Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
München, 28. Juni 1511
München, HStA, KÄA 3137, fol. 195a-196a, Konz.
Hat am 28. Juni die beiden strengen ksl. Mandate und Aufgebote (Nr. 763, 765) als ain junger F. in aller untertenigkeit und wirden empfangen und irs inhalts mit erschrockem gemuet vernomen. Zweifellos darf der Ks. ihm glauben, daß er nichts Sehnlicheres wünscht, als von dessen Ehre und Wohlergehen zu hören. Bekennt sich zudem als Reichsfürst schuldig, dem Ks. zu dienen. Sicherlich weiß dieser aber noch, daß er aufgrund des letzten ksl. Aufgebots (Nr. 754) Johann von der Leiter mit einer Instruktion (Nr. 760) entsandt hat, um dem Ks. seine große Not und seine Schulden, die zwischenzeitlich nicht geringer geworden sind, anzeigen zu lassen und somit darzulegen, daß er derzeit nicht in der Lage ist, dem Aufgebot Folge zu leisten. Für den Fall, daß der Ks. sich nicht mehr daran erinnert, übersendet er besagte Instruktion nochmals. Bislang hat der Ks. in Anerkennung seiner großen Nöte schützend die Hand über ihn, seinen Sohn, gehalten und ihn gnädig verschont, was er ihm sein Lebtag lang nicht vergessen wird. Bittet nunmehr flehentlich, daß der Ks. ihn auch weiterhin nicht verlassen und mit der verlangten Hilfe und dem raschen Zuzug bis auf weiteres verschonen möge. Wenn er von seinen großen Schulden befreit sein wird, wird er sein ganzes Vermögen zum Wohl des Ks. einsetzen. Empfiehlt sich und seine Lande der Gnade des Ks.