Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Konz.); DV: Ad regem Frantiae [sic!], Ratisbonae anno 41.
Hg. Karl von Savoyen hat dem Kaiser und den Reichsständen auf gegenwärtigem Reichstag mündlich und schriftlich berichtet, dass die Berner und andere Schweizer Gebietsteile Savoyens eingenommen hätten und der französische König zwar durch seine Gesandten um Erlaubnis für den Durchzug seiner Truppen nach Italien gebeten habe, dass aber kurz danach die Truppen des Königs in Savoyen eingefallen seien, das Land geplündert und verwüstet hätten und der König Hg. Karl aus seinem Fürstentum vertrieben habe. Hg. Karl hat Kaiser und Stände gebeten, sich für seine Restitution einzusetzen. Die Gesandten des französischen Königs, denen Kopien der herzoglichen Eingaben zugestellt wurden, wurden auf Befehl des Kaisers aufgefordert, ihre mündliche Gegendarstellung bis zu einem bestimmten Termin schriftlich in der Reichskanzlei einzureichen, was aber nicht geschehen ist. Da der Herzog drängte, wollten sie nicht unterlassen, den König schriftlich zu bitten, das mit Waffengewalt okkupierte savoyische Territorium zu restituieren und seine Differenzen mit dem Herzog friedlich und auf rechtlichem Wege beizulegen. Dies wäre verdienstvoll und des Titels ‚christianissimus‘ würdig. Wollen dies zusammen mit dem Herzog gegenüber dem König durch willfährige Dienste verdienen. Wünschen nachdrücklich die Restitution des Herzogs, da er als Reichsfürst seine Herrschaft vom Reich zu Lehen trägt und seine widerrechtliche Vertreibung das Reich schmälert.