Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2271, fol. 473r–473v (Kop.); ÜS fol. 473r: Andreas Pflugs kriegsbestallung zu eynem kriegsrath und musterherren.

B  koll. München HStA, Kasten blau 271/1, fol. 249r (Kop.).

C  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 140, fol. 453r–454r (Kop.).

aWir Kff., Ff. und gemeyne stende des hl. reichs und der abwesenden botschaften und rethe, so uff dem reichstag zu Regenspurg alhie erschienen sein, bekennen offentlich mit diesem brief: Als wir den röm. ksl. und kgl. Mtt., unsern allergnedigsten herren, zu underthenigstem gefallen bewilligt haben eyne eylende turckenhilf widder dem feiandt christenlichs glaubens und namens, dem Turcken, zu leisten, demnach haben wir den vesten unsern lieben, getreuen, besondern und guten freundt Andreaßn Pflug als eynen kriegsrath und musterhern uff- und angenommen und ine unserm obristen velthauptman zugeordnet, daruff sich gemelter Andreas Pflug gegen uns verpflicht und verbonden, seinem ampt zum treuwelichsten vorzusein, der ksl. Mt., unser und des hl. reichs eher, nutz und wolfart zu furdern, zum treuwelichsten zu rathen, auch nit zu bewilligen, das unser kriegsfolgk widder jemantz anders dan zu widderstandt des Turcken und seiner helfer und anhang gebraucht werden soll, vermoge hievor derhalben zu Speier uffgerichter abscheide1. Und was gehaimsch im rath gehandelt wurde, das sol er sein leben lang verschweigen, darzu in der musterung keinen zu roß oder fuß, der seiner rustung oder ander sachen halben nit zulessig ist, auch kheinen ungewenlichen, neuwe oder uberzoldt on sondern bevelh des obristen und der kriegsrethe gutmachen, sonder muglichen vleiß anwenden und furkhomen, das die ksl. Mt. und die reichsstende mit unbillichem zolde nit beladen, gehohert noch bedrangt werden. Ob er auch betrug sehe oder erfare, den er selbst nit abwenden mocht, den an seinen obristen und kriegsrethe gelangen, auch der irrungen halben, die sich seins dienst oder desselbigen anhengighen sachen halben zutrugen, von dem obristen hauptmanb und kriegsrethen erorterung nemen und sunst alles das zu thun, das eynem getreuwem kriegsrath und musterherren zustehet und gepurt.

Darauf haben wir uns mit ime seiner bestallung vergliechen, wie folgt: Erstlich sollen und willen wir ime geben auf seine leib monatlich 252 fl., uff vier dravanten den ordinarien zold under dem vendlin und darzu eynem jede eynem uberzold, eyn wagen, daruff 24 fl., und, wieviel er geruster pferde mitbringen wirdet, die sollen ime gemustert und er damit lauth der gemeyner bestallung gehalten werden, eyn trometter, eyn forier mit reutherndobbelnzoldt, eyn musterschreiber eyn ordinirter reutersoldt, darzu ein uberzoldt dem caplan acht fl. Dan des abzugs halber soll es mit ime gehalten werden, wie mit anderm unserm obgemelten des reichs kriegsfolck und vermoge des uffgerichten abscheidts. Daruff gereden und versprechen wir etc. ut [supra].

Anmerkungen

a
 In B und C davor: Ich, Andreas Pflug etc., bekhenn etc.
1
 Vgl. den Speyerer Reichsabschied, 1526 August 27, RTA JR Bd. V/VI, Nr. 221, S. 879–895, hier § 15, S. 887, und den Speyerer Reichsabschied, 1529 April 22, RTA JR Bd. VII,2, Nr. 148, S. 1296–1314, hier S. 1302 (= 1148, Zeile 1–1149, Zeile 8).
b
 In B: hauptleuten.