Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Köln, 3. Januar 1510

Köln, Historisches A, Briefbücher Nr. 45, fol. 176b-177a, Kop.

Köln wurde unter Hinweis auf seine Pflichten gegenüber Ks. und Reich vom Ks. befohlen, den zum 13. Januar 1510 nach Augsburg ausgeschriebenen Reichstag durch eine Gesandtschaft zu beschicken und sich durch nichts daran hindern zu lassen. Daraufhin hat Köln Dr. Dietrich Meynertzhagen, Zeiger dieses Briefes, beauftragt, den Reichstag zu besuchen und gleichzeitig den Ks. um Entschuldigung zu bitten, daß Köln keine stattlichere Gesandtschaft schicken kann, um dem Ks. seine Anliegen und Beschwerden vorzutragen. Bittet darum, Dr. Meynertzhagen Glauben zu schenken und sich seiner Werbung gegenüber gnädig zu zeigen.1

Anmerkungen

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 In weiteren Schreiben, jeweils vom 3. Januar 1510, teilte Köln Zyprian von Serntein, Jakob Villinger und Jörg Hackeney mit, es habe den Überbringer dieses Schreibens, Dr. Dietrich Meynertzhagen, zum Augsburger Reichstag entsandt. Dieser habe Weisung, etwas in geheyme an ure ersamkeit von unserntwegen und in unserm namen zo werben. Man möge ihm Glauben schenken und die Anliegen Kölns günstig aufnehmen. Köln, Historisches A, Briefbücher Nr. 45, fol. 178a, Kop. Auch den Reichskammerrichter Gf. Adolf von Nassau-Wiesbaden und die Beisitzer am Reichskammergericht unterrichtete Köln, daß es Dr. Meynertzhagen zum Reichstag geschickt habe, da er vur und na in den hendelen up den neistgehalden rychsdagen geweist ist. Weil er bislang auch die Kölner Belange am Reichskammergericht vertreten habe und darüber viel besser Bescheid wisse als einer, der sich erst kurzfristig informieren könne, bitte Köln darum, die Angelegenheiten der Stadt am Reichskammergericht bis zur Rückkehr Dr. Meynertzhagens ruhen zu lassen. Näheres dazu werde dieser selbst darlegen. Ebd., fol. 177a u. b, Kop. – Mit Schreiben vom 9. Januar 1510 bat Köln Augsburg, Dr. Meynertzhagen bei Vorlage dieses Schreibens 200 rh. fl. für seine Bedürfnisse zu leihen. Augsburg, StadtA, Literalien 1510, o. Fol., Orig. Pap. m. S.