Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Berlin GStAPK, XX. HA, StA Königsberg, HBA H (Kasten 772), unfol. (Reinkonz.).

Anno 1541 zu Regenßburgk.

Den 13. Aprilis ist mein gnediger herr, der Kf. von Brandenburgk, alhy eynkomen und ist im der lantgraff, F. Wolff von Anholt als eyn geschikter des Kf. von Sachessen [sic!], desgeleychen der von Brat [= Praet] und Dr. Nauis von ksl. Mt. wegen und des Bf. von Menz seyn rette, entkegengeritten und bis in dy herberge geleyttet. Folgendes ist der Bf. von Menz balt zum Kf. von Brandenburgk in dy herberge gefaren etc.

Den 14. ist der lantgraff zu dem Kf. von Brandenburgk in dy herbergen gekomen und aldo predige gehort, folgendes mit dem kurfursten gessen etc. Nach essen ist der Kf. von Brandenburgk zum keyser geritten, denselben entpfangen und sich seynes langsamen erscheynes [sic!] entschuldiget, derwegen den ksl. Mt. wol zufriden gewesen und sich genediglichen erzeyget, auch allen seynen dinern dy hant gebotten etc.

Den 15. hat eyn ider seyns gebettes und predigen gewartet und ist ksl. Mt. niht aus der herbergen zogen, sunder aldo unseren hergot ins grab legen lassen.

Den 16. ist meyn gnedige frau, dy churforstin, ganz frue von Pfgf. Phillypsen von Lengefelt, der den sy schir bis auf eyn meyl bey dy stat beleyttet und sonst grosse er erzeiget, alher komen und ist den tag eyner aus der ander, eyn von dyssem und anderen zum kurforsten geschikt worden. Es ist auch in dem tagk der Kf. von Brandenburgk zum Bf. von Menz geritten.

Den 17. hat sich ksl. Mt. mit dem sacrament beruhren lassen und ist in seyner herbergen beliben, doe auch das amt gehort etc. Pfgf. Otto Henerich aber ist zum Kf. von Brandenburgk in dy herberge komen, aldo predigen gehort und folgendes auch mit dem kurforsten gessen. Auffen abent ist der lantgraff zum Kf. von Brandenburgk komen und mit im das nachtmal gehalden, auch darnach gespilet bis umb 12. Ist H. Kurt von Bemelbergk und Jorge von Schelzbergk mit im gewest etc. und auch gespilet etc. Ksl. Mt. hat auch den tagk dy kurforstyn von Brandenburgk statlichen dorch seyne spanische herren entpfangen und annemen und entfahen lassen.

Den 18. ist ksl. Mt. ins keloster zu den benedikterorden gezogen und aldo das ampt gehort, das der Bf. von Regenschburgk gehalden. Do hat offgewart erstlichen der Kf. von Brandenburgk, Hg. Ludewich von Peyeren, Hg. Otte Henerich, Hg. Henerich von Braunschweygk, des Bf. von Trier botschaft, des Bf. von Kollen botschaft, des Pfgf. Ludewiches botschaft, der deuze meyster, der Bf. von Pampergk, der Bf. von Ausburgk, der Bf. von Brigßen und der Bf. von Hilsten [= Hildesheim], auch des röm. konigs botschaft, eyn H. von Trockses etc. Vor der kirche ist der Bf. von Menz auch zu ksl. Mt. komen und in der kirghen des beebist botschaft, eyn kardenal und eyn bischoff etc., und sunst des Kf. von Brandenburgks junge herren, Hg. Willem von Braunscheygk, F. Jochem von Anhalt, der junge margraff und Hg. von Meckelburgk. Auffen abent ist meyn gnediger herr, der Kf. von Brandenburgk, beym lantgraffen zu gast geweßen samet derselben jongen forsten. Dabey ist gewesen Hg. Otto Henerich, F. Wolff von Anholt, Hg. Cristoff von Wirttenbergk etc. Nach essen hat man gespilet fast lange in dy nacht etc.

Den 19. ist meyn gnediger herr, der churforst, aber zu dem Bf. von Menz geritten und lange sprach gehalden.

Den 20. hat mein gnediger herr, der Kf. von Brandenburgk, dy malzeyt mit Pfgf. Otto Henerich gehalden samet derselben jungen herren. Dorbey ist geweßen Hg. Wilhelm und Ludewich von Peyeren, der Lgf. von Hessen, Hg. Cristoff von Wirttenbergk, eyn Mgf. von Baden. Balde nach essens hat man zu spilen angefangen. Und ist der H. Kurt von Bemelbergk und Jorge von Scholzbergk auch darzu gefordert. Nach essens umb 3 ore ist ksl. Mt. statlichen mit seynen spanischen herren ser statlichen, wy sich geburt, ins Kf. von Brandenborges herberigen geritten und meyn gnedige frau, dy kurforstin, eygener perschon ersuchet und angesprochen. Pfgf. Friderich ist mit gewesen und hat getolmezet. Ist auch uber eyn halbe stunde bey ir fstl. Gn. gewest. Folgendes hat kfl. Dt. dy ksl. Mt. vors tor spaciren beleyttet und folgendes in dy herberige etc. Den tagk seyn auch leutte, zwischen den papisten und lutterischen zu handelen, gekoren worden etc. Und dy kurforstin von Brandenburgk hat ksl. Mt. eyn schon keleynot mit eynem kranze geschenket, des man biß in 1.000 fl. acht. Wy auch ksl. Mt. vors tor komen, hat dyselbe, sich mit dem Kf. von Brandenburgk in wichtige hendel eynzulassen, begert, der regen hat es aber abtriben etc.

Den 21. seyen dy stende auffes haus zusamenkomen und Pfgf. Friderich mit Dr. Nauis vons keysers wegen. Ist gewesen Kf. von Brandenburgk, des Bf. von Menz, Trier und Kollen botschaft, ach Pfgf. Ludewichs geschiketten, [...?] Hg. Friderich und Ludewich von Peyeren, Pfgf. Otto Henerich, Hg. Henerich von Braunschweygk, der Bf. von Salzborgk, Regensborgk, Bambergk, Ausbergk [= Augsburg], Speyer und der deuze meyster und dy jungen herren. Im anderen mach [= Gemach] ist gewesen der lantgraff, F. Wolff von Anholt und F. Hans und Jochem mit anderen gelerten und geschiketten der procedirenden [sic!] stende. Nach essen seynt dy forstenrette wider hinauf zußamenkomen.

Den 22. ist der Kf. von Brandenburgk abent beym lantgraffen zu gast geweßen. Nach essens gespilet und umb 4 or ist der lantgraff zum keyser gezogen etc.

Den 23. ist Pfgf. Friderich mit seyner gemahel, Pfgf. Otte Henerich und Filipus zu meyner gnedigen frauen, der churforstin, in dy herberge gekomen und dyselbe angesprochen etc. und freintlichen sich miteynander beret. Seyent auch dy denischen geschiketten den tagk ankomen.

Den 24. hat auffes abentmal der kurforst geladen Pfgf. Friderich, Otto Henerich, Pfylippus [= Pfgf. Philipp], Hg. Wilhelm und Ludewich von Peyeren, den lantgraffen, Hg. Cristoff von Wirttenbergk, F. Wolffen von Anholt, Mgf. von Baden, Hg. Albrecht, der junge H. von Braunschweygk, dy trierische, kolnische und felzische, auch gulische botschaft, den von Regendorff, den von Forstenbergk und Hanß Ungenode; am anderen tisch Hg. Wilhelm von Braunschweygk [lockschen?], F. Hans von Anholt, der von [Trottingen?], F. Jochem, der junge H. von Meckelburgk, der jung Mgf. Hans, der H. Kurt von Bemelbergk.

Den tagk ist auch Mgf. Jorge eynkomen. Nach abentessen hat man gespilet etc. und eyn teyl gezecht etc.

Den 25. ist der kurforst mit seynem son Mgf. Hans Jorge und dem jungen Hg. von Mekelborgk zum keyßer geritten und haben dy beyde junge herren ksl. Mt. gesegent und nach essen sich aufgemachet, wyder noch Franckfurt an dy Ader auffes studium geczogen. Es hat auch der kurforst alle pferde mitgeschiket, das er nicht mehr den 20 pferde alhy behalden. Des tages hat Mgf. Jorge mit dem Kf. von Brandenborgk gessen. Und ist der korforst nach essens mit Mgf. Jorgen, das er ksl. Mt. entpfinge, gegangen. Und dornoch seynt sy mit dem lantgraffen beyssen geritten etc.

Den 26. ist ksl. Mt. mit den Ff. von Peyeren auffes gegeide [= Jagd] geritten. Ist von Braunschweygk, Hg. Cristoff von Wirttenbergk und andere mehr mitgeritten. Und ist den tagk keyn handelung gweßen, alleyn das der Kf. von Brandenborgk mit dem Lgf. von Hessen zum Bf. von Menz geritten etc. Wes sy aber gehandelet, ist mir nicht bewust.

Den 27. hat der churforst dy hertzog-heinerichen von Sachkessen [sic!] zu gast gehat, nach essen gespilet. Ist der lantgraff auch hinkomen, den obent doe beliben und dornach in dy nacht eyn gutte weyl gespylet. Es hat auch der Kf. von Brandenborgk dy frankereychische botschaft gehort, dy nicht anderst den freintliche zuentpitten und der konig gerne mit seiner kfl. Dt. in der frentschaft, wy mit seynem her vatter allewegs geweßen, seyn wolt etc. etc. Dorauf im ungeferlichen vorgehalden, das seine kfl. Dt. west, was vor spiczige briff an seine kfl. Dt. in seym namen ausgengen, der sich auch seine kfl. Dt. nicht wenig beschwert. Woe aber dy briff nicht mit seyn wissen ausgangen und derselbe Kg. von Franckreych mit dem keyser eynig und im fride, ßo wolt seine kfl. Dt. im auch gerne thuen, wes im lib wer etc.1

Den 28. ist nichtes zu thuen geweßen, alleyn wes die verordenetten undernander gehandelet etc. und seynt dy herren beyßen geritten.

Den 29. hat man zu ader gelassen und gespylet etc. und seynt dy verordenetten beynander gewest etc.

Den 30. ist der Hg. von Soffoye bey dem Kf. von Brandenburgk vor essen gewest, nach essens des babyst botschaft und darnach ist der Bf. von Menz auch hinkomen und dy kurforstin ersucht.

Es ist auch im anfangk des reychstagk, des ksl. Mt. den ersten anfangk gemachet, der Hg. von Braunschweygk und Lgf. von Hessen zusamen zu sizen komen, aber in dem ist der Hg. von Soffoy als der sich auch eyn forst des reychs nennet, komen und zewischen sy eyngesezet. Wy aber darnach dy stende rat gehalden, haben sy den von Soffoy nicht im rat leyden wellen und angezeygt, doe er eyn groß vermogen gehat, doe hette er nicht beym reych seyn wellen, so wolten sy in auch izet nicht, es sey dan, das er alle hilf lege, wy dy anderen stende des reychs geleget haben. Darnach wollen sy in eyn forsten des reychs seyn lassen und doch auch nicht weytter schizen dan das, sovil er jezet hat etc. Der Hg. Henerich von Braunschweygk hat alhy keyn ansehen bey allen forsten, alleyn bey den von Peyeren. Doch wen sy forsten laden, so laden sy in doch nicht, der deuze meyster desgeleychen. Wywol der keyßer, wie man saget, noch in nicht fil fraget, so warten sy doch genau auf.

Den ersten May ist ksl. Mt. in der carstaus [sic!], vor der statt Regenschburgk gelegen, und aldoe das begenkenis seyner gemal gehalden. Von deuzen forsten ist aber sunderliches nihemandes dobey geweßen, alleyn [...?] Hg. Henerich. Der Kf. von Brandenburgk hat Hg. Otte Henerich und Filippus bede pfalzgraffen, desgeleychen Mgf. Jorge und sunst eyn 4 graffen und H. Hans Ungenad zur perdiget [sic!] gehat. Noch der perdyget haben sy auch mit im gessen. Zum essen ist aber der Hg. von Soffoy und Bf. von Lunden, desgeleychen der Nauis gefordert. Noch essens ist der Lgf. von Hessen und F. Wolff von Anholt zum spil komen und haben gespilet etc. bis umb 4. Doe ist Pfgf. Friderich komen und hat sy zum abentmal in gratten [sic!] gefordert. Doe sy den alle mit im gezogen. Doe hat gesessen an eyner langen tauffel [sic!] erstlichen der Kf. von Brandenburgk, vor in sass nur des Hg. Wilhelm von Peyeren gemahel, darnach der Bf. von Salzburgk, folgendes Pfgf. Friderichs gemahl, Hg. Wilhelm von Peyeren, Pfgf. Filippus, der Bf. von Lunden, Hg. Wilhelm von Braunschweygk, der Gf. von [Trottingen], der von L., H. Hans Ungenade, F. Jochem von Anholt, F. Hanß von Anholt, Pfgf. Friderich, F. Wolff von Anholt, Lgf. von Hessen, Hg. Otte Henerich, 2 tisch junferen. Dy kurforstin von Brandenburgk und Mgf. Jorge seynt krangk worden, ßonst wer [sic!] sy auch doe geweßen etc.

Den anderen Maij ist ksl. Mt. vom gegegede [sic!] und der bekenkenis seyner gemahel, dy sein Mt. in der cartaus gehalden, alher wider eynkomen. Dy verordenetten herren haben der handelung der religion gewart.

Den 3. Maij ist der Kf. von Brandenburgk hinauszogen und mit dem lantgraffen gebeyst. Desselben tages ist seine kfl. Gn. auch vom fiber krangk worden, doe dan seyn kfl. Gn. keyn handelung gewartet, wy auch wenig zu thuen gewest, den ksl. Mt. nichtes handelen wil, biß dy religion verglichen etc.

Den 4. Maij ist der lantgraff bey kurfursten gewest und ersuchet, desgeleychen Pfgf. Otte Henerich und Friderich.

Den 5. Maji ist ksl. Mt. for essens spaciren geritten, dornach dy denische botschaft gehort. Auffen abent hat der lantgraff dem kurfursten geßelschaft geleyst und lange in dy nacht gespilet.

Den 6. ist des morgens Pfgf. Otte Henrich beym kurforsten in der predige gewest. Noch essens ist der Hg. Henerich von Braunschweygk auch beym Kf. von Brandenburgk gewest, aber nicht eyn halbes firtel stundeleyn. Ist auch do so schemhaftigk gewest, das er keynen kun hat dorfen ansehen. Den abent ist der lantgraff aber bey churforsten auffen abent gewest und gespilet.

Den 7. Maij seyn dy procedirenden [sic!] heftigk zu rat gegangen. Ist auch wol dorauf gestanden, das der reychstagk geschwinde zu getuhen hette.

Den 8. seynt sy dergeleychen fyleysig zusamenkomen und geratschelaget. Den tagk ist auch der junge Mgf. Albrecht mit 115 pferden gerust und wol gerost eynkomen etc. Und ist warlichen von Mgf. Jorgen, der das fiber ser hat, mir hoch beschwert worden, das mein gnediger herr nicht herkomet, und meynet, mein gnediger herr konte dem ganzen hausse Brandenburgk eyn rum und unsterblichen namen erweken, auch alle seyn sachen zum besten ausrichten. Item, meynet, der lantgraff wer so hoch beym keyser und idermeniglichen verfolget, auch keyner vermut, das er alher komen solt, auß dem, das im der keyßer ßo ungenedig von iderman gesaget. Nun er alhy wer, so wer im alle welt gewogen. Woe miskelazion gemacht, doe mus er beyseyn. Der keyser lest sich keyner ungenaden vernemen. Das geleyt wer vorwar meinem gnedigen herren aus sunderen genaden zugeschiket und, das es der keyser gut meynet. So hette sich mein herr aller sachen wol zu ferantworten, zum ersten, das er den orden abgeleget und eyn weyb genomen, hett er den grosten teyl im reych, dy doe sagen werden, er hat recht gethan. Das er das lant ken Polen gewent, mocht er anzegen, er wer dorzu gezwungen, leget es auf dy chron Polen als dem das ganze reych schrib ‚erben zu Reussen und Preussen‘, der mochtes verantworten.

So woste er, das alle forsten bey und hinder und neben meynem gnedigen herrn seyn werden. Item, dy marggraffen werden alle auf in warten, forderen und neben im seyn, woe sich den mein gnediger herr dergestalt erbotte, wy auch zufor seine fstl. Gn. sich erbotten. Und dy sage im ganzen reych wer, das keyn forst thugelicher wider den Turken zu gebrauchen als er, das seine fstl. Gn. sich vor ein obersten wider dy Turken gebrauchen wolt lassen etc. Und der groste teyl des reych stunde bey im, was wolt der meyster und seyn anhang thuen, solt es nicht zu ewigen gedey und rum gereychen meinem gnedigen herrn und allen widerwertigen zum entlichen schmerzen etc.

Der keyser weys, was dy marggraffen vorhabenens [sic!] seyn, wy sy sych auch gehalden. Hilde auch, das ksl. Mt. zu keynem hausse ader stamen mehr lust hette als zun margraffen, derwegen mein gnediger herr sich aus aller muhe, beschwer samet seynen landen und leutten het helfen konen und zu grossen dingen komen. Es wolt Mgf. Jorge gewisselichen nicht anderst geleuben, der lantgraff werde wider den Turken zum obersten gebraucht werden. Wen meyn herr alhy, so werde derselbe auch neben im geleyhen [sic!] befel haben konnen werden, den der kayser weys, das er der falsgraffen noch peyrischen fursten, a dy im doch iczet ßer nochametten ader hoffiretten, doch wy von alders das herz weniger bey den Peyeren und felzischen den dem keyser gutt gemeynet, den den Peyeren nicht leidelelich [sic!], das das haus Osterreych so gros weckest [sic!], stellet sich doch from und meynet es nicht–a, keynen brauchen kan.

Der Kf. von Brandenburgk lest sych jehe vernemen, auch etwas krigysch ßeyn. Er weste aber noch nicht, wy es im anstehen werde, es kond je nicht so gerade zugehen, wy mans meynet. Man must in saueren appel beysen, wer was haben wolt. Den gelimpf und rum kriget mein gnediger herr nimermer wider, den er jezet gehat hette. Hette sich auch mit alle seyn herren und frenden wider befrenden [sic!] und vergleychen konnen etc., dorab er seyn lebe langk freude gehat, b den der keyser der forsten nicht dorfet, sunderlichen dy, so verstant und zu krigen gebraucht. Er werde forwar nicht das huttleyn vor in abzien etc.–bDoneben weyl mein herr jhe nicht komen, wer gut, das man dem von Granefelle vor dy gehebte muhe des geleyttes eyn statliche vererung tehet etc., des dan der Stacheus von Scheliben widerratten. Doneben so wil im auch nicht eyn, das mein gnediger herr nuz schaffen kunt, wen er herkomen, oder das man meinen gnedigen herren zu obersten gebrauchen solt, wurd nicht geschen, den das reych dorzu keynen als eyn forsten des reyches nimet, so wurd der lantgraff, desgeleychen Hg. Henerich von Braunschweygk zu keym obersten gebrauchet, den es zufor in rattschelegen geweßen etc. Nu deucht etliche, das man sich mehr ehr gonet den eym anderen, lest sichs auch vernemen, das man gerne oberster wer etc. Der Ottenhoffer lest es sich bedungken, es sey meinem gnedigen herren gerattener, das er nicht komet, dan das er komen solt etc.

Den 9. Maij ist der Hg. von Braunschweyk bey Kf. von Brandenburgk gewest, auffen abent ist der churfurst bey dem Bf. von Lunden zu gast gewest.

Den 10. Maij des morgens hat der kurfurst mit dem lantgraffen und F. Wolffen von Anholt, auch den anderen beyden von Anholt bey dem Hg. von Soffoy gessen, darnoh ist der kurfurst bey Bf. von Menz gewest. Ksl. Mt. ist auch schissen ausgeritten. Und ist auffen abent der lantgraff zu dem Kf. von Brandenburgk komen, haben gespilet und mitnander gessen bis umb 1 in dy nacht etc. Der junge her ist auch den tagk bey Bf. von Menz und Hg. Wilhelm von Peyeren gewest.

Den 11. May seynt dy gelerten des lutterischen teyls, nochdem sy sich undernander in der beredung nicht vergeleychen haben konnen, zu dem Kf. von Brandenburgk komen, der sich neben Hg. Friderich in underhandelung zewischen inen eyngelassen.

Den 12. Maij ist eyn feuer umb acht ore angangen, hart hinder der denischen geschiketten herbergen angangen und ist eyn kirchen und etliche heusser verbronen. Ist eyn groß aufgeloffer geweßen. Man wil sagen, es sey angestecket ader angeleget geweßen. Dy denischen haben nicht wenig gefar ausgestanden neben den Bremer und Hamborger etc. Auf dy malzeyt ist der Kf. von Brandenburgk mit dem von Lunden und Pfgf. Friderich zum Granfelen geritten, mit im gessen und darnoch in der relionsachen [sic!] gehandelet etc. Es ist der kurforst bald im anfang des feuers zu ksl. Mt. geritten, doe samet seyn forsten, auch dem jungen Mgf. Albrecht und Pfgf. Friderich gewartet, bis das das feuer gestillet etc. Es sollen auch dy Spannger [= Spanier] eyn burger erstochen haben im aufloff, derwegen auch er [= ihrer] 4 gefangen. Got weys, wy es mit in gehen wirt etc. Es ist auch der Hg. von Pomeren den tagk eynkomen mit 100 pferden ungeferlichen, zimlichen wol gerust in gruner farben.

Den 13. Maij ist es ganz stille gwesen. Auf den abent hat Pfgf. Friderich etliche fursten zu gast gehat und seyn gutter dinge gewest, den kurfursten aber nicht.

Den 14. ist der kurfurst beym lantgraffen zu gast gwesen und haben dornoch den ganzen tagk bis auffes abentmal gespilet, dornach das abentmal gehalden und wider gespilet.

Den 15. hat der Kf. von Brandenburg den deuzen meyster zu gast gehat, derwegen das er in auffem frankfortschen tage so wol tracktirt hat etc. Und doneben seynt dy nachfolgenden auch geladen und also gessessen: Erstlichen der deuze meyster, dornoch das froleyn, folgendes der Bf. von Bambergk, Mgf. Jorge, der Bf. von Speyer, der Bf. von Auschburgk, F. Jochem von Anholt, dy kurfurstin von Brandenburgk und Mgf. Jochem, der Kf. von Brandenburgk. Noch essens ist der lantgraff komen und hat mit meinem gnedigen herren zu spilen angefangen, gewert bis in dy nacht etc. Und den obent hat Pfgf. Friderich mit den peyerischen fursten eyn panket gehalden und fil frede und monniereyen gehat.

Item, der polnische geschikette hat seyn werbungen uberal ausgericht, als nemelichen bey ksl. Mt., dem Granfelle, Kf. von Brandenburg, Bf. von Menz, Lgf. von Hessen, Kf. von Sackessen [sic!] rette, Hg. Henerichs von Sackessen ret, Hg. Otte Henerich und Filyppus Pfgff. und Hg. Friderich Pfgf. Haben sich alle frentlichen erbotten, alleyn Pfgf. Friderich hat gedocht c neben frentlichem erbitten–c, das meinem herren eyn geleyt wer zugeschiket und er wer nicht dorauf gestriden, tehet dem keyßer nicht wenig zorn. Das hat der konigliche geschikette verantwort, wy ich in bericht habe und euere fstl. Gn. [sic!] mir das zugeschriben etc. Nu wertet er auf antwort. Got gebe, das sy wol geratte. Dy deuzen herren seynt noch stille. Ich weys aber nicht, wens ubel geret, wes ich mich weytter halden sol. Dorumb bitte ich bericht. Bis doeher habe ich geloffen, gebetten und auch vertrostet, den nimant wil vergebens dinen. Des d Kg. von Polen–d geschiketter meynet es gut, doch hat keynen weytteren e befelich, dan nur auf sein antragen antwort zu erlangen–e. Wil man nue noch uber das auf mittel denken und das f land ans reichs hilf lassen kommen–f, so ist fileycht noch was zu erhande[ln] dorh aine financßeng, dyweyl unser h dinst und bitten wenig gilt–h und ich doch i anders zu thun kein befelich–i. Dorumb gedenket, was gut ader nicht gut. Ich hoff, wir wollen wol beleyben, weyl unser her lebet. Wen er aber, doe Got vorsey, gestirbet, so sehe man zu. Es stichet Preußenj fil in dy augen und man ist Polennk nicht als gut, wy man fileycht meynet. Der almechtige Got helf und schickes etc. uberal zum besten etc. Nim alßo meyn gefelikettes, weniges schreyben vor gut. Ich wil dyr balde, wils Got, mehr schreyben etc.

Anmerkungen

1
 Vgl. Kf. Joachim von Brandenburg an den Gesandten des französischen Königs, Regensburg, 1541 April 25 [Nr. 603].
a
–a Nachgetr.
b
–b Nachgetr.
c
–c Nachgetr.
d
–d Chiffr.
e
–e Chiffr.
f
–f Chiffr.
g
 Chiffr.
h
–h Chiffr.
i
–i Chiffr.
j
 Chiffr.
k
 Chiffr.