Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Wien HHStA, RK RA i. g. 13c/Konv. 1, fol. 1r–1v (Kop.); DV fol. 2v: Unser der augspurgischen confession und religion verwanten antwurt, röm. ksl. Mt. in beywesen der kgl. Mt. und anderer reichsstend uff den verleßnen regenspurgischen reichsabschidt gegeben.

B  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 140, fol. 367r–368v (Kop.); DV v. a. Hd. fol. 368v: Confeßionverwanten stende endtliche antwordt und wiederholte protestation uff ksl. Mt. gegebenen abschied.

C  koll. Hannover, NLA, Celle 1 Nr. 20III, fol. 443r–443v (Kop.).

Druck: Corp. Reform. IV, Nr. 2354 , Sp. 631.

Die stend der augspurgischen confession und derselbigen religion verwanten thun sich gegen eurer ksl. Mt. des ertzeigten, gnedigsten und vetterlichen vleiß und muhe sampt der gluckwunschunge zu der vorhabenden reise zum underthenigsten bedancken, gleichermassen und gestalt, wie euer ksl. Mt. von den andern Kff., Ff. und stenden itzt gnedigst vernomen, und haben den verlesenen abschiedt underthenigst auch angehordt. Und nachdem sie eurer ksl. Mt. etliche mengel und mißverstandt, so sie gmeltes abschiedts halben haben, underthenigst vorbracht und angegeben und dan euer ksl. Mt. inen derselbigen erclerunge und bericht gethan, so wollen sie uf dieselb erklerunge und, inmassen die bescheen, dissen abschiedt bewilligen, doch mit erholung irer vorigen gescheen protestation und vorwendunge des concilii halben, das solichs von einem gemeinen, freien, christlichen concilio, in teutscher nation zu halten, darinnen die streitige religion nach Gotes wordt zu erorteren verstanden, auch des bapst angemastea authoritet belanget, darbey sie es auch nochmals allenthalben beruhen lossen, underthenigst bitende, euer ksl. Mt. welten des genedigst ingedenck sein.

Desgleichen dweil sie in dem gmelten abschiedt etliche articul und puncten vermerckt, darin sie wider alt, loblich herkomen und geprauch zu keinem samptlichen beradtschlagen getzogen, vil weniger dieselbigen bewilliget, und sich derwegen nit unbillich zu beschweren, so wöllen die räth, gesanten und botschaften, dieselben an ire gnedigst, gnedig herrn und obern pringen, ungetzweivelt, ir kfl. und fstl. Gn. und die andern werden sich darin und sonsten aller gebur zu ertzeigen wissen und thun sich eurer ksl. Mt. alß die gehorsame underthenigst bevelhen2.

Anmerkungen

1
 Datiert nach der Kopie Stettin AP, AKS I/111, pag. 397–399, hier AV pag. 397.
a
  Korr. nach B und C aus: angemessen.
2
 Bericht Jakob Sturms und Batts von Duntzenheim über den Schluss des Reichstages vor dem Straßburger Rat, 1541 September 2/3, Winckelmann, Pol. Corr. Straßb., Bd. III, Nr. 203, S. 202–205, hier S. 204: [...]. Die im Reichsabschied verzeichneten Artikel über Münze, Verbot fremder Kriegsdienste, Ringerung der Anschläge und Polizei sind den Protestierenden gar nicht vorgelegt und deshalb von ihnen nur auf Hintersichbringen bewilligt worden. Der artikel der session halben haben sie anzeigt, wie trutzlich sich der churfurst und marggrave von Brandenburg gegen herzog Heinrich von Brunschweig erzeigt und auch mit trowort zu beiden seiten usgeschlagen, das der churfurst von Brandenburg sich offentlich horen lassen, das er solcher antwort wol zufriden; doch das herzog Heinrich, was er thun woll, thue, wie es under furstmessigen herkumen, das offentlich und nit heimlich. hab damit uf das mordprennen gedeut.