Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Nr. 951 Die kaiserliche Deklaration für die altgläubigen Stände – Regensburg, 1541 Juli 29
A Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Reinkonz.); AV: Declaration des regenspurgischen abschids, 29. Julii anno 41.
B koll. Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Konz.); DV: Litterae declarationis caesaris supra recessu Ratisbonensi catholicis datae, Ratisbonae anno 41.
C koll. Hannover NLA, Hild. 1 Nr. 78, fol. 184r–185r (Kop.); AV v. a. Hd. fol. 184r: Declaratio caesareae maiestatis uber das wordt ‚obericheith‘ im regenspurgischen absceydt, anno 41 außgangen, ausbleiben.
D koll. Mühlhausen StadtA, 1–10/C 5, S. 318–320 (Kop.).
E koll. Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Reinkonz.); DV: Declaratio supra aliquibus verbis recessus Ratisponensis insertis etc.
Wir Karl etc. bekhennen offentlich mit disem brieve und thuen kundt allermenigclich, als wir anheut dato den abschid dises unsers alhie zu Regenspurg gehaltnen reichstags, in schriften verfast, a –unseren und des reichs Kff., Ff. und stenden, so auf jetz gemeltem unserm reichstag versamblet sein und der abwesenden potschaft und gesanten–a verlesen und eröffnen lassen, darin undter dem artickel, belangend die erstreckung des nurmbergischen fridtstandts neben andern dise nachvolgende wort: ‚auch die closter und kirchen unzerprochen und unabgethan bleiben, dergleichen den geistlichen, so sich der religion halben entsetzung beclagen, ire renthe, zinß und einkhomen, sovil sy deren noch in possession seyn, unaufgehalten vervolgen und zusteen lassen‘ etc. gesetzt und begriffen werden, dieweil aber etliche Kff., Ff. und stende uns diemuetiglichb gepetten, das wir zu den obbestimbten worten ‚renth, zinß und einckhomen‘ auch dise wort, nemblich ‚gueter, ober- und gerechtigkait‘ in yetz gemelten unsern und des reychs abschid außtruckenlichc zusetzen und verleiben zu lassen, genedigclich geruechten, dargegen aber die andern und nemblich die protestierenden stende an uns begert, das wir nit gestatten wollen, solche oder andere ainige wort in obberuertem reichsabschid weiter d –zu setzen–d und zu begreiffen, und, nachdem sich die stende hieruber guetlich nit vergleichen mogen, e –haben wir uns vorbehalten–e, uber solchen iren stritte genedig erclerung und leutterungf zu thueng und darauf mit wolbedachtem mueth, guetem rath und rechter wissen erclert und endtschiden h –und thuen das hiemit von romischer kayserlicher machtvolkomenhait–h wissentlich in craft ditz briefs, i –mainen, ordnen, setzen und wollen–i, das den geistlichen, j –die sich der religion halben entsetzung beclagen–j, nit allein ire renthe, zinß und einkhomen, besonder auch gleichergestalt alle ire k –haab und gueter, auch ober- und gerechtigkait–k, sovil sy deren noch in posseß l –oder quasi–l sein, unaufgehalten volgen und zusteen, m –zu gleicher weise, als ob solchs alles in obberuertem unserm und des reichs abschid mit außgetruckten worten begriffen were–m, und die geistlichen bey solchenn iren renten o –zinsen, einkomen, ober- und gerechtigkaiten, auch hab und guetern–o und verwaltung derselben, wie von alters herpracht und komen p –und deren sy noch in besitzung sein, als obsteet–p, geruebigclich pleiben, auch daran von den protestierenden und andern stenden q –und sonst menigclich–q gantz und gar unverhindert und unbetruebt gelassen werden sollen, alles bey den peenen, in unserm kayserlichen außgekundtenr landtfriden s –und beruertem reichsabschid begriffen–s, darein ain yeder, so t –oft er–t frevenlich hiewider thete, alsbaldt mit der that gefallen seinu solle. Das mainen wir ernstlich, mit urkhund ditz briefs, besiggelt mit unserm kayserlichen anhangenden insigl. Geben in unser und des reichs statt Regenspurg am 29. tag des monnats Julii nach Christi gepurt 1541, unsers kayserthumbs im 21. und unserer reich im 26. jaren.