Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Ausf.); DV v. a. Hd.: Den 2. Junij aus Reg[ensburg] enpfangen, den 4. huius verantwort [...?].
Druck: Roth, Zur Geschichte, T. IV (ARG 4), Nr. 80 , S. 88–89.
Eingang des Schreibens Herwarts vom 29. Mai am 1. Juni sampt der rechnung und etlicher copien. Dankt für Herwarts Mitgefühl wegen seiner Krankheit. Besserung seines Befindens. Hofft, in wenigen Tagen wieder ganz gesund zu sein.
Wenn Schertlin eintrifft und es mit fugen sein mag, wellen wir umb erleutterung deß ussgegebnen gelts anhalten. Nach der Rückkehr Dr. Hels wird Dr. Claudius Peutinger heimgeschickt.
Dise tag haben die theologi, die 6 verordneten, der röm. ksl. Mt. die artickel in religionsachen, in wem sy vergleycht oder nit, 120 pletter lang uberantwurt. Darauf in ir Mt. ires gehapten vleiß gnedigclichen danckh gesagt, sich auch vernemen lassen, solchs an die stend zu bringen. Wir wissen kainen strittigen artickel verglichen zu sein usserhalb der justification, der dannocht eines gesunden verstandts bedarf. Auf sollichs hat unser gnediger herr, der Lgf. zu Hessen, den kayserischen rathen anzaigen lassen, was er gedenck, in ainem yetlichen artickel nachzugeben und mitnichten darvon zu schreitten. Hat auch begert an die ksl. Mt. erlauptnuß, anhaim zu ziechen. Als aber Hg. Hainrich von Praunschweyckh sollichs erfaren, hat er an die ksl. Mt. begert, ine, den landtgraven, zu arrestieren bis zu seiner verantwurtung for den reychstenden. Aber es ist bisher verbliben und nichts darinnen gehandlet worden. Ich acht, der landtgraf werde nit lang hie beleyben. Auf solche handlungen ist der landtgraf yetz uff 3 urn zu der ksl. Mt. on ainichen rath erfordert worden. Da wirt aigentlich vermerckt werden mögen, wie alle sach beschaffen sey, welche beruhend uff dreyerlay weg, uff vergleichung der religionsachen oder uff einen landtfrid, den die ksl. Mt. verantwurten möcht zu geben, oder auf krieg. Dieweyl aber die zeyt nit ist, vergleychung zu frieden oder krieg zu brauchen, möchte auf ainen landtfriden gehandlet werden, darinnen wirt restitution unser gaistlichen begert werden, als uns der landtgraf selb sollichs gnedigclich hat antzaigen lassen, entgegen wir bests fleyß handlen, das sollichs nit begert wurde. Wirt diß aber begert und, was uns begegnet, schreyben wir eurer Ft. und einem ersamen rath zu, ferners beschaids und befelchs gewertig.
Wir schriben eurer Ft. den 26. vergangen uff der post, an die gehaimen räth [Nr. 679], auch an ain erbern rath. Kan nit vermercken, das dasselbig schreyben geantwurt sey. Dr. Voyt der sol nit gen Nurnberg reytten, dann Dr. Illsung alda gewest und sollichs seiner werbung nach sy, die von Nurnberg, der kgl. Mt. verwilliget haben. Aber Ulm, achten wir, werd ain gleichformige antwurt geben, wie wir eurer Ft. zugeschriben haben1. Wir haben kain zeittung uss Ungern. Mochten leyden, eure Ft. geb den iren befelch zu Wien, so etwas namhafts sich zutrueg, uns hieher bey aygner post zu berichten. Gruß an Bgm. Seitz. Datum primo July [sic!] anno 1541.