Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Weimar, 16. Dezember 1510

Orig. Pap. m. S. und eigenhändiger Unterschrift: Wien, HHStA, RK, Maximiliana 23 (alt 16) 1510 Nov.-Dez., fol. 122.

Konz.: Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 57, fol. 134a u. b.

Als die beiden ksl. Abgesandten Gf. Hoyer von Mansfeld und Heinrich von Thun am 5. Dezember (dornerstag St. Niclasabent) nach Weimar kamen, um im Namen Ks. Maximilians eine Werbung vorzutragen, trafen sie ihn (Kf. Friedrich) nicht an, da er sich zusammen mit seinem Bruder (Hg. Johann) und seinem Vetter (Hg. Georg) in Hessen aufhielt. Daraufhin schickten sie ihm ihre (nicht vorliegende) Kredenz und ihre Instruktion (Nr. 744) zu. Darin sind die Gründe des Ks. für die Verlegung des ursprünglich in Straßburg geplanten Reichstags nach Freiburg im Breisgau genannt zusammen mit der Aufforderung, bis zum 11. Dezember (mitwoch nach St. Niclastag) persönlich nach Speyer zu kommen. Weist darauf hin, daß er das ksl. Schreiben, in dem die Verlegung des Straßburger Tages bekanntgegeben wird, nicht erhalten hat. Auch besagte Instruktion hat er erst am 8. Dezember (sontag) bekommen, obwohl er bereits am 11. Dezember in Speyer hätte sein sollen. Wie hätte er unter diesen Umständen dem Ks. gehorchen sollen? Wäre er früher verständigt worden, hätte er zumindest eine Gesandtschaft geschickt, da er weiß, daß die Angelegenheiten des Ks. keine Verzögerung dulden. Bittet daher, ihn beim Ks. für sein Ausbleiben zu entschuldigen.