Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

1.1. Der Krieg Kaiser Maximilians gegen Venedig und die Politik der europäischen Mächte

1.1.1. Diplomatische Verhandlungen

Nr. 1 Instruktion des venezianischen Dogen Leonardo Loredan für Giovanni Corner und Alvise Mocenigo zu einer Werbung bei Ks. Maximilian

Nr. 2 Giovanni Corner und Alvise Mocenigo (venezianische Gesandte) an Venedig

Nr. 3 Giovanni Corner und Alvise Mocenigo an Venedig

Nr. 4 Giovanni Corner und Alvise Mocenigo an Venedig

Nr. 5 Die venezianischen Gesandten an der Kurie an Venedig

Nr. 6 Giovanni Corner und Alvise Mocenigo an Venedig

Nr. 7 Beschluß Venedigs zur Kontaktaufnahme mit Kf. Friedrich III. von Sachsen

Nr. 8 Informationen Venedigs über EB Uriel von Mainz und Ks. Maximilian

Nr. 9 Giovanni Corner und Alvise Mocenigo an Venedig

Nr. 10 Ks. Maximilian an Mgf.in Isabella d’Este von Mantua

Nr. 11 Beschlüsse Venedigs bzgl. einer Vermittlung Papst Julius’ II. im Konflikt mit Ks. Maximilian

Nr. 12 Dr. Hieronimo Donado, Orator Venedigs an der Kurie, an Venedig

Nr. 13 (Der päpstliche Nuntius Achilles de Grassis an Papst Julius II.)

Nr. 14 (Der päpstliche Nuntius Achilles de Grassis an Papst Julius II.)

Nr. 15 Dr. Hieronimo Donado an Venedig

Nr. 16 Dr. Hieronimo Donado an Venedig

Nr. 17 Ks. Maximilian an den Adel und das Volk von Venedig

Nr. 18 Dr. Hieronimo Donado an Venedig

Nr. 19 Dr. Hieronimo Donado an Venedig

Nr. 20 Dr. Hieronimo Donado an Venedig

Nr. 21 Dr. Hieronimo Donado an Venedig

Nr. 22 Dr. Hieronimo Donado an Venedig

Nr. 23 Zyprian von Serntein (ksl. Kanzler) an Kf. Friedrich III. von Sachsen

Nr. 24 Ks. Maximilian an Mgf. Francesco II. Gonzaga von Mantua

Nr. 25 Veit von Fürst (ksl. Gesandter an der Kurie) an Ks. Maximilian

Nr. 26 Veit von Fürst an Ks. Maximilian

Nr. 27 Die ksl. Gesandten Gf. Leonhard zum Haag und Johann Mrakeš von Noskau an Ks. Maximilian

1.1.2. Maßnahmen zur Kriegsorganisation

Nr. 28 Instruktion Hg. Erichs I. von Braunschweig-Calenberg (oberster ksl. Hauptmann der niederösterreichischen Erbländer) für Veit Welzer, Landverweser in Kärnten, zu einer Werbung bei Ks. Maximilian

Nr. 29 Mandat Ks. Maximilians an alle Reichsuntertanen

Nr. 30 Hg.in Katharina von Braunschweig-Calenberg und die bei ihr befindlichen ksl. Räte an Ks. Maximilian

Nr. 31 Instruktion Ks. Maximilians für Georg von Liechtenstein, Pfleger zu Mals, Thomas Fuchs und den ksl. Zahlmeister Johann Zott

Nr. 32 Ks. Maximilian an Ehg.in Margarethe

Nr. 33 Hg. Erich I. von Braunschweig-Calenberg an Ks. Maximilian

Nr. 34 Mandat Ks. Maximilians an die Aufschläger und Mautner in Kärnten und Krain

Nr. 35 Hg.in Katharina von Braunschweig-Calenberg an ihren Gemahl Hg. Erich I.

Nr. 36 Hg.in Katharina von Braunschweig-Calenberg an Ks. Maximilian

Nr. 37 Hg.in Katharina von Braunschweig-Calenberg an Ks. Maximilian

Nr. 38 Hg. Erich I. von Braunschweig-Calenberg an die verordneten ksl. Räte in der Steiermark

Nr. 39 Ks. Maximilian an Hg. Erich I. von Braunschweig-Calenberg

Nr. 40 Hermann Grünhofer (hgl. Gesandter) an Hg. Erich I. von Braunschweig-Calenberg

Nr. 41 Hg. Erich I. von Braunschweig-Calenberg an Ks. Maximilian

Nr. 42 Hg. Erich I. von Braunschweig-Calenberg an Ks. Maximilian

Nr. 43 Hg. Erich I. von Braunschweig-Calenberg an seinen Kanzler Dr. Christoph von Hausen

Nr. 44 Ks. Maximilian an Hg. Erich I. von Braunschweig-Calenberg

Nr. 45 Ks. Maximilian an Augsburg

Nr. 46 Ks. Maximilian an Christoph Schenk von Limpurg, Vogt zu Nellenburg

Nr. 47 Mandat Ks. Maximilians an alle Reichsuntertanen

Nr. 48 Die in Abwesenheit Hg. Erichs I. von Braunschweig-Calenberg verordneten ksl. Räte an Paul Rasp, Verweser der Hauptmannschaft in Krain, und Erasmus von Dornberg, Statthalter des Viztumamts in Krain

Nr. 49 Ks. Maximilian an Mgf. Francesco II. Gonzaga von Mantua

Nr. 50 Ks. Maximilian an Ehg.in Margarethe

Nr. 51 Ks. Maximilian an Augsburg

Nr. 52 Ks. Maximilian an Ehg.in Margarethe

Nr. 53 Bf. Georg von Trient (ksl. Hauptmann) an Ks. Maximilian

Nr. 54 Zyprian von Serntein (ksl. Kanzler) an Georg von Liechtenstein (ksl. Truppenführer)

Nr. 55 Ks. Maximilian an Bf. Georg von Trient

Nr. 56 Instruktion Ks. Maximilians für den obersten ksl. Feldhauptmann Hg. Erich I. von Braunschweig-Calenberg, den obersten ksl. Kommissar Bf. Christoph von Seckau und Laibach, den ksl. Hauptmann zu Adelsberg und Neuhaus Gf. Christoph von Frangepan, den ksl. Rat Jörg Moysse und die drei ksl. Feldlandhauptleute aus der Steiermark, Kärnten und Krain

Nr. 57 Ks. Maximilian an Kf. Friedrich III. von Sachsen

1.2. Kaiser Maximilians Politik in den Niederlanden und seine Auseinandersetzung mit Herzog Karl von Geldern

Nr. 58 Ks. Maximilian an Ehg.in Margarethe

Nr. 59 Ehg.in Margarethe an Ks. Maximilian

Anmerkungen

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 Sanuto bemerkt ergänzend: Die venezianischen Gesandten boten dem Ks. die Oberhoheit über die strittigen Gebiete an, außerdem eine Geldsumme, jährliche Zahlungen sowie die Unterstützung Venedigs bei der Eroberung des Hgt. Mailand. Dafür forderten sie einen Frieden und die Rückgabe jener Gebiete, die der Kg. von Frankreich Venedig in der Lombardei weggenommen hatte. Die ksl. Gesandten hörten genau zu und ließen sich die Vorschläge zweimal wiederholen, um sie dem Ks. richtig mitteilen zu können. Sie sagten, Venedig habe Gebiete des Hauses Österreich, des Reiches und der Gft. Tirol an sich genommen. Der andere Teil gehöre dem Ks. aufgrund der Liga von Cambrai. Die ksl. Gesandten meinten, die Rückgabe der von Frankreich besetzten Gebiete Venedigs sei eine sehr schwierige Sache, die der Ks. wohl ablehnen werde. Fulin, I Diarii di Marino Sanuto 9, Sp. 435. (ital.).
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 Sanuto bemerkt ergänzend: Die Savi beschlossen eine Erhöhung des Angebots auf 150 000 rh. fl. bzw. 20 000-25 000 rh. fl. Die Gesandten sollen versuchen, herauszubringen, was damit gemeint ist, daß der Ks. defensor und capitanio sein soll. Fulin, I Diarii di Marino Sanuto 9, Sp. 453 (ital.).
1
 Sanuto bemerkt ergänzend: Ks. Maximilian reist zum Reichstag nach Augsburg. Die venezianischen Gesandten sollten sich nach Feltre begeben und innerhalb von sechs Tagen eine Antwort Venedigs einholen. Die Savi beschlossen, die Antwort an den Ks. hinauszuzögern und die Briefe aus Rom abzuwarten. Fulin, I Diarii di Marino Sanuto 9, Sp. 460 (ital.).
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 Der Kredenzbrief Papst Julius’ für Achilles de Grassis an Kf. Ludwig von der Pfalz, ausgestellt in Rom am 4. Januar 1510, in München, HStA, Mannheimer Urkunden Geistliche Sachen Nr. 237, Orig. Perg. m. S. (lat.; auf der Rückseite: Credenz, uf den Bf. zu Castell, H. Achilles genannt, gestelt, vom Bapst an Pfalzgf. usgangen und presentirt zu Augspurg freitags post oculi [8.3.10]).
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 Sanuto bemerkt dazu ergänzend: Venedig hat auf die Forderung der ksl. Gesandten nicht geantwortet und will nur Geld anbieten. Ks. Maximilian hat sich von Hall über Innsbruck weiter in Richtung Augsburg begeben, um dort den Reichstag abzuhalten, der verschoben worden ist. Seine Gesandten werden ihm schreiben. Sie wollen zu ihm nach Augsburg gehen und dort einen Ausgleich erwirken. Corner und Mocenigo sind nach Feltre zurückgekehrt und warten nun dort auf weitere Weisungen aus Venedig. Hier glaubt man, daß es zu keinem Ausgleich kommen wird. Fulin, I Diarii di Marino Sanuto 9, Sp. 509 (ital.)
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 Am 13. März 1510 berichtete Alvise da Molin im Kollegium, er habe von Deutschen erfahren, Kf. Friedrich von Sachsen und zwei andere Kff. seien auf dem Reichstag (in Augsburg) eingetroffen und hätten öffentlich erklärt, sie wünschten keinen Krieg mit Venedig. Fulin, I Diarii di Marino Sanuto 10, Sp. 31 (ital.).
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 Sanuto bemerkt ergänzend: Dieser Wunsch ist lächerlich, weil die drei Personen (Schatzmeister Jean Bontemps, Bartholomäus Firmian und Melchior von Masmünster) sowie zwei weitere vor einigen Tagen aus dem Gefängnis in Venedig ausgebrochen und nach Triest geflüchtet sind. Fulin, I Diarii di Marino Sanuto 9, Sp. 543 (ital.).
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Verfasser und Empfänger des Schreibens werden von Sanuto nicht genannt, können jedoch aufgrund der inhaltlichen Zusammenhänge vermutet werden. Sanuto erhielt den Brief nach eigener Aussage über den venezianischen Orator in Rom, Dr. Hieronimo Donado.
2
 Die Aufhebung des Interdikts gegen Venedig durch Papst Julius II. erfolgte am 24. Februar 1510. Dieser informierte hierüber Ks. Maximilian in einem (nicht vorliegenden) Breve vom 25. Februar. Angermeier, Regensburgische Chronik, S. 162 Anm. 329. Zu den Bemühungen Venedigs um Befreiung vom Kirchenbann und den Gründen, die den Papst bewogen, diesem Ersuchen stattzugeben, vgl. Brosch, Julius II., S. 186-196; M. von Wolff, Untersuchungen, S. 32-35; Setton, Papacy, S. 78; Kretschmayr, Geschichte, S. 435.
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 Wie schon bei Nr. 13 können auch bei diesem Schreiben Verfasser und Empfänger nur vermutet werden.
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 Am 23. April 1510 stellte Papst Julius II. ein Beglaubigungsschreiben für Achilles de Grassis aus mit dem Auftrag, bei König Wladislaw von Ungarn und Böhmen für einen Frieden zwischen Ks. Maximilian und Venedig sowie ein gemeinsames Bündnis gegen die Türken zu werben. Am 14. Mai reiste de Grassis aus Augsburg ab. Fulin, I Diarii di Marino Sanuto 10, Sp. 757; 11, Sp. 82 (ital.). Vgl. Pieper, Nuntiaturen, S. 46.
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 Laut Angabe Sanutos unter dem Datum 16. Juli 1511 wurden diverse Exemplare dieses ksl. Manifests an verschiedenen Orten in Venedig gefunden und beim Rat der Zehn abgeliefert, der daraufhin alle übrigen beschlagnahmen ließ. Wagner, Propaganda, S. 42. Zur antivenezianischen Propaganda Ks. Maximilians in den Jahren ab 1508 vgl. allgemein Wiesflecker, Kaiser Maximilian 5, S. 462-465.
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 Bei Sanuto sind irrtümlich 300 rh. fl. genannt.
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 Langs Ernennung zum Kardinal in petto erfolgte am 10.3.1511, am 19.11.1512 wurde er im Rahmen einer geheimen Sitzung offiziell in das Kardinalskollegium eingeführt. Sallaberger, Matthäus Lang, S. 94.
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 Sein Neffe Charles II. d’Amboise war Minister, führender Berater Kg. Ludwigs XII. und Grandmaître von Frankreich.
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 Hintergrund der Werbung der beiden ksl. Gesandten war das Bemühen Ks. Maximilians, Kg. Wladislaw für den Kampf gegen Venedig zu gewinnen. Nach den Berichten des venezianischen Gesandten Pietro Pasqualio kam Anfang Mai 1510 ein (nicht namentlich bekannter) Beauftragter des Ks. an den ungarischen Königshof mit dem Ersuchen, Wladislaw möge sich von Venedig, das falsche Gerüchte verbreite, nicht beeinflussen lassen. Der Ks. werde sich mit der Republik keinesfalls verständigen, im Gegenteil, er treffe Vorbereitungen für einen Krieg gegen Venedig, an dem sich der Kg. von Ungarn beteiligen möge, um das ihm widerrechtlich geraubte Kgr. Dalmatien zurückzugewinnen. Der Ks. kündigte an, er und der Kg. von Frankreich würden Gesandte zum ungarischen Reichstag schicken, um dort Einzelheiten des geplanten Kriegszuges zu besprechen. Bis dahin möge Wladislaw seine Rüstungen energisch vorantreiben, um vom Reichstag aus seine Truppen sofort zur Wiedereroberung Dalmatiens führen zu können. Am 16. Juni verließen die drei ksl. Beauftragten Gf. Leonhard zum Haag, Johann Mrakeš und Cuspinian Wien, am 23. Juni hatten sie zusammen mit dem frz. Gesandten Louis Hélian ihre erste Audienz bei Kg. Wladislaw in Totis. Während sie danach trachteten, ihn für den Beitritt zur Liga von Cambrai zu gewinnen, versuchte Pasqualio als Vertreter Venedigs, dies zu verhindern. Da die Abgesandten des Ks. und Kg. Ludwigs nur über unzureichende Vollmachten verfügten, reagierte Wladislaw abwartend und stellte eine eigene Delegation zum Ks. in Aussicht, um die Verhandlungen zum Abschluß zu bringen. Anfang August entsandte er den Propst von Stuhlweißenburg und kgl. Kanzler Peter Beriszlo sowie den Preßburger Obergespan Ambrosius Sárckány, die am 1. Oktober in Konstanz mit Ks. Maximilian einen Vertrag schlossen, der Kg. Wladislaw zum Mitglied der Liga von Cambrai machte und die Voraussetzungen für den geplanten Feldzug gegen Venedig regelte. Die Ratifikation des Abkommens durch den Ungarnkönig kam allerdings nicht mehr zustande. Druck des Konstanzer Vertrags bei Henriktöl, Közlemények, S. 92-97 (lat.); Inhaltsangabe: Fraknoi, Ungarn, S. 68f. Zum Ganzen vgl. Fraknoi, Ungarn, S. 25-68; Ankwicz-Kleehoven, Cuspinian, S. 47-53; Fessler, Geschichte, S. 289. – In den Kontext der Bündnisbestrebungen Ks. Maximilians gegen Venedig gehört auch die Werbung des Federico di Strassoldo. Am 1. Juni 1510 stellte Ks. Maximilian (in Augsburg) für diesen ein (nicht vorliegendes) Kredenzschreiben und eine (gleichfalls nicht vorliegende) Instruktion zu einer Werbung beim türkischen Statthalter in Bosnien, Feriz-Beg, aus. Der ksl. Gesandte sollte diesen dazu auffordern, sich der Besitzungen Venedigs am Mittelmeer zu bemächtigen. Die Mission Strassoldos begann allerdings erst im September 1510 und hatte letztlich nur zur Folge, daß die Türken die Venezianer über das ksl. Ansinnen informierten, die daraufhin Ks. Maximilian beim Papst wegen seines Hilfeersuchens an eine unchristliche Macht verklagten. Zum Ganzen vgl. Babinger, „Geheime Praktiken“, S. 223-225; Brosch, Julius II., S. 197-199 u. Beilage 9; R. C. Müller, „Erbfeind“, S. 258.
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 Zur Tätigkeit Hg. Erichs von Braunschweig-Calenberg als oberster Hauptmann der ksl. Truppen in den österreichischen Grenzländern an der Adria und im Karst im Jahr 1510 vgl. Ulmann, Aus deutschen Feldlagern, S. 364-380 (unter Verwendung der in diesem Abschnitt publizierten Quellen aus dem HStA Hannover).
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 Der Brief ist datiert 29. de Vévryr 1509, doch ist die Jahreszahl wegen des burgundischen Datierungsstils mit 1510 aufzulösen. Bei der Tagesangabe liegt offenkundig ein Schreibfehler vor, da 1510 kein Schaltjahr ist.
1
 Gemeint ist der Ausschuß der Kärntner Landstände, der mit Ks. Maximilian auf dem Augsburger Reichstag verhandelte. Vgl. Abschnitt I.8.
2
 Weitere Schreiben Hg. Erichs an Ks. Maximilian aus Mitterburg vom 5. März 1510 und aus Triest vom 10. März 1510 mit der Bitte um Zusendung von Geld und Truppen in Hannover, HStA, Cal. Br. 16 Nr. 5, fol. 56a u. b bzw. 89a–90a, jew. Konz.
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 Mit Schreiben aus Augsburg, ebenfalls vom 4. März 1510, übersandte Ks. Maximilian das Mandat an Jörg von Egg, Viztum in Krain, mit der Weisung, es an die Mautner und Aufschläger weiterzuleiten, seine Einhaltung zu überwachen und ihm Personen zu melden, die den Anordnungen nicht Folge leisteten. Hannover, HStA, Cal. Br. 16 Nr. 5, fol. 49a, Kop. ( p.r.p.s.; c.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein).
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 Mit Schreiben aus Trient vom 18. November 1509 hatte Ks. Maximilian der Frankfurter Judenschaft befohlen, die Kleinodien, die der oberste ksl. Feldhauptmann der niederösterreichischen Lande, Hg. Erich von Braunschweig-Calenberg, bei ihnen verpfändet und hinterlegt habe, nicht weiterzuverkaufen, sondern sie unangetastet bei sich zu behalten, bis er selbst auf den Augsburger Reichstag komme, da er sie dann bei ihnen auslösen wolle. Wien, HHStA, RK, Maximiliana 21 (alt 14b) 1509 Okt.-Dez., fol. 66a, Konz. In einem weiteren Schreiben vom selben Tag an Frankfurt hatte der Ks. erklärt, Hg. Erich habe die verpfändeten Kleinodien noch nicht auslösen können, da er in ksl. Kriegsdiensten unterwegs sei. Der Wert der Pfandobjekte sei hoch im Vergleich zu dem dafür erhaltenen Darlehen. Zur weiteren Verhandlung der Angelegenheit sollten die Frankfurter Juden Bevollmächtigte (auf den Reichstag) nach Augsburg schicken. Ihnen werde Geleit zugesichert. Regest: Andernacht, Regesten, Nr. 3621.
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 Beide Schreiben sind ausgestellt in Görz am 23. März 1510. Hannover, HStA, Cal. Br. 16 Nr. 5, fol. 156b, 157a, jew. Konz.
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 Bruder Mgf. Francescos.
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 Daß ein gleichlautendes oder ähnliches Ersuchen offensichtlich auch an Nürnberg erging, ist aus folgendem Eintrag im Nürnberger Ratsbuch unter dem Datum montag Erasmi [3.6.10] zu erschließen: Item auf schreiben und begern unsers allergnst. H., des röm. Ks., soll man irer Mt. veltheermaister Hansen Zeller etliche gezeld und heerhütten von gemainer stat zeughaus volgen lassen in aim zimlichen anschlag gelts, das ain rat an dem aufgelegten hilfgelt ytzgehalten reichstags zu Augspurg mog abziehen: die zeugherren. Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratsbücher Nr. 9, fol. 161a.
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 Ebenfalls ausgestellt in Augsburg am 29. Juni 1510. Hannover, HStA, Cal. Br. 16 Nr. 6, fol. 128b-130a, Kop.
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 Am 10. Juni 1510 hatten Ehg. Karl und Ehg.in Margarethe mit Hg. Karl von Geldern einen Vertrag über eine Heirat zwischen diesem und Karls Schwester Isabella entworfen. Duisburg, LandesA, Jülich-Berg I Nr. 348, fol. 3a-7a, Kop. (undat.); Inhaltsangabe: Le Glay, Correspondance 1, S. 281f. Anm. 2 (frz., hier das Datum); Nijhoff, Geschiedenis, S. CXXXf. Ks. Maximilian hatte zunächst seine Zustimmung zu den Verhandlungen gegeben und den Vertragsentwurf geprüft, sich dann aber aus Mißtrauen gegenüber Hg. Karl doch gegen die Eheschließung ausgesprochen. Zur Bedeutung des Heiratsprojekts und seinen Wirkungen bis hinein ins Jahr 1511 vgl. Struick, Gelre en Habsburg, S. 166-185; Redlich, Vermittlungspolitik, S. 156-159; Schlegelmilch, Jugendjahre, S. 103 mit Anm. 274.