Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nr. 754 Mandat Ks. Maximilians an Reichsstände

Nr. 755 Instruktionen Ks. Maximilians für seine Räte Jörg von Liechtenstein und Wolf Wilhelm von Andlau zu einer Werbung bei den Bff. Lorenz von Würzburg und Georg von Bamberg bzw. für die Reichskammergerichtsbeisitzer Dr. Jakob von Landsberg und Dr. Sebastian von Rotenhan zu einer Werbung bei Frankfurt a. M., Worms und Speyer

Nr. 756 Ks. Maximilian an EB Jakob von Trier

Nr. 757 Instruktion Ks. Maximilians für seine ungenannten Räte zu einer Werbung bei Hg. Wilhelm IV. von Bayern, Bf. Philipp von Freising und Bf. Gabriel von Eichstätt

Nr. 758 Protokoll der Verhandlungen Bf. Georgs von Bamberg mit den ksl. Gesandten Jörg von Liechtenstein und Wolf Wilhelm von Andlau

Nr. 759 Frankfurt a. M. an Jakob Heller (Frankfurter Bm.)

Nr. 760 Instruktion Hg. Wilhelms IV. von Bayern für Johann von der Leiter zu einer Werbung bei Ks. Maximilian

Nr. 761 Hg. Georg von Sachsen an seinen Rat Hermann von Pack

Nr. 762 Instruktion Ks. Maximilians für seine Räte Bf. Christoph von Seckau, Gf. Sigmund von Lupfen und Fh. Sigmund von Falkenstein zu einer Werbung bei den Kff. von Mainz, Köln, Trier und der Pfalz, beim hessischen Regiment sowie bei den Rstt. Köln und Frankfurt a. M.

Nr. 763 Mandat Ks. Maximilians an verschiedene Reichsstädte

Nr. 764 Köln an Ks. Maximilian

Nr. 765 Mandat Ks. Maximilians an Reichsstände

Nr. 766 Bf. Gabriel von Eichstätt an Bf. Lorenz von Würzburg

Nr. 767 Ks. Maximilian an Kf. Joachim I. von Brandenburg

Nr. 768 Beschlüsse des Frankfurter Rats in Sachen Entsendung eines Truppenkontingents zu Ks. Maximilian

Nr. 769 Hg. Wilhelm IV. von Bayern an Ks. Maximilian

Anmerkungen

1
  Kg.in Bianca Maria starb am 31. Dezember 1510.
2
 Im Vertrag von Blois vom 17. November 1510 versprach Kg. Ludwig XII. von Frankreich Ks. Maximilian, ihm im folgenden Jahr 10 000 Knechte und 1200 Berittene gegen Venedig zur Verfügung zu stellen. Vgl. Simon, Beziehungen, S. 116-119; Friess, Beziehungen, S. 114f.; Hollegger, Maximilian I., S. 201.
3
 Zum Friedenskongreß in Mantua im März 1511 vgl. Simon, Beziehungen, S. 125-127; Brosch, Julius II., S. 219.
a
–a In Exemplaren an Ff. und Gff.: in eigner person.
b
 In Exemplaren an Ff. und Gff.: du.
a
–a B Instruction, was die zwen verordenten von unserm ksl. camergericht zu Wormbs mit den ersamen unsern und des Reichs lb. getruwen N. Bmm. und reten der stet Frankfort, Wormbs und Spier von unsern wegen uf unsere credenzbrief und nach erzelung unser gnad und alles gut handeln sollen; C fehlt. Bei den beiden Verordneten handelte es sich um die Reichskammergerichtsbeisitzer Dr. Jakob von Landsberg und Dr. Sebastian von Rotenhan. Vgl. Janssen, Frankfurts Reichscorrespondenz, S. 836. – Mit Schreiben aus Freiburg i. Br. vom 13. Februar 1511 hatte Ks. Maximilian den Reichskammerrichter Gf. Adolf von Nassau-Wiesbaden und die Beisitzer des Reichskammergerichts ersucht, zwei Personen aus ihren Reihen mit der beiliegenden Instruktion (Nr. 755) nach Frankfurt, Worms und Speyer zu schicken. Ebd., Nr. 1045 Anm. *. Der gleichfalls am 13. Februar 1511 in Freiburg i. Br. ausgestellte ksl. Kredenzbrief für zwei (namentlich nicht genannte) Verordnete des Reichskammergerichts zu einer mündlichen Werbung bei Frankfurt im Regest ebd., Nr. 1045.
b
–b B, C eerliche richtigung.
1
 Liga von Cambrai vom 10. Dezember 1508.
2
 Gemeint ist der Vertrag von Blois vom 17. November 1510. Vgl. Nr. 754 Anm. 2.
3
 Zur Eroberung Mirandolas durch die päpstlichen Truppen am 20. Januar 1511 vgl. Shaw, Julius II, S. 270f.; Wiesflecker, Kaiser Maximilian I. 4, S. 80.
c
–c B, C anzal oder maß auch.
d
–d B, C Demnach sollen unsers camergerichts verordent an die von Frankfort, Wormbs und Spier ernstlich werben und begern, das sy uns und dem hl. Reiche zu hilf, nemlich die von Frankfort 300, die von Spier 200 und die von Wormbs 150 fueßknecht, sechs monat lang halten und versolden. Und nachdem wir bedenken, inen ungelegen seyn, solich fueßknecht auszuvertigen, das sy uns dan das gepurlich gelt darfur, nemlich ye auf eynen knecht den monat 4 fl. zu rayten, in parschaft gen Trent auf den ersten tag Aprilis erlegen. So wollen wir umb solich gelt in irm namen und schein fueßknecht bestellen und versolden, damit sy mit solcher irer hilf neben andern stenden des Reichs by uns gespürt werden. Wir geben inen auch darby weiter zu versteen, das wir willens syn, zu Trent, welche stat wir zu ainer malstat des kriegs und ains reichstags furgenommen haben, der ordenung halben berurend die 50 000 man im Reiche, davon uf jungstem reichstag zu Augspurg red gehalten und auf eynen andern nehsten reichstag geschoben ward, auch ander des hl. Reichs notturften und sachen furzunemen, zu handeln und zu sliessen. Deshalben ist unser maynung, das dye von Frankenfurt, Wormbs und Spier nichtdestminder yemand schicken oder verordenen mit irm volmechtigen gewalt und bevelh, berurt unser und des Reichs sachen mit uns und andern Kff., Ff. und stenden verhelfen zu handeln, einzugehen und zu sliessen.
e
 B, C folgt: Darauf wir uns gnediglich verlassen und getrosten und das umb sy all und yeden in sonderheit in gnaden und gutem bedenken und erkennen wollen.
f
–f B, C In dem allem sollen die obgedachten zwen unsers ksl. camergerichts verordenten irn hochsten und pesten fleiß und ernst gepruchen und, was inen zu antworten begegent, uns des eylends zu wissen tun, damit wir uns zu unserm furnemen darnach haben zu richten. Das ist unser ernstliche mynung. Geben in unser stat Friburg im Prisgau am 13. tag Februarii Ao. etc. undecimo, unsers reichs im 25. jaren.
4
 Zu diesem Konflikt vgl. Ulmschneider, Mein Fehd und Handlungen, S. 88-90; Morsel, Noblesse, S. 395f.
1
 Dazu der Eintrag im Frankfurter Ratschlagungsprotokoll unter dem Datum feria sexta post dominicam invocavit 1511 [14.3.11]: Als die röm. ksl. Mt. ein mandat [Nr. 754] usgeschrieben, darin er gebut, das ein erbar rat sich ufs sterkst mit folk, zum krieg geschickt, uf den ersten tag des manets Aprilis zu Trent erschiene by verlierung aller privilegien, auch ein reichstag geyn Trent dain meldet, mit den stenden der 50 000 man zu handeln, ist geratschlagt, dißmail beruhen, doch sich erfaren, was die Kff., Ff. und stende in diesem handel furnemen werden. Frankfurt, IfStG, Ratschlagungsprotokoll 1510-1517, fol. 139a, Orig. Pap. Vgl. G. Schmidt, Städtetag, S. 347.
1
 Im Archivale fälschlich: Pfalzgf. Philipp.
2
 Heil, Reichstagsakten 8, Nr. 476 [7.], [8.].
a
–a Korrigiert aus: Wir hetten auch ein lange zeit von unsern landen keine freye, ledige zins noch eygens aufzuheben gehabt, anders denn was uns von unser getreuen landschaft in ansehung unsers notturftigen oblygens zu unserm enthalt gutwilliglich furgestreckt und geraicht werden. Dieselbigen unser undertanen sein auch dermassen von gelde erschepft, das sie nicht wol vermögen, uns forder einiche hilf, wenig ader vil, mer zu tun.
1
 Protestschreiben Hg. Georgs von Sachsen an Kg. Maximilian gegen die Heranziehung des Reichsstifts Quedlinburg zum Konstanzer Anschlag, Leipzig, 21. Februar 1508. Heil, Reichstagsakten 9, Nr. 840; Nachweis über die Zahlung der gesamten Konstanzer Bargeldhilfe des Stifts Quedlinburg in Höhe von 120 fl. Ebd., Nr. 902 [4.].
1
 Dieses Datum trägt das an Frankfurt adressierte ksl. Kredenzschreiben für die drei Gesandten. Regest: Janssen, Frankfurts Reichscorrespondenz, Nr. 1052.
2
 Liga von Cambrai vom 10. Dezember 1508.
3
 Hier beginnt Teil 2 auf fol. 79a-80b.
1
 Zur propagandistischen Zielsetzung dieses und anderer Mandate, die Ks. Maximilian im Zusammenhang mit dem Krieg gegen Venedig seit Herbst 1510 ausgehen ließ, vgl. Diederichs, Kaiser Maximilian I., S. 56-62.
2
 Ähnliche Vorwürfe gegen das Papsttum hatte Ks. Maximilian bereits in seiner am 18. September 1510 in Überlingen erstellten Instruktion für seinen Sekretär Jakob Spiegel zu einer Werbung bei dem Humanisten Jakob Wimpfeling geäußert. Darin heißt es, er sei entschlossen, das Reich vom Joch der Kurie zu befreien und zu verhindern, daß weiterhin derart große Geldsummen aus dem Reich nach Rom transferiert würden wie bisher. Hierfür möge Wimpfeling Vorschläge unterbreiten. Druck: Knepper, Jakob Wimpfeling, Nr. 23. Wimpfeling erstellte daraufhin ein Gutachten mit insgesamt zehn Gravamina der deutschen Nation gegen die Kurie, das er dem Ks. am 1. November 1510 übersandte. Druck: Lünig, Reichs-Archiv 2, S. 299-302. Zum Ganzen vgl. Ulmann, Studie; Gebhardt, gravamina, S. 77-90; Werminghoff, Nationalkirchliche Bestrebungen, S. 121-133; Friess, Beziehungen, S. 294-306; Tewes, Kurie, S. 305-307.
1
 Das im Archivale unmittelbar vorausgehende Schreiben ist auf den 24. Mai 1511 datiert.
1
 Die zu diesem Zeitpunkt gemachte Ankündigung, einen Reichstag abhalten zu wollen, erscheint insofern bemerkenswert, als der Ks. sich noch in seinem Mandat vom 20. Mai (Nr. 763 [8.]) ausdrücklich gegen die Durchführung eines erneuten Reichstags ausgesprochen hatte. Bei dem hier von ihm in Aussicht gestellten entsprechenden Ausschreiben müßte es sich wohl um Nr. 771 handeln, das allerdings erst am 20. Juli erging.
2
 Mit Schreiben aus Innsbruck vom 15. Juni 1511 (sonntag trinitatis) teilte Zyprian von Serntein Kf. Joachim mit, da er einige Zeit nicht am ksl. Hof gewesen sei, habe er sich nicht für die Abfertigung des kftl. Gesandten einsetzen können. Nunmehr habe er aber immerhin erreicht, daß der Ks. dem Kf. gemäß beiliegendem Schreiben (Nr. 767) antwortet. Bittet diesen, trotz seiner nicht zustande gekommenen Bestallung dem ksl. Ersuchen um persönliches Erscheinen auf dem Reichstag Folge zu leisten. Und dieweil abermals yetz kurzlichen die Venediger ain treffenlich volk und gross geschütz verlorn haben und widerumb in den abfall kumen sein und die ksl. Mt. ytz mit ainem clainem volk mer dann hernach mit ainem grossem ausrichten mag, versich ich mich genzlichen, daz ir ksl. Mt. alles volk, so ir Mt. zu roß und fuess aufs peldest in irer Mt. erblichen Ftt. und landen, auch sonst allenthalben in der nehne aufbringen kann oder mag, von stund an hinein in das veld schicken will und wirdet understeen, etwas tapfers auszurichten. Und versicht sich ir Mt., daz die Kgg. Frankreich und Aragoni irer Mt. treulich zusetzen werden. Morgen wird der Ks. hier einen Landtag mit den Tiroler Landständen abhalten, in der Hoffnung, von ihnen eine stattliche Hilfe zu erlangen. Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 1 Nr. 5, fol. 5-6, Orig. Pap. m. S.
1
 Zu den Werbungen der drei ksl. Gesandten in Frankfurt und zur Reaktion der Rst. darauf vgl. G. Schmidt, Städtetag, S. 347f.