Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Augsburg, 16. Mai 1510

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIV/1510, fol. 42a-43a, Konz.

Ks. Maximilian bekundet, Friedberg habe dargelegt, es sei auf den Reichstagen zu Köln (1505) und Konstanz (1507) wie andere Verwandte des Reiches zu einer Hilfe veranschlagt, allerdings auch von früheren Kss. und Kgg. vielfach verpfändet worden. Dieselben gulten sy jerlichen mit irer selbs darlegen, dieweil sy sunst kain ander nutzung oder gefelle haben, bezalen muessen. Dardurch sy in merklich scheden, abfal und verderben gefurt worden, also das in irem vermugen nit sey, die berurten ansleg und hilf zu bezalen. Deshalb habe ihn Friedberg um Hilfe angerufen. Da er grundsätzlich bereit ist, das Wohlergehen aller Reichsuntertanen zu fördern und sie vor Schaden zu bewahren, erklärt er aus ksl. Machtvollkommenheit, daß Friedberg die kommenden zehn Jahre lang durch ihn, seine Nachkommen am Reich oder sonst jemand in keinen anslag oder hilf des hl. Reichs angeslagen oder daryn begriffen werden, sunder des genzlichen erlassen und ledig sein. Sollte dies dennoch geschehen, so ist Friedberg nicht verpflichtet, die entsprechende Hilfe zu bezahlen. Niemand soll Friedberg im Gebrauch dieser Freiheit beeinträchtigen.