Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ordnungsmaßnahmen und Vorbereitungen vor seiner Abreise nach Augsburg; [2.] Aufforderung zum unverzüglichen Erscheinen auf dem Reichstag.

Innsbruck, 21. Januar 1510

Orig. Pap. m. S. ( a.m.d.i.p.; p.r.p.s.; Gegenzeichnung: Serntein): Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten 145 Nr. 18 (an Nürnberg); Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 25, fol. 13 (an Frankfurt; Präs.vermerk: Praesentatum sabatho in die purificationis Marie Ao. etc. 1510 [2.2.10]); Köln, Historisches A, Köln und das Reich Nr. 36/4, fol. 1 (an Köln; Präs.vermerk: Ao. etc. Xmo octava Februarii); Marburg, StA, Urkunden 95 Nr. 700 (an Hagenau; Präs.vermerk: Geantwurt uf mittwuch nach conversionis Pauli Ao. 10 [30.1.10] H. Micheln zur Langen, stetmeister); München, HStA, Gemeiners Nachlaß 48, o. Fol. (an Regensburg; Präs.vermerk: Geantwurt am tag purificationis Marie Ao. Xmo [2.2.10]); Straßburg, AM, AA 335, fol. 6 (an Straßburg; Präs.vermerk: Purificationis Xo [2.2.10] hic praesentata); Dresden, HStA, GR, Loc. 10180/24, fol. 1 (an Hg. Georg von Sachsen mit der Aufforderung zum persönlichen Erscheinen mit einer kleinen Anzahl Pferde); Meiningen, StA, GHA, Sektion I Nr. 1574, fol. 33 (an die Gff. Hermann von Henneberg-Römhild und Wilhelm von Henneberg-Schleusingen mit derselben Aufforderung wie an den Hg. von Sachsen).

Kop.: Salzburg, LA, Geheimes Archiv IV.3, o. Fol. (an EB Leonhard von Salzburg mit derselben Aufforderung wie an den Hg. von Sachsen).

[1.] Ersamen, lb. getreuen, auf unser ausschreiben, so wir bey kurzverschinen tagen an eu[ch] und ander unser und des hl. Reichs stende ausgeen lassen [Nr. 61], darynn wir eu die notdurft, auch zustende und künftig eer und wolfart unser und des hl. Reichs erzelt und derhalben auf den furgenomen reichstag gen Augspurg zu uns erfordert, haben wir uns seyther bemuet und geflissen und unserm kriegsfolk, so wir noch in grosser anzal zu roß und fueß besolden, ordnung und beschaid hinder uns verlassen und die stat Bern [= Verona], daran uns und dem hl. Reich vil und merklichs gelegen ist, auch unser erbliche Ftt. und ander unser lande und leut notdurftiglich bestelt und fursehen, damit die mitler zeyt vor überfall und beswerung unser veind verhuet und zu furderung unsers künftigen furnemens bey uns behalten und gehandhabt werden muegen, auch darneben unser landschaft unser Gft. Tyrol, über das sy uns des vergangen jars neben andern unsern erblanden getreulichen und mit grossem costen gedient hat, umb weyter hilf und beystand zu unserm künftigen furnemen ersuecht und des treffenlich volg bey inen erlangt und demnach ganz des willens, uns auf morgen [22.1.10] zu erheben und stracks gen Augspurg zu ziehen.

[2.] Und begern demnach an eu abermals mit besonderm ernstlichem vleyß, das ir von stund an in angesicht ditz briefs durch eur volmechtig potschaft bey uns zu Augspurg erscheinet und nit lenger aussenbleybet, saumet oder verziehet noch eu einich sachen daran verhindern lasset, angesehen, das uns, dem hl. Reiche und teutscher nation an dem handel groß gelegen ist, wir auch nach gelegenheit unsers furnemens nit lang zu Augspurg bleyben mögen. Des wellen wir uns zu eu ungezweyfelt versehen, mit allen gnaden erkennen und zu gutem nit vergessen. Geben zu Ynsprugg am 21. tag des monats January Ao. etc. 1510, unser reich des röm. im 24. und des hungrischen im 22. jaren.