Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Köln, 1. März 1512 (lune post invocavit prima Marcii)
Köln, Historisches A., Briefbücher Nr. 46, fol. 235a-236a, Kop.
Am selben Tag, an dem Köln ihnen wegen des Privilegs der Ladung in erster Instanz geschrieben hat (Nr. 1399), traf deren (nicht vorliegende) Mitteilung ein, daß sie am 25. Februar (donerstach na eschdach) zur Anhörung vor das Reichskammergericht geladen sind, obwohl sie sich eigentlich zum Ks. begeben sollen. Ist up hude, datum dis brieves [1.3.12], den truwehenderen wylne H. Gierhartz van Grefrade ksl. executorialbrieve luyde der copien, hieringelacht [liegt nicht vor], oevermitz eynem camerboiten insinuirt und verkundigt worden, allet in achterdeil unsers privilegiums, ouch unangesien den ksl. brieve, uch bewust, darin syn ksl. Mt. die sache in der gutlicheit bis zom niesten rychstage angestalt hatte [Nr. 1395], ouch weder des Rychs ordenonge und gegen alle beschreven rechten. In dem Exekutorialbrief wird den Treuhändern unter Androhung der Acht und anderer Strafen geboten, dem ksl. Fiskal 100 Goldmark Strafe binnen 14 Tagen zu bezahlen. Weist deshalb die Verordneten nochmals an, sich zusammen mit dem in besagter Sache besonders kundigen Dr. Joist (Wilperg) zum Ks. zu begeben, sich über das unbillige Vorgehen des Reichskammergerichts zu beklagen und ihn zu bitten, uns as eyn glyt des hl. Rychs, so unbillich weder paisliche, ksl. und kgl. privilegien, van syner ksl. Mt. gnediklich approbiert und bestedigt, ouch weder sy[n] ksl. guetliche brieve, uns zogeschickt, und weder des Rychs ordenunge beswert, zo hanthaven, zo beschyrmen und zo behalden und dem gnanten camergerichte nyet gestaden noch gehengen, uns dermaissen und so gar zo verdrucken. Und wilt ouch van ksl. Mt. nyet scheyden, ir enhat dan des eyne ganze afdracht.