Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Würzburg StA, Wzbg. RTA 17, fol. 408r–409r (Reinkonz.); AV fol. 408r: 25. Durch Bastian Peter silberbotten gein Wirtzburg geschickt, 25. Julij.

Teilen mit, das die eylend turckenhilfe des halben einfachtigen romzugs, so sich uff 10.000 zu fueß und 2.000 zu roß lauth desselbigen anschlags lauft, nhunmehr der hoch erheischenden notturft nach gar auch doneben beschlossen, das gemeine stende sollich hilfe an gelde, darzu die nechsten drei kraiß, als nemblich der frenckisch, bairisch und osterreichisch kraiß, ire hilfe, sovill sich uff zwen monat erstreckt (zum forderlichsten ainem jeden moglich) und züm lengsten in ainem monat gein Regenßburg oder Bassauw etc. gewißlich und entlich erlegen sollen. Und so ain jeder sollich sein gepurendt geldt erlegt, das er sich dann mit dem uberigen uff den dritten und im falle der notturft den vierdten monat gefaßt mache, ime nechsten darnach volgenden monat an obbestimpte ende auch zu erlegen etc. Dweil dann eure fstl. Gn. im frenckischen kraiß begrieffen und der gepuren will, die zwen monat, nemblich 1.428 fl. (so vill es dann zu roß und fueß, wie wirs in beiligendem zettul ongferde verzeichnen und uberschlagen lassen, thut), zum forderlichsten es euren fstl. Gn. iemer muglich und zum lengsten in ainem monat, wie obstat, zu erlegen gepüren will, haben sie den Regensburger Bürger Bernhard Ebner bewogen, diese Summe in Batzen zu leihen, und zugesagt, dass sie innerhalb von vier Wochen durch den Nürnberger Bürger Kaspar Ganser in gleicher Münze gegen Quittung zurückgezahlt wird. Da sie am 1. August heimreisen wollen, bitten sie um umgehende Mitteilung, ob der Bischof mit dieser Vereinbarung einverstanden ist oder das gelt mit besse[rer] gelegenhayt und fugen hieher zu verordnen weiß. Zu der von Ebner geliehenen Summe von 1.000 fl. wollen sie aus ihrem Zehrgeld noch 428 fl. beisteuern, so dass die Hälfte der Würzburger Türkenhilfe uffs eilendts laut des abschiedtserlegt werden kann, doch alles vorbehaltlich der Zustimmung des Bischofs. Das uberig halb theil mogen eure fstl. Gn. im fall der notturft mit bequemlichait auch wol wissen zu erlegen, domit dannocht an euren fstl. Gn. dem abschidt nach nichts erwinde. Bitten um umgehende Mitteilung seiner Meinung.

Verner, gnädiger furst und her, haben wir dem jungsten unserem schreiben nach der handlung halb, die zwon collationes uff theologos in mense apostolico etc. belangent, ain schrieft mit inligender informacion peticionis in eurer fstl. Gn. namen gestellt und wir, Daniel und cantzler, anheut nach abgang des reichsrathe ime, dem legaten, personlich uberantwort, welche schrieft er von stünde sampt inligender supplicacion verlesen und uns zü antwort geben, er hette hievor, a dweil sollich sache in seinen faculteten nit were–a, uff unser anhalten darumb gein Rome geschriben, ime were aber khain antwort worden etc. Aber wie dem allem, dweil er itzo widderumb an bäpstlicher Hlt. hove ziehen, wollt er die sachen zum besten fürdern und dergestalt, das man in dem seinen vleiß spuren sollt, und gefragt, ob eure fstl. Gn. nit sollicitatores an bäpstlicher Hlt. hove hette etc. Daruff wir ime geantwort, wir hetten seinem secretario dergleichen memorial geben. So wollten wir auch des hochwirdigen fursten, unsers gnädigen herrn von Eistatts gesanten, welchen sein fstl. Gn. in kurtze an bäpstlicher Hlt. hove auch schicken wurde, von eurer fstl. Gn. wegen instruction und befellich, derhalb bei ime zu sollicitiren, auch geben, welcher in dem nichts versaumen wurdet. Dogegen er sich abermalls wie vor erpotten, der hoffenung, wir haben in dem eurer fstl. Gn. bevelch nach gehandelt. Wohe aber eure fstl. Gn. in dem ein ander bedenckens hetten, das, pitten wir, uns mit der nechsten pottschaft auch gnediglich zu verstendigen. [...]. Datum Regenßburg, 24. Julij anno etc. 15411.

Zettul: Gnediger herr, die sage besteht noch, ksl. Mt. will ubermorgen uff, und bäpstliche Hlt. soll allgereit zu Bononien sein. So ist nach gescheener theilung zwischen den margraven dem jungen Mgf. Albrechten die Neuenstat an der Eisch und das gepierg und Mgf. Jorgen Onolsbach mit seiner zügehorde anheut dato das los gefallen2. Datum ut in litteris.

Ingelegter zettul der turckenhilf halber: An dem halben romzug, so allhie zu Regenßburg anno etc. 1541 zu einer eilenden hilfe widder den Turcken durch die reichsstende etc. uff drei und im falle der notturft 4 monat bewilligt, geburt unserem gnädigen H. von Wirtzburg etc. von wegen irer fstl. Gn. stiefts 23 zu roß, 104 zu fueß und von wegen Castell 1 zu roß, 2 zu fueß, auch von wegen Regelberg 1 zu roß, 2 zu fueß.

Summa zu roß 25, jeden 1 monat mit 12 fl. zu versolden, thut 282 fl., zu 2 monaten 564 fl., zu 3 monaten 846 fl. und zu 4 monaten 1.128 fl.

Summa zu fueß 108, jeden ein monat mit 4 fl. zu versolden, thut 432 fl., zu 2 monaten 864 fl., zu 3 monaten 1.296 fl. und zu 4 monaten 1.728 fl.

Zu roß und fueß wie obgemelt zu versolden, thut ein monat 714 fl., zwen monat 1.428 fl., drey monat 2.142 fl., vier monat 2.856 fl.

Anmerkungen

a
–a Nachgetr.
1
 Vgl. Bf. Konrad von Würzburg an die Würzburger Gesandten in Regensburg, Würzburg, 1541 Juli 27, Würzburg StA, Wzbg. RTA 17, fol. 448r–449v (Ausf.): Ihr Schreiben vom 22. Juli [Nr. 895]. Wegen des Stifts Comburg und Götz von Berlichingens bleibt es bei seiner früheren Anweisung. Lässt es auch bei der Ablehnung der Bestallung durch Cochlaeus. Sollen sich nach einem anderen Theologen umsehen. Sollen sich weiter bei dem Legaten der collation halben zwaier prebenden, in den papstlichen monaten fellig etc., bemühen. Lassen uns auch gefallen, das der procurator, so hieher gein Wirtzpurg zu komen begert, sich mit euch hieher verfuege. Uff des abts von Hailspronnen an ksl. Mt. in latein beschehen suppliciren haben wir widerumb ein antwort in latein verfassen lassen, die wir euch hie mit aigner potschaft zuschicken, mit bevelhe, ir wollent dieselbig irer Mt. uberantworten, wo aber ir Mt. algerait verruckt, ir dieselbig mit unserm potten nachschicken. [...]. Datum in unser stat Wirtzpurg am Mitwochen nach Jacobi anno etc. 41. [PS:] Ist mit ihrer Vereinbarung mit Bernhard Ebner über den Kredit und seine Rückzahlung einverstanden. Sollen gleiche Vereinbarung mit Ebner für die Erlegung der 3. und 4. Rate der Türkenhilfe treffen. – Vgl. zudem die Würzburger Reichstagsgesandten an Bf. Konrad von Würzburg, Regensburg, 1541 Juli 28, Würzburg StA, Wzbg. RTA 17, fol. 409v, 412r (Reinkonz.): Seine beiden vorgestern eingegangenen Schreiben über den neuen Wagen in Nürnberg und über die Belehnung derer von Leonrod, die heute vollzogen wurde. Wollen den Wagen, so uns Gott von hinnen und gein Nurmberg hilft,für die Heimreise benutzen. Hoffen bis Montag [1541 August 1] hier alles erledigen zu können. Alsdann wollen wir auch uffsein, den abschiedt mit uns pringen und doneben euren fstl. Gn. aller sachen auch bericht thun. Pfgf. Friedrich hat ihnen als Abschlagszahlung zur Tilgung eines Kredites des Bischofs von 2.000 fl. die Summe von 1.000 fl. in Kronen auszahlen lassen und die Erstattung der übrigen 1.000 fl. für die Frankfurter Herbstmesse angekündigt. Zu sollichen 1.000 fl. wollen wir von der uberpliben zerung 428 fl. thun und mit sollichen beden sumen den halben theil an der eilenden hilfe, das ist 1.428 fl., allhie erlegen. Die Anleihe bei Ebner kann unterbleiben. Ob aber hiezwischen eure fstl. Gn. etwas bei dem Caspar Gansen zu Nurmberg erlegt, das mage also biß zu eurer fstl. Gn. verner notturft liegen pleiben. Das Gesuch, das sie letztlich bei dem legaten der zweier praebendt halben gethan, haben sie Dr. Sigmund Thunger, der in Kürze vom Bf. von Eichstätt nach Rom abgefertigt werden soll, unter Zustellung der Unterlagen anbefohlen, wie dan hochernanter unser gnädiger herr von Eistat auch gethann. Und als wir in sollicher handlung gewesen, hat uns gemelter legat an vorgestern beiligendt schrieft an eure fstl. Gn. haltent zugeschickt, welche wir erprochen und, dweil sie sollich sache auch bedriefft, dem gemelten Dr. Sigmunden copei davon zugestellt, damit er desto stattlicher bei ime sollicitiren moge. So hat des legaten secretari Ludwig, welchen wir mit 10 fl. in golde vereret, die sachen uffs treulichst helfen furderen, sich vilfeltiglich erpotten, dem dann wir in ansehen der person wole vertrauen. Ksl. Mt. ist noch allhie, aber innerhalb 2 dagen versieht man sich irer Mt. gewissen uffbruchs. [...]. Datum Regenßburg uff Dornstag nach Jacobj, den 28. Julij anno etc. 1541. Bei den eingangs erwähnten Briefen handelt es sich um: Bf. Konrad von Würzburg an die Würzburger Reichstagsgesandten in Regensburg, Würzburg, 1541 Juli 23, Würzburg StA, Wzbg. RTA 17, fol. 450r–450v (Ausf.) und Bf. Konrad von Würzburg an Heinrich Truchsess von Wetzhausen, Würzburg, 1541 Juli 21, Würzburg StA, Wzbg. RTA 17, fol. 447r–447v (Ausf.): Anweisung, den Gebrüdern Albrecht und Konrad von Leonrod in Regensburg ihre Würzburger Lehen zu leihen. Datum in unser stat Wirtzburg am Donnerstag nach Divisionis apostolorum anno etc. 41.
2
 Vgl. die ksl. Konfirmation des zwischen den Mgff. Georg und Albrecht von Brandenburg abgeschlossenen Erbteilungsvertrages vom 23. Januar 1541, des dazu gehörigen Beibriefes vom 23. Juli 1541 und aller älteren, mit beiden Urkunden übereinstimmenden Hausverträge, Regensburg, 1541 Juli 25, Wien HHStA, Staatenabt. Brandenburgica 1b, fol. 179r–182v (Kop.).