Textvorlage: Österreich A
1, fol. 540’–542.
Koadjutorfehde in Livland: Anregung eines interkurialen Ausschusses zur Vorberatung von Beilegungsmaßnahmen. Session.
/540’/ (Nachmittaga) fürstenrat
b. Österreich proponiert: Koadjutorfehde in Livland2.
Umfrage. Österreich: /540’ f./ Kg. und das Haus Österreich befürworten Maßnahmen zur Beilegung des Konflikts. Da die Gesandten Pommerns einen Bericht zu den bisherigen, vergeblichen Vermittlungsbemühungen vorgelegt haben3
, wird angeregt, dass Pommern und Jülich sowie zwei Stände der geistlichen Bank und Verordnete des KR
/541/ zu gelegner zeitt und one versaumbung der andern nottwendigen reichssachen sich zusamen thätten, alle circumstantzien der sachen erwägeten und bedächten, und wz gestallt ettwa durch underhanndlung und andere fuegliche mittl zum friden der enndtstandnen empörung /541’/ abgeholffen und alle ding zu fridlicher beilegung gebracht werden möchten etc. Der Ausschuss soll sein Verhandlungsergebnis anschließend den Kurien zur weiteren Beratung vorlegen.
Dem Votum Österreichs schließt sich die Mehrheit an4
. [Minderheitsvoten:] Andere wollen den Konflikt an das RKG weisen, eine zweite Gruppe will ihn mit kgl. Mandaten beilegen, eine dritte erst deß Reichs jurißdiction, ob die fundata oder nicht, weittleeffig disputieren5.
/541’ f./ Die vom FR noch für diesen Abend beantragte Korrelation der Beschlüsse zur Koadjutorfehde wird vom KR auf den kommenden Tag verschoben.