Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nr. 289 Ks. Maximilian an Regensburg

Bozen, 14. Dezember 1509

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 48, o. Fol., Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein).

Hat während seines Aufenthalts vor Padua von Regensburg die (nicht vorliegende) Mitteilung erhalten, es wolle wegen dringender Angelegenheiten eine Gesandtschaft zu ihm schicken, bitte deshalb darum, einen Ort zu benennen, wo er anzutreffen sei. Hat diesem Ersuchen wegen der Kriegsläufe und anderer dringender Geschäfte nicht entsprechen und auch in den Regensburger Angelegenheiten nichts handeln können, sondern diese gemäß seinem (nicht vorliegenden) Antwortschreiben bis zu seiner Ankunft in deutschen Landen aufgeschoben. Da er nun in Kürze einen Reichstag in Augsburg abhalten wird, zu dem er auch Regensburg lädt, hat er sich entschlossen, dort die Stadt in ihren Angelegenheiten und vor allem in ihrem Konflikt mit dem Reichshauptmann Sigmund von Rorbach wegen dessen Sold persönlich oder durch seine geheimen Räte anzuhören, in der Absicht, alles zu tun, was der Förderung Regensburgs und der Beilegung des Streits mit Rorbach dient. Ersucht deshalb um Entsendung einer nicht zu großen Gesandtschaft, die umfassende Vollmacht hat, die Angelegenheiten Regensburgs vorzutragen und in den Differenzen mit Rorbach, der ebenfalls geladen werden wird, zu handeln. Wird alles unternehmen, um einen Ausgleich zwischen Regensburg und Rorbach herbeizuführen, zumal letzterer nach wie vor darum bemüht ist, Regensburgs Wohl zu fördern.

Nr. 290 Ks. Maximilian an Regensburg

Bozen, 4. Januar 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 11, Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein).

Antwortet auf das (nicht vorliegende) Schreiben Regensburgs berürend die besetzung der embter und ander notturft der stat bey euch, er werde den ksl. Rat und Reichshauptmann zu Regensburg, Sigmund von Rorbach, den er bislang in verschiedenen Angelegenheiten benötigt und deshalb aufgehalten habe, unverzüglich abfertigen, damit ir die embter und ander notturft der stat versehen mügen. Befiehlt, zwischenzeitlich mit der Ämterbesetzung stillzustehen und die Ankunft Rorbachs abzuwarten. Betreffent den abgang der personen des rats etc. hat er bisher aufgrund der Kriegsläufe und anderer wichtiger Geschäfte, mit denen er beladen ist, nichts handeln können. Aber auf dem reichstag zu Augspurg, so wir nach trium regum schirist [6.1.10] angesetzt, mugt ir uns deshalben weiter anlangen, so wollen wir notturftiglichen dareinsehen.

Nr. 291 Ks. Maximilian an Bf. Johann von Regensburg

ohne Ort, [Januar 1510]

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 146a u. b, Konz.

Hat Regensburg aufgefordert, ihm auf dem Reichstag in Augsburg alle obligen und sachen furzupringen, auch gegen etlichen in verhor zu steen. Da er gehört hat, daß der bfl. Kanzler Hans Kolb, der zuvor Stadtschreiber von Regensburg gewesen ist, über alle dortigen Angelegenheiten bestens Bescheid weiß, möge Bf. Johann sich bereiterklären, der Stadt Regensburg auf ihr Ersuchen hin Kolb für ihr Vorbringen zu leihen und sie zu unterstützen.

Nr. 292 Reichshauptmann Sigmund von Rorbach an Regensburg

Aufbruch des Ks. nach Augsburg, Aufforderung an Regensburg zur Entsendung einer Gesandtschaft.

Innsbruck, 3. Februar 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 12, Orig. Pap. m. S.

Gruß. Ir habt in verruckter zeit ksl. Mt. in irem schreiben und auf euer begern jüngst vernomen und gleichwol sieder der zeit nit vermerkt, das ursach vorhanden, mich aufzuhalten. Das aber, als vil anhalten, bey ir Mt. nit anderst dan also sein hat wolle[n]. Nun verkunde ich uch, das ir Mt. sieder mitwochen [30.1.10] hier umb und Stambs, das closter, gezogen ist und alle ret hie verschafft, zu pleiben, gleichwol vil bevelchs, ain uber den andern, hereingegeben. Und ehegestern [1.2.10] hat sich sein Gn. zu Stambs erhebt und an den Ferrn [= Fernpaß], des willens, auf Augspurg zu, und wir, die ret, ainstails heut [3.2.10], ich und ander morgen [4.2.10], etlich ubermorgen [5.2.10] aufsein und hinnach sollen und müssen. Das verkund ich euer erberkeit aus dem, wo ir verordnet zu ir Mt. nit hinweg wern, die fuderlich hinauszuschicken, dan der Ks. ist ernstlich und sorglich etc. Das wollet im besten von mir vermerken, dermassen ich solichs tun. Damit, was euch lieb ist. Datum Inspruck sontags nach purificationis Marie Ao. etc. 10.

Nr. 293 Erste Supplikation der Regensburger Gesandten Hans Schmaller, Hans Schwäbl und Georg Wolf an Ks. Maximilian

[1.] Entsendung einer Gesandtschaft zum Reichstag auf Ersuchen des Ks., schriftliche Darlegung der Klagen Regensburgs gegen die Reichshauptmannschaft; [2.] Bisherige erfolglose Bemühungen Regensburgs um deren Aufhebung; [3.] Argumente hierfür.

[Augsburg, 12. März 1510]1

Kop.: A) München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 30a-31a.

Konz.: B) Ebd., fol. 32a-35b (Vermerk auf dem ersten Blatt links oben: Die erst supplication A).

[1.] Allerdurchleuchtigister, großmächtigister röm. Ks., allergnst. H., auf vil und manigfaltig, diemuetig anruefen und bite, so an euer ksl. Mt. unser Hh., ain rat, euer ksl. Mt. und des hl. Reichs stat Regenspurg, der haubtmanschaft halb daselbst getan, haben euer ksl. Mt. denselben verschiner tage geschriben und begert, das die auf yetzigen euer ksl. Mt. und des hl. Reichs tag ir botschaft alher senden sollten; so wolle euer ksl. Mt. die ires obligens und beschwerde gnediglich verhören [Nr. 289]. Demnach die obgemelten camer[er] und rate, unser Hh., als die gehorsamen euer ksl. Mt. und des hl. Reichs undertan uns alher verordent und befolhen, euer ksl. Mt. und gemeiner stat beschwerde der haubtmanschaft halb mündlich anzebringen [vgl. Nr. 561]. So aber euer ksl. Mt. der schriftlich begeren, zaigen wir der dieselben also an:

[2.] Euer ksl. Mt. haben auf des hl. Reichs tagen zu Freyburg im Breusgeu aus ursachen, dieselben von ir selbs und des hl. Reichs wegen darzu bewegende, nach vil getanen handlungen ainen haubtman gen Regenspurg zu setzen furgenomen, dergestalt, wann in demselben euer ksl. Mt. begere von rate und gemain volg und gehorsam geschehe, sodann wollten euer ksl. Mt. solich haubtmanschaft auf drey jare versuchen.2 Nun haben sich rate und gemain auf euer ksl. Mt. begere und gesynnen, durch weilend derselben euer ksl. Mt. räte, die edeln und hochgelerten Hh. Wilhelmen von Bappenheim, des hl. Reichs erbmarschalch, und Dr. Hainrichen Haiden, in craft einer credenz und instruction, an sy getan,3 mit annemung euer ksl. Mt. und des hl. Reichs haubtman, H. Sigmunden von Rorbach, gehorsamlich erzaigt, den also, wie an sy begert ist, angenomen, sich auch die jar und zeit aus, als lang der haubtman bey inen gewest, bederseit mitainander ainig und gutwillig gehalten. Des sich ain rate verhofft, wo euer ksl. Mt. ine darumb zu rede setzen, wurde on zweifl die warheit bey ime finden. So dann dem also und die dreu jare lengst aus und verschinen sein, so hat ain rate zu mermalen und als euer ksl. Mt. nechst zu Regenspurg gewest, derselben iren und gemeiner stat beschwerde der haubtmanschaft halb furtragen und die underteniglich mit dem höchstem vleiss angeruefen und gebeten, sy und gemainer stat nun furoan solicher haubtmanschaft gnediglichen zu erlassen.4 Warde zu derselben zeit durch den edeln euer ksl. Mt. canzler, H. Ziprian von Serentein, und andern räte ainem rate zu antwort geben, die sachen weren tapfer und schwere, daran dann euer ksl. Mt. gelegen. Es möchte auch euer ksl. Mt. [wegen] ander irer obligenden gescheft so fuglich und mit statt, als die geren täten, darinne nit handeln. Aber ain rate sollte ir mängel und beschwärde in schrift anzaigen, die an euer ksl. Mt. senden. Sodann wollten die gar gnediglich dareinsehen, dann euer ksl. Mt. were der statt mit gnaden genaigt und wollten ye geren, das die widerumben in iren alten fußstapfen käm und gebracht würde. Und wiewol ain rate solich anzeigung getan, auch nachfolgend ir ratbotschaft geen der Neuenstat [= Wiener Neustadt] gesandt, noch dann haben die, villeicht andern euer ksl. Mt. merklicher obligenden gescheft halben, damit die beladen, entlich antwort nit erlangen mogen.5

[3.] Und dieweyl dann [Regensburg] euer ksl. Mt. erstlich mit annemung des haubtmans gar gehorsamlich verfolgt [= Folge geleistet hat] und euer ksl. Mt. der stat, wie dann durch euer ksl. Mt. canzler zu antwort geben, mit gnaden genaigt und geren wollten, das die widerumbe in iren alten fußstapfen käme und gebracht würde, so biten wir als die gesandten gar diemuetiglich, euer ksl. Mt. geruche, rat und gemaine so gn. zu sein und wolle nach solicher erzaigter gehorsam die bemelt haubtmanschaft wider aufheben und abtun und gemaine stat, wie oben gemelt, wider in iren alten fußstapfen setzen und, wie von alter herkomen, auch der gebrauch allenthalben in dem hl. Reich ist, dabey beleiben lassen, angesehen, das euer ksl. Mt. sich der zeit in erstem ankomen des haubtmans durch obgenannt euer ksl. Mt. räte gar gnediglich vernemen lasset, das solich haubtmanschaft ainem rate und gemainer stat an iren freyheiten, gerechtigkeiten und allem andern ainicherlay abbruch, schaden noch anders nichts geberen oder bringen sollt. So mögen auch euer ksl. Mt. selbs und meniglich ermessen, wa die haubtmanschaft nit abgetan würde, das solichs nit klain wider gemainer stat alt herkomen, iren freyheit und confirmation derselben wäre, auch wider die absolution und zuvor die restitution, ine von euer ksl. Mt. gnediglich gegeben und zugestellt, die under anderm gar clerlich in sich hält, das dieselb euer ksl. Mt. camer[er], rate und ganze gemain obgenannter stat Regenspurg mit iren leiben und guetern widerumb in all ir ere, wirde, stand, regierung und wesen, wie sy dann von alter gewest sein, gesetzt haben.a So dienet auch solichs nit zu aufnemen und nutz gemainer stat, als sollten dardurch vil gewerbiger und hantieriger leute, der man warlich hoch notturftig weren, hineinkomen. So würde auch daneben solichs ainem rate und gemein zugemessen und bey meniglichem geacht, als sollten euer ksl. Mt. etwas ungetrauen in sy setzen, deshalb dann dieselb euer ksl. Mt. solich haubtmanschaft der enden haben wolt. Aus dem volget auch, das inen soliches nit zu klainer verletzung irer eeren und guten gelaubens raichet, brecht auch sonst gemeiner stat vil beschwerde und nachrede. So sein sy auch euer ksl. Mt. und dem hl. Reich so hohe verpflicht, das sich, ob Got willen, sich euer ksl. Mt. kainer argwenigkeit bey inen in einich wege gar nit besorgen dörfen, sonder allain versehen, das sy sich selbst und die stat Regenspurg bey euer ksl. Mt. mit irem leib und gut alles ires vermogens als die getreuen und gehorsamen euer ksl. Mt. und des hl. Reichs undertan allzeit behalten und darstrecken wollen. Bitten darauf gar mit undertenigem vleiss, euer ksl. Mt. geruche, ainem rate und gemainer stat so gn. zu sein, sy also angezeigter haubtmanschaft aus erzelten ursachen gnediglich zu erlassen. Sind sy urbutig, solichs umb euer ksl. Mt. als irem rechten, ainigen, natürlichen und allergnst. H. allzeit mit schuldiger pflicht und gehorsam underteniglich zu verdienen. Hoffen darauf gn. geantwort.

Nr. 294 Zweite Supplikation der Regensburger Gesandten Hans Schmaller, Hans Schwäbl und Georg Wolf an Ks. Maximilian

[1.] Unfähigkeit Regensburgs zur Besoldung des Reichshauptmanns aufgrund von Armut; [2.] Zusage des Ks., sich selbst um die Besoldung des Hauptmanns zu kümmern; [3.] Überblick über den aktuellen Stand der Ausgaben und Schulden Regensburgs; [4.] Nochmalige Bitte um Beendigung der Reichshauptmannschaft.

[Augsburg, ca. 12. März 1510]1

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 153a-157a, Konz. (von anderer Hand hinzugefügte Überschrift: Haubtmanschaft halben; am Rand daneben: Di ander supplication).

[1.] Allerdurchleuchtigister, großmechtigister, röm. Ks., allergnst. H., auf eur ksl. Mt. begern, das unser Hh., ein rate, und gemeine stat Regenspurg eur ksl. Mt. und des hl. Reichs haubtman doselbst, H. Sigmunden von Rorbach, unserm gunstigen H., solde geben sollten, bitten wir gar diemutiglich, eur ksl. Mt. wolle diss nachvolgend gemeiner stat armut, obligen und unvermugen genediclich vernemen, der diemutigen hoffnung, eur ksl. Mt. werden gar clar abnemen und vermerken, das in eines rats noch gemeiner stat vermugen gar nit ist, dem einichen solde zu geben, sonder mer und gross notturftig eur ksl. Mt. gn. hilf und furdrung, wie ein rate und gemeine stat von solher schulde kont oder mocht enthebt und entledigt werden.

[2.] Und zaigen erstlich an: Zur zeite, camerer, rate und gemein der stat Regenspurg den bemelten unsern H. haubtman angenomen, hat Dr. Heiden offenlich gesagt, wo yemands nach des haubtmans solde fragen wolt, hette er bevelh zu sagen, das eur ksl. Mt. dene und ander irer Mt. und des hl. Reichs diner, so euer ksl. Mt. dienten, wol zu belonen wesste. Aus dem, als eur ksl. Mt. selbst ermessen, anders nit vermerken mugen, dann das der von gemeiner stat nit solt versoldet werden angesehen gemeiner stat armut, obligen und unvermugen, wie dann noch am tag und vor augen ist.

[3.] Und damit eur ksl. Mt. derselben armut und unvermugen lauter und clar wurd bericht, so geben eur ksl. Mt. wir diemutiglich zu erkennen: [Folgt eine Aufzählung aller Ausgaben und Schulden Regensburgs, fast wortgleich mit Nr. 561 [9.]].

[4.] Aus dem allen hievor angezeigt haben eur ksl. Mt. gar clar zu vernemen, das ein rate und gemeine stat irer merklichen schulde und armut nach in keinen wegen vermuge, dem haubtman einichen solde zu geben, abermals anstat und von wegen unser Hh., eines erbarn rats, und gemainer stat gar diemutiglich bitende, die furter solher haubtmanschaft aus hievor angezaigten ursachen und unvermugen genediclich zu entheben und die alt, arm eur ksl. Mt. und des hl. Reichs stat bey iren freyheiten, alten herkomen und gebrauch, wie der allenthalben in dem hl. Reich gehalten wirdet, auch derselben confirmation, restitution und absolution genediclich beleiben [zu] lassen. Das werden ungezweifelt ain rate und all gemeine burger zu Regenspurg umb eur ksl. Mt. als irem ainigen, rechten und naturlichen, allergnst. H. ganz diemutiglich verdienen.

Nr. 295 Bescheid Ks. Maximilians für die Regensburger Gesandten Hans Schmaller, Hans Schwäbl und Georg Wolf

Ersuchen um Übersendung diverser Unterlagen sowie einer umfassenden Vollmacht für die Regensburger Gesandten

[Augsburg, 20. März 1510]1

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 48, o. Fol., Kop.

Röm. ksl. Mt., unser allergnst. H., hat der gesandten der stat Regenspurg eingelegt schrift [Nr. 293] vernommen, darbey auch iren gewalt. Und dieweil dieselb ir eingelegt schrift etwas dunkel und auf ander handlung, so mit inen durch ksl. Mt. rete beschehen, auch was sy nachfolgend vor dem Bf. [Wiguläus] zu Passau, diselb zeyt ksl. Mt. camerrichter, beysitzer und ander, so ir Mt. zu ime verordent hat, derselben handelung meldung tut, ist darauf ksl. Mt. ernstlich beger und mainung, das sy zu stund aufs furderlichist iren ratsfreunden schreyben, die versigelt ordnung, so ksl. Mt. rete bey inen gelassen,2 auch ire eingeleybt artikel, so sy vor dem gemelten von Passau und den beysitzern [vorgetragen haben], mitsampt einem vollmechtigen gewalt in allen und yeden iren eingelegten hendeln und sonder auch gegen dem haubtmann, seines soldes oder was sy bey demselben besonder beswerd haben, furderlich zu inen herbringen. Und so das fur ksl. Mt. oder die, so ir Mt. darzu verordnen wirdet, kompt, will ir Mt. dareinsehen und daryn handeln nach aller billicheit. Des will sich ir Mt., also zu tun, bey inen furderlich zu beschehen versehen.

Nr. 296 Supplikation der Regensburger Gesandten Hans Schmaller, Hans Schwäbl und Georg Wolf an die Reichsstände

[1.] Sorge um überhöhte Belastung Regensburgs im Reichsanschlag; [2.] Aufzählung der aktuellen Ausgaben und Schulden der Stadt; [3.] Zusätzliche Einbußen durch Ungeld- und Steuervorteile der Geistlichkeit; [4.] Bitte um Verzicht auf die Veranschlagung Regensburgs.

[Augsburg], 2. April 15101

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 77a-82a, Konz. (von anderer Hand hinzugefügte Überschrift: An di stand des hl. Reichs suppliziert an eritag osterveiertagen Ao. decimo).

[1.] Hochwirdigist, durchleuchtig, hochgeborn und hochwirdigen Ff., erwirdige in Gotte, wolgeborn, fursichtigen, erbern und weisen, gnst., gn. und gunstig Hh., nachdem verschiner zeit auf den gehalten reichstägen die stat Regenspurg mit anslegen und anlegen hoch und gros uber und wider ir vermugen beswert worden, tragen wir beysorg, eur kftl., ftl. Gn. und gunst mochten yetzt dyselben, dieweil die ir armut, unvermugen und schulde, damit die hoch und swerlich beladen, nit lauter wissen, abermals uber ir vermugen anlegen. Das doch numer, wie vor, irer armut und schulde nach, darein sy zum teil solher sweren und unvermugenlichen ansleg halb komen, durch sy nit bezalt noch volzogen werden möcht. Und damit eur kftl., ftl. Gn. und gunst der bemelten stat Regenspurg armut, schulde und unvermugen, darinne die ist, gar clerlich bericht werden, bitten wir als die gesandten der bemelten stat Regenspurg gar diemutiglich, eur kftl., ftl. Gn. und gunst wollen dise nachvolgende artikel gnediclich vernemen.

[2.] [Folgt eine Aufzählung aller Ausgaben und Schulden Regensburgs, fast wortgleich wie in Nr. 561 [9.]].

[3.] Item so hat gemeine stat kain zufall noch aufheben, anders dan was der burger under inen selbs jerlich steur und ungelt ist, auch sunst etlich clein zustant, die gering sind.

aItem so geen der geistlichkait von weinen, zu iren pfründen und gotzgaben gehorend, zu gemainen jaren, so di fruchten, bey 700 dreiling weins ungelt und aller weschwerung frei in di stat. Wo die wie ander bürger verungelt würden, treff allain der bairisch wein by 2000 fl.

Item mer di auslendisen wein, so bey uns nit wachsen, dergeleich frey zu sein, das auch ain tapfers wetrift. Was abbruchs und nachtails das jarlichen uns und gemainer stat an dem ungelt ist, mugen eur kftl., ftl. Gn. und gunst ermessen.

Item so haben auch die geistlichkait alhie auf dem maisten tail aller der burgerheuser etwo vil und groß zins, di si grundzins nenen, weliche si abzelosen nit gestaten wollen. Das aber gemainer stat an irer jerlicher steuer ain merklicher abbruch ist, dan wo di abgelost, würden dieselben bürgerheuser sovil hoher und mer versteuert.–a

[4.] Gnst., gn. und günstig Hh., dieweil nu eur kftl., ftl. Gn. und gunst aus hievor angezeigten artikeln gar clerlich vermerken, in was armut, unvermugen, swern und grossen schulden die bemelt stat Regenspurg und ganz in irem vermugen nit ist, einich anlege zu geben noch zu bezalen, angesehen, ob sy gleich ksl. Mt. und dem hl. Reich zu underteniger gehorsam, wie dan bisher durch sy beschehen, gern noch mer ewigsgelts oder leibgedings verkauften, so ist vor der jerlichen ausgab so vil und mer dann das eynnemen. Darumb sy solhes nit tun, auch dasselb nymand bezalen konnten noch möchten. Demnach wir als die gesandten gar diemutiglich bitten, eur kftl., ftl. Gn. und gunst wollen der benanten alten, armen stat armut, unvermugen und schulde, darinne die ist, fur augen und zu herzen nemen und die irer armut, unvermugen und schulden nach, damit die beladen, das, so auf sy sollt oder möcht gelegt werden, genediclich erlassen, auf das sy ir gleubiger bezalen und die in geburen [?] und sunst in wesen behalten mugen. Darumb eur kftl., ftl. Gn. und gunst werden unser Hh., ein rate, und ganze gemein mit iren undertenigen dinsten gar gehorsamlich verdinen.

Nr. 297 Regensburg an Ks. Maximilian

[1.] Empfang des ksl. Ersuchens um Übersendung einer umfassenden Vollmacht für die Regensburger Gesandten; [2.] Wahrscheinliche Probleme mit der Erlangung dieser Vollmacht bei der Gemeinde; [3.] Nochmalige Bitte um Aufhebung der Reichshauptmannschaft, nachteilige Folgen ihrer Fortsetzung; [4.] Bitte um Berücksichtigung auch der übrigen Regensburger Anliegen.

Regensburg, 15. April 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 95a-98a, Kop.

[1.] Hat kürzlich durch seine Gesandten in Augsburg einen schriftlichen Rezeß (Nr. 295) zugeschickt bekommen, den diese von den verordneten ksl. Räten erhalten haben, unter anderm dis meynung in sich haltende, das die bemelten unsere gesandten von uns einen volmechtigen gwalt in allen und yeden iren von unsern und gemeiner stat wegen eingelegten hendeln und sonder auch gegen dem haubtman seins solds halb und wes wir bey demselben sonder beswerde haben, furderlich zu inen bringen. Und so das fur eur ksl. Mt. oder dye eur ksl. Mt. darzu verordnen wirdet, kombt, welle dieselb eur ksl. Mt. dareinsehen und darinnen handeln nach aller billicheit etc.

[2.] Über diesen Rezeß haben der hiesige innere und der äußere Rat unverzüglich gesprochen, aber andern oder merern gwalt, dann unsern gesandten vorhin laut irer instruction [Nr. 561] zu handeln gegeben und zugestellt ist, ausser ganzer gemeinde und on derselben sonder wissen und bewilligen bishere eur ksl. Mt. begere nach keinswegs erheben mugen, besorgend, wo wir solichs gleich an ein gemeinde langen lassen und mit denen berürten gewalts halben handeln und besliessen sollten, das in ansehen der sachn und sonderlich der haubtmanschaft und desselben besoldung halb, auf das sich eur ksl. Mt. rate Dr. Heinrich Haiden, als der sambt H. Wilhelmen von Pappenheimb in annemen unsers H. haubtmanns alhie gewest, offenlich vor ganzer gemeinde horen lassen, das euer ksl. Mt. di haubtmanschaft auf dreu jar lang versuchen wolle, und wo yemands nach des haubtmanns solde fragen, hette er bevelh zu sagen, das ksl. Mt. den und andern irn und des hl. Reichs dinern, so eur Mt. dinten, wol zu belonen wessten, solicher gwalt kainswegs und vil weniger bey inen dann uns selbs zu erlangen noch zu erheben, das auch keiner unser burger, sich solichn gwalts zu beladen und an sich ze nemen, zu bereden noch zu vermugen sey.

[3.] So wir dann eur ksl. Mt. zu mermaln und itzt durch unsere gesandten abermals gar dymütiglich angerufen und gepeten, unser und gemeiner stat darinne gnediglich zu bedenken, in massen uns dann eur ksl. Mt., als die verschiner jarn hie gewest, nachdem und die disen handl der haubtmanschaft halb hoch und gros erwegen, gar gnediglich haben zusagen lassen und ye in unser und gemeiner stat vermugen nit ist, einen haubtman zu besolden, demselben nach wir abermals gar dymütiglich bitten, eur ksl. Mt. wollen unser erzeigte gehorsam, so wir mit annemen des haubtmanns getan, auch die absolution, restitution und confirmation,1 darzu ander unser und bemelter stat freiheit, alt herkomen und gebrauch, so vormals alhie gewest, und zuvoran unser und gemeiner stat armut und unvermugen ansehen und zu herzen nemen und die furgenomen haubtmanschaft widerumb von uns und gemeiner stat gnediglich aufheben und abtun und furter damit unbeswäret lassen. Dann eur ksl. Mt. und meniglich mugen ermessen, das die haubtmanschaft, wo die, wie nu bishere im 11. jar, also fur und furan bleiben sollt, zu aufnemen gemeiner stat oder aber vil gewerbiger und hantiriger leut, der wir dann warlich groß notturftig weren, hereinzubringen gar nit dinet, dann ein yeder, so villeicht sonst willen hett, sich hereinzetun, und so er wissens hat, das die haubtmanschaft also furan pleiben soll, nimbt er des scheuhe und zeucht sich seins willens und gemüts ganz hinder sich. So möchte auch uns und gemeiner stat zugemessen werden, als setzte man etwas ungetrauens auf uns, darumb eur ksl. Mt. solhe haubtmanschaft fur und fur haben wollte. Das uns dann, als eur ksl. Mt. selbs ermessen und derselben durch uns zum dickermal angezeigt ist, nit zu klainer verletzung unserer eren, sonder ganzer verachtung raichet. Dann wir seyen eur ksl. Mt. und dem hl. Reich hoch verpflicht und kain arckwen bey uns nu here erschinen noch gespurt worden, sonder mer, das wir uns und die alt stat bey eur ksl. Mt. und dem hl. Reich ewiglich behalten, unser leib, gut und alles, so uns Got verlihen, als die gehorsamen darstrecken wollen. Es brechte auch die sunst in ander wege uns und gemeiner stat vil beswerde und nachrede, dye eur ksl. Mt. nach lengs oder besonder anzeigen ganz on not, dann die eur ksl. Mt., uns und gemainer stat zu gut und genaden, baß dann wir derselbigen anzeigen mugen zu ermessen wissen.

[4.] Eur ksl. Mt. wolle auch in andern unser und gemeiner stat obligen, beswerden und mengeln, wie die eur ksl. Mt. durch unsere gesandten angezeigt und furgetragen, gn. einsehen und wendung tun, als wir uns dann des und berurter haubtmanschaft halb aller gnaden zu eur ksl. Mt. als unserm rechten, eigen, allergnst. H., dem wir uns und gemeiner stat als derselben und des hl. Reichs gehorsam undertanen in aller dyemütigkeit bevelhen tun, unzweiflich verhoffen. Solhes wir auch umb dieselb eur ksl. Mt. mit unsern willigen dinsten allzeit gar underteniglich verdinen wollen. Datum montag nach misericordia domini Ao. etc. decimo.

Nr. 298 Dem ksl. Hofrat unterbreitete Vorschläge des Reichshauptmanns Sigmund von Rorbach zur Hilfeleistung für Regensburg

[1.] Erstellung der Vorschläge gemäß ksl. Aufforderung; [2.] Ende der bestehenden Uneinigkeit in Regensburg als Grundvoraussetzung für eine Verbesserung der Lage der Stadt; [3.] Aufforderung des Ks. an Regensburg zur Entsendung einer Gesandtschaft zum Reichstag; [4.] Unzureichende Vollmacht für die Gesandten; [5.] Rat zur Überprüfung der gegenwärtigen Zustände in Regensburg durch eine ksl. Kommission; [6.] Empfehlung zum Verzicht auf den Reichsanschlag wegen Regensburgs Gehorsam gegenüber dem Ks.; [7.] Rat zur Überlassung der Hälfte des in Stadtamhof eingenommenen Ungeldes an Regensburg; [8.] Möglichkeiten zur Erhöhung der Ungeldeinnahmen vom Wein; [9.] Heranziehung der nicht reichshilfepflichtigen Geistlichen zur Ungeldzahlung; [10.] Anrecht Rorbachs auf seinen Sold; [11.] Vorschläge zur Finanzierung seines Soldes; [12.] Bitte um Erstattung seiner vor Übernahme der Reichshauptmannschaft entstandenen Kosten und Schäden; [13.] Berechtigung seiner Soldwünsche, Vertrauen auf den Ks. in dieser Angelegenheit; [14.] Klärung der Situation der Juden in Regensburg.

[Augsburg], 10. Mai 1510

Orig. Pap.: A) München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 260a-263b (auf dem Deckblatt fol. 259a: Ao. im zehenten, freytags nach Floriani [10.5.10], ist dise geschrift vom hauptman, H. Sigmund von Rorbach, in ksl. Mt. hofrat eingelegt, [durch] derselbigen rete [folgt eine Lücke für den Vornamen, zu ergänzen: Hans] Reihenwurger und [folgt eine Lücke für den zweiten Namen] den gesanten von Regenspurg uberantwurt worden).

Kop.: B) Ebd., fol. 252a-255b/257a u. b.

[1.] Als euer Gn. und gunst an mich begeren in namen und von wegen röm. ksl. Mt., ich solle anzaigen meins guetbedunkens, wie der stat zu Regenspurg zu helfen wer, darmit sy wider zu aufnemen käme, des ich auf beger ksl. Mt. meiner schuldigen pflicht, damit icha ir Mt. verwant, dergleichen auch gemainer stat bin, und sovil ich kurz und eil, so ditzmals an mich gesunnen, auf das, so mich zum pesten bedunkt, hiemit anzaig. Das wellet zuvoran ksl. Mt., auch euer Gn. und gunst pesser versten, dan ichs anzaige etc.

[2.] Erstlich dunkt mich nichtz pessers noch fuglicher sein, dan das gemaine stat und sunder dy vom rate in ainer ganzen fruntlicher, gueter ainigung weren, wo das wer oder geschech, das ich noch pisher pey ine nye gefunden noch gespürt uber manigfeltigs ersuechen und bitten, auch ernstlichen begeren in namen ksl. Mt., solichem zu geleben. Was aber das pisher ervolgt, wissen dy gesanten, so hie sein, und dy andern dahaimpt ganz wol. Dan wo dy ainigkait unter yn wer, so hatz kain zweifel, das Regenspurg, der stat, sach so ubel nit stet, der ganz wol und liderlich zu helfen wer etc. Wo aber das nit furkumen wurd mit aim tapfern und ernstlichen wesen, wo man gleich vil darzu verhelfen welt, so ist es doch umbsunst. Dan ainikait und guet regirung, dy enthebt und pringt auf vergangen unordnung und lend sich zum pesten, als an dem ort gar wol zu beschehen ist, wo [durch] ainikait der pos aigennutz vermiden und abgetan wurd. Und zaigs kain besunder noch in gemain in kainer smach oder widerwillens an, dan aus der pflicht, damit ich ksl. Mt. und der stat verwant pin, acht auch, solichs pey in selbs im rat und bey den inwonern der stat [zu] beweysen.

[3.] Aus dem und andern mer ursachen, als dy von Regenspurg ksl. Mt. in welischen landen geschrieben [und] begeren, das in ir Mt. dynnen ain malstat anzaigen, darmit sy zu irer Mt. dy iren schicken mögen, dazu vernemen ir obligent und beschwer, das hat ine ir ksl. Mt. geweigert, in zu gnaden lassen verkünden, das sy ir Mt. versehen, in kurz in teu[t]sche lande zu kumen. So sy das erfaren, so mugen sy sich zu irer Mt. verfuegen. Und als ir Mt. herauskumen, ist der reichstag hie herausgeschriben. Synen dy von Regenspurg sunderlich erfordert auf ir vorig angeben, das sy alher von innern und aussern rate von wegen ganzer gemain mit ainer geringen anzal erscheinen mit volmechtigem gwalt und sunder des hauptmans halb seines solds, wie dan das ksl. Mt. mandat ausweist [Nr. 289].

[4.] Auf das synen sy erschinen, wie sy dan gesehen werden, gewalt auf des, so sy begeren, villeicht genug gehebt, aber der hauptmanschaft und was an demselbigen hengt, villeicht gar nichtz. Und auf ir verhor hab ksl. Mt. ine abermals ainen geschriftlichen abschid geben lassen [Nr. 295] auf ir beschwer, so in vergangen jaren durch ir Mt. rete mit versigelter ordnung und andern des ratzs mit mynderung der person, der wal des ratzs und andern mer beschwerungen ires anzaigens, begert ir versigelte ordnung und wes zu dem handel dinstlich, auch des hauptmans halb aber[mals] mit volmacht pey ir Mt. zu erscheinen etc., mit dem gn. erbieten, wie vormals beschehen, auch diser abschid klar anzaigt. Aber sy, wie vormals beschehen, yetz auch also erscheinen. Was sy darzu bewegt, haben sy wissen, und laß meinthalben auf im, als dan ist etc.

[5.] Darmit aber ksl. Mt. grundz und aller sachen klar und lauter bericht entpfahen mugen, so ist nichtz pessers, ir ksl. Mt. verorden ir erber und trefflich potschaft der end gein Regenspurg, daselben laß heren und vernemen, wes beswerungen in der angenomen und geschwornen ordnung und in allen iren sachen, als sy vermaynen beschwert zu haben, dergleich darwider, wo das not sein will, der hauptmanschaft und ander weg. Und wes dieselbigen ir Mt. veror[d]net rat in verhor in den geschichten vernemen, was da gütlich hingelegt mag werden, das hat sein weg, wo nit, das ferrer an ir Mt. zu pringen, dy pillikait darnach wissen zu handlen und schaffen.

[6.] Item will röm. ksl. Mt. der stat aus gnaden verhelfen, des meins bedunkens ir Mt. pillich tuet. Dan ich mag aufb mein pflicht, darmit ich ir Mt. verwant pin, sagen, das ich dy von Regenspurg, dyweil ich bey ine gewont, nunher im 12. jar, nye anders in iren gewerken und dat gespirt dan mit aller gehorsam, mit der hilf an dy Schweizer und mit andern anlegen, mer dan ir vermugen gewesen ist, auch in dem pairischen krieg, wes ich von irer Mt. wegen pey in begert, mit aller gehorsam gefunden. Und ob ir ksl. Mt. ine dismal mit nachlassen diser angelegten hilf ain gn. nachsehen möcht tun, das kom gemainer stat zu guet, dan nit par gelt ist pey in, sunder was in von parem gelt täglichs gefelt, haben sy dy mül und täglichs ausgeben mit zu unterhalten. Wiewol ain erberg traid [= Getreide] dargegen wurd, der aber diser zeyt kain wurd hat, das ist fur aines, das der stat zu gueten käme.

[7.] Zum andern, wo ksl. Mt. der stat zu gnaden und guetem den weg mocht suechen mit meinem gn. H. Hg. Wolfgang von Baiern und andern seiner Gn. mitverwandtenc, das man am hof, so an der steinen pruck Regenspurg ligt [= Stadtamhof], möcht handlen, das man an demselbigen ort am hof das ungelt, wie in der stat genumen wurd, näme und das halber taile desselbigen ungeltz dem F. in sein kamer und dem hof auch in iren handen gestelt. Und wo es nit auf ewig wolt sein, das doch auf 20 oder 24 jar beschech, dan an disem ort geschicht der stat groß verhinderung und nachtail, darvon lang zu schreiben, auch des die gesanten mit iren ratzfrunden guet wissen haben.

[8.] So ist kuntlich und am augenschein, wes merkliche grosse weinwaxs so oberhalb und underhalb der stat, auch darbey ist und das sich täglich meret, des auch ain groß und merklich tail von geistlichen und weltlichen jerlichs in dy stat kumpt und gefürt würd. Dy geistlichen geben ganz nichtz kain ungelt, dergleich von frembden wein, so sy darbey des jars auch vil einkaufen, den pairischen wein ires gefallens ausschenken, wie vorgemelt, das der stat gar nichtz davon hat. So gibt der bürger von dem pairischen wein ganz ain gerings ungelt vom eimer, das gar vil mynder dan ain haller von der maß gepurt. Wes menicher eimer und zuvoran maß ausgeschenkt, ee man 1000 fl. darvon einpringt. Es ist wenig, als dy gesanten, ir ratzfrund, auch ich wissent. Und nachdem dise Rst. wie ander ir hochst und maist aufheben vom wein hat, so ist meins bedunkens, auch war und an im selbs ist, wo man nit mit ernst dareinsiecht mit meren des ungeltz, so ist der stat ain merklicher nachtail und mer, dan mir gepürt, ditzmals darvon anzuzaigen. Man vind im aber meins bedunkens guet weg etc.

[9.] Item wo ksl. Mt. der stat zu guet aus irer Mt. volmacht verfuegen wolt, das dy geistlichen von mannen und frauen, so ir Mt. mit des Reichs hilf nit mitleidlich oder underworfen weren, das dieselbigen von iren wein auch ungelt geben mit ainer zimlichen maß weder der bürger etc.

Wen dise weg all oder zum tail, auch sunder mit merung vom burger des ungeltz aufgericht würd und darbey mit gueter ordnung lebt, so acht ich, das kain not umb dy stat, kain not und armuet hab.

[10.] Dyweil auch ksl. Mt. ye ain hauptman der ende haben wil, das derselbig und ain rat treulich zuainander stehen und vertreulich ir pflicht nach handlen wollen, so mag demselbigen irer Mt. hauptman wol ain erberg und ain gueter sold gegeben werden. Und auch auf mein pflicht irer Mt. anzaigen mag, das ir Mt. ains redlichen und tapfern man an disem ort haben solt, das es ir Mt., auch der stat dy notturft eraischet. Darvon ich in mer weg west, des mit grund anzuzaigen. Ich hab der zeyt, so ich pey in gewest, vil grosse und merkliche beschwarliche handlung irenthalben gehebt, auch, als ich hof, nymands anders von mir sagen mag, dan das ich mich in nichte gespart, sunder als meins vermugens pey in selbs beweysen.

[11.] Item wo ksl. Mt. ine pey der geistlikait solichs ungelt nit zu verhelfen und das auf ander weg unterlassen, so hab ich aines andern bedenken: Wo ir ksl. Mt. ainen hauptman seines solds verhelfen will, das ir Mt. mag aus irem volkomen desselbigen hauptmans solds zu gutem tail erlangen, und ob das nit gar erraichen mocht, ain stat zimlich darbey hilft tun. Des pin ich, diser zeyt klar anzuzaigen, noch nit bevast, [will es aber] aufs peldest, so ich mag, ir Mt. erofnen.

[12.] Item meines verdinten solds und scheden, so ich deshalb, eeher ich einkumen pin, erliden, mag ich geleiden, das mir umb solich kost und schaden, so ich von der von Regenspurg ungehorsam derselben zeyt wider ksl. Mt. untz in das 5. jar erlitten, des bekerung beschech.

[13.] Zum andern meines solds nun im 12. jar, beger ich nit mer, dan wie ander, [die] derglichen dinst gehabt, mir auch also gelont werd. Dan ich getrau, das ich den in all beg treulich, aufrichtiklich und wol verdint hab. Und will mich sunderlichen pey ksl. Mt. als meinem allergnst. H. unterteniglich versehen, werden bedenken, das ich solichs alles mein darlegen, costung und scheden, eeher ich da einkumen pin und nachvolgend mit meinen treuen und herten dinsten dy zeyt der jar her gewesen, alles auf ir Mt. gn. ersuechen und des untertaniklichen ir Mt. vertraut, mich daryn in merkliche schuld bestossen, das laider war und kundig ist. Ir Mt. wolle mich des nit engelten, sunder gnediklich geniessen lassen. Das pin ich zu irer Mt. in ungezweifelter hoffnung und vertrauen. Und wo ir Mt. solichen meinen verdinten sold und schaden fur dy von Regenspurg ausrichten tuet, des pin ich zufriden, wo nit, ir ksl. Mt. wolle soliches gnediglichen mit ine zu tun verschaffen. Und ermiß gleichwol, das dise gesanten, soliches zu handeln, nit bevelch haben, auch solichs derzeyt alles aufzurichten. Wan es aber an das kumpt, das ir Mt. rete, so hinab zu in verordnet oder sy mit volmächtigem gewalt in irer Mt. hof ervordert, so will ich mich mit abrichtung der zeyt, daryn solichs beschehen soll, erberlich finden lassen.

[14.] Und dyweil sich dy zeyt, so dy judischait zu Regenspurg unter ksl. Mt. kumen syn, hat sich menigerlay irrung begeben und sam [= ebenso] teglich tut. Deshalb dy juden irer ksl. Mt. schwarlichen klagt. Darauf ir Mt. mein gn. H. [Bf. Wiguläus] von Passau, auch mir ernstlich schreiben lassen und bevelch tun, dy juden von den von Regenspurg bey irem alten herkumen pleiben lassen, und mir in solichem ernstlich bevolhen, dy juden darbey handzuhaben. Will auch not sein, solichs den verorneten commissarien ernstlich darynnen bevelch zu tun, daryn dy pillikait zu handlen.1

Nr. 299 Bescheid des ksl. Hofrats für die Regensburger Gesandten Hans Schmaller und Hans Schwäbl

Gewährung einer Frist von 14 Tagen zur Einholung einer umfassenden Handlungsvollmacht der Gesandten.

Augsburg, 8. Juni 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 158a, Orig. Pap. (von der Hand Hans Schmallers).

Auf heut, sambtztag, den 8. tag des monats Junii, ist der stat Regenspurg geschickten auf etliche handlung, vor ksl. Mt. hofraten irer obligenden beswerden, auch des haubtmans halber geübt, und ire wegern ine zu bedacht und hinderbringung der sachen, auch zu weiterm irm furbringen 14 tag schirst zugeben. Solche wegern sind zugelassen und wewilligt, doch also, das si in mittler zeit oder nach ausgang der 14 tag wider an den ksl. Mt. hof, wo ir Mt. alsdan sein wirdet, mit genugsamen und volkumen gewalt erscheinen und auf di vorigen, auch disen abschid und handlung weiter antwort und unterrichtung geben sollen. Wo sy aber darinen ungehorsam sein würden, sol nichtzsdestmynder in der sachen vollenfaren und gehandlt werden, wie sich gepürt und die notdurft erfordern würde. Actum Augspurg auf obgemelten tags Ao. etc. decimo.

Nr. 300 Reichshauptmann Sigmund von Rorbach an Regensburg

Vorwürfe wegen Regensburgs Vorgehen beim Ks. und der Undankbarkeit ihm gegenüber.

Augsburg, 10. Juni 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 159-161, Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: Haubtmans schreiben geantwort freitag vor Viti [14.6.10]).

Gruß. Des langen aufhaltens, euern gesandten, auch mir durch ksl. Mt. bescheen, muß ich gleich stellen, wer des schuld hat. Dan ich acht, wo ir euer sachen gemeiner stat gern end wolt haben, damit die in yrem obligen zu hilf und wes in demselben not zu tun, ir hettet billig bedacht euers begern, so ir dann ksl. Mt. in welisch land getan. Des [ksl.] Mt. euch zu gnaden und gutem gewegert, derselben end unz heraus in teutsche land und nachvolget auf diesen tag alher vergangen geschoben, doch mit der meldung, das ir von inderm und eusserm rat ain zimlichen ausschus erwelt und die zu ier Mt. allem euerm obligen und die haubtmanschaft betreffen mit volmechtigem gewalt verfertigt [wohl Nr. 289]. Und wes ich in demselben ir ksl. Mt., darin zu handeln, erpeut, des habt ir alles klar underricht in ir Mt. brief vernomen. Wie aber die euern darauf zu euer [verschrieben für: seiner] Mt. abgevertigt, ist gehort, aber dem ganz widerwertig, und auf solichs ander weyter ain geschriftlichen abschied., dem auch gelebt ist, wie ir wist. Nun, wie dem, ir habt nun ferrer beschaid [Nr. 299], wie ir dann das durch eur gesandten vernemen werdet. Und het mich ganz bey euch nit versehen auf all mein treu dinst und handelung, so ich neben und bey euch und von euerntwegen gegen meniglich, niemants ausgeschlossen, in allen und yeden sachen von euerntwegen gehandelt das hochst und besten, so mir muglich gewest ist. [...] Und het mich der undankperkait, sovil mein person trifft, bei euch gar nichts versehen. Und wer an dem zu tun schuldig, ir all oder zum tail, den verzeichs Got. Und muß ich also das gedulden, das ich in ainem ganzen jar und etlich vil wochen bei meiner anwonung des ambts, auch weib und kinder geraten muß und darbey mich hertlich und swerlich verzeren tue, als ir selbs und yeder bedenken mag. Das alles uber mein vermogen, wil gesweygen meines leibs. Wes ich die zeit her erliten, ist gleichwol dieser zeit nit zu schreiben. [...] Datum Augspurg am montag des zehenden tags Junii.

Nr. 301 Reichshauptmann Sigmund von Rorbach an Regensburg

Augsburg, 24. Juni 1510 ( St. Johanns baptiste)

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 162, Orig. Pap.

Hat die an den Ks. bzw. an ihn selbst gerichteten (nicht vorliegenden) Schreiben durch den Boten Sixt erhalten und den für den Ks. bestimmten Brief übergeben. Daraufhin hat Zyprian von Serntein heute geantwortet, ich mug euch oder euern gesandten under augen schreiben, daß sye mogen ziehen ksl. Mt. zu, wo sye die hie oder ander end finden. Und ist wol das geschray gewest, ksl. Mt. well morgen [25.6.10] hie weg, aber wider erloschen aus ursachen, der ich nit aller bericht bin. Dan wern die euern sambstag [22.6.10] oder gestern [23.6.10] komen, wer zu hoffen gewest, man het in den sachen gehandelt. Teilt dies auf Weisung Sernteins mit.

Nr. 302 Beschlüsse des Inneren und des Äußeren Rates von Regensburg für ihr weiteres Vorgehen am ksl. Hof

Regensburg, [ca. 25. Juni 1510]1

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 106a-107a, Kop.

Gemäß dem Bescheid, den die ksl. Hofräte den Regensburger Gesandten kürzlich gegeben haben (Nr. 299), beschließt der Innere und der Äußere Rat von Regensburg Folgendes:

1. Der Ks. soll gebeten werden, in den Belangen der Stadt bis zum nächsten Reichstag gütlichen anstand und aufslag zu machen, auf das in mitten der zeit rechenschaft aller gemeiner stat ämbter aufgenomen und entlich beslossen [werden kann]. Aus denen und der gegeben ordnung sich des stattlicher erkundet, auch dieselb ordnung in solicher zeit mit vleiß ersehen, die beswerde derselbn dann auf berurten reichstag irer Mt. furgetragen und angezeigt werden mugen, was diesmal wegen der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen ist.

2. Nachdem dem Ks. bereits mehrfach dargelegt worden ist, daß die Reichshauptmannschaft für Regensburg beschwerlich ist, dem alten Herkommen, der Absolution, Restitution und Konfirmation widerspricht und die Stadt auch nicht in der Lage ist, den Reichshauptmann zu besolden, soll der Ks. nochmals in aller Untertänigkeit um Aufhebung der Hauptmannschaft gebeten werden. Wenn der Ks. weiterhin einen Reichshauptmann in Regensburg haben will, muß man dies wohl oder übel hinnehmen, doch möge der Ks. diesen selbst besolden. Auch soll er nicht mehr täglich mit im Rat sitzen, damit die Ratsmitglieder selbständig und frei handeln können, ausgenommen, wo solich tapfer sachn furfielen, das wir des notturftig und nach ime schicken oder rats pflegen wurden, sich darin auch irer ksl. Mt. zu gehorsam gegen uns und gemainer stat gutwillig beweisen wurde.

Nr. 303 Aufzeichnung Hans Schmallers über seine und Hans Schwäbls Verhandlungen mit ksl. Hofräten

[1.] Ihre Verhandlungen am ksl. Hof über die Höhe des Regensburger Anteils am Augsburger Reichsanschlag; [2.] Weitere Gespräche mit ksl. Räten; [3.] Deren Namen.

Augsburg, 9./10. Juli 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 184, Orig. Pap.

Ao. [15]10, als wir zum andern mal zu Augspurg gewesen

[1.] Auf eritag nach Kilians [9.7.10] sind wir fur den hofrat wyder weschiden. Was di sag, ksl. Mt. würd nit diser zeit mer gein Augspurg komen und den weg gein München nemen. Und diweil Gf. von Zorn, der von Gurk, Serntein hinaus gein Gecking [= Göggingen] zu unserm H. Ks. wolten, wurden wir zu rat, wo ksl. Mt. weckzug, so kunt man des anslags halben ausser seiner Mt. nit handlen, wiewol uns der Gf. zugesagt vor etlichen tagen, mit vleis mit seiner Mt. [zu] handlen. Aber der gescheft sind vil. Also rit ich [Hans Schmaller] mit den vorgenanten Hh. hinaus und unterwegen mit yedem wesunder gehandlt und gepeten, di al wol geheissen und alda zu ksl. Mt. komen, si abermalen gemant. Also ist mir von dem von Zorn antwort gevallen, ir ksl. Mt. wolle jezund nemen 600 fl. und di andern 600 sten lassen pis auf kunftigen reichstag, dan seiner Mt. nit fuegen wol, aus derselben nichtz nachzesehen. Aber Gf. hat uns zugesagt und verhoff, das nit mer daraus werd. Also halten wir an umb ain schreiben an di von Augspurg. Kumentur von Mergentheim [Johann Adelmann von Adelmannsfelden], der hat seinen anslag allen wezalt, ist ains pferds mer angelegt dan vor. Hat er nit tun wollen, ist auch angestelt auf kunftigen reichstag. Also ist Schwebl gein hof komen und sich angesagt auch, wie ich, des anslags halben zu ksl. Mt. Ist nichtz gehandelt worden.

[2.] Item an mitwochen [10.7.10] darnach sein wir wider gein hof weschiden. Do haben etlich rat, pey 4, von unserm handl geredt und ain verzaichnus gemacht und di antwort durch H. Hansen von Landau gegeben, man sey darobgesessen und wol das dem Gf. furhalten. Also haben wir gepeten, das man uns solchs auch zu wissen mach. Wollen wir auch, als vil uns gezimbt, darauf antwort und unterricht geben. Darnach zu dem von Zorn gangen und ime etlich unterricht geben, di uns den angelangt sind, und auch gepeten, uns, was gehandlt ist, ee mans an ksl. Mt. pringt, wissen lassen, damit uns di ksl. Mt. mit weiter unser unterricht hort. Das hat uns der Gf. zugesagt. Und warten also verer handlung. Wer vil ze schreiben, das wir aus ursachen unterwegen lassen.

[3.] Pey dem abschid ist gewest mein gn. H. Gf. von Zorn, H. Ernst von Welden, H. Hans von Landau, viskal [Dr. Christoph Müller] und sunst ain Dr.

Nr. 304 Abschließender Bescheid der ksl. Hofräte für die Regensburger Gesandten Hans Schmaller und Hans Schwäbl

[1.] Entsendung Sigmunds von Rorbach nach Regensburg zur weiteren Klärung der dortigen Probleme; [2.] Regelung für die Zahlung des Augsburger Reichsanschlags.

Augsburg, 12. Juli 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 185, Orig. Pap. (von der Hand Hans Schmallers; Vermerk: Der ander abschid, so wir zum letzten zu Augspurg gewesen sin; Gegenzeichnung: Rogkner).

Auszug: Angermeier, Regensburgische Chronik, S. 165.

[1.] An freitag, den 12. tag des monets July Ao. etc. im zehenten, ist camerer und rat der stat Regenspurg gesandten, so sy irer mengl und geprechen halben gein Augspurg zu ksl. Mt. geschickt, diser abschid gegeben, das di jezund gemelt ksl. Mt., diweil di gedachten von Regenspurg nicht mit gewalt noch auch so, [wie] der abschid, in jungst hievor gegeben [Nr. 299], ingehalten hab, erschinen sein, des dan die ksl. Mt. nicht gevallen trage, auch in ansehung, das ir ksl. Mt. diser zeit mit vil merklichen sachen und gescheften weladen ist und in obweruerten sachen nicht handlen mag, irer Mt. und des Reichs haubtman daselbst zu Regenspurg, H. Sigmund von Rorbach, bevolhen [hat], ime auch etlich trefflich personen zuordnen wolle, von irer ksl. Mt. und des Reichs wegen mit den burgern vorwestimter stat Regenspurg aller irer obligend und weswerd halben zu handlen und si deshalben mitainander zu verainen und zu vergleichen, doch was diselben also handlen und furnemen, solchs, desgeleichen, des sy stossig und irrig werden, an ir ksl. Mt. widerumb langen lassen sollen, ferrer obberuerter stat Regenspurg notturften nach, damit derselben des statlicher wider zu aufnemen geholfen werde, darauf wissen ze handlen.

[2.] Ir ksl. Mt. wil auch gedachter stat in ansehung irer armuet und verderben halben tail irs hilfgeltzs, inen des yetzgehalten reichstags zu Augspurg aufgelegt, namlich 600 fl. rh., ditzmals bis auf den nachsten reichstag, so gehalten werden sol, genadiglich ansten lassen, doch das si di uberigen 600 fl. nach laut der fristen und ordnung, obberürter wezalung halben aufgesetzt, ausrichten und wezalen.

Anmerkungen

1
 An diesem Tag wurde die Supplikation laut Bericht der Regensburger Gesandten (Nr. 568 [1.]) dem Ks. übergeben.
2
 Vgl. dazu T. Beck, Kaiser und Reichsstadt, S. 70.
3
 Ausgestellt in Mainz am 25. November 1498. Regest: Wiesflecker, Regesten II,2, Nr. 8950. Vgl. dazu T. Beck, Kaiser und Reichsstadt, S. 71.
4
 Zu diesen Bemühungen Regensburgs in den Jahren 1502/1503 vgl. T. Beck, Kaiser und Reichsstadt, S. 87f.
5
 Zu diesen Verhandlungen im April 1506 vgl. ebd., S. 88f.
a
 B folgt gestrichen: Wiewol sich auch diser eur ksl. Mt. haubtman gutwillig gehalten, yedoch zu besorgen, das er künftigen des gemuets oder willens nit sein mocht.
1
 Diese zweite Supplikation wurde offensichtlich gleichzeitig mit der ersten (Nr. 293) verfaßt, jedoch gedachten die Regensburger Gesandten sie laut Nr. 568 [1.] erst dann einzusetzen, wenn Regensburg zur Beteiligung an der Reichshilfe aufgefordert wurde.
1
 An diesem Tag wurde den Regensburger Gesandten der Bescheid laut Nr. 569 [3.] übergeben.
2
 Gemeint ist wohl die Regensburger Regimentsordnung vom 4. März 1500, in der die Aufgaben und Kompetenzen des Reichshauptmanns detailliert geregelt waren. Vgl. dazu T. Beck, Kaiser und Reichsstadt, S. 42-45.
1
 Verfaßt wurde die Supplikation laut Nr. 571 [2.] bereits am 25. März.
a
–a Von anderer Hand auf einem eingelegten Blatt.
1
 In drei Urkunden vom 17. und 28. Mai sowie 20. Juni 1495 hatte Kg. Maximilian die ergangenen Urteile und Strafen gegen die Rst. Regensburg aufgehoben, die ihr 1455 von Ks. Friedrich III. erteilten Privilegien bestätigt und sie offiziell aus der Reichsacht gelöst. Vgl. T. Beck, Kaiser und Reichsstadt, S. 32.
a
 Ergänzt aus B.
b
 Ergänzt aus B.
c
 B mitvormunder.
1
 Notiz der Regensburger Gesandten über die Weiterbehandlung der Vorschläge Sigmunds von Rorbach: Ao. im zehenten, freitags nach Floriani [10.5.10], ist dise geschrift von unserm haubtman, H. Sigmund von Rorwach, in ksl. Mt. hofrat eingelegt und uns geantwort. Und [es haben] N. [= Hans] Reihenburger und N. als di gesanten von ksl. Mt. wegen uns wevolhen, wir sollen di schrift wesehen, und wo wir ein pessers oder nützlichest westen, sollen wir schriftlich einlegen. So solle man paid schriften fur ksl. Mt. tragen und ainen endlichen abschid geben. Also haben wir di geschrift angenomen und wesichtiget und darin gefunden, das wir ausserhalb unser Hh. und merers anzezaigen, dan vor weschehen, nit westen, und am sambtztag darnach [11.5.10] an di ret wegert, uns wedacht ze lassen auf 14 tag. So wellen wir uns selbst haimfugen und einem erbern rat werichten und ferer antwort geben auf eingelegte schrift. Der ist uns gegeben, wie oben stet. München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 256a, Orig. Pap.
1
 Die Beschlüsse sind zeitlich zwischen dem Bescheid des ksl. Hofrats für die Regensburger Gesandten vom 8. Juni (Nr. 299) und deren erneuter Anhörung durch die Hofräte am 9. Juli (Nr. 303) anzusetzen.