Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nürnberg, 31. Mai 1510 (freytag nach corporis Christi)

Bamberg, StA, Hst. Bamberg, Geheime Kanzlei Nr. 6, fol. 293b, Konz.

Ks. Maximilian hat kürzlich Kf. Friedrich von Sachsen beauftragt, in den Streitigkeiten zwischen ihm (Bf. Georg) und Mgf. Friedrich von Ansbach-Kulmbach wegen des Schlosses Streitberg gütlich zu handeln, und Gabriel Vogt angewiesen, hierfür eine Kommission zu erstellen.1 Da ihm an dieser Sache viel liegt, ersucht er Vogt, die Kommission für Kf. Friedrich unverzüglich auszufertigen und sie ihm durch den Überbringer dieses Briefes zustellen zu lassen.

Anmerkungen

1
 Über den Besitz der Burg Streitberg, welcher aufgrund ihrer Lage an der Handelsstraße nach Bayreuth eine wichtige geostrategische Bedeutung zukam, war es schon in den 1490er Jahren zu Auseinandersetzungen zwischen dem Bf. von Bamberg und Mgf. Friedrich von Ansbach-Kulmbach gekommen. Den 1507/08 erfolgten Erwerb der Burg durch den Mgf. bestätigte Ks. Maximilian im Oktober 1508, wogegen Bf. Georg aber noch im selben Jahr intervenierte. Auf dem Wormser Reichstag 1509 wurde zwar ein Kompromiss formuliert ( Heil, Reichstagsakten 10, Nr. 321), die vom Ks. angestrebte endgültige Klärung des Konflikts kam jedoch nicht zustande. Über eine Behandlung der Angelegenheit auf dem Augsburger Reichstag 1510 liegen keine näheren Hinweise vor. Vgl. Kleiner, Georg III., S. 45; Schwarzenberg, Geschichte, S. 61.