Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Beratung über die Bitte Kf. Friedrichs von Sachsen um Belehnung mit den Landen Hg. Wilhelms von Jülich-Berg auf dem kommenden Reichstag, Unschädlichkeit dieser Entscheidung für die entsprechenden verbrieften Ansprüche der sächsischen Hgg.
Neustadt an der Aisch, 18. Februar 1512
Orig. Pap. m. S.: Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 902, fol. 2; Dresden, HStA, GR, Loc. 8800/1, fol. 104 und 105, 2 Exemplare.
Ks. Maximilian bekundet, daß ihn Kf. Friedrich von Sachsen gebeten hat, das wir ime fur sich selbs und anstat und von wegen unser lb. oheimen Johannsen, seins bruders, und Georgen und Heinrichen, seiner vettern, aller Hgg. zu Sachsen, weylend Hg. Wilhelms von Gülch verlassen Ft., land und leut, dieweyl er on lehenserben mit tod abgegangen und inen die von weylend unserm lb. H. und vater, Ks. Friderichen loblicher gedechtnus, in diesem fal gegeben und verliehen und solchs durch uns confirmirt, bestet und verneut were, zu lehen zu verleyhen gnediglich geruchten. Wann wir nu auf die gemelt unsers lb. H. und vaters begnadung und unser bestetung und verneuung solchs zu tun gnediglich geneigt weren und aber die fürsorg tragen, wo wir seiner lieb für sich, sein bruder und vettern solch Ft., land und leut yetzt verleyhen solten, das merklich krieg, aufrur und entpörungen daraus erwachsen mochten, das uns und dem hl. Reich an unserm furnemen zurüttung bringen würde, das wir demnach aus denselben beweglichen ursachen solich sachen bis auf den negstkünftigen reichstag, so in kurzem gehalten werden soll, oder, wo sich derselb reichstag verzug, alsdann bis auf seiner lieb und der andern weyter ansuchen aufgeschoben, dergestalt, alsdann mitsambt den stenden des Reichs darin zu handeln, was sich gebürt. Und darbey dem gemelten unserm oheimen Hg. Friderichen zugesagt haben, also das ime, seinen bruder und vettern dieselb zeit an iren rechten und der gemelten begnadung, bestetung und verneuung, so sie derhalben zu dem gemelten Ft., landen und leuten haben, unvergriffenlich und unschedlich sey, und das wir inen zu demselben gn. hilf und furderung beweisen sollen und wollen, damit sie in solchem unsern gn. willen, den wir zu iren lieben tragen, spüren mogen. Mit urkund dits briefs, geben zu der Neuestat den 18. tag des monats Februari Ao. etc. im 12., unsers reichs des röm. im 26. und des hungarischen im 22. jaren.