Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 45r–45v (Kop.).

B  koll. Wien HHStA, RK RTA 6, unfol. (Mundum); Karl V. an Hg. Ernst von Braunschweig-Lüneburg.

C  koll. Wien HHStA, RK RA i. g. 13c/Konv. 5, fol. 5r–5v (Ausf., gedr. Formular, handschriftl. PS); Karl V. an Lgf. Philipp von Hessen; DV: Kaiser Karolus wil den 20. Februarii zu Regenspurg sein. Pres. in Wolckersdorff, 14. Februar anno 1541.

D  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 207r–208v (Kop.); DV v. a. Hd. fol. 208v: Der Kf. zu Sachssen sol sich zum angesatzten reichstag zu Regensburgk furdern und fertigmachen.

Als wir hievor aus trefflichen, beweglichenaursachen dem hl. röm. reich teutscher nation zu wolfart und guetem ainen gemainen reichstag in unser und des reichs stat Regenspurg angesetzt und ausgeschriben und euer L. sambt andern Kff., Ff. und reichsstenden, darauf persondlich zu erscheinen, erfordert, b auch volgends euer L. schriftlich ersuecht haben, das sy ire und irer ertzstift und stift Magdenburg und Halberstat sachen zum furderlichisten auf ain ort bringen oder zu ainer andern gelegnen zeyt anstellen und auf gedachtem unserm angesetzten reichstag gewislich erscheinen wolle 1, alles–bferrer inhalt unsers aus schreybens c und schreybens–c, hierauf geben wir euer L. freuntlicher, gnediger mainung zu vernemen, das wir mit verleyhung des allmechtigen alhie zu Speyr ankomen sein, des entlichen willens und vorhabens, den jetz gemelten unsern reichstag aigner person zu besuechen und unsern einride zu Regenspurg zu end ditz gegenwurtigen monats ze thuen, und wellen euer L. solhes also hiemit verkundt haben. Begern demnach freuntlichs d, gnedigs vleyß, ernstlich bevelhendt, euer L. wolle sich mitlerzeyt (soverr das bisher nit geschehen were) furdern und fertigmachen und auf obbestimpte zeit und malstat gewislich auch erscheinen und kainswegs ausbleyben noch sich daran (ausserhalb ehafter leybsschwachait, die euer L. bey iren pflichten beteuren moge) ichts anders verhindern lassen. Das wollen wir uns zu euer L. gentzlich versehen und beschicht daran unser ernstlicher will und mainung. Datum Speyr, am 19. tag Januarii anno etc. 41.

Postscripta: Fuegen wir euer L. zu vernemen, das wir durch unversehenlich zufallendt leybsschwachait, nemlich das podagra, an unser vorbestimpten rayse bishere verhindert worden, und gedencken gleichwol, derselben unserer eehaften leybsschwachait und verhinderung unangesehen, mit verleyhung des allmechtigen auf nechstkunftigen Donerstag [Februar 3] von hinnen gewislich zu verrucken und volgendtz umb den 20. tag Februarii zu Regenspurg zu sein. Solches wolten wie euer L. nit verhalten, sich mit irer erscheinung e in aigner person auf dieselb zeyt–e darnach wissen zu richten. f Das wollen wir uns zu euer L. gentzlich versehen–f. Datum Speyr, am letzten tag Januarij anno etc. im 412.

Anmerkungen

a
 Fehlt in D.
b
–b Fehlt in B, C und D.
1
 Vgl. Karl V. an Kf. Albrecht von Mainz, Valenciennes, 1540 Dezember 9, Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 43r–44r (Kop.): Erinnerung an das Ausschreiben zum Reichstag. Dieweil dan auf solchem reichstag euer L. personlich gegenwertigkeit als der furnembsten geistlichen glidt aines und ertzcantzlers deß hl. röm. reichs in sonderheit hoch vonnoten sein will und uns aber glaublich angelangt, daß euer L. itzo ein reiß in derselben ertzstieft und stieft zu Magdenburg und Halberstat furgenomen haben soll, wiewol wir uns gentzlich versehen, daß euer L. derhalben nit underlassen werde, auf angesetztem reichstag zu erscheinen, so haben wir dan nit umbgeen wollen, euer L. hiemit nochmalen zu vermanen und zu ersuchen, und begern demnach an euer L., mit sonderm, freuntlichem, gnedigem fleiß ernstlich bevelhendt, daß euer L. ire und obberurter irer stieft sachen aufs furderlichst, so immer sein kann, verrichten und auf ein ort bringen oder, wo solchs je nit geschehen konte, dieselben ditzmaln biß zu ainer andern gelegener zeit anstellen und sich auf angesetzten tagk und malstat, (die wir mit verleihung des almechtigen auch zu besuchen gedencken und unser raise derhalben albereit furgenomen haben), aigner person furderlich und gewißlich verfugen und keineswegs außbleiben, auch daran nichts verhindern lassen, in betrachtung, daß solchs die notturft und gelegenheit der sachen, so auf solchem reichstag furgenomen und gehandelt werden sollen, hochlich erfordern. So gedencken wir auch euer L. rathe und zuthun in sonderheit darin zu geprauchen. Daß wolten wir euer L. freuntlicher maynung hiemit also angetzeigt haben, sich darnach wissen zu richten. Geben in unser stat Valenciennes, am neundten tag deß monats Decembris anno etc. im 40., unsers keiserthumbs im 21. und unsere reiche im 25.
c
–c Fehlt in B, C und D.
d
 Fehlt in B und C.
e
–e In B, C und D: obberurtermassen.
f
–f Fehlt in B, C und D.
2
 Ksl. Geleit für Kf. Albrecht von Mainz, Regensburg, 1541 März 7, Wien HHStA, RK RTA 6, unfol. (Konz.): Als wir den hochwirdigen in gotvater H. Albrechten der romischen kirchen des titels St. Petri ad vincula priester, Kard. und Ebf. zu Maintz und Magdeburg, gebornen legaten, administrator des stifts Halberstat, des hl. röm. richs ertzcantzler durch Germanien, unsern lieben freundt und churfursten, mitsambt andern churfursten, fursten und reichsstenden zu disem unserm furgenomenen reichstag alhir zu Regenspurg erfordert, das wir demnach demselben unserm lieben freundt und churfursten, dem Kard. zu Maintz und Magdenburg auf seiner L. vleyssig ansuchen und pitte sambt den seinen, die er alher ghen Regenspurg pringen, auch denen, die sein L. alhie hindter sich verlassen mochte und itzundt alhir sein, unser und des reichs frey, gestrackh sicherhait und gelait gegeben haben und geben inen das hiemit von röm. ksl. macht wissentlich in craft ditz briefs, also das der gemelt unser lieber freundt und churfurst und die seinen, als obsteet, sambt irer aller leib, hab und guetern, so sy ungeferlich bey sich haben und mitbringen werden und was seiner L. und den iren, als obsteet, zugehorig, alher gehn Regenspurg frey, sicher komen, alhir bleiben und von hinnen widerumb anhaimbs bis in ir sicher gewarsam reisen, auch von yemandts uber und wider solh unser frey sicherheit und geleid nit beschwert, aufgehalten, bekomert noch belaidigt werden sollen noch mogen in kein weise. Und gepieten darauf etc. und sonst allen andern unsern und des reichs underthanen und getreuen, in was wirden, standts oder wesens die sein, ernstlich mit disem brief und wollen, das sy an dem obgemelten unserm lieben freundt und churfursten, dem Kard. zu Maintz und Magdeburg etc., und den seinen, so er anher ghen Regenspurg pringen, auch denen, so sein L. alhie hindter sich verlassen mochte, und denjhenigen, so itzo alhir sein, mit aller irer hab und guetern, so sy ungefarlich bey sich haben und mitbringen werden und was inen zugehorig, solh unser und des reichs frey sicherheit und gelaidt vest und steet halten und sy, ir leib, hab und gueter daruber nit aufhalten, bekomern oder belaidigen noch ichts gegen inen handln oder furnemen noch des yemandts andern ze thun gestatten in kein weise, als lieb einem jeden sey, unser und des reichs schwere ungnad und straff zu vermeiden. Das maynen wir ernstlich. Geben in unser und des reichs stat Regenspurg, am 7. tag des monats Martij anno etc. im 41.