Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Zusendung verschiedener Schriftstücke mit der Aufforderung zur Stellungnahme; [2.] Übermittlung von Briefen an Gf. Hoyer von Mansfeld und Johann Renner, Wahrung der sächsischen Interessen bei Verlegung des Reichstags; [3.] Übersendung einer Instruktion der ausgetretenen Erfurter Bürger.
Weimar, 7. Juni 1512
Weimar, HStA, EGA, Reg. G Nr. 208, fol. 239a-240a, Kop.
[1.] Gruß. Wirdiger, hochgelarten, lb. andechtiger, getreuen und rete, röm. ksl. Mt. hat uns ein mandat zugeschickt, darinnen wir citirt und geladen sint, gegen Menz und den in Erfurt vor yrer Mt. zu erscheinen und handels zu gewarten [Nr. 1084], wie ir dann das aus der beygelegten copey ferrer vernemen werdt. Darneben schicken wir euch auch, wie wir ksl. Mt. geschrieben [Schreiben liegt nicht vor] und yr Mt. gebeten haben, dy suspension [Nr. 1089] widerumb aufzuheben, darzu ein instruction [Nr. 1603], dy wir haben stellen lassen, welcher gestalt unsers ermessens, wu es dy wege erraichen würd, unser notturft im handel furzutragen sein solt. Und ist unser begere, ir wollet das alles mit gutem fleis ubersehen und bewegen und den sachen selbst nachgedenken, was darin zu tun sey. Wo euch auch weiter bericht und erholung bey uns von nöten, das wollet uns eylends wissen lassen. Dann wir wollen mitler zeit dem auch weiter nachdenken und, was wir für gut ansehen werden, euch zu erkennen geben.
[2.] Auch begern wir, ir wollet dy brief hirneben [liegen nicht vor] zu stund durch ein gewise post Gf. Hoygern von Mansfelt und Hansen Renner zuschicken und mit allem fleis bestellen, das sy zu yrn selbst handen kumen und nit in frembde hende raichen und unterdrückt werden. Darinnen wollet kein geld ansehen. Ob euch auch von ksl. Mt. oder benanten baiden widerumb brief, an uns sembtlich meldent, zugeschickt würden, dy wollet brechen, sovil euch zu unser notturft dinstlich, darauszihen und uns dy brief nach inhalt unser instruction durch ein post furder ubersenden. Wollet auch gute achtung haben, ob dy stende zu Trier aufbrechen und sich anderswo wenden und dannoch dy sach anhangend bleiben würde, wo sy sich nydertun, das ir gute fursichtikeit gebrauchet, damit uns zu keinem nachteil gehandelt werde. Daran tut ir uns zu gefallen. Datum Weymar am montag nach der Hl. Dryfaltikeit tag Ao. domini 1512.
[3.] Zetel: Ir werdet auch hiebey ein instruction von den bürgern, dy in unsern schutz aus Erfurt gewichen sint [Nr. 1604], finden. Dieselben wollet auch treulich bevolhen haben und yre sachen zum besten handeln. Datum ut supra.