Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 10183/04, Regenspurgischen Reichstags, Religion und andere Händel vermöge einer hierbey [...] Anno 1539–1547, fol. 175r–177v (Ausf.); DV v. a. Hd. fol. 177v: Bf. von Meissen. Behemische lehn. Der von Lundaw.
Euer schreyben, welchs Mitwoch noch Oculi [1541 März 23] zu Regenspurg gegeben, haben wier empfangen und vorlesen und, nachdem ihr erstlich vormeldung thut, das ksl. Mt. auf die suchung, so der lehen halben gescheen, bedencken genommen, so ist unser beger, umb die anthwurt zu fleissigen, und, wan ihr dieselbe bekommet, uns zum förderlichsten darvon anzeigung zu thun1. Soviel die behemischen lehen betrifft, wollet ihr auf die volmacht und instruction [Nr. 48], euch zugestellet, bey kgl. Mt. zu Regenspurgk anregen, dan wiwol es darauf gestanden, das kgl. Mt. Lethare vorschinen [1541 März 27] zu Prage ankommen söllen, ist doch dasselbe abgangen und, wie wier bericht, hat kgl. Mt., so albereit im zuge gewest, iren weg zurucke auf Regenspurgk genommen.
Und nachdem ihr mit dem wirte disen bescheyd gemacht, das ihr zu denen pferden, die ihr bey euch hapt noch 50 pferde köndet stallen, lassen wier uns gefallen, bis auf weyter unser schreyben in sölchem vorsprechen zu vorharren. Haben wier euch auf euer schreyben nicht wollen vorhalden und wollen euch darneben nicht pergen, weil wier vermarckt, das sich die fursten ethwas langsam erhaben und darbey vermutlich gewest, das der reichstag nicht balde seinen anfang nehmen wurde, das wier unnötig geacht, unsere theologus [sic!] zeitlich hinauszuvertigen, sunder bisanhero darmit vertzogen, wollen uns auch vorsehen, das noch zur zeit nichts darmit verseumpt, und werden sich diselben als magister Johannes Zellarius und der pfarner zu Döblen, als wier nicht zweifeln, ihres fleisses in sachen der religion ertzeigen, welche ihr auch wollet bey unsers vetters, des Kf. zu Sachsen geschigten und unserm ohmen und schwager, dem Lgf. zu Hessen, derhalben angeben.
Und wiwol wier auch in unserer instruction [Nr. 47] etlichermossen anzeigung gethan, wes ir euch in sachen, den Bf. zu Meissen belanget, zu halden, so haben doch unser vetter und wier derselben sachen weiter nachgedacht und miteinander, wie beyligende nottel melden thut, vorglichen. Do nuhn des Bf. von Meissen ader Merßeburg halben etc. die handlung vorlauffen wurde, so wollet euch innehalts der angetzeigten nottel vornehmen lassen und sunst in den andern artickeln vermöge der instruction ertzeigen. [...]. Datum Dresden, Mitwoch nach Judica anno domini im 41.
Zettel: Auf seiner Rückreise von Marienberg am 21. März ist ihm der Ebf. von Lund begegnet, der vom Pferd stieg und ihm mitteilte, das er willens, sich zu ksl. Mt. gegen Regenspurck zu begeben, und, do wier bey ihrer ksl. Mt. ethwas auszurichten und ihme davon bephelich thun, wolde er sich erboten haben, dasselbe dienstlich zu fleissigen und auszurichten. Als haben wier ihme seins freuntlichen erbittens dancksagung gethan und gebeten, ob uns ursachen vorfallen, darinnen wier seyne L. ansuchen wurden lassen, das er sich freuntlich wolde ertzeigen, welchs er uns also zugesagt. Darumb achten wier, das es nicht schaden kund, weyl er bey der ksl. Mt. in grossem ansehen, das ihr ihme unsere freuntliche dyenste thetet vormelden, des geschenen freuntlichen erbiettens erinnern und darauf bitten, in sachen, so ihr unserthalben bey ksl. Mt. auszurichten, euch furdrung zu ertzeigen, wehren wier freuntlich zu verdinen willig. Datum ut supra.