Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Kop.); DV v. a. Hd.: Sol Oswald Hartungs glaübiger umb bericht zugestelt werden.
Hat vor sechs Jahren Augsburg wegen seiner Schulden verlassen. Hat diese Schulden nicht vorsätzlich oder in betrügerischer Absicht gemacht. Wollte sie vielmehr redlich abzahlen. Dies wäre auch geschehen, wenn sich seine Gläubiger auf einen Vertrag über die Rückzahlung im Zeitraum von drei Jahren eingelassen hätten. Wollte dafür hinreichende Bürgschaft stellen. Bgm. und Rat von Augsburg hätten dabei gern ihre Hilfe gewährt. Durch die Ablehnung seines Angebots durch einige Gläubiger sind ihm große Unkosten entstanden. Auch hat er Treu und Glauben verloren. Einige seiner Augsburger Gläubiger wollen ihn wieder zu Frau und Kindern nach Augsburg kommen lassen und einen gütlichen Vertrag mit ihm abschließen, andere wollen dies nicht. Appelliert deshalb an die Güte, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit des Kaisers und bittet ihn, ihm um Gottes Barmherzigkeit willen ungefähr auf vier oder fünf Jahre ein ksl. Geleit auszustellen, damit er in dieser Zeit von seinen Gläubigern unangefochten bleibt, er sich, seine Frau und seine Kinder mit seinem Handwerk ernähren, bei seiner Familie wohnen, seine eigenen Außenstände einbringen und seine Schulden nach seinem Vermögen abzahlen kann. Hofft, dass der Kaiser, weil er stets gewillt war, seine Schulden zu tilgen, ihm diese Bitte nicht abschlagen werde 1. Das will er mit Frau und Kindern gegenüber Gott Tag und Nacht im Gebet für die Gesundheit des Kaisers und seine friedliche und glückselige Regierung verdienen 2.