. Item, das den protestirenden nicht abgeschnitten werde, auch die ierigen auch zur bestellung des camergerichts die ierigen verordnen, sollen derhalben die wort also gestelt werden. Volget auch die execution, was das mehrer schleust, sol ufgezeichnet werden, wie gestern beschehen, derhalben mans bei gesterigem ratschlag wolle bleiben lassen.

Maintzisch: Haben abermal gehort, was nach der lenge furgetragen. Aber ires achtens, wie auch Trier und Cöln, sei solche schrift dem gestrigen ratschlag gemeß. Wiewol ursach anzuzeigen wern, warumb man nicht wolde von solchen schrift abzustehen, so wolle mans doch zu rue stellen. Aber es solle solche schrift den underhendlern nicht zuwider gestelt sein, keim sein recht und fug damit benomen werden. Item, dieweil durch die mehrern stim beschlossen, so wisse man nicht von solcher schrift abzustehn. Und wissen nicht, wie solche schrift besser solde reden von sachen der religion und restitution. Wo aber jemant dawider het zu protestiren an orten, da es hingelangt, khunt man nicht wehren oder benöhmen. Dieweil ksl. Mt. sich in ir proposition genugsam ercklert des francfordischen abschied halben, so wolle mans dabei bleiben lassen, dergleichen auch vom nurnbergischen fridstand zu reden. Und achten nicht, das solch schrift soldte meinen g[nedigsten] herrn, pfaltzgraf und Kf. von Brandenb[urg] zuentgegen sein, derhalben wirs wie vormals bei der schrift, wie sie gestelt, noch ruehen bleiben lassen.

Trier: Wir haben gehort, wie etliche die schrift wollen geendert haben. Nu lassen wirs bei vorigem bedencken mit enderung etlichen wort, wie zuvor gesagt, und wollen itzt unser bedenken widerholen. Wir wissen nit anders, dann das in dieser schrift niemandt angetastet, darumb liessen wir uns gefallen, das solcher begrif, so vom mehrern teil beschlossen, ksl. Mt. uberantwort werde, soferre die andern stende sich auch mit uns vergleichen. Den franckfordischen abschied und nurnbergischen fridstand belangend, ist Got unser zeug, daß wir niemants angetastet, desgleichen auch das camergericht nicht noch landfrid. Wo aber in der disposition ein besserunge wurde gemacht, salva tamen substantia, so wollen wirs uns nit entgegen sein lassen.

Cöln: Eß ist der gesterig ratschlag einhellig beschlossen und durch den secretari ufzeichnet, derhalben sich desselbigen zu erholen und trennung vermiden werde. Coln sey zun friddstenden weder zu Franckfort noch zu Nurnberg nie erfoddert noch dabei gewesen, derhalben wir nicht davon wissen zu reden. Wo aber die ordnung der schrift etwas gebessert möcht werden, wiewol heut morgen nichts davon geredt, so wolln wirs uns gefallen lassen. Auch mögen die wort, so heut gedacht, geendert werden. Und was hinzuzusetzen, man setze es hintzu. Wo was hinzugesetzt widerwertigklich oder zu heftig, man stelle es lautter ratthsweiß. Wir bitten euere kfl. Gn. wollen des einig sein, was man zuvor einig gewesen.

Pfaltz: Wolten ungern zwispalt machen, wo es on nachteil möcht umbgangen werden. Das die ksl. und kgl. Mt. werde in landsfrid getzogen, gefelt in noch wie vor. Item, der religion, restitution halben, wie gestern geredt, gefelt in noch und also des rattschlags noch eins sein. Und in der substantz kein streit ist, allein die ordnung sei nit gehalten und etliche wort sein hinzugesetzt, welche disputirlich und verletzlich, welche wort man wol umbgehn mocht salva substantia rerum. Und wer solchem leicht zu helfen, damit einigkeit erhalten wurde. Die wort aber vom fridstand, landtfrid sein klar assertive gesetzt und wird ksl. Mt. und den fursten, so underhendler gewest, heimgeschoben, das sie den freien lauf verhindert. Wir khunens nit anderst verstehen, darumb sie ausgelassen mochten werden.

Brandenb[urg]: Bleibt ihn voriger mainung. Man wer wol des ratschlag eins, aber die wort gleichwol möchten weitter sich streckhen und gezogen werden. Daß dem camergericht der frei lauf gelassen, diese wort mochten verstanden werden, das die restitution solde jetziger zeit gestehn [sic!]. Derhalben, dieweil man nicht im rattschlag, sonder in etlichen worten ein streit habe, derhalben die schrift ercklert mochte werden, so wolle man sich mit den andern vergleichen. Den franckfordischn vertrag belangend, het ir kfl. Gn. also gehandelt, daß ksl. [Mt.] zu gefalln und danckh angenommen, auch gereicht zu fride, so lest es seine kfl. Gn. dabei noch bleiben. Und ist aus ksl. Mt. proposition [Nr. 29] zu verstehen, daß den protestirenden der franckfortisch abschid prorogirt worden etc., dabei mans auch ließ bleiben. Und wo die wort, so unleidlich, geendert und die ordnung besser gestelt wurde, wollen sich seine kfl. Gn. nicht von den andern absondern.

Trier: Das es austreglicher sein wolt, das der secretari etwas mildteret an worten, doran es mangelt, und solche milderung widerumb gehort wurde und daß man sich so underredet, biß man der sachen eines wurde. Item, es musse dennoch die ordnung am camergericht erhalten werden, so hetten sie vil, ungeverlich bei sechs sachen am camergericht, die nit religion-, sonder prophansachen, derhalben es bleiben musse. Sie liessen ihnen auch die schrift nit mißgefallen, wern auch nit aucupes syllabarum gewest. Man kundte ein jetliche schrift, wie gut sie were, ausrikhen und disputirlich machen. Doch entlich, wo salva substantia sententiae in ordnung und worten waß gebessert möcht werden, wollen sie in gefallen lassen.

Coln: Ut prius per omnia, hat nichts geendert.

Pfaltz: Das man die schrift dem gesterigen ratschlag gemeß stelle und der secretari sich daruber setze und die ordnung und etliche wort endere, welche wir angezeigt. Desgleichen, das der trierisch gemelt des camergerichts halben, khune man woll leiden, daß die ordnung desselbigen, wie davon im ratschlag geredt, erhalten werde, allein, das man mit andern worten dasselbige setze, die ihnen nicht nachteilig.

Brandenb[urg]: Ließen ihnen auch gefallen und weren deß eins, daß sich der secretari widerumb uber die schrift setzte und dieselbige enderte und dem gestrigen ratschlage gemeß gestelt wurde, auch sonderlich, das die wort, do vom landfrid, fridstandt und camergericht geredt wirt, etwas klerer gestelt wurden, damit sy ksl. Mt. und iren kfl. Gn. vorigen handlungen zu Franckfort etc. nicht entgegen weren. Derhalben nun also geschlossen sein sol, die notl zu corrigirn, also wie davon geredt, salva rerum substantia.

[11. Juli].

Cölnw: Ob das wort (abscheid) sol bleiben, möcht ein bedenken haben und horen wir, was ursachen das wort bestritten ist. 1. Darumb, daß der augspurgisch abschid darin stillschweigend möcht begrifen werden, dawider etliche protestiren. 2. Etliche achten, wenn das wort ausgelassen wurde, so wurde auch der augspurgisch abschidt ausgeschlossen. Wir achtens dafur, wenn des wort (abschid) schon au[s]gelassen wurd, so wurde nimants einig praeiuditium oder nachteil daraus ervolgen, neme auch oder gebe nimand nichts, solang ksl. Mt. den augspurgischen abschid vorbeheldt. Wo mans aber das wort ja darin wolte haben, das mans also setzte: ‚aufgerichter, bewilligter abschiedt‘ etc.

Das man etlich wort im puncten, den landfrid betreffend, in der narrativa wol khundt umbgehen, item, dergleichen vom kamergericht. (Von wegen der strittigen religion) die wort unsers erachten kundten auch wol ausbleiben, dann also es wurde niemandt angegrifen werden. Es hette auch kein disputation. Wo man aber die wort ja dorin wolte haben, kundte mans an ein ander ort ruckhen und ziehen, nemblich in den volgenden artickl, do es nicht eben den verstand haben wurde, auch niemandt zu nachteil reichen. Und wurden doch eben so vil wirckhen als daroben. Ob der artickl von der restitution hinhinder oder hinfur gestelt werde, hat unsers bedenkhens kein nachteil, und das derselb bitweiß, nicht klagweis und ufs lindest und mildterist gestelt werde. Item, das camergericht betreffend, daß die protestirenden eingelassen wurden, lassen sie also bleiben.

Trierisch: Bleibt auf voriger mainung.

Pfaltz: Sovil belangt das wort (abscheidt), hat man gehort, was ursachen das gefochten. Und so[l]dt es darin stehn, so muste man aber vorige protestation repetirn, derhalben sehe man vor gut an, ehe es ein zwispalt solt gebern, daß mans auslaß, wie dann des auch Cölln vor gut ansichet. (Dem recht sein stracker lauf verhindert), das die wort solten uf ein verhinderung des rechts gedeutet soldten werden, solten derhalben besser aussen bleiben, und seindt die wort am meisten gestritten worden. Sovil die restitution belangt, lassen wirs uns gefallen, wie es gestelt.

Brandenb[urg]: Gefelt uns, daß des wort (abschied) ausbleib. Aber allein, daß der strackhe lauf dem camergericht verhindert, daß die wort assertive gestelt, kann mein g[nedigster] her, der churfurst, in keinen weg darin leiden, wenn man auch gleich 1.000 jar davon disputirt, und solchs aus unvermeidlicher notturft. Biß auf die wort gefelt unß die gantze nottl, und wil man ein mittl treffen, so gefelts uns, wil man nit, so khunen wirs nit eins sein. Und ist on nott, weitter davon zu disputirn.

Meinzische retthe: Wir vernehmen, das die sachen nit zu weit voneinander. Das wort (abscheidt) und andere wollen wir solchs an unsers g[nedigsten] herrn vorwissen lassen gelangen. Wolt uns sollichs nicht verargen. Und haben solchs aller churfursten retthe bewilligt.

A prandio hora secunda.

Meintz: Wir haben die heutig sachen an unsern g[nedigsten] herrn gelangen lassen. Khunen aber kein andere enderung zuelassen und schliessen sein kfl. Gn. mit den trischn [sic!] gesandten, und wollet solchs euere kfl. Gn., Gn. und G. nicht in argem aufnehmen, dieweil solchs ir kfl. Gn. hohe notturft erfordern und sie solche ire notturft furbringen mussen.

Trierisch: Wir haben uns lassen gefallen die schrift, wie sie von anfang gestellet, und beschliessen, wie itzt mein g[nedigster] herr von Maintz geschlossen hat.

Cöllnischen: Wir haben wol von anfang gesagt, daß uns der begrif, wie er gestelt, gefiel, aber, wo man etwas daran endern und bessern wolt, trennung und zwispalt zu vermeiden, und dieweil wir befelh haben, auf frid und ainigkeit zu handlen, lassen wirs bei heutiger unser mainung bleiben.

Pfaltz: Wie heut zuvor. Lest im colnische mainung gefalln und, dieweil breuchlich, der mehrer teil schleust, lassen wirs dabei beruhen.

Brandenburg: Lest es auch bei cölnischer und pfaltzgr[efischer] mainung bleiben und mit dem mehrern zu schliessen. Und es sei Got geklagt. Es sein leider spaltung in reich genug. Und solle solche trennung an ksl. Mt. gelangen, wurde ksl. Mt. beschwerlich sein. Solchs gebe man in bedenken. Und bliebe Brandenburg bei irer und bei der mehrern mainung. Es dorfte derhalben keiner mehrern umbfrage.

Maintz[ische] rethe: Kunden aus ihres g[nedigsten] herrn befelh nit schreitten und liessens bei irer vorigen mainung bleiben. Hette man nu ein mehrers und wolde das furbringen, so wurde eim itlichen sein notturft daneben anzuzeigen freistehen. Sie schliessen mi[t] Trier.

Cölnischen: Wir haben unser erklerung gethan, davon wir nit wissen abzustehen. Wir haben auch gesagt, wo man ja das wort ‚abschied‘ wolte darin haben, das man datzu setzt ‚aufgerichten, bewilligten abschied‘. Item, haben heutige mainung weitleuftig repetirt. Auch solten die wort ‚die strittige religion‘ heraussen blieben [sic!]. Mugen bei unsern gewissen nicht anderst sagen, das wir noch nit wissen, was hierin nachteilig sein und zu unainigkeit gelangen möcht.

Pfaltz: Wir haben gesagt, wo man je des wort ‚abschied‘ wolle darin haben, so lassen sie es bei voriger protestation bleiben. Allein daran liege es gar, daß dem camergericht sein straker lauf verhindert, daß man diese wort aussen laß, sie wollens auch nit darinnen haben. Und Cölln sol rundtherauß sagen, ob sie diese wort darin haben wölln oder nit, so ist es schon richtig.

Brandenburg: Schleust noch wie Pfaltz und, daß Cölln mit richtigen worten anzeig, ob sie den puncten, das dem camergericht sein stracker lauf verhindert, wolle daraussen haben. Wo dem also, so ist es schon ein mehrers, wo nit, so wurde sein kfl. Gn. sich des noch ir notturft lassen an die ort gelangen, do es fug und recht hette.

Maintzischn retthe: Wir lassens bei dem vorigen bleiben. Allein dieweil Pfaltz gemelt, ob Koln die wort vom kamergericht wolle darinnen bleiben lassen oder nit, das sie sich erklereten. So haben wir nit anderst vernomen, dann das Cöln die wort will darinnen lassen bleiben.

Cölnischen: Dieweil es nu an den worten gelegen vom landtfridt, so achten wir, wenn allein die wort ‚die strittige religion‘ aussen blieben, so wurde der punct vom kamergericht schon verricht sein, dann ist das camergericht verhindert, so ist es an seinem lauf verhindert. Es ist disputatio de lana caprina. Man lasse die religion heraussen.

Nach disem ist beratschlagt uff ksl. und kgl. Mt. antwort [Nr. 192, Nr. 193], die eilend turkhenhulf belangen.

Trier: Wir vernehmen, daß ksl. Mt. die bewilligung annimbt also one ein condition. Sovil belangend den punct, wie man die gehorsamen [sic!] sol zu gehorsam bringen, wissen wir nicht vil davon zu sagen, allein wenn das recht sein furgang hat, dazu ksl. Mt. verholfen khan sein, und wann die acht furgenumen wurde, hette man darnach reichsordnung, wie zu handlen etc.

Colnischen: Wie die ungehorsamen zum gehorsam bracht mochten werden, ist gleichs bedenken wie trierischer. Man muste ungeverlich uberschlahen, wievil der ungehorsamen und ungewissen, und, wo der also vil weren, das es die 10.000 erreichen, so were es untreglich.

Pfaltz: 1. Befinden wir, daß ksl. [Mt.] anzeigen, sy wolden die gehorsamen ungern mit der ungerhosamen burde beladen, das wuste man sich gegen ir Mt. dankh. Wir achteten auch weiter, ir Mt. wer anzuzeigen, das die gehorsamen fur ir gebur urbuttig weren, die bewilligte hulf zu leisten, und das man ksl. Mt. ercklerung verstunde. Wie aber die ungehorsamen zu gehorsam weren zu bringen, wissen wir nit anderst davon zu reden, dann daß der keyserliche fiscal procedire uf die ungehorsamen und, wo dann die dermassen an ort gesessen, das sie nit zu betzwingen, so kundten sie dennoch die acht nicht wol leiden. Sovil die andern puncten belangt, wolln wir zuvor euere kfl. Gn., Gn. und G. horn davon reden und darnach auch das unsere sagen.

Brandenburg: 1. Verstehen sie den articl der hilf dahin, das die ksl. [Mt.] nit begert, die gehorsamen mit der burde der ungehorsamen zu beladen. So begere doch ksl. Mt., daß die gehorsamen ir geburende anzal gar darlegen solln. Item, daß ksl. Mt., wie das zu thuen, die hilf geleistet. 2. Die ungehorsamen belangendt, solde der keyserliche fiscal wider sie procedirn, die es vor alders gegeben. Wo es aber denen solde ufgelegt werden, so es vor alders nit gegeben, wer es ir kfl. Gn. unleidlich. 3. Den fridstand betreffend, sei ein billicher articl. Lassens ir kfl. Gn. dabei bleiben, wie zuvor davon geredt. 4. Die erlegung des gelts, mocht ir kfl. Gn. wol solche summa, so ir geburt, hie erlegen. Aber dieweil etlich zu fehr gesessen, mochte man mit kaufleuten handlen, die die summa darlegten. 5. Den obersten betreffend, wie vormals gehandlt, were noch ir benennung. Wo aber derselben keiner vermöcht wurde, sol mans ksl. Mt. heimstellen, einen zu wehlen. Die andern puncten weren generalia contra.

Meintzs: [Prim]o, ksl. [Mt.] zu danken, das sie die gehorsamen nit beladen wil mit der ungehorsamen burde laßen. Item, sie weren geneigt, iren geburenden teil darthun. Item, ksl. Mt. wüste wol mitl und wege, wie im reich breuchlich, die ungehorsamen zu gehorsam zu bringen, und ist mit dem fiscal wider sie zu procedirn. Die ubrigen puncten wollen wir vor von andern horen.

Trier: Wir lassens bleiben, wie Coln und Pfaltz davon geredt hat. Den gemeinen frid belangen, hat man dise tage im werkh gestanden und man muß weitter davon reden, ob man mittl finde, damit ein einigkeit gefunden möcht werden. Mit dem gelt muß man dencken, das die hulf gefurdert werde. Hoffen, es werde an unserm gn[edigsten] herrn kein verzug oder mangl zu haben. Wir wissen uns aber mit den kaufleutten nit zu beschwehren. Den haubtman belangend, dieweil es Pfgf. Friderich abgeschlagen, bleiben wir auf der mainung, daß der landtgrave erwelt wurde, der wurde unser g[nedigsten] herrn auch gefallen.

Cöln: Ist under den gewissen und ungewisen ein underscheid zu machen, die ungehorsamen durch den fiscal zu gehorsam zu bringen. Den frid berurend, haben wir ksl. Mt. erklerung gehört. Und dieweil dieselb dunkl, wie auch Trier gemelt, wer ksl. Mt. weitter anzulangen, ire mainung zu eroffnen, darnach wuste man davon zu handlen. Das gelt, were besser, von fursten, so alhie, aufzubringen dann von kaufleuten, do man groß interesse geben muste, es wure [sic!] auch zu lang zu verziehen, biß die allerfernisten heimkhemen. Von der ko[niglichen] schrift [Nr. 193] und antwort wollen wir nachmals reden.

Pfaltz: 1. Ksl. Mt. zu danken wie vor. Item, daß ksl. Mt. wolle furnemen handlung, die ungleicheit der anschleg belangent. Wie ungehorsamen zu gehorsam zu bringen, lassen wir uns gefalln die vorig mainung, wie auch Trier davon geredt. Doch daß auch nit weitter procedirt werde dan wider die ungehorsamen, so vor alders die anlag gegeben. Die erlegung des gelt, dieweil es ksl. Mt. abgeschlagen, were sie nit weitter anzulangen. Und were auch den stenden beschwerlich, von kaufleutten das gelt anzunemen, darauf dan ein wucher geschlagen wurde, sonder ksl. Mt. were zu bitten, das ir Mt. mit etlichen stetten wolde handlen, solch gelt furzustreckhen auf ein, 2 monat, und das den stetten versicherung geschehe. Den obristen belangend, hetten wir ein bedenken, ob sich ein churfurst oder furst zu einem solchen kurtzen zug, dieweil der winter schir verhanden, begeben wurde, doch wolln wir uns mit andern disshalben vereinigen. Der muntz halben, wer 1 taler vor 17 patzen anzuschlahen etc. Item, kronen, goltgulden.

Brandenb[urg]: Wie vormals und lest im Pfaltzs mainung gefallen. Auch wer von der muntz sich zu vergleichen, wie Pfaltz gemelt.

Maintz: 1. Dancksagung wie vor kegen ksl. Mt. 2. Sich erbiette, die geburlichen anteil zu erlegen. 3. Die ungehorsamen durch mitl zu gehorsam zu bringen, wie vor geredt. 4. Den frid und anstand belangend, wiste man davon nit zu reden, man hette dann gesehen den gantzen inhalt. 5. Den beharrlichen frid belangen, daß manx in der handlung stunde und was. 6. Die ringerung der anzal, daß die zu dankh werde angenomen. 7. Die erlegung des gelts, daß ir Mt. mit etlichen stetten handelt, die aufzubringen, und den stetten ein caution gebe, die summa uf zwei monat oder im fahl unvermeidlicher notturf auf mehr monat wider zu erlegen. 8. Den haubtman und obristen belangen, möchte es villeicht einem fursten unfuglich und beschwerlich sein, darumb das der zugk klein und die zeit kurtz. 9. Die gutlich handlung mochten wir wol wunschen, wie Coln bedacht, aber achten, es sei nit wol zu erhalten. 10. Die ko[nigliche] antwort betreffend wie vor. Und wer also fast ein vergleichung, allein das Pfaltz den frid bedenkt annemblich zu sein, das wir nit wol erachten khunnen, wie solcher anstand sein khonne.

Den 12. Julij mane hora 7.

Ist man nechtiges rattschlags eines worden und, den obristen belangend, hat man ksl. Mt. in genere heimgestelt, einen obristen zu ernennen und wehlen. Und ist von der churfursten retthe und gesanten sollicher rattschlag referirt worden.

A prandio hora [secunda].

Das concept, wie es gebessert und geendert, verlesen, die eilend turkenhulf betreffend.

Trierischer: Wissen nichts darin, das in beschwerlich ist, allein daß der oberst dem reiche geglobt [sic!] sei und mit der condition dem keysser haimgestelt.

Cölnisch: Consentit cum Trevirensi praesertim quoad capitaneum supremum, bit sich Manderscheid nit zu beschwern mit dem fiscal, dieweil sy die anlag vor nit geben.

Pfaltz: Lest es auch bleiben in gestalt, wie trierisch davon geredt, auch den obristen belangendt.

Brandenb[urg]: Consentit cum Colon[iensi], Gf. Manderscheit belangen und den obristen, das er dem reich gelobt sei. Item, ein wort wer verpfentlich gesetzt, wie auch Trier dasselb angeregt, nemblich (und anders nit).

Maintz: Sovil die wort (und anders nit), lassen wir uns gefalln die mildterung, wie Trier davon geredt, und ausgelassen werde diß wort ‚und anders nit‘, desgleichen den obristen belangendt.

Hie sein die verordenten von fursten und stenden furgelassen in der churfursten ratt und ist inen anzeigt, wie die churfursten sich zweier antwort auf ksl. und kgl. Mt. schriften, die eilend turkenhilf belangend, entschlossen, welche der churfursten antwort sein beide widerumb verlesen.

Darauf die verordenten anzeigt: Die fursten und stend, auch der abwesenden pottschaften haben sich auch uf beide der röm. ksl. und kgl. Mtt. anzeig und begern, nechten ubergeben, irer antwort entschlossen, welche sie, die verordenten, ubergeben und verlesen haben lassen.

Weitter haben die verordenten anzeigt: Das sie ir bedenken uber den puncten, friden und recht betreffend, sich entschlossen und in ein schrift verfasset, weren urbuttig, wenn die churfursten iren beschlus wurden anzeigen, auch das irige zu ubergeben und anzuzeigen.

Der churfursten rattschlag widerumb von frid und recht:

Trier: Frid und recht haben wir und das mehrer teil, Coln, Maintz und Trier, von anfang uns lassen gefallen. Und dieweil zum zweitten mal die wort, so erbitterung villeicht bringen solten, geendert, lassen wir uns bedunken, daß die substantz geendert sei, so lassen wir uns dieselbig schrift, wie sie von anfang gestelt, bleibe.

Cöln: Lest es bei irer vorigen mainung bleiben.

Pfaltz: Die colnischen, die sein uns in irer erleuterung zuegefallen. Alleyn in einem punct ist der streit gewest, nemblich das dem camergericht sein freyer, strackher lauf verhindert, das dise wort also gemiltert wurden, daß dem camergericht sein strackher lauf mochte verhindert villeicht sein. Wo man aber die milterung nit wol zugeben, so liesse mans bei voriger gemelter protestation.

Brandenb[urg]: Khune auch nit leiden die wort, das dem camergericht sein strakher lauf verhindert. Und man khundte disen worten wol helfen, daß es keiner absonderung dörft, also wie davon geredt, nemblich daß die strittig religion heraussen bliebe, wie die colnischen davon geredt, und man mochte die wort also stelln, nemblich das dem camergericht sein stracker lauf etwo verhindert sein möcht. Wo man aber solche milterung nit wolt annehmen, wers on nott, weitter hievon zu disputirn und reden, und muste gleichwol sein kfl. Gn. ire notturft an gelegen orten, wie sich geburet, furwenden und anzeigen.

Maintzs: Wir haben gestern anzeigt, was wir vor bevelh haben von unserm g[nedigsten] herrn, und haben denselben noch und lassens bei dem concept, wie es gestelt, bleiben. Das der abschied darinnen bleibe und die ursachen hinzugesetzt, und erfordert solchs seiner kfl. Gn. notturft, derhalben man ihn solchs nit vorargen soldte.

Cölln: Wir vernemen, daß eur kfl. Gn., Gn. und G. wollen zweierlei begrif und schriften ubergeben, sofer wir uns nit ercklern. Und sehe uns nit vor gut an, das 2 concept sollen ubergeben werden, und wir sollen ein ursach sein einer solchen trennung, sam wolten wir weder eins noch das ander annemen. So befinden wir, das die wort, daran der streit, daß dem camergericht sein strackhen lauf verhindert, in der narrativa gestelt werden, das mans stelt, daß der landfrid und das camergericht verhindert mocht sein und daß dem camergericht sein stracker lauf gelassen sei.

Es sein die verordenten der fursten und stend widerumb furgelassen und haben angezeigt, weß sie sich entschlossen, den fridstand und auch die eilend turkenhulf belangen. Haben begert, die schriften beider teil zu besichten [sic!].

Trier: Lest inen gefallen, daß man den stenden anzeig, was man sich frids und rechtens halben entschlossen. Zum andern, den obersten belangendt, gefelt uns, das man ksl. Mt. dye ernenten fursten und grafen anzeige und daneben ir Mt. heimhestelle [sic!] des obristen halben etc.

Cöln: Frid und recht belangt, daß mans den stenden anzeige. Item, das die ernenten obristen ksl. Mt. anzuzeigen und ir Mt. heimgestelt werde, daraus einen zu wehlen. Auch das gelt belangend, wil der weitgesessenen nott erfordern, daß ir gelt hirher gebracht werde und also in die schrift gestelt werde, und khunt inwendig eins monats schwerlich beschehen. So gefelt und wie sie gemelt, daß die nahend gesessen in 10 tagen oder ehr das irige ausrichteten.

Pfaltz: Lest in gefalln, das ksl. Mt., den obristen zu weln, heimgestelt wurde, wie vor davon geratschlagt, und keiner genent wurde.

Brandenb[urg]: 1. Frid und recht, wann man sich der nottl vergleicht, daß solichs den stenden anzuzeigen. 2. Den obristen zu nennen oder nit, sonder besser solts sein, daß es bei dem vorigen ratschlag bliebe. 3. Des gelts halben, lassen in gefallen. 4. Es wer unnot, einen auschus zu verordnen.

Maintz: 1. Frid und recht, daß inen dasselbig anzeigt werde. Wo das erste concept inen sol furgehalten werden, so ist es schon fertig, desgleichen des ander, wie es von Trier bedacht. 2. Den obristen, wie Brandenburg und Pfaltz. 3. Das [sic!] gelts halben lassen in der stende mainung gefallen.

Trier: Ob beiderlei mainung solten oder allein das mehrer angezeigt solt werden, lassen wir uns gefallen, daß beide mainung ubergeben werden.

Cöln: Wir achten, das des mehrer teil ubergeben werde, wie breuchlich, und sagen noch, daß wir nicht wissen, was in der substantz streittig sol sein, khunnens auch nit erachten.

Pfaltz: Lests auch bei dem aldten brauch bleiben, daß des mehrer teil anzeigt werde. Hat aber jemants zu protestiren, der mag es offentlich thun. Achten aber, das ander wer fuglichen.

Brandenb[urg]: Will auch, daß des mehrer anzeigt werde. Wer sich aber hat zu entschuldigen bei ksl. Mt., der mugs thuen.

Maintz: Wo schon das mehrer schließe, so solten wir auch das unser den stenden neben der mehrern mainung anzeigen. Den befelh haben wir, achten auch, es sei vor mehr geschehen.

Trier: Wo es alders herbrachter brauch were, den beschlus des mehrern anzuzeigen, liessen sie es dabei bleiben, wo sie solchs brauchs bericht wurden, wo aber nit, wolten sie ir mainung auch anzeigen lassen.

Cöln: Achtet, es sei der brauch, das mehrer anzeigen.

Pfaltz: Wie Cöln, doch sols im nit entgegen sein, daß hierin in der churfursten ratt auch daneben der andern mainung anzeigt wurde.

Brandenb[urg]: Lest es bei dem mehrern auch bleiben. Es were auch der churfursten hoste dignitet, die sie haben, und were breuchlich, auch wie sie einen babst weleten.

Maintzs: Wir haben euere meinung von dem mehrern anzuzeigen vernumen. Nu haben wir den bevelh als diner, auch unser mainung beineben den stenden anzuzeigen, derhalben begern wir, aufs furderlichst zwene zu unserm g[nedigsten] herr cardinal zu schicken und zu erkhunden, was uns hierin zu thun.

Darauf hat man in, solchs baldt zu thun, vergundt.

Maintz widerumb: Sie haben in bevelh entpfangen, daß in nit solt abgeschnitten werden, das irige auch anzuzeigen. Doch dieweil sie das mehrer beschlossen und doch pfaltzgrevischen zugelassen, zu protestiren daneben, so begerten sie auch irer notturft halben, dasselbig inen vergunt zu werden, das sie ire notturft wie billich bey ksl. Mt. mugen anzeigen und protestiren, was sie gesinnet gewesen. Desgleichen moge auch ein ander thun, dem es vonnötten.

Hie sein widerumb die stend furgefodert und der churfursten erklerung, das mehrer, den verordenten der fursten und stende anzeigt worden und begeret, mit ihnen sich zu vergleichen. Und hat nach verlesung des concepts Meintz ir mainung und beschwerung noch notturf auch anzeigt und protestirt, daß die abschied ausgelassen und die ursachen etc., und weitter bei ksl. Mt. auch ir notturft anzuzeigen. Und haben begert, solche protestation zu verzeichnen und zu registriren.

Uberdiß ist auch der churfursten ratschlag und beschlus den verordenten anzeigt, die eilendt turkhenhulf berurend. Item, begert ist worden, was sich die fursten und stend des frids und anstandts verglichen, anzuzeigen. Den haubtman und obristen belangen, das uf ein zedl die namen der benenten aufzeichenet wurden und ksl. [Mt.] ubergeben, daraus einen zu wehlen.

Hierauf die verordenten anzeigt: 1. Das der ksl. Mt. ubergebene schrift etlich vil artickl, under welchen auch der frid und recht belangen, und begern die fursten und stend, sich morgen darauf zu bedenken und iren entlichen beschlus in ein schrift zu fassen, und das man ubermorgen umb 7 ur wolle wider heraufkhomen, so wollen sie irn beschlus ubergeben. 2. Die eilend turkhenhilf belangend, daß man morgen umb 7 ur wider zusamenkheme.

Darauf die churfursten solchs bewilligt, allein haben ir, der churfursten, schrift wider gefordert, frid und recht betrefendt, dieweil auch in der ksl. Mt. schrift [Nr. 184] solchen puncten vermeldt.

Mitwoch, den 13. Julij.

[Stellungnahme des Fürstenrates:]

Der ungehorsamen stend halben haben die stend ein bedenken und begerten, das wort (frey) auszulassen. Den fridstand belangen, sein 2 artickl. Dieweil ksl. Mt. schrift uberantwort worden ist, so möcht mans dieweil lassen anstehen und mit drey worten melden, dann man kunt sunst den puncten nit erledigen. Das gelt aufzubringen belangen bey den stenden, ist zu bedenken, daß sich die pottschaften von irer herrn wegen nit wol khundten verschreiben. Und solt das gelt erst in 3 monat erlegt wern, wer es zu lange, sonder das des gelt von den nehern in 8 oder 14 tagen zu Passaw und Augspurg erlecht wurde und das ander gelt zu ehsten ufbracht wurde. Item, da steht ‚in der kgl. Mt. landen‘, sol stehen: ‚in ober- und niderosterreichischen landen‘. Und das sich kgl. Mt. wolde ercklern, wer dieselbigen wern, die in ober- und niderosterreichischen landen begutt, dann es wur [sic!] sonst bei den fursten und stenden vil protestirens machen und etwo ungeverlich bei zehen personen schon wern, die protestirn wurden. Und dieweil die eilend hilf klein were, geben sie den churfursten zu bedenken, ob es von so vil protestirens werdt were.

Trier: Die ungehorsamen belangen, wie die stend begern, die wort (alders herkhomen) solten ausbleiben aus erzelten ursachen, lassen wir uns gefalln, das sie ausbleiben. Fridstands halben ist uns auch nit zuwider. Anschleg, das ein comination hinzugethon were, wer uns wol nit entgegen, aber deucht unser [sic!] besser sein, daß es in den abschid gesetzt wurde. Der heubtleut halben, das sy ernent und ksl. und kgl. Mt. heihemgestelt [sic!] werden, lassen wir uns gefallen, dieweil sy gebruder. Wie sy aber die declaration wölln und verstehn von ober- und niderosterreichischen landen, gehet uns nit vil ahn und lossen uns gefallen, wie sie es bedenken.

Cöln: Die ringerung der anschleg, dieweil sie in allen abschieden gemelt, lassen wir uns den puncten gefallen. Die erlegung des gelts wolten wir gern, das es biß uf 2 monat geschehe, dieweil unser g[nedigster] herr weit gesessen, doch zweivelt uns nit, wen unser g[nedigster] herr bericht der sachen haben wirt, so werde solch erlegung zum furderlichsten geschehen. Die ercklerung der doppeler hulf von wegen ober- und niderosterreichischen landen lassen wir uns gefalln, das es geschehe, doch das sie nicht von wegen aller stende durchaus begert werde, wie auch Trier der mainung ist.

Pfaltz: Den fridlichen anstand belangen, das man zu entschuldigen furwendet, man wer im werkh gewesen und hetten etlich schon sich entschlossen, sonder anderer sachen halben wer die handlung bei seitten gelegt worden. Sovil den obristen betrift, gefelt uns noch, daß keiner ernent, sonder ksl. Mt. heimgestelt werde. Die ober- und niderosterreichischen, sehe uns vor gut an, daß sie uf den augspurgischen abschied gezogen wurden, so wern sie der sachen schon eins. Wer aber beschwer hette, wur [sic!] es wol anzeigen, und gehet des nur die stande an, damit wurde die ganze reichshulf geleistet werden.

Brandenb[urg]: Möcht wol leiden, das die wort bliben stehn, die es von alders nicht gegeben. Das gelt belangen, gefelt uns der stende mainung un[d] das der ander kreiß in zwei monaten das gelt erlegte, der erste kreiß, frenkischen und schwebischen, das sie ir gebur legen in monatsfristen. Und man muße die nott, so vor augen, ansehen, das es zum furderlichsten gelegt und nit uf 3 monat aufzogen wurde. Die dopplhulf belangen, verstehn wirs also wie alweg, das etlich fursten des reichs auch in osterreichischen landen gutter haben und die wern derhalben mit einer doppl belagt, mussen erstlich die reichsanlag geben, darnach auch der gutter halben, so sie in Osterreich haben. Und were des gleichwol ein ungleicheit, derhalben auch den stenden heimzustellen, sich zu declariren und ir notturft furzuwenden.

Maintzs: Das wort (befreidt) auszulassen, sey wir eins. Und das wort (so von alders her haben gegeben) anzuhengen, achten wir, es möge auch wol ausbleiben. Die ringerung der ansleg, das die comination angehengt werde, lassen wir uns gefallen. Die erlegung gelts, daß die ufs ehist gefurdert werde, erfordert die hohe notturft. Des haubtmans halben, gefelt uns, wie gemeiniklich davon geredt, daß niemants benent und daß ksl. und kgl. Mt. werde heimgestelt. Die begert ko[nigliche] declaration, daß die von fursten und stenden möcht begert werden. Aber daß die stende sagen, wo kgl. Mt. sich nit erklerten, gedechten sie, die hilf innenzuhalten, deucht uns nit gutt sein.

Der churfursten antwort, den fursten und stenden gegeben: Daß des wort (freiheit) ausbleib. Bey dem fridstand, daß man dieselbe sachen wolle weitter beratschlagen, das Kff., Ff. und stende sich darin etwas beratschlagt und entschlossen. Dieweil aber kgl. Mt. uber diß noch ein schrift ubergeben, sich darin weitter erklert, so wolle man sich weitter daruber beratschlagen, und das man sich daneben also entschuldiget, warumb ksl. und kgl. Mt. bisher kein antwort noch hette gegeben mugen werden von frid und recht. Auch daß die ringerung der ansleg die comination [het]. Des haubtmans halben, daß es ksl. und kgl. Mt. heimgestelt werde. Den letzten puncten betreffend, wie doben beratschlagt.

Der verordenten fursten und stende einpringen: Von wegen des gelts, dieweil der artickl nit erleuttert worden, wissen sie nit, was man sich entlich entschlossen. Dergleichen die haubtleut belangen, daß daneben anzeigt wurde, wie die stende [pfennig]meister und kriegret gesinnet wern zu benennen irer gelegenheit nach. Item, was den augspurgischen [abschied] belangen, gehet derselb nur die niderosterreichischen land an und nit die oberosterreichischen und hat itzt ein andere gstalt, dan es zuvor am augspurgischen reichstag gehabt.

Trier: Lest in der verordenten mainung in den ersten 2 puncten gefalln. Die erleutterung aber sol in irem namen gesetzt werden.

Cöln: Sie hetten verstanden, die gantz erlegung in 2 monaten zu erlegen und darnach das ander in eim monat, sovil es vonnotten. Gefe[l]t in auch der stende mainung, wo es den andern gefiel. Und daß in, den [pfennig]meister zu welen, freistunde.

Pfaltz: wie Cöln.

Brandenb[urg]: Wil auch mit den stenden einig sein neben der andern churfursten retthe, auch die dopplhulf belangen. Eins ist uns zugefallen: Es ist in der key[serlichen] cantzley versehen worden in ausschreibung diß reichstags, daß nicht alle stende verschriben sein. Nu mocht sichs etwas verlengern, ehe dann der abschied diß tags an sie keme. Derhalben weren dieselben stende zu verstendigen, das sie sich zu geburlicher anlag wusten zu schicken. Denn Sachsen ist geschriben, daß er sich mit den protestirenden stenden wolle verfugen. Nu haben ir vil nit wolln ufs Sachsen, sonder uf key[serlich] erfordern erscheinen.

Maintz: Ist mit den andern eins.

Uf Dornstag post Margerethae, 14. Julij, mane hora 7.

Ist geratschlagt worden uf ksl. Mt. schriften [Nr. 135] und vergleichung mit b[ebstlicher] Hlt. legaten der religion halben.

Trier: 1. Danck zu sagen, daß ksl. Mt. kein vleis an ir erwinden lassen. 2. Ksl. Mt. wer nit mit langen schriften ufgehalden wurde [sic!], sonder man solde zum furderlichsten antwort geben. 3. Das ksl. Mt. das concilium wolle furdern, das auch solch ksl. Mt. erbietten zu dankh angenomen wurde. Das man auch des zwispalts copei hette, damit, wenn die potentaten oder gelerten ufs concilium geschikt werden, daß sie sich dorin ersehen khundten. Daß bebstliche Hlt. auch bei dem concilio were oder ire gesanten und solch concilium nit allein in der potentaten gwalt stunde. Die drei wege, die ksl. Mt. furstelt, lassen wir uns gefallen, sonderlich den dritten. Das man die resolution ksl. Mt. und b[ebstlicher] Hlt. biß auf ein concilium annehme und das alle artickl, von den colloquenten disputirt, verglichen und unverglichen, biß uf ein concilium oder national oder andern reichstag geschoben wurden.

Frid und recht belangen, lassen wirs bleiben, wie wir zuvor unser mainung erkleret. Die visitation, wie ksl. Mt. meldt, lassen wir uns gefalln, das uber ½ oder gantz oder 2 jar die visitation ghalten und furgenomen werde, khundt nicht schaden. So sein sie urbuttig, von ir g[nedigsten] herrn weg[en] die halbe underhaltung zu geben. Item, das der nurnbergisch fridstand wol gestelt, wollen auch hirin ksl. Mt. kein maß geben. Das auch die restitution angeregt werde. Das man die underthanen andern fursten und herrn nicht abpracticirt. Man spricht itzt alles, was man angreift, es sei religionsachen, derhalben zu begern, daß ksl. [Mt.] decidirt und erleutterung thet, wos [sic!] religionsachen oder nit, und solchs neben kgl. Mt. Der druckerei halben lassen wir uns auch ksl. Mt. bedenken gefallen und, daß es mit gutten, dapfern worten und strafen verbotten werde. Die beharrlich hulf belangen, wer ksl. Mt. zu bitten, daß die potentaten ire hulf neben der unsern thetten, sonst wers uns nit zu erschwingen. Das man auch mit den grossen potentaten, Kg. in Franckhreich und Engelandt, mochte, sonst haben wir mit den Turckhen nicht zu handln. Mit der muntz, das man ein insehen thette und pollicei und recht hanthabte, das stunde ksl. Mt. und allen fursten zu.

Cöln: Vor den vleiß, ksl. Mt. in der religionsachen gehabt, zu dankhen. Die turkenhulf belangen, das man deste furderlich zum abschied handelte. Daß die misbreuch möchten abgestelt werden, gefelt uns b[ebstlicher] Hlt. iuditium und approbatio und ksl. Mt. auch sei zu danken. Die ander schrift uf die communication belangt, thut ksl. [Mt.] ein declaration, wie dise zeity ein abschied were zu nehmen biß uf kunftige zeit. Und solte nicht die religionsachen uf kunftige zeit wider in stritt getzogen werden, derhalben itzt ein zurichtung uf kunftige zeit in der religionsachen sol gemacht und gestelt werden, zum wenigsten biß zu einem concilio oder andern vergleichung, die ordenlicher weiß sein möcht. Es were auch nit zu disputirn, wie es b[ebstlicher] Hlt. legat in seiner schrift nennet, dieweil ksl. Mt. declaration thut. Die verglichung der artickl under den colloquenten ließ im ir g[nedigster] herre gefallen, das sie auch ir reformation zu Coln gemeß18, und wolten, daß sie also mochten von den protestirenden erhalten wern [sic!] bei und mit dem verstandt, wie im colloquio davon geredt. Wolten auch, daß die artickl beder teil möchten angenomen werden. Damit möchte grossem unrat und irthum kunftiger zeit vorkhomen werden und daß die religion von neuen nit in streit gezogen wurde. Wurde auch dienen zu einem gemeinen friden und vergleichung des camergerichts. Sovil belangt das concilium etc., sagen wir, das alweg uf reichstagen ein generalconcilium sol der beste weg sein, wie auch trierisch gesagt. Und were ksl. [Mt.] dafur zu danken irs erbiettens. Und das in deutscher nation an einem gelegen platz und statt gehalten wurde. Wo aber das concilium nit gehalten mocht werden, so achten wir, daß ksl. Mt. mainung sei, die verglichen artickl dieweil bis uf ein generalconcilium zu halten. Verstehen nit von eim national, und were zu begern, daß ksl. Mt. sich deklarirt hierinnen. Gefelt uns auch weitter, ein reichstag zu halten der religionsachen halben, und daß ksl. Mt. eigner person wolde dabei erscheinen. Den artikl vom druckhe betreffend, achten wir wol bedacht. Es wil ein itlicher im die freiheit vorbehalten zu schreiben wie zu predigen, und musten die protestirenden diese artickl auch annehmen, biß uf ein concilium nichts neues zu schreiben, und mit ernst darauf wurde gehalten.

Frid und recht betreffen, hat man fur davon geret und, wie derselbig ratschlag verglichen, lassen wirs dabei bleiben. Und sey solcher punct von ksl. Mt. declarirt weiter und gefelt uns sonderlich, sovil das camergericht und entwerung berurt, das auch dem camergericht von allen stenden gehorsam geleist wurde und die restitution furgenomen wurde. Wo aber etwas hin were und die restitution unmuglich were, daß ksl. Mt. wolde uf mitl und wege bedacht sein, die entwerdten zufride zu stellen. Die underhaltung des camergerichts gefelt uns und, daß ksl. Mt. wurde gebeten, den halben teil zu bewilligen, und das ander halbe teil unsere g[nedigsten] herrn bewilligten. Die visitation will am camergericht nit geliden werden, es sei dann die besoldung zuvor beschehen.

Item, die muntz zu bedenken, ist hoch vonnotten, wie auch Trier davon geredt, und daß solche handlung uf nechstem kunftigem reichstag zu Speyr oder, wo es nun ist, werde furgenomen. Die eylendt turkenhulf were auch zum beschlus zu beratschlagen und zu furdern und die anschlege, wie die euere kfl. Gn., Gn. und G. furnemen, lassen wir uns gefallen. Von der beharrlichen hulf, das die zum furderlicht [sic!] beratschlagt und gefurdert werde, damit man ksl. Mt. mit antwort wuste zu begegnen.

Pfaltz: Dancksagung ksl. Mt. zu thun. Die verglichen puncten zu halden bis uf ein concilium, die unverglichen puncten zu vergleichen, darumb ksl. Mt. zu bitten, und, wo das nit sein möchte, ksl. Mt. zu bitten uf ein generalconcilium oder, wo das nit sein möcht, umb ein andern reichstag zu bitten. Die neuen druckhe und bucher zu verbietten biß uf ein concilium etc., sonderlich die bucher, so schmechwort haben, und das man inquirit und nachforschet und straffte. Den fridstand, hat ksl. Mt. sich erbotten, ein declaration zu thun, daß man wuste, was religionsachen oder nit. Sonst daß das camergericht bleibe bei ir ordnung, gefelt uns, doch mit der visitation, wie davon geredt. Underhalt des camergerichts, ist es zu zeitten von ksl. Mt. gar, zu zeitten halb, zu zeitten auch von churfursten dergleichen underhalten. Gefiel uns aber, daß ksl. Mt. gebetten wurde, die halbe underhaltung zu bewilligen. Item, daß die alte belonung 400 fl. bestimbt wurde. Die vorig ersteigerung ist geschehen, dieweil die bezalung vor ungewiß geachtet. Von der eilendten hilf wie Trier, also auch von der beharrlichen hulf und muntz etc.

Brandenburg: Dancksagung vor ksl. Mt. gehabten vleiß, vor erbietten, daß ksl. Mt. eigner person khen Rom ziehen und das concilium furdern willens. Von frid und recht, das ein kurtze entschuldigung geschehe von wegen des verzugs der antwort, ksl. Mt. langsam ubergeben.

Item, der religion halben, daß man die verglichen artickl bis uf ein concilium gehalten und diß auch zu vermeiden der neuen irthumen und das dierin auch nit zu weit geschritten wurde. Daß ksl. Mt. gebeten wurde umb ein general liberum concilium, in deutschen landen zu halten, oder ja umb ein national, wo das auch nit, je umb ein neuen reichstag ir Mt. ersucht wurde. Das die 3 artikl zusamengezogen und ksl. Mt. dafur gedankt und das die verglichen artikl der ursachen auch gehalten, damit ja etwas disen reichstag ausgericht und dermassen das gemeine volkh zufriden gestelt werde. Es were auch zum furderlichsten das gemeine volkh zufriden zu stellen, das freistunde, das sacrament des altars under beiden gestalt zu brauchen, und die prohibition abgethon wurde, und wer zu hoffen, b[ebstlicher] Hlt. legat wur [sic!] solchs nit sehr wegern. So vil von der religion.

Und das vom druckh gefiel ir kfl. [Gn.], wie andere davon geredt. Den nurnbergischen fridstand ließ man gefallen und desgleichen die restitution. Das camergericht, gefelt ir kfl. Gn., daß iderman daran mocht gleicheit widerfarn. Die visitation belangen, hette man wol etwas zuwider und beschwerlichs, woltens aber itzt nit specificirt haben und itzt nit vil anfechten bis zur andern zeit.

Von der beharrenden hulf sei der fornembst artikl und wol zu bewegen aus vorstehender nott. Von zuthuen der grossen potentaten hulf gefelt in, das die annaten wider den Turken gebraucht wurden und der b[ebstlichen] Hlt. legaten, das irige auch zu beharrlicher hulf thun wolle, zu ersuchen. Die andern artickl, muntz und pollicei lassen in gefallen und sein vor zum teil in andern abschieden gehandelt, in ihnen schir der merher teil abgeholfen, wer auch nu darzu zu thun, denselben puncten gar abzuhelfen. Die geringerung der anslege sei nit itzt zu handlen, sonder sol uf ein andern reichstag geschoben werden.

Maintzs: Dancksagung zu thun ksl. Mt. und on weittern ufzug zur sachen zu greifen und entlich sich zu declarirn, worauf ein ider bleiben wolle. Und befinden allerlei missbreuch, welche nit fuglicher dann durch ein frei concilium mochten abgeschaft werden. Item, danckh pro procuratione concilii loco conveniente. Item, bebstliche Hlt. in eigner person oder legaten zu erscheinen, damit deste furderliche misbreuch abgestelt wurden. National oder neuer reichstag, placet, und ksl. Mt., in eigner person dabei sein, zu bitten. Sein auch gneigt, bei dem heiligen, christlichen glauben und gewonlichen ceremonien, bei den abschiden und conciliis zu bleiben. Versehen sich auch, daß alle fursten, so den augspurgischen abschid besigelt und ratificirn [sic!] haben, werden halten, wie furstlich und recht ist. Das man die verglichen puncten nicht anzunehmen habe, erzelt ursachen, dieweil etliche wort wider den brauch der kirchen und vetter, und were in ein ander ordnung und gestalt zu stellen, welchs ein verlengerung mocht bringen. So sein auch die geringern artickl nit verglichen. Und vom sacrament des leibs und bluts Christi ist noch nit verglichen, von behaltung und anbetten. Das auch alle artickl, so gehandelt, sollen biß uf ein kunftig concilium solten reservirt werden, welchs baldt gehalten sol werden.

Frid und recht, wie vormals und, daß des camergericht gehalten werde wie zu Augsburg und hie beschlossen und geordent und das die visitation auch furgenomen werde, wie dieselb uf des reichs abschiden geordnet und bevolhen. Der nurnbergisch fridstand, placet, allein das man wissen muste, welche darin begriffen sein solln, dieweil die protestirenden allerlei leut darein gezogen. Die practiken, ander ir underthan zu verbuntnuß zu ziehen, zu verbietten. Item, zu besehen, was religionsachen oder nit am camergericht. Item, dieweil ksl. Mt. bevielt, das die kgl. Mt. thun sol, das bedacht wurde, das die protestirenden, so noch den röm. könig nicht vor ein röm. könig halten, verglichen wurden und kgl. Mt. die declaration deste fuglicher bei menigklich thuen khundte. Die schmechdruckhe zu verbietten mit ernster straf, placet.

Die eilend turkenhulf, wie eur antwort gegeben, dabei lassen wirs beruhen. Von der beharrlichen hulf zu ratschlagen und die zu furdern, placet. Die muntz belangend, ist ein tag khen Speyr verlegt und haben sollen kgl. Mt. verordenten auch dahin khomen19, sein aber nit khomen, und ist derhalben nichts gehandelt. Nu ist es itzt uf disem reichstag zu lang damit geharret, derhalben zum furderlichsten uf nechst kunftigem reichstag davon zu handlen.

Trier: Man wer der beratschlagten artickl fast eins. Allein der verglichenen artickl halben, ob die anzunehmen biß ufs concilium oder nicht. Und achten wir nit anzunehmen das, so von etlichen als den colloquenten disputirt, es sei dann erkant von den unsern und bewogen und der christlichen kirchen gemeß. Und wo mans je wolt annehmen biß uf ein concilium, so wil unser notturft erfordern, solche artickl den unsern anzuzeigen, die zu ersehen und bewilligen. Wo aber diß nicht khundt sein, wollen wir hiemit protestirt haben, wissen auch dieselben artickl nit anzunehmen.

Cöln: Daß ksl. Mt. meldt, die verglichen artickl biß uf ein concilium zu halten, verstehn wir also nicht, daß etwas neues zu statuirn, sonder soferre die artikl bei dem rechten verstand bleiben und biß uf ein concilium gehalten werden, wissen wir nicht darkegen zu sein. Nu ists nit on, das, wie Meintzs gesagt, das etliche artickl nit verglichen, aber das etlich irthum und neurung in den verglichen artikl sein soln, weiß Gropper nicht, muste es auch bericht werden, solde er davon weitter reden. Und man ist auch diß verglichen mit den protestirenden, daß die 3 partes in der puß post iustificationem sollen bleiben, allein de satisfactione ist man nicht gar einig. So verneme ich de articulo sacramenti, dass Meintz z zu kurtz–z bericht, dann man ist fast gantz einig. Allein de voce ‚tran[s]substantiatione‘ ist ein streit gewest und sol das wort allein in die schule geschoben werden, aber des heubtsstuckh de adoratione und usu ist mans eins. De applicatione missae ist auch allein etlicher maß strittig gewest. Man hette auch verhoft, wen weitter daruber gessessen were, daß nohend zusamengerukt wer worden. De enumeratione haben die protestirenden zugeben, daß sie salubris, aber necessaria wolln sie nit20. Satisfactio expiatoria sei in der kirchen praeter Christi satisfactionem in cruce. Poligamiam, digamiam improbirn die protestirenden auch un[d] aa seins einig. Item, de veneratione sanctorum geben sie zu. De invocatione sanctorum khonnen sie nit annehmen. De disciplina ist man auch einig. De caelibatu sacerdotum sein sie strittig. Ich sag nochmals, das wir fast einig gewesen, und mocht wol von Meintz bericht werden, wo etwas irrigs bewilligt. Und kann das beweist haben mit Pfgf. Friderich, Granuel etc. Das Dr. Eckhe ist gewest bei 20 artickln fast die verglichen, hat auch helfen darin schreiben und handln.

Pfaltz: Die artickl, so verglichen von colloquenten, befinden wir, das ksl. Mt. und b[ebstlichen] legaten mainung sei, das dieselben bis uf ein concilium gehalten werden, und lassens uns gefallen. Item, daß ksl. Mt. ein einsehen haben wolt der schriften halben, so bisher ausgangen, das under denselben angetasten fursten und stenden ein austrag geschehe. Die andern artickl lassen wir uns gefalln, wie vor davon geredt.

Brandenb[urg]: Was die religion betrift, ist etwo ein zwispalt, doch schleust das mehrer teil, das die verglichenen artickl von beiden teiln angenomen werden biß uf ein concilium oder andere ordenliche vergleichunge, und ist kfl. Gn. damit zufriden und mit dem mehrern einig. Ist auch on not, weitter davon zu disputirn, dann man ists einig gewesen, das sich die Kff, Ff. und stend solten ersehen uber dem, das der bebstlich legat mit ksl. Mt. sich comunicirt und resolvirt hette, und were zeit genug gewest, sich zu ersehen heruber und beratschlagen, und man wuste nit, was es fur ein ansehen haben wurde, wo man solche verglichene artickl wolde zuruckhschieben und den handel verneuen und zu widerholen. Derhalben, wie vom mehrern geschlossen, wer der handel zu verzeichen und ufs papir zu bringen.

Maintz: Haben gehort, worauf man gedecht zu schlissen und bleiben. Sye lassens aber bei kraft irs bevelch bleiben und begerten, an iren g[nedigsten] herrn solchen beschlus zu gelangen. Was alsdann ir kfl. Gn. gesinnet sein wurde, wolten sie wider referirn und anzeigen nach essens umb 2 ur.

Nach essens umb 2 ur.

Hat Maintz widerumb ir relation furbracht und irs g[nedigsten] herrn entlich mainung anzeigt: Des concilium etc. stafflsweiß belangen, ist sein kfl. Gn. mit e[uch] eins. Das aber die verglichen artickl solten biß uf ein concilium vor gutt gehalten werden, das ist ir kfl. Gn. nicht anzunehmen aus heut ertzelten ursachen. So aber die ksl. Mt. und der bebstliche legat sich uber den verglichen artickln resolvirten und schlössen, das solche anzunehmen, so hette es ein andere mainung. Nu ist solchs nit geschehn. Derhalben wolln ir kfl. Gn. solchs nichts zu statuten und zu halten annehmen. So truege solche annehmung kein frucht, dieweil sie der christlichen kirchen, den vetern anzunehmen entgegen. Oder were ja solche annemung zu uberflus, wenn solche artickl vorhin von der christlichen kirchen und den vetern angenomen und approbirt weren. Und wolln sein kfl. [Gn.], das zuvor solche verglichen articel von christlichen, verstendigen personen weitter examinirt wurden und biß uf ein concilium ufgeschoben werden. Wo aber des von e[uch] nicht erlangt möcht werden, so wollen wir hiemit offentlich protestirt haben, solche artickl nit anzunehmen, und schliessen mit Trier.

15. Julij.

Von der beharrlichen turckenhulf.

Dieweil dises nicht ein religionsachen und alle Kff., Ff. und gemeine stende des reichs belangen, so sehe man fur gut an, das des Kf. von Sachsen retth und gesanten auch bei disem ratschlag weren und nicht davon ausgeschlossen sein. Zum andern, dieweil diß ein hochwichtiger, grosser handel, der in allen reichstagen ereget, so wer gutt, das in anfang dises ratschlags die churfursten personlich dabei weren, damit man sehe, was man thuen khonne und möge und wie man dasselbig thuen solle und wolle.

Nach solchem ist das concept der beratschlagten antwort uf ksl. Mt. jungsten schriftlichen furtrag [Nr. 135] zur furderung des abschieds verlesen worden. Und darauf, wie volgt, widerumbab geratschlagt.

Trierischer: Es wern etliche wort zu corrigirn, damit man die schrift nit gantz umbkhere, wolln uns sonst das concept lassen gefalln. Das sich die colloquenten verglichen, achten wir, daß die colloquenten nicht gleich sein, und befindens also, derhalben sol es nit gesetzt werden, dann auch unser zugethaner theologus, wo wirs annehmen, uns bey unserm g[nedigsten] herren verklagen wil, und derhalben haben wir uns auch nechten mit einer protestation vernemen lassen. So befinden wir nit, daß ksl. Mt. gantze mainung sei, daß man solche verglichen artickl sol anehmen, sondern ir Mt. hats ratsweiß gestelt, obs gut wer, solche anzunehmen. Item, der scholaster hat gsagt, daß die artickl so tunkl sein, daß man sie nit verstehe, an die colloquenten sein dann dabei, derhalben sie uns nit antzunemen. Item, von der restitution sagt man wol, das man nicht mehr nehmen sol, aber, was genumen ist, davon wirt wenig gedacht, derhalben ein wenig mit eim wort solt angeregt werden. Item, von syndicat, daß auch mit eim wort angeregt wurde, doch nit dergestalt, als hetten wirs erst uf disem reichstag angefangen, sonder daß es auch vor also breuchlich.

Cöln: Acht, daß das concept dem gesterigen ratschlag gemeß.

Pfaltz: Bei dem concilium oder national steht das wortlin ‚ordenlich‘, welchs ein disputation möcht gebern. Admonitus est a secretario pertinere hoc ad nationale, non ad concilium, et fuit contentus. Von den buntnißen, das die protestirenden keinen sollen darein nehmen, ist von beiden teiln zu vergleichen, dann ist es einem teil billich, so ists dem andern recht. Was das wörtlin ‚verglichen‘, ist allain verstanden, was sembtlich verglichen in allen worten. Dann was nit verglichen, sein alle wort annotirt worden. Und möcht der trierisch theologus bei dem Gropper sich aller vergleichung ersuchen und erholen.

Brand[enburg]: Von der protestirenden buntnuß wissen sie auch nit, daß gestern davon geratschlagt. Und dieweil ir kfl. Gn. zu Frankfort in dem handl gewest, das solchs den protestirenden allein nit verbotten kann werden, dieweil es dem andern teil billich sein sol, in ire bundtniß zu nehmen andere, darumb so solten solch wort ausgelassen werden. Item, do der augspurgisch abschid scharf gemelt, wo man nit khunt ein linderung, ac nemlich sovil den ein jeder bewilligt und angenumen hat, zulassen, so wolten ir kfl. [Gn.] irer vorigen protestation allweg anhengig sein.

Maintz: Die religion betreffend haben wir gestern ursachen anzeigt, warumb sein kfl. Gn. solche puncten nit khunnen annehmen, dann es ist entweder uberflussig oder nicht nutz, dann ist es vor von der christlichen kirchen angenomen, so durfen wirs nit von neuen annehmen. Ists aber nit vor angenomen, so khunnen wirs itzt auch nit annehmen, dann es unutz, ad dieweil sie von denen, so solchs nit macht gehabt, angenomen weren. Und dieweil in der schrift steht, was vor punct uf eim concili solten gehandelt werden, ist unsers erachtens unnotig, dieweil es ein frei concilium sein soll, daß man wolle furschreiben, welche artickl man wolle halten.

Das syndicat, achten sie, werde das camergericht nicht leiden, sei auch schwer und schir unmuglich zu finden, doch lassen sie in disen puncten gefallen und wollen diß einig sein mit den andern.

Nochmals ist den verordenten von fursten und stenden relation geschehen ae und schriftlich ubergeben, was uf jungst ksl. Mt. schrift in der churfursten rath durch das mehrer geschlossen [Nr. 146]. Und hat Meintz ir protestation angezogen und, das sie die angezogen verglichen artickl bey irem werdt und unwerdt lassen bleiben. Trier hat auch angezeigt ir mainung und, wie sie nicht anderst vernomen, dann das von den colloquenten nichts verglichen und bebstlicher [legat] noch ksl. Mt. nicht resolution geschehen, die verglichen artickl anzunehmen bis uf ein concilium, und hat hiemit Trier protestirt, solche artickl also nicht zu verwilligen oder anzunehmen. Darnach ist auch der fursten und stende beschlus erfordert und in schrift den churfursten uberantwort worden. Aber do mans offentlich abzucopeien angefangen, habens die fursten und stendt wider zu sich genomen uf weittern bescheidt.

16. Julij post prandium hora [terti]a.

Seint der gulichischen retth und gesanten ubergebene schriften und supplication [Nr. 231] verlesen worden. Nach disem seint die verordenten der fursten und stende in der churfursten ratt furgelassen. Das haben sie furbracht, was sich die fursten und stende uf der churfursten beschlus und ubergebene schriften bedacht, und ursachen anzeigt, warumb sie im puncten der religion mit den churfursten nicht gleich entschlossen, und zu verstehen geben, das sie noch auf der schrift, so sie ubergeben, verharren, sovil den artickl betrift. Desgleichen haben sie von fridstandt ir bedenken anzeigt mit den anhengen des fridstands, wie die ire ubergebene schrift helt, darauf sie sich auch referirt.

Nachmals sein zwene fursten von stenden, Hg. Ludwig von Bayrn und der Bf. von Speyr, furkhumen und haben solche anzeig than: Erstlich wer ir fstl. Gn. ein beschwerung, daß sich die churfursten getrenet in dem puncten der religion. Ist der fursten von stenden bitt und ersuchen, wolln die religionsachen bedenken. 1. In bedenkung, daß der ksl. Mt. gemut nit anderst verstanden werden mög, dann daß ksl. Mt. die verglichen artickl nit zu halten angenomen hat. 2. Khunen sich auch nit erinnern, daß der b[ebstliche] legat willens oder zu gestaten gedenke, die artickl anzunehmen. 3. Derhalben ir bitt were, man wolle sich in der sachen nit trennen, sonder, sovil muglich, Kff., Ff. und stende sich vergleichen.

Brandenburgk: Wiewol sie vil ungereimter artickl in der fursten und stend schrift befinden, sonderlich do man den haganawischen abschied anzieht, so wollen sie doch solche artikel nit groß anfechten. Und es wurde also der handl zu lang aufgezogen, derhalben sie bedechten, bei der vorigen schrift und antwort mit Coln und Pfaltz zu bleiben, und begerten, solche ksl. [Mt.] zuzustellen, sonderlich dieweil ksl. Mt. noch heut angeregt und antwort begert.

Maintz: Dieweil sie gehort haben, was die andern churfursten beschlossen, befinden sie, daß die vergleichung schwerlich sein wolte, und irem g[nedigsten] herrn diese trennung beschwerlich sey. Doch wolten sie bei voriger irer mainung aus vorigen verzelten ursachen beharren, und das zweifache schriften der churfursten und der andern fursten ksl. Mt. ubergeben wurden.

Wie man die schrift ubergeben solle.

Ist verbliben und vereinigt, das der churfursten schrift, des mehrer teils mainung [Nr. 146, Nr. 147], ubergeben werde, wer aber sein noturft weitter und daneben af fur ksl. Mt.  anzuzeigen und zu protestirn hat, der mög es thun. Hierauf ist der fursten und stende verordenten ein antwort gegeben gleichmessig vorgehendem rattschlag und beschlus. So haben die verordenten widerumb darauf relation gethan, was sich die fursten entlich entschlossen und warauf sie entlich verbleiben, nemblich bei irer ubergebenen schrift [Nr. 149] und wolln solche ksl. Mt. also ubergeben neben Meintz und Trier.

Sontag nach Margarethae, 17. Julij.

Haben die stett ersucht und gebetten, das in [= ihnen] der churfursten beschlussliche, entliche antwort, uf ksl. Mt. jungste schriften [Nr. 135], zum abschied diß reichstags furderlich, gegeben, verleßen und zu bedenken gegeben wurde. Und ist von allen churfursten und der abwesenden potschaften einhellig geschlossen, wiewol in alden, hergebrachten reichsbreuchen kein neuerung zu machen, so möchte man, doch altem brauch unabbruchlich, ihnen, den stetten, solche der churfursten schriftliche antwort einmal oder zwier verleßen und sie darauf sich lassen kurtzlich bedenken und ir antwort geben, doch nichtsdesteminder, sie vergleichen sich mit den churfursten oder nit, sol man fortfaren und ksl. Mt. der churfursten schriftlich antwort zum furderlichsten zustellen, dann die stette haben doch kein stimme, mussens auch bei der churfursten und fursten rattschlag und beschlus alder, herbrachter gewonheit und reichsbrauch nach bleiben und beruhen lassen. Und ist also die schrift den stetten verlesen worden.

Antwort der stett: Erstlich achten die stett, es wolt nit der aldte brauch und herkhommen sein, das sie, die stett, was die churfursten und fursten in so hochwichtigen, schweren sachen beschlissen, also annehmen musten. Derhalben sie underthenigklich nochmals beten, der schriftlichen antwort copei inen zuzustellen, das sie sich nach notturft darauf bedenken und beratschlagen möchten. Alsdann, was inen anzunehmen, wolten sie sich gern vergleichen. Wo ihnen aber die schrift der churfursten [Nr. 146, Nr. 147] nit vergunst, so wolten sie irer notturft nach ir beschwerung und antwort [Nr. 150] ksl. Mt. sonderlich furbringen, sofern die churfursten fortfaren wurden und ire schrift ksl. Mt. also zustelln. Darauf sich die churfursten widerumb entschlossen, das mans bei dem aldten reichsbrauch und herkhomen bleiben ließ und mit der schrift fortfure, dieselbe ksl. Mt. zuestellete, die stett theten gleich, wie sie wolten.

Montag, 18. Julij.

Frag, ob man von der beharrlichen turkenhulf oder von der gulchischen sachen erstlich rattschlagen oder handln wolle. Und ist in der umbfrag beschlossen, das die beharrliche hulf am ersten vor die hand zu nehmen sei, dieweil diß ein sachen, darumb auch diser reichstag ausgeschrieben, und daran hoch und vil gelegen. Darnach solte man auch auf die gulchische sachen bedacht sein und furnemblich die petition allein verlesen und beratschlagen.

Trierischer: Sehen vor gutt an, das ein ausschus verordent wurd von solchen leutten, die von kriegsleuften etwas besser und mehr wusten dann sie. Doch achteten sie auch, das zur beharrlichen hulf dienlich und furderlich sein solt, daß man anreget, uf ein concilium zu halten, denn dadurch möchten etliche christliche potentaten herzubracht werden, die den Turcken hulfen an etlichen orten angreiffen. So solt solchs auch der eilenden turkenhulf furtreglich sein, wenn die 18 chur- und fursten zusamenkhemen und thetten21, dann man khundte die eilende hilf im fall der nott doppln und drippln etc.

Cöln: Daß dises ein treflicher, hochwichtiger artickl, der die protestirenden als wol als uns belangt, derhalben die sechsische potschaft nit abzusondern, sonder dazu erfordert wurden, ehe dann man anfieng, davon zu handln. Wo man aber woldte nichtsdesteweniger etwas davon handlen in absonderung der andern, so wolten sie sich auch geburlich davon lassen vernemen.

Pfaltz: Concordat mit Cöln.

Brandenburg: Ist auch einer mainung mit Cöln und Pfaltz, daß die sachsischen dazu zu erfordern und nit abzusondern. Wo man aber je in absonderung derselben wol davon reden, wiewol es zu verlengerung der zeit gelanget und nichte damit vil ausgericht werde, so wollen sie sich doch aller gebur lassen weitter davon vernehmen lassen.

Maintz: Lesset ihm auch nit entgegen sein, dieweil diß kein religionsachen und die protestirenden auch angehet, das man sie dartzu erforderet und das man ein gewisse zeit ernennet, wann man von der gulchischen sachen handln wolt.

Nochmals ist solcher beschlus den sechsischen anzeigt worden. Aber sie haben sich selbs abgesondert, von der beharrlichen hulf zu handln, es were dann ein bestendiger, warhaftiger frid und gleichmessig recht im reich zuvor aufgericht, welche der religionsachen also anhengig, daß sie nit wol davon gescheiden werden khunnen. So wern auch vil gwaltige stet, die zum reich wol nit eingeleibt noch reichsstett sein, doch dieweil sie gemeines fridens auch geniessen und sich freuen, so solten solche auch zu der werhaftigen turkenhulf gezogen werden.

Hierauf die churfursten und der abwesenden pottschaft beschlossen, gleichwol von einer beharrlichen hilf etwas zu ratschlagen und reden, und hat Brandenburg diese nachvolgende puncten zu beratschlagen vor gut angesehen: 1. Erstlich, das zu rattschlagen, ob man wolle eine beharrliche hulf willigen. 2. Wie starckh dieselbe hulf sein solt. 3. Wie solche last ufbracht und das gelt erlegt werden möcht. 4. Wie auch etliche potentaten möchten ersucht und herzugezogen werden, doch das sich des reich zuvor einer beharrlichen hulf hette entschlossen und nicht uf ir hulfe sich verließ. 5. Das zu practicirn, damit andere potentaten und leut als Persien, Tartarn etc. dem Turken uf den hals zu schicken und etliche barbari zum christlichen glauben mit einer kriegshulf vom Turckhen zu erledigen und zu bringen. Es ist aber weitterer rattschlag hierauf bis nach mittag ufgeschoben. Und dieweil von der gulchischen sachen etwas bedacht, wie volgt.

Trierischer: Das erstlich die guttigkeit furgenomen wurde. Wo die nit statthette, das alsdann das recht gebraucht und mit der thadt furgenomen wurde. Und ksl. Mt. handelt hierin nit als ein keyser, wiewol das keyserthum an der person hienge, sonder handelt als ein hertzog privatim. Und dieweil noch von der sequestration nichts gemelt, so sei on not, itzt davon zu rattschlagen.

Cöln: Sie hetten ksl. Mt. gerechtikeit zum furstenthum Julch und Zutphan im druckh entpfangen und ersehen darin, ksl. Mt. dasselbigen hertzogthums sich mit rechte anzumassen vermeine22. Sie hetten auch der gulchischen rett supplication [Nr. 231] ersehen, daraus sie nu befinden, das die gegeneinander in schriften streitten. Und dieweil ksl. Mt. der churfursten ratth hierin begert, so were der ksl. Mt. solcher ratschlag anzuzeigen: Dieweil ksl. Mt. alleweg hette die mittl und wege in allen sachen gesucht, die zu frid und rue des hl. reichs gelangt, derhalben noch ir Mt. wolde dahin handln, das solcher handl fridlich und sunlich mocht hingelegt werden. Das sollichs die churfursten vor rattsam ansehe und das ksl. Mt. solche verhorer und commissari verordente, die auch dem Gulicher nit weren zu verschlahen, die solche sachen guttlich hinlegten. Wo aber solche guttig verhor nit mocht statthaben oder die sachen erortern, so muste ein geburlich recht und urteil ergehen lassen, darinnen sich auch alle churfursten irer gebur wol wurden wissen zu verhalden. Solchs soll ksl. Mt. rattsweiß zu antwort gegeben werden.

Pfaltz: Wiewol die Sachsen auch solten bei sollicher sachen sein, doch dieweil ir dieweil wolt davon reden, wolten sie auch das ire darzu sagen. Und lest inen Pfaltz der cölnischen und trierischen mainung gefalln, daß furnemblich ein guttliche handlung wurde furgenomen wurde. Wo aber solche nit statthaben solte, so muste man das geburlich recht ergehn lassen, darin sich Kff., Ff. und reichsstende wol geburlich wurden wissen zu erzeigen. Und solt solliche mainung mit bessern, fueglichern, lindern und geschickter worten gestelt werden, denn es von inen in sollicher eille itzund erzelet, das ksl. Mt. nicht offendirt wurde.

Brandenb[urg]: Wiewol sie nit vil in der sachen zu handlen oder ratschlagen wusten, so liessen sie inen doch der pfeltzischen mainung gefallen, das man sollichen span ksl. Mt. mit dem julichischen nit gern gehort. Und was fur gefahr und hinderniß solche sachen anderm furnehmen und sonderlich der turkenhulf im reich bringen wurde, kundt sein ksl. Mt. ermessen. Und solte erstlich ksl. Mt., ein gutliche handlung furzunehmen, zu bitten sein. Wo solchs nit statthette, das das ordenliche rechten, darauf sich dan Gulich erbiet, vorgenomen wurde. So wurden die Kff., Ff. und stende in solchem und in ordenlicher un[d] geburlicher execution wol geburlich wissen zu halten.

Meintz: Lest inen gemeine und enge aller der andern mainung gefallen. Und solte solcher rattschlag in ein schrift gestellt werden.

18. Julij noch essens.

Hat der sechsische cantzler auch in der churfursten ratt im heutigen rattschlag von der gulchischen sachen gefallen lassen und mit geschlossen.

Zum andern hat gedachter sechsischer cantzler im auch von seins g[nedigsten] herrn wegen lassen gefalln, das von einer beharrlichen hulf wider den Turkhen geradtschlagt wurde, und sich auch erbotten, alles darneben zu thun, was irn g[nedigsten] herrn geburlich zu thun, allein das die zween puncten frid und recht bedacht und zuvor verglichen werden, damit man wisse, wie man beieinander sitze, und versehen sich, es soldte unsern Kff., Ff. und stenden auch nit zugegen sei.

Darnach hat Maintz von irs g[nedigsten] herrn wegen relation gethan und iren bevelhe angezeigt, sich [i]n den rattschlag von der beharrlichen turckhenhulf, wie heut morgen davon geredt, einzulassen, und mit und neben den andern zum besten bedacht sein.

Trier: Ließ inen heutigen pfaltzgrevischen rattschlag lassen gefallen. Sie wusten denselben auch nit zu verbessern.

Cöln: Das teutsche nation von irer hochen, unvermeidlichen notturft wegen muste datzu thun, ob gleich sonst niemandt aus andern potentaten dazu thette. Aber dieweil dise last der beharrlichen hulf deutscher nation allein zu schwehr, wolten sie zuvor hören, wie hierin dem zu thun und was deutscher nation vermugen, und solte solchs von kgl. Mt. als die des am besten verstendig erfragt werden, so wolt Cöln alsdann das ire auch thun.

Pfaltz: Es ist alles vorhin beratschlagt zu Augspurgk, was die anzal zu roß und fueß etc. So muste man zuvor wissen, was Ungern, Osterreich, Crabaten etc. thuen wolln. Item, was ksl. Mt. von wegen ir erblandt und die stette, so aller freiheit, frids und rechtens des reichs genissen, dazu thun wolten. Item, wo, wie und wenn man den feindt wolt angreiffen. So declarirn sie sich, das sie heut vom concilio gesagt, und gefiel in noch, das, wenn ein concili gehalten wurde, das von solcher beharrlichen hulf angeregt und gehandelt wurde. Und ist nit ir mainung, daß man solche beharrliche hulfe wolle lassen anstehn bis uf ein concilium. Auch daß man die andern christlichen potentaten sol ersuchen, dann ob sie gleich zuvor nichts thun wolln, so sein doch gleichwol die gemutter und willn der menschen wandelbar und möchten villeicht nu etlich bewilligen zu hulfen.

Brand[enburg]: Wie sie heut sich erbotten uf den punct, ob man helfen wolle, so erbietten sie sich noch, irer gebur nach alles billiches treulich, vleissig zu thun. Wie aber solchs zu thun möcht sein und das etliche potentaten darzu ersucht wurden, lassen sie ihnen auch gefalln, das davon geratschlagt werde. Und sehen auch vor gutt an, das man die aldten ratschleg darzu ersehe.

Maintz: Wolle gern mit und neben den andern Kff., Ff. und stenden des reichs helfen ratschlagen. Doch dieweil diß ein hochwichtige, grosse sachen, so sein wol darinnen vonnötten, zuvoran zu bedenken, ob man die beharrliche hulf wolle willigen, alsdann wie und wie starkh man khune helfen und wye dieselbige hulf ufbracht möge werden. Und erbeut sich Maintz zu willigen, soferre die last tregliche. Das aber etlich potentaten ersucht nachmals wurden, lassen in auch gefalln. Und letzlich, das man die aldten ratschlege auch besichtigte, fur handt neme und bedechte.

Trier: Wie man sich in alten augspurgischen etc. rattschlegen ersehen, so were die beharrlich hulf schon bewilligt und zugesagt23. Nu were derhalben dieselbe zu leisten, und solt ksl. Mt. ersucht werden, wie dieselbig geleistet wurde. Darnach were zu beratschlagen, wie man thun wolt und solt. Item, das durch die 5 chur- und fursten, die dazu verordent sein, die 18 chur- und fursten verschriben und erfordert wurden, auch das irige zu thun.

Cöln: Sie horn, daß die frag sei, ob man gemeint sei, zu helfen oder nit. So wer dan leichtlich zu antworten, dann sie wusten, was zu Augspurg gewilligt und beschlossen. Dasselbe wissen sie nit zu trennen, und woll sich ir g[nedigster] herr mit seiner geburlichen hulf auch nit absondern. Das zu beratschlagen, wie die hulf, so zu Augspurg gewilligt, 3 jar lang fruchtbarlich ins werkh zu bringen. Darauf wer ksl. Mt. zu ersuchen, und wolten sie gern andere davon hören reden.

Pfaltz: Lest ihnen den augspurgischen rattschlag in aller massen gefalln und daß ksl. Mt. auch ersucht wurde, das sich ir Mt. erkleret, wie ir Mt. zu Augspurg gewilligt. Dann es wer nit muglich, daß itzt beschlossen khunde werden.

Brandenb[urg]: Lest in auch den augspurgischen abschid und ratschlag hierin gefalln, allein das ksl. Mt. eroffnet, wie es hiemit gemeinet.

Dinstag, den 19. Julij.

Es sein die julchischen retth gebeten von Kff., Ff. und stenden, das sie wolten von den 2 puncten abstehen, nemblich da sie die abschrift ksl. Mt. rechtens begern, ag damit die ksl. Mt. mit solcher ersuchung nit mehr exacerbirt, und zum andern, das sie nit weitleuftig dagegen antwort und widerlegung furnehmen. Nu haben julichische rett begert, das mans in der maintzischen cantzlei wolle verzeichen und registrirn, das sie sollichs begert hetten, damit sollichs irm g[nedigen] herrn kein moram bringen möcht, aber daß sie aus beweglichen ursachen davon abgestanden.

Den 20. Julij hat man von der beharrlichen hulf auf die gestelte nötel geratschlagt und in der umbfrag beschlossen, das dieselbige notl den vorigen rattschlegen nit ungemeß gestelt, und habens in alle churfursten und der abwesenden potschaften sembtlich lassen gefalln, allein das etliche wort geendert, hinzugesetzt und ausgelassen wurden. 1. Und erstlich im dritten §, das zu disen worten ‚nit abgewendt‘ das wort ‚entlich‘ gesetzt wurde und das diese eilende turkenhilf nicht so gar gering geschetzt wurde. 2. Was den puncten belangend, das auch andere potentaten ersucht wurden, lassen sie inen ingemein gefallen, das es ksl. Mt. heimgestelt werde, ob man solche potentaten allein schriftlich oder durch legaten ersuchen solte, doch das mehrer teil achtet vor besser, das es durch legation geschehe, soferre ksl. Mt. solchs furschlagen wurde. Allein Cöln hat vor gut angesehen, das sie, gemelte potentaten, durch schrift ersucht wurden, in ansehen, das dem reich vil uncost auf solche legationes gehen wurde. 3. In dem artickl, wo nun solliche beharrliche hulf etc., zu disen worten: ‚wie sollichs gemeiner christenheit und sonderlich deutscher nation, welcher die fursteend sorg und gefehrlicheit nunmehr am nechsten‘ etc. solte man hinzusetzen: ‚Wo Öffen, do Got vor sei, vom Turcken erorbert [sic!] und das kunigreich Ungern eingenomen, das alsdan die sorg und geferrlicheit deutscher nation am nechsten‘, der ursachen, das nit ksl. Mt. auf solche wort die teütsche nation sonderlich und furnemblich zu der beharrlichen hulfe drunge, dieweil auch noch andere nation mit dem Turckhen zu thun und zu schaffen hetten.

Nach disem ist der frei- und reichsstett schrift und replicken [Nr. 212] uf der Kff., Ff. und stend supplication verlesen wurden und beratschlagt.

Trierisch: Das man sich nit weit mit den stetten in dieser handlung einließe. Item, das in nit zugelassen werde, uf dem lande schatzung anzuschlagen, dieweil man ihnen schetzung genug in den stetten gebe fur kraut und ander zugemuß etc.

Cöln: Das man uf der vorigen entschuldigung bliebe, welche dann von ksl. Mt. hergeflossen. So wuste man den alten brauch wol, ob die stett eine stim im reich gehabt oder nit, und solte solchem altem herkhomen nicht zuwider furgenomen werden. Das si aber begern, ire burger und ingesessen mit schatzung anzuschlagen, liesse Coln sich bedunken, das solcher punct nochmal wurde angeregt und daß es bliebe, wie es in der schrift, die ksl. Mt. zum ersten ubergeben, gestet [sic!]. Und solte unbillich sein, dieweil die am landt von iren fursten und adel vorhin geschetzt und angeschlagen werden, noch von stetten auch zum andermal und also zwifach angeschlagen und geschetzt solten werden.

Pfaltz: Lest in auch gefallen, das man sich nit weit mit den steten in disputation begeben solte. Und die anschleg der gutter belangend, lassen sie es auch bei der vorigen ubergebenen schrift und beredung laß [sic!] bleiben.

Brandenb[urg]: Concordat mit Pfaltz per omnia.

Maintz: Dieweil die andern alle eynhellig geschlossen, lassen ihnen auch solchen beschlus gefalln und endern nichts.

Sontag post Magdalenae, 24. Julij.

Rattschlag der churfursten uf ksl. Mt. jungste schrift [Nr. 152], den abschied belangend.

Trier: 1. Ksl. Mt. danck zu sagen. 2. Das das kunftig concilium in deutschen landen gehalten. 3. Das nit allein die geistlichen, sonder auch die weltlichen reformirt wurden und die reformation nit allein bey ksl. Mt., sonder auch b[ebstlicher] Hlt. furgenomen. 4. Den nurnbergischen fridstand belangen, lassen in gefallen, allein daß ksl. Mt. declarirt, was religionsachen, was nit. Und das ein versehung geschehe deren, so das iren beraubt sein, darumb wer ksl. Mt. zu bitten. Item, das man ein zeit bestimbt und anzeiget, wenn die commissari geordnet sollen werden, daß es nit blibe anstehen biß ad calendas graecas. Und wenn ksl. Mt. etwo die comissari nicht ordnet, daß nichtsdestoweniger die spolirten ihres wider erlangen möchten. Den augspurgischen abschid belangen, placet. Item, der schmechbucher druckh zu verbietten. Das man sol zum abschid greifen, placet. Item, die andern puncten lassen ihn auch gefallen.

Cöln: Do aber stehet, daß der artikl der strittig religion halben nit muglich gewesen, etwas entlichs zu vergleichen, das were inen treulich leid und billich zu beklagen. Und stehen gemelte wort fast also, sam nit muglich, auf einem reichs[tag] in sachen der religion etwas zu entlicher vergleichung zu bringen, und volgt doch hernach, wo [in?] kunftigem concilio nicht[s] möchte erhalten wern [sic!], wolte man widerumb uf einem reichstag in der religion handlen. Ist derhalben schir unsers erachten ein contrarietet, welche wir doch nit hoch anfechten wollen, allein zu bedenken gegeben haben. Und were darumb nit zu verhoffen, weil itzt nichts hat mögen ausgericht werden in der religionsachen, daß alsdann auch nichts werde entlichs entschlossen mogen werden. Die reformation lassen ihnen gefallen und versehen sich, ir g[nedigster] herre wer sich darin wol wissen zu halden. Daß der nurnbergische fridstand bleiben sol etc., lassen in gefallen, allein sie wolten gern, daß diser artickl dem landtfridah gleichmessig wurde gestelt, biß auf ein concilium solchen fridstandt zu bleiben. Item, die wort ‚sovil sie noch in der possession sein‘ die möchten unsers bedenken außbleiben, damit nit ein missverstandt daraus ervolgte. Die suspension belangen, wissen sye der ksl. Mt. gemut nit wol zu widerstreitten. Dem camergericht sein lauf zu lassen, placet. Mit dem termin Michaelis, wo der zu kurtz wer, möchte man denselben erlengern. Der artickl, den druckh beruren, lassen ihnen gefallen, also daß keyn schmachschrift werde ausgehen zu lassen. Aber wo etwo ein solche schrift were ausgangen, so sehe sie vor gut an, daß man mocht ein notturftige defension darauf lassen ausgehn. Und wer beschwerlich, wann man hierin einem, der angetast were, die hand zu schliessen. Derhalben mochte ein milterung zugelassen werden, doch auf anderer verbesserung.

Pfaltz: Das des verheissen concilium in Germania gehalden. Was aber kunftigen reichstag belangen, befinden wir, daß es in andern abschiden solchs auch gemelt und doch nichts ervolgt in vergleichung der religion. Derhalben were ksl. Mt. und bebstliche Hlt. zu bitten, das, wo nit ein concilium mocht erhaldten werden, daß auf solchem kunftigen reichstag etwas mochte geschlossen werden in vergleichung der religion, und solte solches b[ebstliche] Hlt. deste mehr bewegen, ein concilium zu halten. Das aber die verglichen artickl von den protestirenden sollen gehalten werden und daruber nit schreitten und von unserm teil solten sie nit vor gut gehalten werden, geben wir zu bedenken. Wir mochten zwar wol leiden, daß sie auch von uns biß uf ein concilium vor gut gehalten wurden. Den augspurgischen abschid belangen, khunen wir nit bewilligen, das der von uns weitter angenomen, dan soferre unser g[nedigster] herr denselben bewilligt und angenomen. Sofer er in aber nit bewilligt, wollen wir in auch nit bewilligen.

Brandenb[urg]: Wiewol sie gern sehen, daß di verglichen artikl wurden angenomen, dieweil aber andere churfursten und ksl. Mt. dovon geratschlagt und abgestanden, lassen sie inen nu auch gefalln. Und were ksl. Mt. dankh zu sagen vor gehabte muhe und vleiß und weitteres erbutten. Aber sie befinden vom concilio nit, daß es in deutschen landen gehalten, derhalben solchs hinzuzusetzen were. Item, das der fridstand biß uf ein concilium und einen reichstag erhalten wurde. Item, ir kfl. Gn. woldten sich erbotten haben, noch irem anteil das camergericht helfen zu underhalten, damit daß ksl. Mt. solcher last und uncosten entladen wurde, doch das on underschied religionis und weltlich person ans camergericht zugelassen wurden. Wider den augspurgischen abschid, dieweil sie denselben nie gewilligt noch angenomen, derhalben sie itzt widerumb dawider protestirt haben wollen. Und dieweil sie verhoffen, daß solche protestation in der mainzischen canzlei verzeichnet und registrirt sei, wollen sie itzt davon nit weitter anregen. Der punct (sovil sie noch in possession) liess ihn gefalln, das ksl. Mt. wort, wie dieselben bedacht von ksl. Mt., stehen blieben, dieweil ksl. Mt. dieselbenai nicht on ursach also bedacht und gesetzt.

Was die beharrend hulf belangen, lassen ihn gefallen. Und wo man ja noch disen reichstag sich wolle entschliessen, so wollen ir kfl. Gn. ire retthe mit voller macht und bevelich hie lassen, sich darin zu entschlissen, dann ir kfl. Gn. selbs eigner person nit lenger alhie verharren mugen und gereit iren abschied erlangt und entlich uf kunftigen Dinstag [1541 Juli 26] furgenomen.

Maintz: Daß ksl. Mt. danckh gesagt werde etc. Item, daß der colloquenten handlung biß uf ein concilium oder ein reichstag geschoben werde, lassen sie ihnen gefallen und daß der abschied darauf gestelt werde. Auch sehe sie vor gut an, daß ksl. Mt. ein gewisse zeit bestimbte, das, wen das concilium nit in eim jar, 2 oder 3 oder, wenns nu wer, nit gehalten mocht werden, das man wuste, wenn solcher reichstag, so sein ksl. Mt. bewilligt, gehalten solle werden. Das aber das concilium in Germania gehalten solle werden, wissen sie b[ebstlicher] Hlt. nit maß zu geben, doch, wo b[ebstliche] Hlt. nit personlich kundte solch concilium oder reichstag besuchen, das sie doch legat[en]schiket mit voller macht, gwalt und bevelh. Die reformation lass ihnen gefallen. Sovil die geistlichen, die noch in der possession sein, diese wort wölln sie nit wider die restitution verstehen, sonder daß die geistlichen bei iren renten und gulten unverhindert bleiben sollen, sonst wolten sie lieber, daß solche clausel aussen blibe. Die suspension belangen, achten sie, es solte hochbeschwerlich sein denselben, so des irigen entsetzt und am camergericht urteil erlangt. So were es auch allen andern reichsabschiden zuentgegen, derhalb sie nit wisten, ksl. Mt. solchs zu ratten, sonder wolten vilmehr ir Mt. bitten, das ausser der religionsachen den entwendten, entsetzten das ire wider restituirt werde und das declarirt wurde, was religion- und glaubenssachen oder nit, und daß in temperalsachen dem camergericht sein straker lauf gelassen werde. Die besoldung und underhalt der personen were ksl. Mt. zu bitten, daß sie den halben teil der underhaltung noch wolten geben, dieweil solch recht ir Mt. zu erhaltung ir autoritet langt. Die uberigen artickl, ringerung der anschlege, muntz etc. lassen sie ihnen gefallen.

Trier: Wissen nichts zu endern. Lassen ins gefallen, wie si vor davon geredt haben, allein der puncten nemblich, sofer die geistlichen in der possession, daß der außblib.

Cölln: Lest in gefallen, daß ein gewisse zeit des kunftigen reichstag benent werde von ksl. Mt., wie Meintz davon geredt. Die suspension belangen, wo ksl. Mt. wolte ein ercklerung thun, liessen in auch gefallen. In andern artikeln schliessen sie mit den andern.

Pfaltz: Daß b[ebstliche] Hlt. solte ein legaten schickhen mit gnugsamem gwalt, liessen in auch gefallen. Mit der suspension, wenn ksl. Mt. mochte die wege finden, daß es fuglich geschehe, placet. Den landfridt, fridstandt, reformation, muntz, geringerung der anschlege lassen in auch wie vor gefallen.

Brandenb[urg]: Das der b[ebstliche] legat mit voller macht uf kunftigem reichstag erschine, gefiel ihnen, daß man solchs alles ksl. Mt. heimstellet, dieweil die personlich wil denselben besuchen, darumb ir Mt. hierin kein maß gestelt werden sol. Bei den renten und gulten, deren die geistlichen itzt in posseß, diese wort wollen sie nit anfechten, wolten auch, daß sie bliben, wie sy ksl. Mt. gestellt. Desgleichen die suspension betreffen, wollen hierin ksl. Mt. kein maß gestelt haben. Wollen auch die restitution furzunemen nit hindern, dieweil ir kfl. Gn. niemandt das seinig genomen.

Hierauf Maintz aigner person gesagt und anzeigt: Es weren etliche artickl mit eydespflichten aj uf die heilligen evangelia von ksl., kgl. Mtt. und den churfursten, so dieselbige zeit bei leben gewest, angenomen und bewilligt, darunder diser nit der geringst ist, daß man wolle frid und ein gleichmessig recht im hl. reich erhalten, dem armen als dem reichen et e contrario. Und solte man nun disen puncten, soferre die geistlichen noch in der possession etc., also stehn lassen und bewilligen, so wurde man erstlich ksl. Mt. ursach geben, wider die angenomen artickl zu handlen. Und man wurde auch den spolirten, entwerten, entsetzten ir recht hiemit benomen haben, das irige widerzufordern, deß sie doch kein macht nit hetten. Derhalben wolten sye allein di gesanten der churfursten erinnert haben, daß sy wusten, was ire herrn und churfursten angenomen hetten und dawider nicht thetten. Solchs were zu bedenken.

Darauf Trier: Lest es bei Maintz mainung bleiben.

Cöln: Daß der artickl, den Maintz anzeigt, hochlich zu bedenken und daß doch gleichwol ksl. Mt. iren artikl also gestelt. Wie aber dem, achten sie, es mochte demselben artikl eines oder zweier wege geholfen werden. Erstlich durch geordente comissari, die uf ein bestimbte zeit sollten geordent werden, und das man guttliche handlung furneme. Wo aber solchs nit möchte sein, das man alsdan declarirt, was religionsachen oder nit, und daß in temperalsachen das recht sein furgang habe. Aber man khundte wol ermessen, daß ksl. Mt. grosse ursach gehabt, disen artikel also zu stellen, nemblich damit frid im hl. reiche erhaldten wurde. Darumb solte billich inter duo mala minus eligirt werden. Diß wollen sie ander churfursten und gesandten zu bedenken geben.

Pfaltz: Lest in auch colnischer rett mainung gefallen, daß under zweien ubel das geringer zu erwehlen und daß ksl. Mt. grosser ursachen halben diese wort also gestelt, nemblich daß frid im hl. recht [sic!] stetz blibe. Und di suspension wusten sie auch nit besser davon zu reden, dann wie ksl. Mt. gethon. Kundte aber ir Mt. andere mittl finden, das were inen nit allein nit entgegen, sonder wolten es wol so gern leiden als die andern.

Brandenb[urg]: Die restitution belangen, achteten sie, das nit zu frid im reich gelangen wurde, wo man so straks uf die restitution dringen wolte. Und wiewol etliche paction furgewendt mochten werden, so wern doch dieselben paction nit anders zu verstehn, dann daß frid und rue im hl. reich erhalten werde. Derhalben wollen ir kfl. Gn. bei irem vorigen ratschlag bleiben, wüsten auch den artikl nit anders, dann wie er von ksl. Mt. gestelt, zu verbessern.

Maintz eigner person: Sie hetten ir anzeige gutter mainung gethan, wusten sie es aber besser, so wolten sie es besser anzeigen. Nu hetten sie sich entschloßen, bei irer vorigen mainung zu bleiben, und wider ir pflicht wern sie nit gesinnet zu thun. Blieben derhalben mit Trier bei einer mainung und wisten nit zu willigen, das den armen geistlichen das ire mit gwalt genomen werde.

Trier: Achteten, das ksl. Mt. ein underscheidt in der suspension machen solten, was religionsachen oder nit.

Cölln: Es wern allerlei beschwern in dem artikl der restitution befunden, doch were ir mainung, daß ksl. Mt. die suspension thun sol causa concordiae, das etliche commissarii geordent wurden, die freuntliche, sunliche, gutliche handlung furnehmen, und das mans ufe [sic!] ein sichere, gwisse zeit stellet, ak daß so lang am camergericht solle geruht werden, biß man sehe, das die sachen mochten erledigt werden. Das auch ksl. [Mt.] angesucht werde, ein declaration zu thun, was religionsachen oder nit, placet.

Pfaltz: Verstehen den punct der restitution auch nit anders, dann Coln declarirt. Das auch ein gut mittl were, comissarios zu verordnen und gutlichen handl furzunehmen der gutter halben, so entwehret, das sye di entwerten mochten widerbekhomen. Mochten auch leiden, daß ksl. [Mt.] declaration thet, was religionsachen oder nit.

Brand[enburg]: Verstehet es auch also, daß di geistlichen bei den gutter[n] und gulten bleiben solten, di sy itzt in possession hetten, welche gutter und gulten aber entwehret, daruber wolleal ksl. Mt. am comissari ordnen und freuntlichen, gutlichen handl furzunehmenan, domit di entwehrten das irige widerbekhomen mogen24. Derhalben wer ksl. Mt. ihres achtens hierin khein maß zu stellen. Wolte man aber solche declaration diß puncts halben hintzuthun, liessen si ihns gefalln.

Maintz: Ließ es bei voriger mainung, sovil den artikl der suspension belangen, khundte auch aus beweglichen, vil vorgemelten ursachen nit disen punct bewilligen.

Und ist entlich geschloßen, das es also, wie es beratschlagt, dises puncts halben das mehrer werde anzeigt. Wer sich aber etwas weitters zu beklagen hette, der wurde dasselbig wol wissen zu melden und furzubringen.

Hierauf ist solcher gantzer ratschlag von artickl zu artickl den verordenten der fursten und stendt anzeigt worden.

Und haben nachmals hochgemelte fursten und stende durch ire verordenten auch ir antwort und beschlus schriftlich ubergeben lassen in der churfursten ratt, welche auch alsbalt verlesen. Auch haben die fursten und stend einer mainung sich verglichen, die beharrlich hulf belangen, welche die verordenten in der churfursten ratt schriftlich ubergeben [Nr. 201].

Uff Montag, diei [sic!] Jacobj et Christophorj [1541 Juli 25].

Ist der Kff., Ff. und stende rattschlag [Nr. 155]uf der ksl. Mt. resolution des abschids verlesen worden und fast einhellig von den churfursten und der abwesenden pottschaften approbirt worden, wie er gestelt.

Nachmals hat Meintz personlich anzeigt, das ir kfl. Gn. vom röm. könig so vil verstanden, daß ksl. Mt. ehe wurde das camergericht fallen lassen, dann den halben teil der underhaltung bewilligen. Darauf haben die churfursten in der umbfrag sich entschlossen, das camergericht 3 jar selbs zu underhalten, doch daß es bei der alten besoldung bliebe.

Von der beharrlichen hulf. Montags, ipso die Jacobj, 25. Julij.

Trier: Liessen ihn gefalln, das man bei vorigem der churfursten ratschlag [Nr. 201] bliebe, und befinden, daß die fursten und stend vil in irm bedenken [Nr. 202] haben gestelt, das nicht im augspurgischen abschied begriffen.

Cöln: Achten, daß beide begrif der churfursten und fursten nit sehr widereinander streitten noch einander ungemeß solln [sic!]. Der zug auf Ungern in der fursten bedenken dunkt sie zu gering und zu schwach. Und doch were ihres achten deutscher nation auch beschwerlich etwas mehr aufzubringen dann 20.000 zu fuß und 4.000 zu roß. Derhalben auch were bei kgl. Mt. zu suchen, wie solcher zug gesterkt möcht werden und wie etliche christliche potentaten möchten herzugezogen werden.

Pfaltz: Achten auch, das der vorige der churfursten ratschlag nit zu verbessern und der fursten ratschlag were der sachen in vil weg verhinderlich, sonderlich dieweil man nit weiß, was ksl. Mt. und der Kg. von Poln und ander potentaten sich vergleichen und was sie thuen wölln. So khundte man zu Nurberg nichts nit ratschlagen, dieweil die churfursten nit mochten wissen, was sich di potentaten verglichen und was si thun wollen, derhalben auch di churfursten iren legaten nicht khundten nit statlichen und satten bevelh geben, was sie entlich thun solln, derhalben auch ein jetlicher gesandter wur [sic!] sagen, er wolte sich erstlich bey seinem herrn satt befragen, was zu thun. Und daß zum ersten solte dem obristen und kriegsretthen di sachen heimgestelt werden, achten wir nit vor gutt, dieweil diselben nur gern sehen, daß der krieg lang wehret.

Brandenburgkh: [Be]fenden, das di schrift der fursten dem vorigen der churfursten ratschlag nit sehr zuentgegen, auch der sachen nicht verhinderlich, sonder furtreglich sei, derhalben sie inen diselbig gefalln lassen. Allein den obristen belangen und di kriegsreth, diweil diselben gern möchten villeicht sehen, daß der krieg lang wehret, sehen si vor gut an, daß ein gwisse zeit, nemblich auf drei jar were zu benenen. Im fahl aber, daß man sehe, daß solche hulf weiter erschisslich sein wolte, solt sie weitter furgenomen und erstreckt werden. Die summa aber und di zeit in der fursten schrift ist gar dem augspurgischen ratschlag gemeß. Und gefiel inen, daß der handl röm. kgl. Mt. aufgelegt wurde, mit Pöln und Walachen etc. zu handlen. Und das solt am furderlichsten sein, dann, will man erst uf andere weitter resolution der andern potentaten harren, werts zu lang weren. So legt man der ksl. Mt. nichts uf, sonder man bit si allein. Und diweil beide, röm. ksl. und kgl. Mt., alhie personlich ao und di reichsstend alle versamlet, wer deste furderlich mit inen zu handlen. Und achten derhalben wie vor, das, wenn man diese 2 ratschleg zusamenhelt und conferirt, sollen si einander nit ungemeß sein. Soch [sic!] achten sie auch, daß dise sache nit solte biß uf ein concilium geschoben werden, es were sonst zu lang, und je furderlicher man datzu thette, je besser es were. Und dieweil zuvor hievon gnugsam geredt, wolln sie solchs nit vereiffern. So gefelt ihn letzlich, daß beide hulf zu wasser und landt zugleich und nit eine ehr dann die ander angehn, wie auch di cölnischen davon geredt.

Maintzs: Befinden auch, daß der fursten schrift nit sehr ungemeß vorigem der churfursten ratschlag, allein mit wenig zusetzen. Den obristen belangen, wolten sie sich also vergleichen, daß man hinzusetzte, drei jar lang solche beharrliche hulf furzunehmen etc., wie andere davon geret. Wo das also beschee, so were man der sachen eins. Item, daß auch durch di ksl. [Mt.] mit dem Sophi25 gehandlt wurde. Sonst wisten sie nichts in derselben schrift zu streitten. Allein wolten sie, das man bedecht, der anschleg halben furderlichst zu ratschlagen und sich zu entschlissen, damit dem Turken ufs erst widerstandt gethan und das christliche blut errettet wurde. In den andern puncten wusten sie nichts, das inenap misfiele, und woltens mit den andern also eins sein.

Hierauf sein dye verordenten von fursten und stenden widerumb furgelassen und haben dieselben anzeigt, daß ihnen die artikl aq und beratschlagte antwort [Nr. 155] auf der ksl. Mt. abschiedliche resolution allenthalben biß auf den artikel der suspension gefiele.

Ratschlag darauf:

Trier: Lest ihnen gefalln, sich mit den fursten und stenden zu vergleichen der suspension halben. Was aber di beharrlich hulf belangen, bleiben sie bei dem, wie di pfaltzgrevischen davon gesagt.

Cöln: Sovil den artikl der suspension berurt, wolten sie gern, daß derselbig also bliebe, wie er aus beweglichen ursachen gestelt. Wo aber nit, so solte doch ihres erachtens di zeit der 3 monat etwas erlengert werden. Die beharrlich hulf belangen, achten sie noch, daß beide ratschleg nit hoch streittig miteinander, derhalben der protonotarius sich daruber setzen solte und der fursten bedenken mit der churfursten vergleichen und zusamenziehen.

Pfaltz: Wiewol sie den artikl von der suspension wolten lassen bleiben, wie er gestelt, doch, wo man je nit wolt, so musten sie es dabei lassen bleiben. ar Doch ihres bedenkhen wer die zeit der 3 monat zu kurtz. Von der beharrlichen hulf achten sie noch wie vormal, daß der fursten schrift [Nr. 202] in der substantz der churfursten vorigem ratschlag [Nr. 201] weit entgegen, doch, wo man kunt ein vergleichung finden salva rerum substantia des vorigen der churfursten ratschlag, so wolten sie sich auch nit hoch wegern.

Brandenb[urg]: Ließ den artikl der suspension bleiben wie vor. Und achten, man solte bei der gestelten schrift bleiben, diselbig ubergeben. Wolten sich di fursten und stend vergleichen, damit gut, wolten si nit, so mochten sie das irige sonderlich ubergeben. Die turkenhulf belangen, bleiben si uf voriger mainung und betten, man solte zum furderlichen dazu thun, das man sich vergliche, dieweil es nun im aufbruch ist.

Maintz: Lassen in gefallen, daß di zeit der 3 monat der suspension halben erstreckt werde, as ungeverlich uf 6 oder acht monat, und z[e]rtrennung verhutt werde. Der turkenhulf halben wie vor und das vergleichung zum furderlichsten gefunden wurde.

Montag Jacobj post prandium [1541 Juli 25].

Ist die supplication der von Mastrych [Nr. 363] verlesen und beratschlagt.

Trier: Lest es bei dem rattschlag des ausschus bleiben.

Dergleichen Cöln, Pfaltz und Brandenburg, welche achten, daß fur di arme frau ein stattliche furbitt geschehe bei ksl. Mt. Maintz lest es auch bei des ausschus bedenken, welcher im solche handlung gefalln lassen.

Ist darnach di supplication Bf. von Merßebergkh26 verlesen und des Bf. von Meissen27 [Nr. 279].

Habens ihn di fursten und ausschus lassen gefalln. Desgleichen di churfursten, ausgenomen Brandenburg, welche protestirt.

Dinstags post Jacobj [1541 Juli 26].

Ist das concept beider chur- und fursten, auch der stende und der abwesenden pottschaften ratschlege, die beharrlich turkhenhilf belangen, verlesen worden, darauf der churfursten umbfrage ervolgt:

Trierische retth: Sie hetten die nottl horn verlesen und lissen ihnen die in allem dem gefalln, wie si gestelt, allein si mochten leiden, das im ersten die wort, daß dieser zug allein deutsche landt furnemblich belangen und daß di gleichwol musten helfen, wo schon andere potentaten nichts datzu theten, mochten etwas gelindert werden, doch uf anderer der churfursten verbessern.

Cöln: Si wissen auch sich nit anderst zu erinnern, den das solcher begrif vorigem ratschlag gemeß, allein das, wie Trier gesagt, daß solcher last nit allein deutscher nation aufgelegt, welchs ir allein etwas zu schwer, und solche wort etwas gemildtert wurden. Und das der kunftig tag inen etwo an ein gelegener malstat dan kegen Nurnbergkh gelegt, dieweil ihnen solch ort etwas zu weit und der reichstag nu zwier hie zu Regenspurg gehalten. Item, dieweil auch ksl. Mt. von irer konigreich wegen Hispanien, Sicilia etc. mit dem Turken zu thun, so were zu begern, daß ksl. Mt. auf dem meer die rustung uf ir kosten wolte furnemen. Item, daß bebstlicher Hlt. hilf auch deutscher nation zu hilf kheme.

Pfaltz: Wolte auch, daß solcher last nit allein uf teutsche nation geschoben. Aber daß, di ken Nurnberg uf den tag khomen, solln volle macht haben, von allen anschlegen zu bewilligen, das were irer instruction zuentgegen, darumb sie sich nit wusten hie weiter einzulassen. Item, es solten auch alle frei und ander stett, di des reichs frides genissen und keinen anschlag geben, hertzu zu hilf getzogen werden.

Brandenburgkh: Sie befinden, das dem gestrigen ratschlag nach di beide bedenken zusamengetragen und vorigem bedenken gleichmessig gestelt, und liessen in diselbig gefallen. Allein, daß ksl. Mt. kein maß gegeben und im selbigen artikl dasselbe wort ausgelassen wurde. Das man di hulf auf 3 jar wolte leisten, sol hintzugesetzt werden, daß, wo diselbig hulf der christenheit zu trost und nutz erscheinen wurde, das man darnach wider zusamenkheme und diselbe weitter erstrekhte. Item, daß der reichstag hieroben zu Nurenberg gehalten. Item, es were kgl. Mt. zu beschwerlich, das sie zweier[lei] hilf thun solln, in iren erblanden und darnach auch in deutscher nation. Der last halben, wie bedacht, lassen in auch gefalln, das es also geendert were. Item, sol di beharrend hilf uf halben Aprilis angehn, wie sie dann vor gut und nottig ansehen, so solte man zu Nurnberg derhalben zusamenkhomen der anschlege halben. Khundte man aber den sachen hie helfen, wern sie auch zufriden. Den obristen belangen, bedechten sie, daß es der ksl. Mt. wurde heimgestelt, dann sonst wurde einer den protestirenden, der ander den andern gefallen und gelegen sein.

Maintzs: Befindt auch nit anderst, dann daß solches concept vorigem rattschlag gemeß, und vergleicht sich dem augspurgischen ratschlag in der summa und in der zeit. Und gefelt inen auch, daß das wort, dye last belangen, wurde ausgethan. Di malstatt sollte sein Speir, Wormbs oder Franckfort. Und wenns muglich were, daß man hie vom anschlage beschlusse, daß es nicht darnach erst solte hinder sich gelangen gelassen werden. Den obristen belangen, lassen inen auch gefallen, daß es ksl. Mt. heimgestelt werde. Di 3 jar belangen, wollen sie inen gefallen lassen, was di andern vor gut ansehen.

Trier: Bleibt bei voriger mainung. Di malstat des reichstag gefelt in, daß si ken Wormbs, Speir oder Franckfort benennet. Die zeit des monats Novembris dunkt si zu kurz und schliessen mit Pfaltz. Dann es dunkt si, daß nit wol muglich, in solcher zeit alle potentaten zu ersuchen. Und wenn man ein ding wil gar zu eilendt verbringen, so wirt gern gar nichts darauß.

Cöln: Vergleichen sich in denen puncten, der sie einig sein. Item, daß der tag ken Speyr wurde gelegt und daß di radt dahin mit voller macht gesandt werden und beschliessen mugen. Und dunkt sie auch, daß di zeit zu kurtz mocht werden bis uf Novembris, und wolten, daß etliche potentaten hertzu wurden getzogen auf diß teil.

Pfaltz: Ist noch bei voriger mainung, das di zeit zu kurtz und zu eilend und daß die potentaten zuvor zu vergleichen sein, wie der augspurgisch ratschlag vermag. Und solte di sachen mit gutem bedacht angefangen werden, damit di hilf deste stattlicher werde. So gefiel in darnach, das man auf kunftigem tage stattlich davon redete.

Pfintztag post Jacobj [1541 Juli 28].

[Trier]: Danckt wie vor. 1. Daß niemandt befedet werde der religion halben, ist zwar im abschied auch begriffen, derhalben inen derselb artikl deste besser gefelt. 2. Daß gult und rent sollen volgen, ist auch zuvor versehen, derhalben sie inen auch in gefallen lassen. 3. Desgleichen den landfriden belangen. Di 2 punct von der pristerehe und von beider gestalt des sacraments ist es vorhin uf ein concilium geschoben und stehet b[ebstlicher] Hlt. und ksl. Mt. vor zu bewilligen. Wo dasselbige geschihe, wolten sie gern helfen, das es gefurdert wurde. Sonst hetten sie kein bevelh, dasselb anzunemen, wustens auch nit in abschidt zu bringen zu bewilligen.

Cöln: Daß di puncten etwas hochwichtig und treflich und at wol ein lenger bedenkhen durften. Und dieweil ksl. Mt. eilend wegkfertig und b[ebstliche] Hlt. diselben artickl nicht erwogen, haben wir uns nechten nit wol khunnen einlassen, dieselben anzunemen. Doch haben sye sich so weit bedacht, wenn denselben artikln ir maß wurde gegeben bei b[ebstlicher] Hlt. oder an den orten, do sichs geburt, und ksl. Mt. auch diselben approbirt, so wolten sie gern, sovil muglich, dazu verholfen sein, daß di sachen gefurdert. Und sonderlich ist wol war, daß der artickl de utraque specie sacramenti im hl. reich vil zankh und widerwertigkeit erregt, und so haben wir verstanden, daß derselb artikl im buch ksl. Mt. nit sehr zuwider und villeicht bei b[ebstlicher] Hlt. zu erhalten, welches villeicht durch ksl. Mt. in irer reiß durch Italiam ausgericht mocht werden. Wann solchs dan erhalten wurde, solte es inen nit zuentgegen sein. Doch solte itzt nichts verfenglichs von inen beschlossen sein.

Pfaltz: Si wissen, daß ir kfl. Gn. alles des, das zu gotlicher ainigkeit, ehr, frid und einigkeit des hl. reichs gehort, vleissig und getreulich suchen. Und dieweil solche artikl dazu dienlich weren ihres erachtens, wiewol sie schlechte theologi weren, doch, wo sie bei ksl. Mt. mochten erhalten werden, so wolten sie von ihres g[nedigsten] herrn wegen solche inen gefallen lassen.

Brandenb[urg]: Ursach anzeigt, warumb sie solche artikl gestelt, daß misstrauen im reich ufzuheben und frids halben etc. So were, di pristerehe belangen, nit assertive gestelt, sonder ob nit weg und mittl zu treffen, diselbe zu erhalten, und wo diselbe ksl. Mt. bewilligte, wi dann sein ksl. Mt. sich geneigt darzu erzeigt. Und were zu hoffen, daß di bei ksl. Mt. in abschid zu bringen, wo man sich vor irem abschid möcht vereinigen und sofer auch gemelte artikl bei b[ebstlicher] Hlt. mit der zeit möchten erhalten werden. Wo aber solcher artikl halben nit mocht ein einigkeit getroffen werden, so wolle sich sein kfl. Gn. an dem gestelten abschid wol settigen und sich nit so hoch daruber entsetzen, wo man gleich solche artikl nit bewilligen wolte. Und suchte sein kfl. Gn. gewislich nit ir eignes etwas, sonder des hl. reichs frid, rhue und ainigkeit.

Maintz: Hett gehort, was man geschlossen hette. Das furbringen derselben, achten sie, das es guter wolmainung geschehen von seiner kfl. Gn. Und den ersten puncten frid und recht belangen, dieweil der im abschid begrifen, achten sie vor gut und notturftig. Wo aber etwas weitter davon solte geredt und gehandelt werden, wolten sie auch gern thun. Di communion und pristerehe berurn, haben sie sich gegen ksl. Mt. und kfl. Gn. zuvor lassen vernehmen. Dieweil diß 2 artikl, dovon man noch nit weiß, was b[ebstliche] Hlt. und ksl. Mt. darinnen sich verglichen und erlaubt, so solte es villeicht mehr trennung und unru bringen, wo man solche wolt annemen und in abschid bringen, dann itzt villeicht wehre. Sovil aber sein kfl. Gn. person beruren, wo solche artikl solten zu frid und einigkeit gelangen und von b[ebstlicher] Hlt. und ksl. Mt. zugelassen wurden, fichte es inen nichts an.

Donerstag post Jacobj [1541 Juli 28] a prandio. 

Ist Bf. von Hilsheim [= Hildesheim] in der churfursten rat furgelassen und hat seine sachen, wie dieselb itzt gestalt, selber muntlich angetzeigt und di churfursten gebeten, ihm zur gerechtigkeit verholfen zu sein.

Freitags nach Jacobj [1541 Juli 29].

Ist von der beharrlichen turckhenhilf geratschlagt uf einen entlichen beschlus und haben solchen den stenden anzeigt: Daß sich ksl. und kgl. Mt. zu erinnern, daß man zugesagt, jetliche[r] seine anlag zu geben in der eilenden hilf. Daß auch beide Mtt. zu bitten, sie wolln vorigs bewilligen gnediglich annemen und dabei ruen lassen. Und daß weitter zu Speyr ir Mtt. sich declarirn und resolvirn, was sie thuen wollen. Im fahl aber, daß di andern potentaten nichts thun wurden, das ksl. Mt. dasselbe, so di potentaten thuen solten, auf sich neme, und alsdan, wo ksl. und kgl. Mtt. das irige thun wolten, wern auch di churfursten entschlossen, ire vorige bewilligung zu laisten neben iren beiden ksl. [und kgl.] Mtt. Item, dieweil kgl. Mt. 30.000 geringer pferdt ufgelegt, so wollen di churfursten 10.000 falln lassen. Item, das di stendt bei des reichs anschlegen gelassen wurden zu bleiben. Darauf sie, di stend, auch weß sie sich erklert, was si geschlossen, und ist fast ein mainung wie der churfursten.

Anmerkungen

1
 Vgl. die protestantischen Gegenartikel zum Regensburger Buch, 1541 Mai 31, Ganzer/Zur Mühlen, Akten, Bd. 3,1 Nr. 152/153, S. 392–437.
2
 Vgl. das Regensburger Buch, Ganzer/Zur Mühlen, Akten, Bd. 3,1 Nr. 150/151, S. 268–392.
a
–a  Korr. aus: auf ir Mt. bevelh den gelerten.
3
 Restitution der im Zuge reformatorischer Maßnahmen konfiszierten Kirchengüter.
b
–b Nachgetr.
c
 Danach in der Zeilenmitte ein gestrichenes Wort: [Cöln?].
d
  Korr. aus: schrift.
e
–e Nachgetr.
f
–f  Korr. aus: religion [beherzige?].
g
 In der Vorlage wohl irrtümlich ausgelassen.
h
–h Nachgetr.
i
 Danach gestr.: Nachdem die unvermeidlich eilend hulf erforder vor.
j
–j Nachgetr.
k
–k Nachgetr.
l
 Danach gestr.: Nach solchem haben die churfursten den verordenten der fursten und stende gesandten ir bedenckhen anzeigen lassen.
m
 Davor gestr.: Pfalz; danach gestr.: letzlich.
4
 Bei dem folgenden Text handelt es sich offenbar um ein pfälzisches Votum. Dafür sprechen jedenfalls die Äußerung zur Frage der Restitution und die Bemerkung zur Rolle des päpstlichen Legaten. Vgl. dazu auch das folgende Votum Brandenburgs zur Heimstellung an den Kaiser.
n
 Danach gestr.: und Koln.
5
 Vgl. den Abschied des Tages zu Hagenau, 1540 Juli 28, Ganzer/Zur Mühlen, Akten, Bd. 1,1, Nr. 37, S. 146–155.
o
 Danach gestr.: so wurde das wort christ.
p
–p  Korr. aus: antwort auf ksl. und kgl. Mt. ubergebene schrift.
q
 Danach gestr.: kriegsretth.
r
 Danach gestr.: nemblich des ersten monats.
6
 Vgl. den Augsburger Reichsabschied, 1530 November 19, Schmauß/Senckenberg, Neue und vollständigere Sammlung, T. II, S. 306–332, hier § 131, S. 326. Der Fürstenrat wollte verhindert wissen, dass einige Reichsstände sowohl bei der Reichshilfe als auch in den österreichischen Erblanden für ihren dortigen Besitz veranlagt wurden.
s
 Dazu marg. Notiz: Sonabent nach Petrj et Pauli [1541 Juli 2] weitter. In der Vorlage sind unmittelbar voraufgehend irrtümlich die Aufzeichnungen zu den Beratungen am Nachmittag des 1. Juli eingeschoben. Für die Drucklegung wurde diese Passage chronologisch korrekt Freitag, dem 1. Juli zugeordnet.
7
 Dazu marg. ein Ausz. aus dem Originaltext Ecks: Neque placuit neque placet neque placebit liber iste insulsus, in quo tot errores, vitia deprehenduntur, unde iudico sicut semper iudicavi. Nach ‚vitia‘ gestr.: et hereses sunt. Die vollständige Erklärung Ecks ist abgedruckt bei Pfeilschifter, Acta reformationis catholicae, Bd. III, Beilage zu Nr. 120, S. 387 und unten [Nr. 124].
8
  Dr. Johannes Gropper.
t
 Nachgetr.
u
–u Nachgetr.
v
–v Nachgetr.
9
 Vgl. den Abschied des Tages zu Hagenau, 1540 Juli 28, Ganzer/Zur Mühlen, Akten, Bd. 1,1, Nr. 37, S. 146–155.
10
 Pfalz bezieht sich auf die Absicht der Fürstenratsmehrheit, die Verbindlichkeit der religionspolitischen Bestimmungen des Augsburger Reichsabschiedes von 1530 erneut festzuschreiben. Vgl. den Augsburger Reichsabschied, 1530 November 19, Schmauß/Senckenberg, Neue und vollständigere Sammlung, T. II, S. 306–332, hier § 1–69, S. 307–316.
11
 Vgl. den Abschied der Nürnberger Verhandlungen über den Nürnberger Anstand, 1532 Juli 24, RTA X, 3, Nr. 549, S. 1511–1517; die Bestätigung des Nürnberger Anstandes durch Karl V., 1532 Juli 31/August 2, ebd. Nr. 557, S. 1519–1522 und das Mandat Karls V., 1532 August 3, ebd. Nr. 559, S. 1525–1527 und außerdem Aulinger, Die Verhandlungen, S. 194–227.
12
 Vgl. z. B. die Wormser Kammergerichtsordnung, 1521 Mai 26, RTA II, Nr. 27, S. 267–311 und die Kammergerichtsordnung, Speyer, 1533 Mai 21, Schmauß/Senckenberg, Neue und vollständigere Sammlung, T. II, ebd. S. 403–406.
13
 Zum Frankfurter Anstand von 1539 vgl. Luttenberger, Glaubenseinheit, S. 185–199.
14
 Klage gegen einen Richter wegen grob fehlerhaften Verfahrens bzw. wegen eines ungerechtfertigten Urteils, HRG, Bd. 5, Sp. 100–101.
15
 Dazu marg.: Nichts gehandelt biß nachvolgends tags umb 7 ur.
16
 Anspielung auf die Rolle Kf. Ludwigs von der Pfalz als Vermittler bei den Verhandlungen über die Friedstände von Nürnberg 1532 und Frankfurt 1539.
17
 Anspielung auf die Rolle Kf. Joachims von Brandenburg als Vermittler bei den Verhandlungen über den Frankfurter Anstand 1539.
w
 Dazu marg. Notiz: 11. Julij.
x
 Danach irrtümlich: an.
y
 Danach gestr.: dieweil.
18
 Zur Reformdiskussion auf der Kölner Provinzialsynode vom 6. bis 10. März 1536 vgl. die einschlägigen Akten bei Pfeilschifter, Acta reformationis catholicae, Bd. II, Nr. 42–73, S. 118–318.
19
 Vgl. den Augsburger Reichsabschied, 1530 November 19, Schmauß/Senckenberg, Neue und vollständigere Sammlung, T. II, S. 306–332, hier § 134, S. 327 und den Regensburger Reichsabschied, 1532 Juli 17, RTA X, 3, Nr. 303, S. 1056–1087, hier S. 1079.
z
–z Offenbar als Korrektur, allerdings ohne Streichung, nachgetr. für: ubel.
20
 Daneben marg. nachgetr.: Das sagt Gropper zu seiner entschuldigung. Offenbar bezogen sich die Kölner Räte auf eine Stellungnahme Groppers.
aa
 In der Vorlage: uns.
ab
 Nachgetr.
ac
–ac Nachgetr.
ad
–ad Nachgetr.
ae
–ae Nachgetr.
af
–af Nachgetr.
21
 Eine solche Versammlung der sechs Kurfürsten und der zwölf am Reichsregiment beteiligten Fürsten war in der Regimentsordnung von 1521 für den Fall eines schweren Landfriedensbruches vorgesehen. Vgl. die Wormser Regimentsordnung, 1521 Mai 26, RTA JR Bd. II, Nr. 21, S. 222–233, hier § 12, S. 227.
22
 Vgl. Assertio Iuris Imperatoris Caroli Huius Nominis Quinti, in Geldriae Ducatu, & Zuthphaniae Comitatu, aedita in Comitijs Ratisbonensibus, anno M. D. XLI. & Confutatio oppugnationum Guilielmi Cliuiae Ducis, Franckfordiae exhibitarum, Anno M. D. XXXIX., o. Ort, o. Jahr, Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2746, fol. 106r–150v (Druck).
23
 Vgl. den Augsburger Reichsabschied, 1530 November 19, Schmauß/Senckenberg, Neue und vollständigere Sammlung, T. II, S. 306–332, hier § 101–102, S. 322.
ag
–ag Nachgetr.
ah
  Korr. aus: fridstand.
ai
 Nachgetr.
aj
–aj Nachgetr.
ak
–ak Nachgetr.
al
  Korr. aus: solle.
am
 Danach gestr.: gebeten werden.
an
 Danach gestr.: lassen.
24
 Zum voraufgehenden Satz marg.: Nam quod differtur, non aufertur.
ao
–ao Nachgetr.
25
 Schah von Persien.
ap
 Danach gestr.: in der schrift.
aq
–aq Nachgetr.
ar
–ar Nachgetr.
as
–as Nachgetr.
26
 Vgl. Nr. 288und Nr. 289.
27
 Vgl. auch Nr. 280, Nr. 283und Nr. 285.
at
–at Nachgetr.