Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Eingenommene Anschlagssummen in bar und in Form von Schuldbriefen; [2.] Ausgezahlter Betrag; [3.] Auszahlungen wegen des Pulvers; [4.] Sonstige Auszahlungen.

Frankfurt, 16. Juli 1510 – 19. Juli 1511

Frankfurt, IfStG, Reichssachen II Nr. 264, o. Fol., Orig. Pap. (von verschiedenen Händen).

[1.] Entpfangen vom gelde des anslags zu Augsburg Ao. etc. 10

Item 900 fl. hat geben H. Peter Morseler, des rats zu Straßpurg, von siner Hh. wegen in abslag ires ersten halben teils uf samstag nach Jacobi Ao. 1510 [27.7.10].1

Item derselb H. Peter hat geben eyn brief, uber 200 fl. sagend, so die von Offenburg ksl. Mt. gelihen haben in abslag irs ufgelegt gelts. Actum uf samstag nach Jacobi Ao. ut supra. Facit 192 fl., han die uberigen 8 fl. nachgelassen fur iren ganzen anslag.

Item 540 fl. hat geben Conrad Meyer von bevelh des hochwirdigen F. und H., H. Wilhelmen, Bf. zu Straspurg und Landgf. zu Elsas, von synes gn. H. wegen zum halben teil erlacht uf fritag nach vincula Petri Ao. etc. 10 [2.8.10] iuxta quitanciam sibi traditum.2

[Seitensumme:] 1440 fl.

Item hat der rat zu Frankfurt geben dismals fur ire halb teil 1764 fl. uf dinstag nach Margarethe Ao. 1510 [16.7.10].a

Item 48 fl. hat bracht Eckart Meider, der bot, von siner Hh., des rats zu Wetzflar, wegen uf sontag nach Bartholomei Ao. 1510 [25.8.10].3

Item unser allergnst. H., der röm. Ks., hat geschrieben, mit unserm gn. H. von Trier, auch dem Mgf. von Baden, das anslag zu erforderen, bis uf wytern bescheit gedolt zu haben iuxta literam.4

Item 3000 fl. hat geliebert Valentin Dasch, camerschriber unsers gn. H. von Wurzpurg, von wegen des durchleuchtigisten, hochgepornen F. und H., H. Joachim, Mgf. zu Brandenburg, Kf., sin 35 zu gering und 17 verboten fl. under gewest, lud der quittanzien. Actum uf montag nach nativitatis Marie Ao. 1510 [9.9.10] in abslag sins ersten halben teils.5

[Seitensumme:] Somma 4812 fl.

Item 136 fl. an barem gelde und 200 fl. an eynem schultbrief han geben Hans Wißgerber und Johan Jung, des rats zu Wissenburg am Rein, von irer Hh. wegen uf fritag nach nativitatis Marie Ao. etc. 10 [13.9.10] und domit ir ganz teil bezalt.

Item 420 fl. an barem gelde und 300 fl. am scholtbrief haben geben Hans Mergari und Hans Scheid, beid des rats, von des rats zu Hagenauwe wegen fur iren ganzen anslag uf montag nach des hl. crutztag exaltacionis [16.9.10].

Dieselben 180 fl. an barem gelde und 300 fl. am scholtbrief von der stat Sletzstat wegen uf denselben tag fur iren ganzen anslag.

Dieselben uf den bemelten tag 324 fl. an barem gelde und 300 an eynem scholtbrief von der stat Colmar wegen in abslag irs anslag. Und sagen, sien also im colnischen anslag also angesetzt, aber inen itzt mehe zugesetzt, vermeynen, die nit zu geben.

[Seitensumme:] Soma 1060 fl.

Dieselben uf bemelten tag 96 fl. von wegen der stat Munster in St. Jorgental fur iren ganzen anslag.

Item Obernehenheym 96 fl. lud der obligacion, uber 200 fl. sagend.

Item Keysersberg 120 fl. lud der obligacion, uber 200 fl. sagend.

Item Rosheym 48 fl. lud der obligacion, uber 100 fl. sagend. Actum ut supra. Und haben die von Hagenaue die obligacion wider mit inen, und ist uf iglich geschrieben, wes ir anslag ertregt. Actum ut supra et per eosdem.6

Item 460 fl. hat geliebert Jacob von Ache, Bm. zu Spier, und Jorg Moßpach an barem geld und 500 fl. an eynem schultbrief von der stat Spier wegen uf dornstag nach exaltationis sancte crucis Ao. etc. 10 [19.9.10].

Item 240 fl. an barem geld und 300 fl. am scholtbrief. Hat geliebert Stefan Franz, stattschriber zu Swynfurt, von wegen des rats doselbst in abslag irer summen des ganzen anslags. Actum uf mitwochen nach Mathei apostoli Ao. etc. 10 [25.9.10].7

[Seitensumme:] 796 fl.

Item 84 fl. bars gelts und 1500 fl. an scholtbriefen haben geliebert die dry stet Goslar, Molhusen und Northusen durch Daniel Grießpach, der stat Molhusen bot, und domit iren ganzen anslag bezalt. Actum uf dornstag nach Mathei apostoli et ewangeliste Ao. 1510 [26.9.10].8

Item 404 fl. hat geben der rat zu Frankfurt an barem gelde und 1000 fl. an eynem schultbrief in abslag des andern halben teils, und ist inen die ganze somme 3160 fl. lud des colnischen anslag, uf dornstag nach Mathei apostoli et ewangeliste Ao. 1510 [26.9.10].

Item unser gn. H. von Spier ist uf die zwey ziele erschienen und zwen schultbriefe angezeigt. Aber wir haben ime keyn quittanzie gegeben noch uf die schultbriefe geschrieben, dwil der eyn schultbriefe nit uf dem nehsten anliehen gewest ist, wie unser erkentenus inheldet. Actum uf tag und zyt, wie die erkentenus uswisen.9,b

Item Debolt Lusch, der von Straßpurg diener, hat 900 fl. an barem gelde und 3000 fl. an eynem scholtbrief fur iren andern halben teil von wegen eins erbaren rats zu Straßpurg geliebert und domit den ganzen anslag bezalt. Actum uf dinstag nach Simonis und Jude apostolorum Ao. 1510 [29.10.10].10

Idem hat 840 fl. geliebert von wegen unsers gn. H., des Bf. von Straßpurg. Actum ut supra.

Item 120 fl. hat geben Ulrich Meserlin von Winterstetten, gesworner bot, von des hochwirdigen H. Cristoffel, Bf. von Basel, wegen für sinen andern halben teil, und hat den ersten halben teil gein Augspurg liebern lassen. Actum uf samstag nach Vincenti Ao. 1511 [25.1.11].

Item 456 [fl.] hat geben Casper Ohem, secretarius, von wegen Gf. Hermans, Gf. und H. zu Hennenberg, fur sinen ganzen anslag uf montag nach Apolonie Ao. 1511 [10.2.11].

Item 2000 fl. hat geben Spierhans, unsers gn. H., des Bf. von Trier, kuchenmeister, in abslag sins anslags. Actum uf dinstag nach dem hl. palmtag Ao. 1511 [15.4.11].

[2.] Usgift vom selben gelde

Item 200 fl. geben H. Erasmus Dopeler, ksl. Mt. rat und probst zu Nurenberg zu St. Sebolt, uf ksl. Mt. gescheftbrief uf samstag nach Jacobi Ao. 1510 [27.7.10] lud siner quittung.11

[3.] Usgift von des pulvers wegen

Item 7 fl. von den fassen uf- und abzuladen zu Frankfurt uf fritag nach vincula Petri [2.8.10].

Item 4 ß das pulver dieselb nacht zu verwaren am Meyn im schiff.

Item 14 fl. geben Hecken, das pulver und salpeter geyn Spier von Frankfurt zu furen.

Item 15 fl. 6 albus 3 d. hat verzert fur botenlone und wachgelt der, so von rats wegen bym pulver, das zu verwaren, geritten hat bis geyn Kempten.

Item 15 fl. demselben geben fur sin muhe und arbeit Hansen Rutlingern.

Item 417 ½ fl. fur forelone von Spier gein Kempten, von yedem zentener 1 fl., zu Kempten gewegen, als die H. Johan Storch die also verdingt hat.

Sommarum 468 fl. 21 ß 6 h.

[Seitensumme:] 668 fl. 21 ß 6 h.

[4.] [Sonstige Auszahlungen]

Item Symon Sytzin von Augspurg in der Welser geselschaft gegeben 6000 fl., darunder 17 verboten und 35 zu geringe sin. Actum uf mitwochen nach nativitatis Marie Ao. 1510 [11.9.10] iuxta recognitionem, und sollen der rat von Augspurg eyn sunder quittung zuschicken. Die recognicion hat der Bm. in sinem sch[r]ank.12

Item Jacob Hellern us befelh ksl. Mt. gegeben 3000 fl. lud der ksl. quittanzien und Jacob Hellers hantschrift uf samstag nach circumcisionis domini Ao. 1511 [4.1.11].

Item den Hochestettern geben 540 fl. von H. Paulus von Liechtenstein wegen iuxta quitanciam uf dinstag nach dem sontag judica Ao. 1511 [8.4.11]. Recepit Gabeler, der Hoesteter diener.

Item 2000 fl. geben den Hochstetern von wegen H. Paulus von Liechtenstein uf den 23. tag April. Recepit Hans Hochsteter Ao. 1511 [23.4.11].

Item 403 fl. geben Jacob Hellern uf samstag nach divisionis apostolorum von den von Augspurg boten Ao. 1511 [19.7.11].

Anmerkungen

1
 Quittung Frankfurts vom 27. Juli 1510 über die Zahlung von 900 rh. fl. Reichshilfe durch Straßburg. Straßburg, AM, AA 333, fol. 23, Orig. Pap. m. S.
2
 Mit Schreiben vom 20. Juli 1510 (samstag nach Margarethe) teilte Bf. Wilhelm von Straßburg Frankfurt mit, er übersende seinen Anteil an der Augsburger Reichshilfe in Höhe von 540 rh. fl. Frankfurt, IfStG, Reichssachen II Nr. 267, Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: Praesentatum durch Conrad Meyer uf fritag nach vincula Petri Ao. etc. decimo [2.8.10]).
a
 Folgt gestrichen: Item der rat zu Sweynfurt hat erlegt 240 fl. in vigilia Petri et Pauli apostolorum Ao. etc. 10 [28.6.10]. Hat geben H. Stefan Siegeler, ir statschriber. Zur Zahlung des Schweinfurter Anteils siehe den Eintrag unter dem Datum 25. September 1510.
3
 Am 22. August 1510 teilte Wetzlar Frankfurt mit, es sei derzeit so schwer durch Fehden belastet, daß es den Augsburger Anschlag nicht gefahrlos nach Frankfurt übersenden könne. Wenn möglich, werde es dies anläßlich der Frankfurter Herbstmesse tun, ansonsten einen anderen Weg suchen, um das Geld schnellstmöglich zu übermitteln. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 26, fol. 42, Orig. Pap. m. S. Bereits wieder am 25. August 1510 (sontags nach Bartholomei) schrieb Wetzlar an Frankfurt, da es auf dem Augsburger Reichstag nur zur Besoldung von zwei Fußknechten veranschlagt worden sei, übersende es hierfür 48 rh. fl. zum Zahlungstermin 25. Juli (Jacobi). Frankfurt möge die Quittung zustellen. Ebd., fol. 46, Orig. Pap. m. S.
4
 Mit Schreiben aus Reutte vom 27. Juli 1510 teilte Ks. Maximilian Frankfurt mit, er habe EB (Jakob) von Trier und Mgf. Christoph von Baden aus etlichen beweglichen ursachen angewiesen, die ihnen auferlegte Reichshilfe bis auf weiteren Bescheid nicht zu bezahlen. Beide sollten deshalb vorläufig nicht zur Zahlung aufgefordert und es solle nichts gegen sie unternommen werden. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 26, fol. 31, Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein).
5
 Mit Schreiben aus Würzburg vom 4. September 1510 (mitwochen nach St. Egidientag) teilte Bf. Lorenz von Würzburg Frankfurt mit, Kf. Joachim von Brandenburg habe darum gebeten, 3000 rh. fl. der ihm in Augsburg auferlegten Hilfe für den Ks. nach Frankfurt zu schicken. Er tue dies hiermit mit der Bitte, Kf. Joachim eine Quittung über die Zahlung der ersten Hälfte des Anschlags auszustellen, außerdem dem bfl. Beauftragten eine Bestätigung zu geben, daß er das Geld überbracht habe. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 26, fol. 52, Orig. Pap. m. S. – Quittung Frankfurts vom 9. September 1510 (montag nach unser lb. Frauwentag nativitatis) über die Zahlung des Augsburger Reichsanschlags Kf. Joachims von Brandenburg durch Valentin Dasch, Kammerschreiber Bf. Lorenz’ von Würzburg. Ebd., fol. 54a, Konz.
6
 Am 19. August 1510 (montags noch assumptionis Marie) hatte Hagenau Frankfurt mitgeteilt, es sei gewillt gewesen, die Hälfte des den Städten der Landvogtei Hagenau auferlegten Augsburger Anschlags durch eine Gesandtschaft zum Termin 25. Juli (Jacobi apostoli) in Frankfurt zu bezahlen. Krankheitsbedingt sei dies nicht möglich gewesen, doch wolle Hagenau das Geld nunmehr anläßlich der bevorstehenden Frankfurter Messe entrichten. Falls wegen der kleinen Verzögerung Gerede entstehe, möge Frankfurt Hagenau entschuldigen. Sollten Hagenau gar Nachteile drohen, möge Frankfurt Bescheid geben. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 26, fol. 38, Orig. Pap. m. S. Frankfurt hatte am 24. August 1510 (sambstag in die Bartholomei) geantwortet, es habe dem Ks. auf dessen Weisung hin mitgeteilt, wer den Anschlag zum Termin 25. Juli (Jacobi nehstvergangen) bezahlt hatte, und darüber auch den Reichskammerrichter informiert. Demzufolge könne es Hagenau keinen Zahlungsaufschub geben, werde aber dessen Schreiben in Erinnerung behalten und die Stadt nicht vergessen. Ebd., fol. 39a, Konz.
7
 Mit Schreiben vom 5. September 1510 (donnerstags nach Egidii) teilte Schweinfurt Frankfurt mit, es habe durch seinen Stadtschreiber (Stefan Franz) die Hälfte des Augsburger Anschlags bezahlt und gebeten, davon die Anleihe für den Ks. abzuziehen. Frankfurt habe daraufhin geantwortet, daß es keinen Befehl habe, einen entsprechenden Abzug vorzunehmen, sich aber diesbezüglich erkundigen werde. Da nun der Zahlungstermin für die zweite Hälfte des Anschlags nahe und Schweinfurt noch immer nicht wisse, wie es sich mit der Anrechnung der Anleihe verhalte, bitte es um Auskunft durch den Überbringer dieses Schreibens. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 26, fol. 49, Orig. Pap. m. S. Am 11. September 1510 (mitwochen nach nativitatis Marie) antwortete Frankfurt, unmittelbar nach Abreise des Schweinfurter Stadtschreibers sei eine (nicht vorliegende) Weisung des Ks. eingetroffen, die ihm zur Verfügung gestellte Anleihe von der zweiten Hälfte des Augsburger Reichsanschlags abzuziehen. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 26, fol. 50a, Konz. – Am 26. September 1510 (dornstags nach Mathei apostoli et evangeliste) schrieb Frankfurt an Schweinfurt, der Schweinfurter Stadtschreiber habe bei seinem hiesigen Aufenthalt erklärt, daß Schweinfurt nur mit 10 Fußsoldaten veranschlagt sei, und gefordert, dies zu berücksichtigen. In der Frankfurt vorliegenden Aufstellung ist Schweinfurt jedoch mit 12 Fußsoldaten, zwei mehr als im Kölner Anschlag (von 1505), verzeichnet. Quittiert deshalb die Abschlagssumme von 540 fl. Wenn Schweinfurt den Rest bezahlt hat, erhält es eine Quittung über den vollen Anschlag. Eine andere Vorgehensweise ist nicht möglich, da Frankfurt gemäß ksl. Befehl den in seiner Liste vermerkten Betrag einheben muß. Im übrigen sind auch andere Städte höher als im Kölner Anschlag veranschlagt. Ebd., fol. 67a, Konz.
8
 Am 26. September 1510 (dornstags nach Matei apostoli et evangeliste) antwortete Frankfurt auf die (nicht vorliegende) Bitte Goslars, Mühlhausens und Nordhausens, jeder Stadt eine eigene Quittung für die Zahlung des Reichsanschlags zu geben, dies sei aus mehreren (näher erläuterten) Gründen nicht sinnvoll. Es habe deshalb eine gemeinsame Quittung für alle drei Städte ausgestellt. Diese sollten sich selbst darüber verständigen, welcher Betrag auf jede Stadt entfalle. In der Frankfurt vorliegenden Liste sei Mühlhausen mit 10 Fußsoldaten, Nordhausen mit 8 Fußsoldaten sowie Goslar mit 10 Fußsoldaten und 2 Berittenen verzeichnet. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 26, fol. 69a, Konz. Vgl. Nr. 636.
9
 Mit Schreiben aus Kirrweiler vom 31. Juli 1510 (mitwoch nach Jacobi apostoli) teilte Bf. Philipp von Speyer Frankfurt mit, es habe den Ks. hievor uber die sechs monat unsers dinstvolks uf den anslag zu Costenz für noch zwen monat sold 480 fl. vergnügt, die laut einer ksl. Obligation von künftigen Reichsanschlägen abgezogen werden sollten. Auf dem Reichstag in Augsburg seien ihm und seinem Hst. 6 Berittene und 8 ½ Fußsoldaten, in Geld umgerechnet 1080 fl., auferlegt worden. Die Hälfte davon sollte zum 25. Juli (ytztverschienen Jacobi) in Frankfurt bezahlt werden. Er schicke deshalb seinen Landschreiber Jörg Brentz mit dem Auftrag, die ksl. Obligation zu übergeben und 60 fl. zu bezahlen. Damit sei die zu diesem Zahlungstermin fällige erste Hälfte der ksl. Hilfe in Höhe von 540 fl. entrichtet. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 26, fol. 22, Orig. Pap. m. S. – Erklärung Frankfurts vom 25. September 1510 (mitwochen nach St. Matheus des hl. zwolfboten und evangelisten tag): Jörg Brentz, Landschreiber Bf. Philipps von Speyer, ist erneut gekommen und hat verlangt, daß die zweite Hälfte des Augsburger Anschlags Bf. Philipps in Höhe von 540 rh. fl. sowie weitere 60 rh. fl., also insgesamt 600 rh. fl., von den 1000 rh. fl., die Bf. Philipp dem Ks. als Anleihe gegeben hat, abgezogen werden. Da Frankfurt keinen ksl. Befehl gehabt hat, die Anleihe für den Ks. mit der ersten Rate der Augsburger Hilfe zu verrechnen, hat es auch diese Forderung abgelehnt. Ebd., fol. 66a, Konz. Hierzu der Eintrag im Frankfurter Ratschlagungsprotokoll unter dem Datum feria secunda Petri [5.8.10]): Als H. Philips, Bf. zu Speier, den ersamen Jorge Brentzen, siner Gn. lantschriber, des hilfgelt lute des anslag zu Augspurg alher gefertiget und sin Gn. dabyneben eyn missive dem rat uberschickt hait mit eyner ksl. obligation [siehe oben], der meynung, domit sein hilfgelt in abeslag der schult zu uberliebern, ist solichs dem rat nit anzunemen fuglich gewest und in ratslag bedocht, us ksl. befehel quittung zu geben wulle sich auch nit zu tun gezimen. Und ist dem lantschriber eyn erkentnisbrief geben uf sine anbietung iuxta notulam. Ebd., Ratschlagungsprotokoll 1499-1510, fol. 133b, Orig. Pap.
b
 Folgt der Vermerk: Diß hievor ist ksl. Mt. zugeschrieben uf montag nach Dionisii Ao. 1510 [14.10.10]. Damit ist gemeint, daß Frankfurt an diesem Tag den Ks. gemäß seiner Weisung vom 18. Juni 1510 (Nr. 608) darüber informierte, wer bis dahin den Augsburger Anschlag bezahlt hatte.
10
 Mit Schreiben vom 9. Oktober 1510 (mittwoch noch Francisci) teilte Straßburg Frankfurt mit, ihm sei auf dem Augsburger Reichstag eine Hilfe von 4800 rh. fl. für den Ks. auferlegt worden. Von diesem Betrag habe es bereits 900 rh. fl. nach Frankfurt übersandt, außerdem die Hälfte der dem Ks. geliehenen 3000 rh. fl., also 1500 rh. fl., in Abzug gebracht. Es lasse nunmehr durch einen Diener nochmals 900 rh. fl. überbringen, so daß jetzt nach Abzug der zweiten Anleihehälfte der Anschlag vollständig bezahlt sei. Frankfurt möge hierüber dem Diener eine Bestätigung aushändigen. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 26, fol. 71, Orig. Pap. m. S. – Mit Quittung vom 29. Oktober 1510 (feria tercia post festum Symonis et Jude apostolorum) bestätigte Frankfurt Straßburg die Zahlung der am 8. September 1510 (unser lb. Frauentag nativitatis Marie) fälligen zweiten Hälfte des Augsburger Anschlags in Höhe von 3900 rh. fl., davon 3000 rh. fl. per Schuldbrief und 900 rh. fl. in bar. Straßburg, AM, AA 333, fol. 23, Orig. Pap. m. S.; Frankfurt, IfStG, Reichssachen II Nr. 271, Konz. (undat.).
11
Mit Schreiben aus Kaufbeuren vom 6. Juli 1510 wies Ks. Maximilian Frankfurt an, Dr. Erasmus Toppler vom Augsburger Anschlag 200 rh. fl. auszuhändigen. Dieser sei beauftragt, das Geld an die ksl. Räte, die zum Schiedstag in Marburg in der hessischen Angelegenheit beordert seien, zu verteilen. Frankfurt solle den ausgezahlten Betrag von der Abrechnung des Augsburger Anschlags abziehen. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 26, fol. 15, Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Braun).
12
Mit Schreiben vom 29. August 1510 (donnerstag nach Bartholomei) bat Augsburg Frankfurt unter Berufung auf den entsprechenden (nicht vorliegenden) ksl. Befehl, dem Überbringer dieses Schreibens, einem Angehörigen der Gesellschaft des Augsburger Bürgers Anton Welser, die bisher eingegangenen Beträge des vom Reichstag beschlossenen Hilfsgeldes auszuhändigen, damit es sie gemäß ksl. Weisung weiterverwenden könne. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 26, fol. 48, Orig. Perg. m. S. (Vermerk: Uf diesen brief hat der rat 6000 fl. geben Simon Sytzen von Augspurg.). – Am 2. Oktober 1510 quittierte Augsburg den Empfang von 6000 rh. fl. des Anschlags vom Augsburger Reichstag, die Bm. und Rat von Frankfurt eingesammelt und an den Augsburger Bürger Simon Seitz, Mitglied der Welser-Gesellschaft, übergeben hatten. Darunter befanden sich 17 verbotene und 35 im Wert zu geringe fl. Ebd., fol. 70, Orig. Perg. m. S.