Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Rücksendung der erneut korrigierten Instruktion für ihre gemeinsame Reichstagsgesandtschaft; [2.] Informationen zu deren Treffpunkt; [3.] Unklarheit über den zweiten kursächsischen Gesandten; [4.] Übersendung von zwei Kredenzentwürfe mit der Bitte um Prüfung; [5.] Besprechung über die Angelegenheit Landgf. Wilhelms d. Ä. von Hessen beim gemeinsamen Rätetreffen.
Wittenberg, 16. April 1512
Orig. Pap. m. S.: Dresden, HStA, GR, Loc. 8800/1, fol. 120-121.
Konz.: Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 58, fol. 39a-40a.
[1.] Gruß. Hochgeborner F., lb. vetter, wir haben euer lieb schreiben [Nr. 1805] mit anzaige irs bedenkens in der instruction, domit die rete auf den reichstag gein Trier von unsertwegen sollen gefertigt werden, alles inhalts vernomen und dieselb instruction auch ubersehen. Daruf wir unser bedenken euer lieb canzleischreiber haben anzaigen lassen, als das neben die instruction gezaichent ist und euer lieb von dem canzleischreiber weyter vernemen wirdet [Nr. 1593/B]. Und was euer lieb darynnen gefellig, solichs welle sie iren reten, so geschickt werden sollen, schreiben. Ob aber euer lieb baß gefyele, das es bey voriger meynung bleyben solt, ist uns auch nit entgegen.
[2.] Wir geben euer lieb auch fruntlicher meynung zu erkennen, das wir unser rete, so wir schicken werden, auf mitwoch schirist [21.4.12] zu Weymar haben wellen, dy auf volgenden dornstag [22.4.12] sich alda erheben und furder iren weg nach Gotta nemen sollen. Und ob euer lieb rete nit als bald komen mochten, aldaweyl wir dan erstlich euer lieb unser bedenken haben anzaigen wellen, ist ym besten von uns underlassen, Cesar Pflug, ritter, euer lieb anzaige nach zu schreiben. Bitten aber fruntlich, wo es euer lieb gefellig, sie wellen denselben iren reten furderlich anzaigen, das sie auf schirist mitwoch zu Weymar oder volgend zu Gotta bey den unsern sein und dan furder den negsten ziehen.
[3.] Und wiewol wir etlichen unsern reten geschriben, das ir ainer neben Wolfen von Weyssenbach, ritter, von unsertwegen reiten sol, haben wir doch von ynen noch nit antwurt. Darumb wir nit wissen, welcher reyten werd.1 Und haben gedacht, das gut sey, das credenz und gewalt in unser aller namen gefertigt werden. Derhalb wir dieselben auf Wolfen von Weyssenbach und euer lieb verordenten, weyl dy sach so eylends ist, haben stellen lassen, dan unsers bedenkens sol es nit sonders abtragen, das die nit auch auf den virden, der von unsertwegen reiten werd, lauten.
[4.] Wir haben auch zway credenz an ksl. Mt. stellen lassen, der eins in eur lieb [und] unserm namen allain und das ander in unsers vettern, Hg. Heinrichs, namen mit laut, dan wir achten, das nit unschicklich sein sol, das in der gulchschen sachen in seiner lieb namen mit geworben wurd. Und ubersenden euer lieb hiemit dieselben credenz bede. Welchs ir gefellig, ausgehn zu lassen, das welle sie irn reten zuschicken.2
[5.] Des alten Landgf. halb wellen wir unsern reten bevelhen, sich mit eur lieb reten aufm Schneberg, weyl es euer lieb fur gut ansihet, davon zu unterreden und zu beschliessen. [...]. Datum zu Witenberg am freitag in der hl. osterwochen Ao. domini 1512.