Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Textvorlage: Nürnberg, fol. 123–124.

Koadjutorfehde in Livland: Anschluss des SR an den Bericht der Deputierten Pommerns: Abordnung einer Gesandtschaft zur Friedensvermittlung nach Livland.

/123/ (Nachmittag, 2 Uhr) Städterat. Da man erfährt, dass KR und FR zur Koadjutorfehde in Livland beraten, kommt man überein, gemäß letztem Beschluss für die Verweisung des Themas an den Supplikationsrat zu plädieren1 . Falls KR und FR aber bereits auf die Konfliktproblematik eingehen, beschließt SR, a– dz dz jungst pomerisch bedenncken2 von inen gar nitt zuverpessern, sondern demselben sollt also nachge- /123’/ ganngen werden, unnd dz der effect und inhallt desselben, wan es dartzu komen, muntlich furgeschlagen werden sollt–a.

Eine in Erwägung gezogene Beratung des 2. HA (Türkenhilfe) wird verschoben, da Straßburg dazu noch über keine Weisung verfügt.

/123’ f./ Mainzer Kanzler teilt SR mit, dass der Beschluss von KR und FR zur Koadjutorfehde in Livland morgenb  referiert werden soll.

Anmerkungen

1
 Vgl. Nürnberg, fol. 111 [Nr. 248].
a–
 dz ... sollt] Augsburg (fol. 56) eindeutig: Da die Eingaben zum Livlandkonflikt zu erkennen geben, das ain thail dem anndern nichts gestenndig, unnd man derwegen noch allerlai berichts inn mangl stuende, so achteten sie fur ir ainfeltig bedennckhen, das diser hanndlung fueglicher oder fruchtbarlicher nit zuhelffen, alls das die kgl. Mt. ersucht unnd durch die, auch furter die stende deß Reichs ain botschafft abgefertigt wurde, ferrere erkhundigung zethun, aller sachen gelegenhait unnd notdurfftigen bericht eintzunemmen unnd darauff nach befindung derselben muglichen vleiß furtzuwennden, die thail inn der guete zuvertragen, hintzulegen oder zustillen etc.
2
 Nr. 514.
b
 morgen] Augsburg (fol. 56) differenzierter: um 2 Uhr nachmittags.