Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Ausf.); DV v. a. Hd.: Anno 41, den 23. Jully aus Regenspurg enpfangen.

Druck: Roth, Zur Geschichte, T. VI (ARG 4), Nr. 130 , S. 293–294.

Uns ist auf gestern aines ersamen rhats schreiben am datum den 19. Julij anno etc. 41 zuekhommen1. Und erstlich belangend die eylende türkenhilf, den anstandt, friden und anders, steend die sachen noch in vohrigem standt und, wie wir euerer Ft. und ainem ersamen rhat am jüngsten nachainander her geschriben haben. In des prelaten zue Wittelsbach sachen ist noch nichts gehandelt. So trüngen wir für uns selber nit hart darauf. Was aber in bemeltem aines ersamen rhats brief das laden der ksl. Mt. belangt, hetten wir uns nit anderst versehen, dann dieweil unser bedenken von euerer Ft. uns abgeschriben und die dreyzehen nit gehalten worden, es solte also one ferrer anbringen bey ainem ersamen rhat verplieben sein. Und auß derselben ursachen, dieweil uns von aines ersamen rhats aberkhandtnuß dazemalen nichts bewißt und uns die zeytungen und sachen entgegengangen, inmassen und [sic!] euere Ft. auß unserem briefe, so wir bey Desiderius Helmschmid gesandt, zu vernemmen, haben wir getreuer und gantz wolmainender meinung nit umbgeen mögen, dasjhenig, was beschehen, zu werben. Und dieweil sollichs gantz genediglich von ir Mt. vermerkt, wurde ainem ersamen rhat zue nachthail und uns zue spott gereichen, so aines ersamen rhats mainung solte außbrechen. Werden euere Ft. sollichs der notturft nach wol wissen zue bestellen. Wir khonden auch euerer Ft. nit bergen, das uns in gröster gehaim anlangen will, das ir Mt. sollichs unsers ladens in nahmen gemainer stat zum allerbesten gegen etlichen iren fürnembsten rhäten gedacht und sich dahin vernemmen lassen, das [sie] zue erhaltung solliches guetes, underthenigen willens ainem ersamen rhat durch schriften oder ainen gesandten wollten nachmalen danken lassen2. Das wollend wir euerer Ft. nun dohrumb vermelt haben, ob das beschehe, sich ain ersamer rhat gewarnet desto bas in die sachen wiß ze schiken. [...]. Datum Regenspurg, 21. Julij anno etc. 41.

Anmerkungen

1
 Vgl. der Rat von Augsburg an die Augsburger Gesandten in Regensburg, [Augsburg], 1541 Juli 19, Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Reinkonz.): Wir haben eur schreiben, des 17. dits monats ußgangen, angöstert empfangen und uff dato angehört. Wollen verhoffen, es werde der turckenhilf und des anstands halb ungeferlich die wege und ende erlangen, wie das kayserliche erbitten und dagegen ubergeben schriften ußweisen, darumb wir weitter erwarten, was Gott zum ende dises reichstags geben wurdt. Soviel die handlung mit dem abt von Wittlßbach belangt, hapt ir unsern beschaid, werdend euch eurm verstand nach gemainer stat zu gutem wissen darin ze halten. Ferrer haben wir anheut angehöret, was ir der ksl. Mt. ladens halb in dise stat jungst des 15. dits monats an uns geschriben, und lassen uns unser lieben burgermaister und baumaister euch damals gegeben antwurt gefallen. Aber daneben ist unser bedencken, wa die ksl. Mt. sollt genaigt sein, iren wege hiedurch oder nit ferr von hinnen furzenemen, das uns in allwege geburen wollt, irer Mt., wa nit genugsame, doch in solcher eyl mögliche ere zu erbitten, darzu wir eur personliche gegenwertikait notdorftig. Ist dorumb unser fruntlich begern, sobald ir gruntlich erfarend, das di ksl. Mt. hiedurch oder furzihen wolle, das ir bede, unser lieb burgermaister, euch eilends und uff wenigst ainen tag oder, wa es möglich, 2 vor irer Mt. euch anhaims verfuegen und die notdorft bedencken, aber ir, H. Dr. Claudi, bis zu endtschaft des reichstags oder unser abfordrung verharren wollend. Wurdt dann H. Dr. Hel wider hihere kumen, wie wir dann sein all stund gewarten, soll er alsbald gein Regenspurg zu euch abgefertigt werden. [...]. Datum Afftermontag, 19. Julij 1541.
2
 Karl V. an Bgm. und Rat von Augsburg, Regenspurg, 1541 Juli 28, Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Ausf.): Wir weren auf euer underthenig, diemuetig bete gnedigclich genaigt gewesen, zu euch zu komen. Aber es sein uns sachen furgefallen, das wir unsern weg auf ain ander straß nemen wellen. Und begern an euch gnedigs vleiß, ir wellet solchs gnediger und nit anderer mainung von uns beschehen versteen und euch gegen uns in getreuer gehorsame und nit anders halten und erzaigen, wie wir uns des zu euch ungezweifelt versehen. Das haben wir euch gnediger mainung nit verhalten wellen, dann, euch gnad und furderung zu beweisen, sein wir gnedigclich zu thuen genaigt. Geben in unser und des reichs stat Regenspurg am 28. tag des monats Julij anno etc. im 41. [...].