Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Werbung der böhmischen Gesandtschaft im Zusammenhang mit dem 2. HA (Türkenhilfe).

/619/ (Nachmittag, 2 Uhr) Reichsrat, einberufen wegen einer Audienz für die böhmischen Gesandten. Anwesend: Deputierte der Kff.; Ehg. Ferdinand, der Ebf. von Salzburg, der Deutschmeister, die Bff. von Würzburg und Regensburg, Hg. Albrecht von Bayern und Hg. Christoph von Württemberg persönlich; Verordnete der übrigen Reichsstände und -städte.

/620/ Die Gesandten des Kgr. Böhmen mit den inkorporierten Landen legen nach einer einleitenden Rede ihr Kredenzschreiben vor. Nach dessen Verlesung tragen sie ihre Werbung mündlich in deutscher Sprache vor.

Kurze Beratung der Reichsstände. /620 f./ Mündliche Antwort: Die Reichsstände haben Kredenz und Werbung vernommen. Sie bedauern die geschilderte Notlage aufgrund der Türkengefahr und sagen die Beantwortung zu. Bitten um schriftliche Übergabe der Werbung. Die Gesandten legen sie daraufhin schriftlich vor1 , a.

Anmerkungen

1
 Nr. 492.
a
 vor] Kurpfalz (fol. 442 f.) zusätzlich: Kurfürstenrat. Mainzer Kanzler teilt mit, er sei am Vortag von Wilhelm Truchsess von Waldburg und Zasius im Auftrag des Kgs. ermahnt worden, den Verhandlungsfortgang zu befördern, da der Kg. einige Landtage persönlich besuchen müsse und deshalb nur noch begrenzte Zeit beim RT bleiben könne. Deshalb sei es unumgänglich, dass Kg. bald weiß, welche Hilfe er von den Reichsständen gegen die Türken zu erwarten hat. Darum fordert Kg. ihn, den Kanzler, auf, dafür zu sorgen, dass der 2. HA /442’/ onverzuglichs vor andern erledigt und nicht eingestelt werde und hienfurter alle umbzug verbleiben mochten. Er, Kanzler, hat dies, sovil ime seins ampts halb zuthun gepuren wolte, zubefurdern zugesagt.